Ja, Markus, das Gefühl kenne ich auch!

Ich wohne hier in Hamburg in einem eigentlich recht braven Randbezirk. Der ist allerdings inzwischen auch nicht mehr frei von Vandalismus, Raubüberfällen usw.. Dabei wird ein Großteil der Straftaten von Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 20 begangen. Ein befreundeter Jurist hat sehr viel mit Jugendstrafrecht zu tun. Z.T. verdammt harte Fälle. Wenn ich so höre, was die Kids "einfach aus Bock, ... um Fun zu haben..." machen, dann kann man den Glauben an das Gute im Menschen verlieren.

Meine persönliche Erfahrung ist allerdings, dass mir das Barfußlaufen einigen Respekt bei Jugendlichen verschafft. Vielleicht läuft es auch so, dass es mir einfach nur Aufmerksamkeit verschafft und ich mir den Respekt mit anderen Dingen verschaffe. Jedenfalls gibt es inzwischen mehrere Gruppen von Jugendlichen, denen ich nicht im Dunkeln begegnen will, die mich aber nach meiner Einschätzung recht respektvoll begrüßen. In der Regel treffe ich diese Gruppen in einem Park, der 100m vor meiner Haustür beginnt. Dort ist gerade letzte Woche erst wieder ein Raubüberfall passiert. Eine Vergewaltigung gab es im letzten Jahr und vor einigen Jahren sogar einen Mord. Da ich täglich mehrfach durch diesen Park gehe, bin ich potenziell durchaus gefährdet. Aber ich glaube nicht, dass die Verbrecher mir vorher auf die Füße schauen, bevor sie mich ausrauben. In sofern sehe ich den zusätzlichen Gefahren, die das Barfußlaufen in dieser Beziehung mit sich bringen könnten, sehr gelassen entgegen.

Grüße aus Hamburg,

Bernhard