Liebe Tiziana,

Das Barfusslaufen auf diesen Eishäufchen hat einen Riesenspass gemacht. Meine dickbeschuhte Freundin hat zugeben müssen, dass sie meine Barfussfreude immer wieder beneiden muss und bedauert sehr, dass sie keinen Mut dazu hat.

Bei uns sind die Schneehäufen leider 2 m hoch, und über Nacht hat es schon wieder 10 cm geschneit, so dass ich noch etwas dazuschaufeln musste. Immerhin habe ich barfuß Schnee geschippt. Wo die Wege frei sind, liegt Streusalz und viel Splitt, so dass mich leider schon seit Wochen keiner mehr im die Fußfreiheit beneiden musste (

...... Eine gute Bekannte, die ich schon lange nicht mehr gesehen hatte, hat die nackten Füße gesehen und mich daran erkannt.
Sie hat mich begrüßt mit dem Satz "Ich hatte mir gedacht, du wärst nach Deutschland gezogen, weil ich dich seit ewig und drei Tagen nicht mehr gesehen habe. Ich habe 'die mit den nackten Füßen' irgendwie vermisst."

Dass wir uns diese harmlose, aber leider ungewöhnliche Freiheit nehmen, macht uns für viele Menschen sympathisch! Selbst diejenigen, die es im ersten Moment komisch finden, stellen sich oftmals positiv darauf ein, wenn sie sehen, dass wir dauerhaft zu unserer "barfüßigen Seele" stehen.

Das liegt wohl daran, dass ich stets versuche, das zu zeigen, was ich habe, nämlich - hoffentlich! - ein Hirn und ein Herz, wenngleich mit viel nackter Fußhaut!

Gewiss ist es die Gesamtpersönlichkeit, die andere überzeugt! Herz und Hirn zu zeigen, erfordert in unseren Massengesellschaften ebensoviel Mut, wie auf nackten Füßen zu laufen. Darum passt beides auch gut zusammen.

Mach's gut und unbeschuht, Lorenz