Barfuß nach "Wintereinbruch" (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Monday, 11.04.2005, 13:36 (vor 7109 Tagen)

Nach vergleichsweise warmen Tagen gab es am letzten Samstag einen Kälteeinbruch mit Schneefall bis in die Niederungen, später Regen, so daß der Schnee nicht liegen blieb. Im Gegensatz zu Uwe hatte ich aber das Glück, daß wenigstens der Sonntag trocken blieb. Er startete sogar mit Sonnenschein, auch wenn die morgendlichen Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und der starke Ostwind mich dazu nötigten, eine Jacke überzuziehen. Wenigstens war es fürs Tragen von Schuhen und langen Hosen nicht kalt genug.

Nach langer Zeit war wieder mal eine reine Wanderung von Haustür zu Haustür (in beiden Fällen die selbe) fällig, keine Wanderung mit Anreise per Fahrrad, Eisenbahn oder Omnibus. Der Asphalt war noch relativ kalt, so daß es auch dieses Mal (nach langer Zeit) die berühmt-berüchtigten "lausigen 10 Minuten" gab (die genaue Zeit habe ich aber nicht kontrolliert. Bis Reiden folgte ich dem Asphaltweg parallel des Flusses W i g g e r , dann folgte ich einem asphaltiertem Feldweg parallel zur Autobahn bis Dagmersellen. Die Jacke konnte im Rucksack verschwinden, weitere "Anzugserleichterungen" waren aber nicht mehr drin.

Der weitere Weg nach Altishofen führte noch über Asphalt, dann führte ein Weg am Schloß vorbei bergauf in den Wald. Teilweise Schotter, teilweise Laub, teilweise Schnee, teilweise Wasserrinnen, dann wieder Gras. Ich kam nur langsam voran. Und mir begegnete kein Mensch, so daß ich hier vor Denunziationen sicher war. Der offizielle Wanderweg führte allerdings in eine Richtung, in die ich nicht wollte. So erwischte ich eine Asphaltstraße, der ich bergab folgte. Die Straße war schneefrei, irgendwann war auch alles neben der Straße schneefrei. Gegen Mittag hatte ich wieder das Tal erreicht, und zwar wieder in Altishofen. Im Ort begegnete ich einigen Leuten, die, wenn es hoch kam, mal auf den Boden blickten, mehr aber geschah kaum. Ein Knabe rollerte mit seinem Trottinett an mich heran, grüßte freundlich auf schweizerdeutsch, rollerte dann etwa 50 Meter zurück, wo sein Vater ging, redete etwas auf "tamilotürkisch", dann gingen sie weiter, genau wie ich. Der Abstand vergrößerte sich, bis die beiden in einen Seitenweg abbogen.

Ich erreichte Nebikon, benutzte die "Aschenbahn" des Sportplatzes, folgte dem Fluß W i g g e r . Hier waren etliche matschige Wiesen, da bringt das Barfußlaufen wirklich Spaß , nur ab und zu mußte ich einen Schotterweg kreuzen. Ich folgte dem Fluß bis zur Mündung eines Nebenflusses bei einer gedeckten Holzbrücke. Hier führte ein matschiger Reitweg bergauf, dann eine ebenso matschige Wiese. Auch hier kam ich nur langsam voran, aber nicht etwa, weil es anstrengend war, sondern "nur", weil ich noch lange auf diesem Weg verweilen wollte. Dann folgte nämlich wieder Asphalt, dann wieder zurück an der W i g g e r , dann über den Radweg parallel zur Straße Wauwil - Nebikon. Hier überholten mich zwei weibliche Teenager auf ihren Töfflis. An der nächsten Ecke hielten sie an, holten ihre Handys hervor und redeten. Ich holte sie wieder ein. Ob sich das Telefonat auf meine Barfüßigkeit bezog? Egal! Sicher ist nur: Wer derart lange telefoniert, telefoniert wenigstens nicht mit der Polizei!

Die Tatsache, daß ich danach Wege benutzte, die zu schmal für Autos (auch Polizeiautos) waren, war übrigens untergrundbedingt. Ich hatte mal Verlangen nach einer Abwechselung gegenüber Asphalt und nicht (sagen wir fairerweise: nicht nur), um der Polizei bei einem allfälligen Anruf eines niederträchtigen Spießers das Leben nicht allzu einfach zu machen. In Nebikon kam ich am Sportplatz vorbei, hier wurde ich weder von den Fußballern, noch von den Zuschauern beachtet. Das letzte Wegstück verlief wieder parallel zur W i g g e r , um 18.30 Uhr war ich wieder zu Hause. Die Sonne war hinter Wolken verschwunden, der Wind hatte aufgefrischt. Ich spürte einen Muskelkater, jedoch wenigstens meine Füße waren frei von Schnittverletzungen, wer hätte das gedacht.

Im Laufe dieser Woche soll es langsam besser werden, am Wochenende soll es wieder regnen. Wichtiger ist für mich jedoch, daß das darauffolgende Wochenende trocken bleibt. Dann wird es vielleicht mal wieder einen Bericht in diesem Forum geben, der Gegenden beschreibt, in denen ich nicht immer bin. "Leider" eine Gegend, in der es Dinge gibt, die schon manchen "Off-topic-Beitrag" ausgelöst haben, sogar dann, wenn man sie barfuß benutzt.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

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