Hallo Barpfotenbär!

"Das dumme ist nur, daß ausgerechnet jene Girlies als erste "Ihhhhh der is ja baaaarfuuuuuuß, wie unkuhl!" schreien, wenn ihnen jemand begegnet, der ebenso spärlich bekleidet ist, wie sie selber. Das ist natürlich Blödsinn ist, denn was könnte es "cooleres" geben, als Barfuß durch den Schnee zu hüpfen???
Offenbar gibt es mehrere Formen von cool, und wirklich cool ist halt nur die angepaßte Form der kollektiven Renitenz. MAZ ist sozusagen saumäßig uncool, weil er seinen Individualismus nicht in der Gruppe auslebt. Frauen, die sowas schätzen, gibt es nicht viele."

Das mit dem "kollektiven Zwang" hat wohl seine Richtigkeit. Wenn gerade selbst im tiefsten Winter Sandalen ohne Socken in Kombination mit tiefsitzenden langen Hosen und nabelfreien Tops und Baseballmützen bei jungen Frauen "cool" sind, dann "muß" man sich danach richten, weil man sonst nicht dazu gehört. Wer es wagt, Kleidung mit höherem Bedeckungsgrad zutragen, ist auch gleich unten durch. Aber auch "noch weniger" z.B. "ganz" barfuß und Minirock, ist "verboten". Wenn gleichzeitig bei jungen schwere Lederkleidung und Springerstiefel modern sein sollte, dann erwarten die Frauen (und die Männer) natürlich, daß Männer Lederkleidung und Springerstiefel tragen und nicht barfuß laufen und kurze Hosen tragen. Wer von der "Norm" abweicht, wird verspottet. Sollte jedoch eine alte Oma so rumlaufen, ist das auch nicht richtig. Manchmal ist es auch schon falsch, wenn eine gleichgeschlechtliche und gleichaltrige, jedoch gruppenfremde Person sich so kleidet. Die Zeit ist hart! Aus Lothars Erstbeitrag ging nicht hervor, wie die Frauen unterhalb der Gürtellinie gekleidet waren, gemäß "Logik junger Frauen" gehört zu leichter Oberbekleidung eine schwere Unterbekleidung, nämlich eine Hose mit deutlich höherem Bedeckungsgrad als diejenige, die ich beim Barfußtreffen in Düsseldorf getragen habe, sowie Winterstiefel mit Socken?

Was ich auch bei jungen Leuten (nicht nur Frauen) festgestellt habe: Wer selber eher zu leicht bekleidet ist, reagiert heftiger gegenüber NOCH leichter gekleideten Personen. Mir fällt der Jüngling ein, der in kurzen Hosen und Turnschuhen über den Düsseldorfer Weihnachtsmarkt kam und dem der Kinnladen runterklappte, als er feststellen mußte, daß er nicht der einzige war, sondern auch noch 3 Barfüßer erblicken "mußte", zu allem Übel war einer der Barfüßer auch noch so unverfroren und trug auch eine kurze Hose, und dann noch in dem Alter! ist es vielleicht wie beim Sport? Der "ewige Zweite" ist neidisch auf den Sieger, während es einem im Hinterfeld egal ist, ob er 27. oder 28. geworden ist?

Passende Partnerin? Und Ruhe vor der Polizei? Vermutlich ist der Altersunterschied doch zu groß, das ist verdächtig. Die Polizei würde mich gerade kontrollieren. Was Kälteresistenz anbelangt. Mit etwas Training geht sicher einiges, ohne daß es gesundheitliche Schäden verursacht. Wenn man aber plötzlich damit anfängt, kann das ins Auge gehen. Die Bewegung spielt eine sehr wichtige Rolle. Wer stundenlang barfuß bei Temperaturen um 0°C über trockene Straßen bei etwas Wind wandert, der holt sich keine gesundheitlichen Schäden. Auch kurze Hosen (egal ob gleichzeitig oder nicht). Wer jedoch im nabelfreien Top die gleiche Zeit unterwegs ist, bei dem ist eine Nierenkrankheit vorprogrammiert, selbst dann wenn man "ausgleichsweise" gefütterte Stiefel und Thermohose trägt. Anders ist es, wenn man sich bei gleicher Temperatur im gleißenden Sonnenlicht im Schnee bewegungslos bei einem Gletscher aufhält. Ist man barfuß, so können einem die Füße erfrieren. In Gummistiefeln und Badehose dagegen droht keine Erkältung, sondern "nur" ein Sonnenbrand, aber was für einer! Stundenlang bei 0°C radfahren kann ich nicht barfuß und nicht im kurzärmeligen T-Shirt, wohl aber in kurzen Hosen. Sollte es aber längere Zeit bergab gehen, so wären sicher lange Hosen und vor allem Handschuhe notwendig. Wie sieht die Situation mit den jungen Frauen aus, die Lothar gesehen hat? Es war -2°C, offensichtlich trocken, weiterhin wohl nicht allzu windig, wie es in Innenstädten meist ist. Alkohol dürfte wohl auch ein Nichtfrieren vortäuschen. Dann die verschiedenen Aufwärmphasen. Barfüßiger (oder/und anderswie leicht bekleideter) Aufenthalt in der winterlichen Stadt ist sicher leichter zu ertragen als bei gleicher Temperatur im Winterwald. In der Stadt gibt es Kaufhäuser, Cafès, Kirchen, was auf dem Land fehlt. Auch fährt alle paar Minuten eine Straßenbahn, während auf dem Land höchstens alle paar Stunden mal ein Omnibus fährt (und mit etwas Glück sogar an der Haltestelle anhält). Eine Frau, die Barfußlaufen als "Ihhhhhhhhh" bezeichnet, käme für mich als Partnerin nicht in Frage. Aber nicht jede Frau, die "barfuß" und "ihhhhhh" nicht in einen Topf wirft, wäre automatisch geeignet. Barfuß ist schließlich nicht alles!

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen