Es kommt auf die Perspektive an (Hobby? Barfuß! 2)

Bernhard aus HH, Stammposter, Tuesday, 12.04.2005, 11:31 (vor 7108 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus!

Deine Kinder sind ja noch ganz klein, und da Du ja jetzt ständig barfuß bist (um Deinen freien Job bist Du zu beneiden) und Dich nichts und niemand davon abhalten oder gar abbringen kann, werden sie Deine Barfüßigkeit als "naturgegeben" und selbstverständlich hinnehmen.

Was ist ganz klein? Meine Kleinste ist 10 Monate, meine Größte 12 Jahre. Und "naturgegeben" ist in meinem Fall ganz sicher der falsche Ausdruck. Ich laufe ja erst seit knapp einem Jahr barfuß. Das sehr konsequent, ja, aber keineswegs ohne Probleme in der Familie. Ich versuche halt nur, mich immer unabhängiger von den Reaktionen anderer zu machen und mache damit prima Erfahrungen.

...denn die Wahrnehmung, daß sich etwas verändert hat, zwingt auch immer dazu, die eigene Position zu hinterfragen, und diese Arbeit machen sich etliche Zeitgenossen höchst ungern!

Ganz genau diese Erfahrung mache ich auch. Ich versuche nur, den anderen keine Vorwürfe daraus zu machen, sondern ich versuche, den anderen ihre Verunsicherung zuzugestehen. Ich bekenne mich sozusagen als schuldig für die Verwirrung der anderen, denn schließlich bringe ich sie ja aus dem Konzept.
Aber es sei noch einmal gesagt, dass mir die Theorie schon ganz schlüssig ist, die Praxis hingegen jeden Tag neu gelebt werden will. Ich übe noch, sehe mich aber auf einem guten Weg und auf diesen meinen Weg wollte ich Dieter ein Stück Einblick bieten. Ganz ohne Allgemeingültigkeit, sondern nur als eine Möglichkeit.

So mache ich es auch im Gespräch über Barfüßigkeit. Wenn ich eine Möglichkeit sehe, lade ich meinen Gegenüber dazu ein, es auch mal zu probieren. Meine 3. Tochter (6 Jahre) hat diese Einladung übrigens angenommen. Sie hat am Wochenende bei einer Familienfeier lange Zeit im Garten bei Regen und unfreundlichen Temperaturen barfuß verbracht. Es gab etliche Kommentare bzw. Blicke von Großeltern uns sonstigen Gästen, die ich versucht habe, mit dem größtmöglichen Maß an Freundlichkeit anzuhören. Diskussionen oder gar Rechtfertigungen konnte ich zu meiner großen Zufriedenheit vermeiden. Die hätten sicher zu nichts geführt. Der ausbleibende Schnupfen und das zufriedene Kind ("Ich probiere jetzt nur mal aus und im Sommer, wenn es warm ist, laufe ich nur noch barfuß, wie Papa.") sprechen ihre eigene Sprache und müssen vorerst genügen.

Grüße aus Hamburg,

Bernhard


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