Eine nicht alltägliche Begegnung (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Monday, 21.02.2005, 08:08 (vor 7159 Tagen)

Letzten Samstag (19.2.2005) war alles andere als ideales Wetter. Bei Temperaturen um 0°C fiel etwas Schnee, aber auf dem (salz?)nassen Asphalt schmolz er gleich wieder. Gegen 12.30 Uhr gab es eine Niederschlagspause, so daß ich mich barfuß raustraute. Die Straßen blieben naß, die Füße blieben auch kalt. Als ich durch die Zofinger Altstadt ging, beachtete man mich kaum. Lag es daran, daß die Leute viel zu sehr mit sich selbst bzw. mit ihren Einkäufen beschäftigt waren? Oder bin ich schon eine stadtbekannte "Persönlichkeit"? Ich verließ die Stadt in Richtung Oftringen. Autofahrer, die mich überholten, trauten ihren Augen kaum. Kinder, die mir entgegenkamen und ihren Schlitten tragen mußten, starrten mich ebenfalls an und wußten nichts anderes zu sagen als: "Grüezi!" (sicher besser als "Ihhhhhhhhhhhh").

Ein Auto überholte mich, hielt vor mir an, eine ältere Frau stieg aus. Sie gab sich als frühere Mitarbeiterin in einem Spital zu erkennen. Sie hätte mich aus ihrer Wohnung gesehen und konnte meine Beweggründe nicht erahnen. Als ich ihr sagte, daß Barfußlaufen gesund sei, solange man es nicht übertreibt. Sie sagte, daß das stimmt, aber sie hätte schon Fälle erlebt, die anders geartet waren. Dabei hielt sie mir eine lange Hose und ein Handtuch vor und sagte: "Ich habe schon eine Hose mitgenommen, damit sie nicht frieren und ein Handtuch, damit Sie die Füße abtrocknen können." Dann entschuldigte sie sich noch dafür, daß sie sich eingemischt hatte.

Es fing wieder an zu schneien. So schlug ich den Weg Richtung Küngoldingen ein und wanderte zurück durch die Altstadt nach Hause. Als ich in eine Straße einbog, sah ich, wie dort zwei Autos standen, eines davon ein Polizeifahrzeug. Jetzt umkehren und eine andere Straße nehmen? Nein! Augen zu und durch. Die beiden Polizisten unterhielten sich mit den Insassen des anderen Autos und ich hatte den Eindruck, als ob sie sich nur persönlich kannten und sich zufällig begegnet waren. So kam ich auch unbehelligt vorbei. Mir begegnete auch noch eine Nachbarin, die mir viel Spaß wünschte. So kam ich zu Hause an. Meine Jacke war durchnäßt, auch war eine Wunde in der Ferse (vermutlich von einem Pflanzendorn) wieder aufgegangen. Nur gut 2 Stunden war ich barfuß unterwegs gewesen, das langte bei diesem Wetter.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

"Eine nicht alltägliche Begegnung" und Gedanken zum eigenen Verhalten

Vesa Local, Monday, 21.02.2005, 15:26 (vor 7159 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hi, Michael!

Boah! Neid! :-)

Irgendwann muß ich wohl anfangen, mir sagen zu lassen: "Mach es doch einfach."
Keine Sorge: Wenn es wieder für mich ausreichend warm geworden ist, werde ich auch wieder dabei sein! Ich bin schon voller Ungeduld!

Wir hatten schon mal knapp 15°C? Warum konnte es nicht so bleiben?

Andererseits hatten wir allermeistens einen mäßigen Sommer wenn der Winter harmlos war. Oder waren die Sommer immer gleich und nur der Kontrat war bei sehr kalten Wintern größer?

Und da ich nun keinen "wolkenlosen Himmel" mehr brauche, bewerte ich die "Jahresmitte" ja jetzt ganz anders!? Wolken bedeuten vielleicht kein "schlechtes" (also "barfußuntaugliches") Wetter mehr!? Wird meine Laune nicht mehr die gleiche Richtung wie die Regentropfen einschlagen?
Ich bin wirklich schon voller Ungeduld!

ich .. sagte, daß Barfußlaufen gesund sei, solange man es nicht übertreibt. Sie sagte, daß das stimmt, aber sie hätte schon Fälle erlebt, die anders geartet waren. Dabei hielt sie mir eine lange Hose und ein Handtuch vor und sagte: "Ich habe schon eine Hose mitgenommen, damit sie nicht frieren und ein Handtuch, damit Sie die Füße abtrocknen können." Dann entschuldigte sie sich noch dafür, daß sie sich eingemischt hatte.

Ich kann nicht beurteilen, wie eine solche Fürsorge aufgefaßt wird, wenn eine gewisse Routine vorhanden ist. Denn weil mich noch Welten von Deinen Wanderungen und Spaziergängen trennen, habe ich soetwas noch nicht persönlich erleben können.

Aus der Ferne beurteile ich ihr Verhalten jedoch durchweg als positiv und hoffe, daß ihr ihre "zurückhaltende Hilfsbereitschaft" noch lange erhalten bleibt! :-)

Grüße
Vesa Local

Eine nicht alltägliche Begegnung

Pedro, Stammposter, Monday, 21.02.2005, 15:56 (vor 7159 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael,

Ein Auto überholte mich, hielt vor mir an, eine ältere Frau stieg aus. Sie gab sich als frühere Mitarbeiterin in einem Spital zu erkennen. Sie hätte mich aus ihrer Wohnung gesehen und konnte meine Beweggründe nicht erahnen. Als ich ihr sagte, daß Barfußlaufen gesund sei, solange man es nicht übertreibt. Sie sagte, daß das stimmt, aber sie hätte schon Fälle erlebt, die anders geartet waren. Dabei hielt sie mir eine lange Hose und ein Handtuch vor und sagte: "Ich habe schon eine Hose mitgenommen, damit sie nicht frieren und ein Handtuch, damit Sie die Füße abtrocknen können." Dann entschuldigte sie sich noch dafür, daß sie sich eingemischt hatte.

Und wie hast Du auf das freundliche Hilfsangebot reagiert?
Gruß
Pedro

Eine nicht alltägliche Begegnung

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Monday, 21.02.2005, 16:25 (vor 7159 Tagen) @ Pedro

Und wie hast Du auf das freundliche Hilfsangebot reagiert?

Ich habe dankend abgelehnt und ihr gesagt, daß ich öfter barfuß unterwegs wäre. Sogar vom Düsseldorfer Winterbarfußtreffen habe ich erzählt.

Gruß
Michael aus Zofingen

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