Hornhaut, Lederhaut, Babyhaut ....? (Hobby? Barfuß! 2)

Bernhard aus HH, Stammposter, Wednesday, 06.04.2005, 10:14 (vor 7115 Tagen)

Hallo Marina, Andi35, Ulrich und alle, die sich noch mit Beiträgen oder gedanklich an der "Hornhautdiskussion" in einem Threat weiter unten beteiligt haben.

Entschuldigt bitte, dass ich hier einen eigenen Threat dafür eröffne, aber hier holt mich wieder das viel diskutierte Problem dieses Forums ein, dass Themen, die eigentlich interessant sind, in ellenlangen Baumstrukturen untergehen.

Ich bin ganz verwundert darüber, dass ihr euch über die Art der Haut unter dem Fuß unterhaltet, als sei es eine Wesens- oder Glaubensfrage. Wer eine Hornhaut bevorzugt, will damit das eine, wer eine Lederhaut bevorzugt, will was anderes....? Ich fage mich, ob der Hauttyp unter euren Füßen ein Wunschkonzert ist.
Bisweilen wird zwar vorsichtig von euch formuliert "Ich strebe an...", aber in der Diskussion entsteht für mich der Eindruck, als könne man die Sache beeinflussen, wenn man nur die rechten Werkzeuge hat.

Ich habe meine Haut so wachsen lassen, wie sie es wollte und dabei festgestellt, dass meine ehemaligen Hornhautstellen, die ich zu Schuhträgerzeiten hatte, immer mehr verschwanden. Es hat sich einfach eine Lederhaut entwickelt, die inzwischen absolut resistent gegen kleine Glassplitter ist. Zigaretten austreten ist auch überhaupt kein Problem mehr. Das lief aber alles von alleine, bzw. durch permanentes Barfußlaufen. Das Einzige, was ich lange Zeit sehr regelmßig gemacht habe, war abendliches Eincremen. Das mache ich jetzt vielleicht noch 3-4x pro Woche. Das hat einfach damit zu tun, dass ich versuche, Seife, Cremes, Deos, Öle usw. immer nur so viel zu benutzen, wie es mir gerade nötig erscheint.

Hornhaut bildete sich anfänglich sehr stark im hinteren Fersenbereich und an den äußeren Fußrändern. Ich habe aber nie mit Schmirgelpapier oder anderen Werkzeugen mechanisch daran gearbeitet. Was geblieben ist, ist eine leichte Hornhaut im allerhintersten Fersenbereich, die sich aber auch langsam aber stetig zu Lederhaut entwickelt.

Mir scheint das Ganze viel mit der Lauftechnik und der Häufigkeit des Barfußlaufens zu tun zu haben.

Ich wage mal die These, dass wir nicht nur für den Vorderfußlauf konstruiert sind, sondern auch für Lederhaut unter den Füßen.

Begründen kann ich das nur mit den Beobachtungen an mir selber, was zugegeben dünn ist. Mir scheint aber eine Logik darin zu liegen, dass natürliches Gehen und natürliches Verhalten (also Schuhe weglassen) zu einer "Renaturalisierung" führt. Letzteres scheint mir auch bei der Verwendung von Mittelchen jeglicher Art nachdenkenswert. Ich sagte ja schon, dass ich Seife ganz sparsam benutze. An meine Füße kommt überhaupt keine Seife mehr. Das spart mir sicher eine Menge Sorge um Nachfetten. Auch hier scheint es mir logisch, dass ein Eingreifen des Menschen in die feinen natürlichen Mechanismen der Hautfettung auch an der Fußsohle zu Nebeneffekten führt, in diesem Fall also nach meiner Theorie der Hornhaut, die, nach meinem Laienverständnis, stark ausgetrocknete Haut ist. Ich glaube nicht, dass sich die Natur das für uns so ausgedacht hat. Ganz ausdrücklich unabhängig von persönlichem Schönheitsempfinden.

Da ich aber kein Freund von Logik bin, bin ich gespannt auf eure Meinungen.

Viele Grüße aus Hamburg,

Bernhard

Hornhaut, Lederhaut, Babyhaut ....?

Ulrich (Berlin), Stammposter, Wednesday, 06.04.2005, 11:00 (vor 7115 Tagen) @ Bernhard aus HH

Hallo Bernhard

Ich bin im Prinzip ganz deiner Meinung. Die Haut soll sich entwickeln, wie sie es für richtig hält. Deshalb halte ich auch nicht viel von der umfangreichen Pflege, auf die Andi35 soviel Wert legt. Wenn er es will, soll er es tun, aber wenn wir darauf aufmerksam machen, dass die Natur den Menschen zum Barfußgehen geschaffen hat, dann muss man auch sagen, dass die Natur keine Seifen, Cremes, Öle und was sonst noch an Pflegemittelchen existiert, als Zubehör liefert. Die Füße sind zum Barfußgehen geschaffen ohne irgend einer Pflege zu bedürfen. Na gut, waschen sollte man sie gelegentlich, denn Wasser liefert die Natur ja auch. Seife ist aber nicht nötig, denn schon beim Gang durch nasses Gras werden die Füße ganz sauber. Außerdem zerstört Seife die natürliche Fettschicht und schwarze Sohlen gehören zum Barfüßer auch irgendwie dazu. Sie sind gewissermaßen der Nachweis für vollbrachte Leistungen.
Es empfiehlt sich natürlich abends die Füße mit Wasser zu waschen, um den losen Schmutz abzubekommen, da er sonst im Bett landet und dieses sonst schnell schmutzig wird.
Um aber keine falschen Eindrücke zu erwecken: Auch ich benutze Seife für die Füße, wenn sie aus irgendwelchen Gründen schnell sauber werden sollen.

Viele Grüße und natürliche Füße

Ulrich

Hornhaut, Lederhaut, Babyhaut ....?

Bernhard aus HH, Stammposter, Wednesday, 06.04.2005, 11:59 (vor 7115 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo Ulrich,

deine Antwort freut mich. Wir scheinen offenbar dicht auf einer Linie zu liegen. Ohne jetzt wieder eine Glaubensfrage diskutieren zu wollen, möchte ich die Sache noch ein wenig weiter zuspitzen.

Meine Beobachtung an mir selber ist, dass ich für mich entscheiden kann, wie viel Natürlichkeit ich mir leisten kann. Ich habe mit dem Beginn des Barfußlaufens viele andere Dinge ausprobiert. Unter anderem habe ich versucht, auf Seife, Deo etc. gänzlich zu verzichten. Vorher habe ich meine Frau gebeten, mir Bescheid zu geben, wenn sie die Geruch- und Fettgrenzwertigkeit für überschritten halten würde. Es war total spannend, zu beobachten, dass z.B. meine Körpergerüche parallel zu meinem Wohlbefinden laufen. Meine Frau zeigte mir, obwohl mit einer sehr empfindlichen Nase ausgestattet, lange Zeit nicht die rote Karte. Das kam erst, als sich der Druck in meinem Alltag durch verschiedene Umstände erhöte und damit meine Körpergerüche unangenehmer wurden.
Um beim Ausgangsgedanken anzuknüpfen: Hier war es für mich nicht mehr möglich, mir Natürlichkeit zu leisten.

Ich halte dies nicht für OT, weil diese Experimente für mich ganz eng mit dem Barfußlaufen zu tun haben. Da hier im Forum aber hohe Angst herrscht, es könnte sich eine (z.B. Gesundheits-) Diskussion entwickeln, die scheinbar nichts mit dem Barfußlaufen zu tun hat, komme ich mit meinem ganzheitlichen Ansatz an dieser Stelle nicht weiter.

So stelle ich den Fokus im folgenden enger, bleibe aber in Gedanken ganzheitlich.

Ulrich:

Es empfiehlt sich natürlich abends die Füße mit Wasser zu waschen, um den losen Schmutz abzubekommen, da er sonst im Bett landet und dieses sonst schnell schmutzig wird.

Das ist Ansichtssache, Ulrich. Bei mir liegt abends vor dem Bett mein Hund an den Füßen. Da mein Bett eine pur auf dem Boden liegende Matratze ist, kuschelt der Hund sich oft dagegen. Was da über das Fell nach einem Matschtag an Dreck an mein Fußende fällt, kann ich in mehrere Wochen nicht über ungewaschene Füße zusammen bekommen. Zudem kommen derzeit mindestens 2, eher 3 meiner Kinder nachts in mein Bett. Da noch nicht alle ganz sicher trocken sind, gibt es recht häufig neue Bettwäsche. Die wasche ich dann ganz konventionell mit Waschpulver und schon ist das Problem "Schmutz wegen ungewaschner Füße" gelöst.

Grüße aus Hamburg,

Bernhard

Hornhaut, Lederhaut, Babyhaut ....?

Nicole, Wednesday, 06.04.2005, 12:25 (vor 7114 Tagen) @ Bernhard aus HH

Hallo Ulrich,
deine Antwort freut mich. Wir scheinen offenbar dicht auf einer Linie zu liegen. Ohne jetzt wieder eine Glaubensfrage diskutieren zu wollen, möchte ich die Sache noch ein wenig weiter zuspitzen.
Meine Beobachtung an mir selber ist, dass ich für mich entscheiden kann, wie viel Natürlichkeit ich mir leisten kann. Ich habe mit dem Beginn des Barfußlaufens viele andere Dinge ausprobiert. Unter anderem habe ich versucht, auf Seife, Deo etc. gänzlich zu verzichten. Vorher habe ich meine Frau gebeten, mir Bescheid zu geben, wenn sie die Geruch- und Fettgrenzwertigkeit für überschritten halten würde. Es war total spannend, zu beobachten, dass z.B. meine Körpergerüche parallel zu meinem Wohlbefinden laufen. Meine Frau zeigte mir, obwohl mit einer sehr empfindlichen Nase ausgestattet, lange Zeit nicht die rote Karte. Das kam erst, als sich der Druck in meinem Alltag durch verschiedene Umstände erhöte und damit meine Körpergerüche unangenehmer wurden.
Um beim Ausgangsgedanken anzuknüpfen: Hier war es für mich nicht mehr möglich, mir Natürlichkeit zu leisten.
Ich halte dies nicht für OT, weil diese Experimente für mich ganz eng mit dem Barfußlaufen zu tun haben. Da hier im Forum aber hohe Angst herrscht, es könnte sich eine (z.B. Gesundheits-) Diskussion entwickeln, die scheinbar nichts mit dem Barfußlaufen zu tun hat, komme ich mit meinem ganzheitlichen Ansatz an dieser Stelle nicht weiter.
So stelle ich den Fokus im folgenden enger, bleibe aber in Gedanken ganzheitlich.
Ulrich:

Es empfiehlt sich natürlich abends die Füße mit Wasser zu waschen, um den losen Schmutz abzubekommen, da er sonst im Bett landet und dieses sonst schnell schmutzig wird.

Das ist Ansichtssache, Ulrich. Bei mir liegt abends vor dem Bett mein Hund an den Füßen. Da mein Bett eine pur auf dem Boden liegende Matratze ist, kuschelt der Hund sich oft dagegen. Was da über das Fell nach einem Matschtag an Dreck an mein Fußende fällt, kann ich in mehrere Wochen nicht über ungewaschene Füße zusammen bekommen. Zudem kommen derzeit mindestens 2, eher 3 meiner Kinder nachts in mein Bett. Da noch nicht alle ganz sicher trocken sind, gibt es recht häufig neue Bettwäsche. Die wasche ich dann ganz konventionell mit Waschpulver und schon ist das Problem "Schmutz wegen ungewaschner Füße" gelöst.

Grüße aus Hamburg,
Bernhard

Hornhaut, Lederhaut, Babyhaut ....?

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Wednesday, 06.04.2005, 22:49 (vor 7114 Tagen) @ Bernhard aus HH

Hallo Bernhard

Bernhard:
Meine Beobachtung an mir selber ist, dass ich für mich entscheiden kann, wie viel Natürlichkeit ich mir leisten kann. Ich habe mit dem Beginn des Barfußlaufens viele andere Dinge ausprobiert. Unter anderem habe ich versucht, auf Seife, Deo etc. gänzlich zu verzichten. Vorher habe ich meine Frau gebeten, mir Bescheid zu geben, wenn sie die Geruch- und Fettgrenzwertigkeit für überschritten halten würde. Es war total spannend, zu beobachten, dass z.B. meine Körpergerüche parallel zu meinem Wohlbefinden laufen. Meine Frau zeigte mir, obwohl mit einer sehr empfindlichen Nase ausgestattet, lange Zeit nicht die rote Karte. Das kam erst, als sich der Druck in meinem Alltag durch verschiedene Umstände erhöte und damit meine Körpergerüche unangenehmer wurden.

Ulrich:
Ich habe leider keine Frau, die mir auf diese Art eine Grenze setzen könnte, aber da ich beruflich auch Kundenkontakt habe, glaube ich mir keine Körpergerüche leisten zu können. Ich kann mir aber vorstellen, dass du dich sehr wohl fühlst. Es stellt sich nur die Frage, ob deine Frau wohl schon die rote Karte zeigte als sie deinen Geruch als störend empfand oder ob sie deine Versuche unterstützen wollte, bis sie es gar nicht mehr aushielt.

Ulrich:
Es empfiehlt sich natürlich abends die Füße mit Wasser zu waschen, um den losen Schmutz abzubekommen, da er sonst im Bett landet und dieses sonst schnell schmutzig wird.


Bernahrd:
Das ist Ansichtssache, Ulrich. Bei mir liegt abends vor dem Bett mein Hund an den Füßen. Da mein Bett eine pur auf dem Boden liegende Matratze ist, kuschelt der Hund sich oft dagegen. Was da über das Fell nach einem Matschtag an Dreck an mein Fußende fällt, kann ich in mehrere Wochen nicht über ungewaschene Füße zusammen bekommen. Zudem kommen derzeit mindestens 2, eher 3 meiner Kinder nachts in mein Bett. Da noch nicht alle ganz sicher trocken sind, gibt es recht häufig neue Bettwäsche. Die wasche ich dann ganz konventionell mit Waschpulver und schon ist das Problem "Schmutz wegen ungewaschner Füße" gelöst.

Ulrich:
Unter diesen Umständen kommt es auf ungewaschene Füße natürlich wirklich nicht an. Bei mir gibt es aber weder Hunde noch undichte Kinder, so dass mein Bett recht lange sauber bleiben kann. Außerdem erscheint mir das Waschen der Füße einfacher, als das neu beziehen eines Bettes. Ganz sauber werden die Füße aber sowieso nicht. Selbst mit Seife wird eine schwarz gelaufene Sohle nicht so schnell wieder rein. Das ist aber auch egal. Wasser ohne Seife reicht jedenfalls aus, damit die Füße nicht mehr abfärben.

Viele Grüße aus Berlin

Ulrich

Hornhaut, Lederhaut, Babyhaut ....?

Hannes ⌂, Wednesday, 06.04.2005, 18:08 (vor 7114 Tagen) @ Bernhard aus HH

Hallo Bernhard,

ich zitiere Dich (auszugsweise), weil ich in diesen Punkten mit Dir einer Meinung bin und es gar nicht mehr neu formulieren will:

Es hat sich einfach eine Lederhaut entwickelt, die inzwischen absolut resistent gegen kleine Glassplitter ist. Zigaretten austreten ist auch überhaupt kein Problem mehr. Das lief aber alles von alleine, bzw. durch permanentes Barfußlaufen.


Mir scheint das Ganze viel mit der Lauftechnik und der Häufigkeit des Barfußlaufens zu tun zu haben.

Ich wage mal die These, dass wir nicht nur für den Vorderfußlauf konstruiert sind, sondern auch für Lederhaut unter den Füßen.

Mir scheint aber eine Logik darin zu liegen, dass natürliches Gehen und natürliches Verhalten (also Schuhe weglassen) zu einer "Renaturalisierung" führt.

Ich sagte ja schon, dass ich Seife ganz sparsam benutze. An meine Füße kommt überhaupt keine Seife mehr.

Grüsse Hannes,

P.S: Ich verwende schon seit ca. fünfzehn Jahren nichts ausser Wasser zur Körperpflege, manchmal nehme ich ein Natursalzbad.....und ich fühle mich heute besser und jünger als noch vor zehn Jahren..bin pumperlgesund, bis auf meine Zähne, die ich früher leider vernachlässigt habe. Mein Alter: 46 Jahre

[image] Vorderfussbelastung

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