Heute ist mein Tag X (Hobby? Barfuß! 2)

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Sunday, 03.04.2005, 16:01 (vor 7117 Tagen) @ Marina

Hallo Marina

Zunächst möchte ich dir zu deinem Entschluss nur noch barfuß zu gehen gratulieren. Da ich leider nicht in allen Lebenslagen den nötigen Mut dazu aufbringe, bewundere ich solche Entscheidungen umso mehr. Ich hoffe, dass Du das auch wirklich durchhältst solange Du es möchtest, aber auch bereit bist Deine Barfüßigkeit zu unterbrechen, bevor Du vielleicht mal davon zuviel hast. Barfuß laufen muss Spaß machen und sollte keine Überwindung erfordern nach dem Motto: "Ich hab es mir vorgenommen, also muss das jetzt sein."

Andi:
Ich habe ein gutes Mittelmaß zwischen barfuß gehen und dennoch zarten und gepflegten Füßen!

Marina:
Das strebe ich auch an. Meine Füße sollten zwar nicht überempfindlich sein, aber dennoch will ich so viel wie möglich spüren und sie sollten immer noch ästhetisch sein.

Ulrich:
Pass auf, dass Du dir mit deinen noch ungeübten Füßen keine Blasen läufst. Bei weichen Sohlen kann das insbesondere im Bereich des Ballens schnell passieren. Ich hatte bereits Blasen an sämtlichen Stellen der Sohle, die mit dem Boden in Berührung kommen, aber das ist bereits Jahre her, denn ich bin heute froh eine ausreichende Hornhaut zu besitzen.
Ich hatte jedenfalls für den Fall, dass ich mir eine Blase laufe, immer eine Nadel dabei, um gegebenenfalls vorsichtig hineinpieken und das entstandene Wasser herausdrücken zu können. Die Haut bleibt dabei heil, wird dann aber nach ein paar Tagen härter und schützt den Fuß an ihrer Stelle ähnlich wie eine Hornhaut. Wenn sie sich dann nach einer Weile ablöst, ist die neue Haut darunter bereits gut ausgebildet und wird schließlich etwas fester als die alte Haut ursprünglich war.
Das Blasen nicht geöffnet werden sollten, ist ja wohl klar. Geht eine Blase unterwegs auf, wird der weitere Weg sehr unangenehm.
Hornhaut schützt aber vor solchen Problemen. Ich kann auch 20 km barfuß laufen, ohne irgendwelche Schwierigkeiten zu bekommen. Dabei spüre ich dennoch jede Unebenheit. Außerdem schützt eine Hornhaut auch vor Verletzungen wie etwa Abschürfungen an herausstehenden Wurzeln oder ähnlichem.
Ob eine gewisse Hornhaut mit Deinen ästhetischen Ansprüchen zu vereinbaren ist, musst Du natürlich selber entscheiden. Auch wenn eine Hornhaut vielleicht nicht so schön aussieht, was ich nicht finde, schützt sie zumindest den Fuß und macht das Barfußgehen angenehmer. Sobald Du mal über feinen Schotter oder Splitt gehst, wirst Du merken, was ich meine. Da spürst Du nämlich ohne Hornhaut viel mehr, als Du möchtest!

Marina:
Da hast du recht. Das ist dann nämlich der andere Extremfall. Ich würde auch nicht zu einer Firma gehen, wo alle lotterig rumlaufen. Ich bevorzuge ein gesundes Mittelmaß zwischen "Biertrinker/-in im Unterhemd" und "in Uniform verpackten Manager".

Ulrich:
Das geht mir übrigens ganz genauso. Ein übertrieben seriöses Erscheinungsbild macht mich eher misstrauisch. Man muss sich nur ansehen, wie Studenten an der Uni aussehen und wie sie kurz danach aussehen, wenn sie Arbeit gefunden haben und seriös sein müssen. Welcher junge Mann geht schon mit Anzug und Krawatte zur Uni? Sowas trägt man eigentlich nur, wenn man es muss, weil es erwartet wird. Es ist eine erzwungene unnatürliche Kleidung, die den Kunden einen anderen Menschen vorgaukeln soll. Der Kunde sieht dann nicht mehr, wie der Angestellte wirklich sein möchte, kann daher dessen Charakter nicht richtig einschätzen, und wird so getäuscht. Die natürliche Kleiung, die man auch in seiner Freizeit tragen möchte, ist daher die einzig ehrliche Kleidung. Nur wer sich so zeigt wirkt daher auf mich auch glaubhaft.

Marina, ich drück dir die Daumen, dass Du recht lange barfuß bleiben kannst.

Viele Grüße und genießende Füße

Ulrich


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