gesammelte Erfahrungen (Hobby? Barfuß! 2)

Martin (Giessen), Stammposter, Wednesday, 26.01.2005, 21:00 (vor 7184 Tagen)

Liebe Barfüßer!

Ich gehöre nun seit 2 jahren zu den ziemlich regelmäßigen Lesern und gelegentlichen Schreibern. Wie ich in einem früheren Erfahrungsbericht schon mal erwähnte, hat mich die Lektüre im Forum in der Summe immer gestärkt, meiner Lust am leben auf Freiem Fuss gegen alle Bedenkenträger immer weiter nachzugehen, wofür ich allen Schreibern dankbar bin.

Um wieder einmal etwas zurückzugeben möchte ich Euch von meinen Erfahrungen im letzten Jahr berichten.

Nachdem mein Zuhause einschließlich der Nachbarschaft schon längst zur barfussfreien Zone geworden ist (für mich natürlich, die Nachbarn tragen immer noch Schuhe, nur ich nicht mehr bei ihnen ;-) )habe ich mich auch im Alltag immer mehr vom Tragen von Schuhen befreit. Dabei kam es mir so vor, dass die situationen, in denen ich damit auffallen würde deutlich weniger waren, als im erstn Jahr. Das bestätigt aber auch wieder die Erkenntniss, dass es unser eigenes Selbstverständniss ist, das eine Selbstverständlichkeit auch bei anderen erzeugt.

Dermaßen gestärkt haben meine Frau und ich zusammen mit einem befreundeten Paar einen kleinen Winterurlaub in Kössen (Österr.) in einem schönen, edlen Hotel verbracht (so mit Wellness und vielem guten Essen). Ich war nur am Anreisetag noch "vorsichtig" in Schuhen im Hotel unterwegs, bereits beim Abendessen sagte ich mir: "schließlich bist Du zum wohlfühlen hier" und stellte meine Schuhe unter den Tisch. Es gab keine Reaktion, weder vom Service, noch von den anderen Hotelgästen. Damit war es für mich besiegelt, und der rest des Urlaubs schuhfrei.
Am ersten Abend begann es zu schneien und so hatten wir am nächsten Morgen eine Postkarten-Kulisse mit Sonne-Schnee und Bergen...
Natürlich MUSSTE ich bei diesen Bedingungen bereits bei unserer ersten Wanderung durch den frischgefallenen Schnee meinen Wohlfühlvorsatz konsequenter Weise umsetzten. Gestartet bin ich noch in Wanderschuhen (ohne Socken) und habe dann nachdem ich die Wegverhältnisse kannte (endlich) die Schuhe ausgezogen. Mal ein paar Schritte im eigenen Garten bei Schnee - o.k. das kannte ich, aber jetzt so richtig wandern? - Es war phantastisch, was sicher auch an dem perfekten Schnee lag: pulverweich, 30 cm hoch, auf Waldboden... ein unvergleichliches Laufgefühl.
Bei der nächsten Wanderung und zum vom Hotel organisierten Nordic-Walking Ausflug bin ich dann bereits ohne Schuhe angetreten. letzterer ging immerhin eine ganze Stunde lang und war dennoch einfach super! DANACH gab es übrigens Reaktionen von anderen Hotelgästen, die mich beim Abendessen wieder trafen und ansprachen: "Wir haben Sie heute beim Wandern gesehen - Sie waren ja auch dor Barfuss!" Beschwert hat sich niemand, und manchmal glaubte ich ein unausgesprochenes "würde ich vielleicht auch gerne..." zu hören.

Bereits vor diesem Urlaub habe ich allerdings die für mich bisher größte Herausforderung angenommen und habe mich an meinem Arbeitsplatz ganz von Schuhen befreit. In meiner Arztpraxis hatte ich die Menge Leder an den Füßen in den letzten beiden Jahren bereits deutlich reduziert. Von Moccasins über weisse Teva´s bis zu Birkenstock Mod. Gizeh (die mit dem Zehensteg). Und ab und zu habe ich bei mir gut bekannten Patienten während der Akupunktur oder der Chirotherapie oder auch der Besprechung am Schreibtisch die Schuhe ausgelassen.
Schließlich kam aber auch hier der Punkt, wo mir mein eigenes Versteckspiel (vor dem Rest der Patienten) ziemlich blöde vorkam und ich "Nägel mit Köpfen" machte. Seit September habe ich meine Schuhe in der Praxis in den Schrank verbannt, und begrüße auch neue Patienten immer auf freiem Fuss.
Es gab seit dem viele verwunderte Blicke, die aber stets in ein freundliches Lächeln übergingen, einige ungläubige Reaktionen "Das könnte ich nie" ("Doch sicher, wenn Sie gesund leben wollen..;-) )aber keine einzige wirklich ablehnende Bemerkung.
Es hat mich seit dem oft amüsiert, wenn mich Patienten fragen, ob sie jetzt auch Ihre Schuhe ausziehen sollten (die dachten wohl immer ans Parkett). Ich stelle es ihnen dann frei: "Nun, ich fühle mich so am wohlsten, wenn Sie sich ohnen Schuhe auch besser fühlen, bitte sehr!"

Ihr merkt, auch im vergangenen Jahr hat das Leben auf freiem Fuß für mich ganz viel mit Freiheit und Befreiung zu tun. Neben all den medizinischen Aspekten von Fußmuskeln, Wahrnehmung, Rückengesundheit, Fußpilz... ist auch dieser Aspekt ein sehr gesunder: Am Barfußlaufen kann ich mich in meiner Selbstbehauptung und Selbstverwirklichung üben (ohne irgenjemandem damit weh zu tun).

In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein befreiendes Jahr 2005 mit vielen vielen persönlichen Entdeckungen.

es grüßt barfuss

Martin

gesammelte Erfahrungen

Peter (MR), Wednesday, 26.01.2005, 21:56 (vor 7184 Tagen) @ Martin (Giessen)

Hallo Martin,
nach längerer Zeit bin ich wieder einmal im Forum und treffe gleich auf einen Mittelhessen, der sich die Schuhe abgewöhnt. Das stärkt natürlich meine guten Vorsätze für dieses Jahr. Meine Barfuß-Karriere hat leider einen Knick. Während des Studiums ging sie ganz steil nach oben, flachte dann langsam ab und hat letztes Jahr ihren Tiefpunkt erreicht. Ich war kein einziges Mal ohne Schuhe in der Öffentlichkeit - außer im Schwimmbad. Das soll jetzt wieder anders werden. Im den nächsten Monaten möchte ich zumindest in meiner Freizeit immer öfter barfuß laufen, besonders in der Stadt, denn ich liebe die härteren Untergründe wie Asphalt oder Kopfsteinpflaster. Wollt Ihr,Du und Deine Frau, mir nicht beim Trainieren helfen. Viele Grüße von
Peter

Dein "Training"

Martin (Giessen), Stammposter, Wednesday, 26.01.2005, 22:59 (vor 7184 Tagen) @ Peter (MR)

Hallo Peter!
Vielen Dank für Deine Anfrage, es freut mich in den unendlichen Weiten des Web´s doch wieder auf "Lokalpatrioten" zu treffen.

Meine Frau ist selber außerhalb unseres Grundstücks nur selten barfuss unterwegs, beobachtet meine aktivitäten aber längst nicht mehr so argwöhnisch wie manchmal zu Beginn. Gemeinsam sind wir oft aber meistens auch sehr spontan in Marburg unterwegs - fast immer im Touri- und Konsumbereich Cineplex - Grüner Tor - Quodlibet / Memba / Havanna und natürlich im Sommer auch in der Oberstadt in der Barfüßerstrasse z.b. im Cafe Barfuss (Ja liebe Leute, Marburg hat so was zu bieten!).

Solltest Du dort also mal zwei junggebliebene vierziger treffen, Sie beschuht und ER barfuss, frag doch mal "Martin? bist Du´s?" - ich würde mich freuen.

Den anderen Martin, den Maddinn (Comedian Martin Schneider) sieht man da ja auch öfter, aber immer mit Schuhen)

Viele Grüße und
viel Erfolg beim Umsätzen Deiner Vorsätze

Martin

Barfuß in Gießen / Marburg

Bernd, Thursday, 27.01.2005, 11:14 (vor 7184 Tagen) @ Peter (MR)

Hi Peter,

für meine Begriffe stellt Gießen das optimale Barfußpflaster dar! Ich habe dort jahrelang gelebt, und soweit mir Marburg bekannt ist, spricht nichts dagegen, dass Du Deine "Barfußkarriere" wieder in Angriff nimmst, vielleicht bereits im März, mit einer Wanderung durch die Natur, bei den ersten Frühlingssonnenstrahlen, in der herrlich intensiven März-Sonne...

Ich denke mit Wehmut an das herrliche Naturschutzgebiet um den Launsbacher See... Die Studienzeit in Gießen, das war mitunter die schönste Zeit in meinem Leben, und die Zeit im Mittelhessischen solltest Du wirklich nutzen!

Gruß vom Ex-Gießener
BERND

Hallo Martin,
nach längerer Zeit bin ich wieder einmal im Forum und treffe gleich auf einen Mittelhessen, der sich die Schuhe abgewöhnt. Das stärkt natürlich meine guten Vorsätze für dieses Jahr. Meine Barfuß-Karriere hat leider einen Knick. Während des Studiums ging sie ganz steil nach oben, flachte dann langsam ab und hat letztes Jahr ihren Tiefpunkt erreicht. Ich war kein einziges Mal ohne Schuhe in der Öffentlichkeit - außer im Schwimmbad. Das soll jetzt wieder anders werden. Im den nächsten Monaten möchte ich zumindest in meiner Freizeit immer öfter barfuß laufen, besonders in der Stadt, denn ich liebe die härteren Untergründe wie Asphalt oder Kopfsteinpflaster. Wollt Ihr,Du und Deine Frau, mir nicht beim Trainieren helfen. Viele Grüße von
Peter

Vogelsberglauf

Lorenz, Stammposter, Wednesday, 26.01.2005, 23:53 (vor 7184 Tagen) @ Martin (Giessen)

Hallo Martin,

..... Ich stelle es ihnen dann frei: "Nun, ich fühle mich so am wohlsten, wenn Sie sich ohnen Schuhe auch besser fühlen, bitte sehr!"

Du kennst die Patienten ja und könntest ihnen ganz individuell raten, wie und wo sie das Barfußlaufen zu ihrem gesundheitlichen Nutzen praktizieren können!

Zu deiner Anmerkung zum Vogelsberglauf: die Barfußpfade in Buseck und Hofbieber will ich dieses Jahr auf jeden Fall besuchen, das habe ich den Initiatoren versprochen, mit denen ich schon in der Projektphase Kontakt hatte. Das interessiert nicht jeden, der zu Barfußtreffen kommen möchte, also würde ich ggf. separat hingehen. Der Lauf reizt mich schon, auch wenn ich als Walker gar nicht in die Barfußwertung käme. Schwierig könnte das Datum werden, da stecken wir schon sehr in Vorbereitungen unserer geplanten Australienreise, und wenn da im Job noch Probleme auftauchen, muss ich natürlich vorher noch die Firma retten ;-))

Aber auch wenn ich zu einem anderen Termin nach Hessen kommen, können wir ja vielleicht etwas zusammen machen.

Mach's gut und unbeschuht, Lorenz

Barfuß bei Ärzten in Gießen...

Bernd, Thursday, 27.01.2005, 11:18 (vor 7184 Tagen) @ Martin (Giessen)

...war für mich eigentlich nie ein Problem. Ich kann von drei Ärzten berichten, die ich in der Zeit von 1999 - 2003 aufsuchte, und alle sagten sie: "Eigentlich haben Sie Recht, wozu braucht man im Sommer Schuhe..."
Einer dieser Ärzte hatte selber keine Schuhe an, aber "Martin" war nicht sein Name. Ansonsten hätte ich jetzt meinen ehemaligen "Leibdoktor" im Forum wiedergetroffen...

Gruß

Bernd (Ex-Gießener)

Liebe Barfüßer!
Ich gehöre nun seit 2 jahren zu den ziemlich regelmäßigen Lesern und gelegentlichen Schreibern. Wie ich in einem früheren Erfahrungsbericht schon mal erwähnte, hat mich die Lektüre im Forum in der Summe immer gestärkt, meiner Lust am leben auf Freiem Fuss gegen alle Bedenkenträger immer weiter nachzugehen, wofür ich allen Schreibern dankbar bin.
Um wieder einmal etwas zurückzugeben möchte ich Euch von meinen Erfahrungen im letzten Jahr berichten.
Nachdem mein Zuhause einschließlich der Nachbarschaft schon längst zur barfussfreien Zone geworden ist (für mich natürlich, die Nachbarn tragen immer noch Schuhe, nur ich nicht mehr bei ihnen ;-) )habe ich mich auch im Alltag immer mehr vom Tragen von Schuhen befreit. Dabei kam es mir so vor, dass die situationen, in denen ich damit auffallen würde deutlich weniger waren, als im erstn Jahr. Das bestätigt aber auch wieder die Erkenntniss, dass es unser eigenes Selbstverständniss ist, das eine Selbstverständlichkeit auch bei anderen erzeugt.
Dermaßen gestärkt haben meine Frau und ich zusammen mit einem befreundeten Paar einen kleinen Winterurlaub in Kössen (Österr.) in einem schönen, edlen Hotel verbracht (so mit Wellness und vielem guten Essen). Ich war nur am Anreisetag noch "vorsichtig" in Schuhen im Hotel unterwegs, bereits beim Abendessen sagte ich mir: "schließlich bist Du zum wohlfühlen hier" und stellte meine Schuhe unter den Tisch. Es gab keine Reaktion, weder vom Service, noch von den anderen Hotelgästen. Damit war es für mich besiegelt, und der rest des Urlaubs schuhfrei.
Am ersten Abend begann es zu schneien und so hatten wir am nächsten Morgen eine Postkarten-Kulisse mit Sonne-Schnee und Bergen...
Natürlich MUSSTE ich bei diesen Bedingungen bereits bei unserer ersten Wanderung durch den frischgefallenen Schnee meinen Wohlfühlvorsatz konsequenter Weise umsetzten. Gestartet bin ich noch in Wanderschuhen (ohne Socken) und habe dann nachdem ich die Wegverhältnisse kannte (endlich) die Schuhe ausgezogen. Mal ein paar Schritte im eigenen Garten bei Schnee - o.k. das kannte ich, aber jetzt so richtig wandern? - Es war phantastisch, was sicher auch an dem perfekten Schnee lag: pulverweich, 30 cm hoch, auf Waldboden... ein unvergleichliches Laufgefühl.
Bei der nächsten Wanderung und zum vom Hotel organisierten Nordic-Walking Ausflug bin ich dann bereits ohne Schuhe angetreten. letzterer ging immerhin eine ganze Stunde lang und war dennoch einfach super! DANACH gab es übrigens Reaktionen von anderen Hotelgästen, die mich beim Abendessen wieder trafen und ansprachen: "Wir haben Sie heute beim Wandern gesehen - Sie waren ja auch dor Barfuss!" Beschwert hat sich niemand, und manchmal glaubte ich ein unausgesprochenes "würde ich vielleicht auch gerne..." zu hören.
Bereits vor diesem Urlaub habe ich allerdings die für mich bisher größte Herausforderung angenommen und habe mich an meinem Arbeitsplatz ganz von Schuhen befreit. In meiner Arztpraxis hatte ich die Menge Leder an den Füßen in den letzten beiden Jahren bereits deutlich reduziert. Von Moccasins über weisse Teva´s bis zu Birkenstock Mod. Gizeh (die mit dem Zehensteg). Und ab und zu habe ich bei mir gut bekannten Patienten während der Akupunktur oder der Chirotherapie oder auch der Besprechung am Schreibtisch die Schuhe ausgelassen.
Schließlich kam aber auch hier der Punkt, wo mir mein eigenes Versteckspiel (vor dem Rest der Patienten) ziemlich blöde vorkam und ich "Nägel mit Köpfen" machte. Seit September habe ich meine Schuhe in der Praxis in den Schrank verbannt, und begrüße auch neue Patienten immer auf freiem Fuss.
Es gab seit dem viele verwunderte Blicke, die aber stets in ein freundliches Lächeln übergingen, einige ungläubige Reaktionen "Das könnte ich nie" ("Doch sicher, wenn Sie gesund leben wollen..;-) )aber keine einzige wirklich ablehnende Bemerkung.
Es hat mich seit dem oft amüsiert, wenn mich Patienten fragen, ob sie jetzt auch Ihre Schuhe ausziehen sollten (die dachten wohl immer ans Parkett). Ich stelle es ihnen dann frei: "Nun, ich fühle mich so am wohlsten, wenn Sie sich ohnen Schuhe auch besser fühlen, bitte sehr!"
Ihr merkt, auch im vergangenen Jahr hat das Leben auf freiem Fuß für mich ganz viel mit Freiheit und Befreiung zu tun. Neben all den medizinischen Aspekten von Fußmuskeln, Wahrnehmung, Rückengesundheit, Fußpilz... ist auch dieser Aspekt ein sehr gesunder: Am Barfußlaufen kann ich mich in meiner Selbstbehauptung und Selbstverwirklichung üben (ohne irgenjemandem damit weh zu tun).
In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein befreiendes Jahr 2005 mit vielen vielen persönlichen Entdeckungen.
es grüßt barfuss
Martin

Barfuß bei Ärzten in Gießen...

Martin (Giessen), Stammposter, Thursday, 27.01.2005, 12:10 (vor 7184 Tagen) @ Bernd

Hallo Bernd!

Es freut mich zu hören, dass doch viele meiner Kollegen dich im Barfusslaufen bestärkt haben.

Ich bin sicher nicht Dein ehamaliger "Leibarzt", meine Praxis gibt es seit 1998 auch nicht direkt in Giessen sondern in Lich. Gießen ist aber mein regionaler Lebensmittelpunkt, obwohl ich wohn- und arbeitstechnisch diese Stadt in ihrem Umland umkreise.

Bei Gießener Ärzten, die in ihrer Praxis barfuss arbeiten könnten fällt mir im Rückblick auch nur ein einziger Kollege ein und der hieß Lennard A. und hatte seine Praxis glaube ich in der Löwengasse (ist aber schon seit Jahren weg).

Wäre aber spannend zu erfahren ob´s da noch mehr gibt.

Viele Grüße

Martin

Erfreuliche Aufgeschlossenheit vieler Mediziner

Bernd, Thursday, 27.01.2005, 16:21 (vor 7184 Tagen) @ Martin (Giessen)

Lieber Martin,

einerseits schätze ich mich glücklich, sagen zu können, dass ich seit langer Zeit dank guter Gesundheit keine ärztlichen Dienste in Anspruch nehmen musste, andererseits konnte ich, wie bereits erwähnt, bei den wenigen Medizinern, die ich konsultierte, eine absolute Aufgeschlossenheit gegenüber meiner Vorliebe fürs Barfußlaufen feststellen! Den von Dir genannten Arzt in der Löwengasse habe ich wahrscheinlich nicht mehr kennen lernen können. Als Arzt in der (eigenen) Praxis barfuß laufen, das finde ich klasse, wenngleich auch gewagt, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt, und es gibt keinen Grund, von vorn herein aufgrund etwaiger Ressentiments der Kunden bzw. Patienten seine Füße in Schuhe zu zwängen! Gerade als Arzt hast Du eine Vorbildfunktion, finde ich.
Ich war übrigens zweimal beim Arzt wegen Barfußverletzungen. Einmal im Sommer 99 wegen Brandblasen, 2001 schließlich wegen eines Schlangenbisses mit sehr schmerzhaften Folgen (etwas Vorsicht ist geboten im Naturschutzgebiet Launsbach!!). Gut fand ich, dass der Doc nicht versucht hat, mir das Barfußlaufen auszureden, sondern mich zum einen gut behandelt und mir zum anderen ein paar Tipps mit auf den Weg gegeben hat, um noch möglichst viel vom Sommer zu haben - barfuß.
Meine bislang schmerzhafteste Fußverletzung jedoch war eine riesengroße Blase an der Fußsohle, verursacht durch das Tragen von Lederschuhen ohne Strümpfe. Die Stelle wurde zu einer richtigen Wunde, mit der ich ein halbes Jahr lang meinen Spaß hatte, abgesehen von etlichen Nagelverletzungen aufgrund modischer, viel zu enger Schuhe und Flip-Flops.
Mein Arzt hat mich dann auch darauf aufmerksam gemacht, dass gerade unsere hoch zivilisierte Gesellschaft nicht merkt, welche Geißel sie sich mit solchen Folterwerkzeugen auferlegt, und im Nachhinein riskiere ich lieber eine Scherbe im Zeh als degenerierte Käsefüße bei 30 Grad im Schatten.
Mein Arzt war übrigens Michael M. aus der Friedrichstraße.

Gruß
Bernd

Hallo Bernd!
Es freut mich zu hören, dass doch viele meiner Kollegen dich im Barfusslaufen bestärkt haben.
Ich bin sicher nicht Dein ehamaliger "Leibarzt", meine Praxis gibt es seit 1998 auch nicht direkt in Giessen sondern in Lich. Gießen ist aber mein regionaler Lebensmittelpunkt, obwohl ich wohn- und arbeitstechnisch diese Stadt in ihrem Umland umkreise.
Bei Gießener Ärzten, die in ihrer Praxis barfuss arbeiten könnten fällt mir im Rückblick auch nur ein einziger Kollege ein und der hieß Lennard A. und hatte seine Praxis glaube ich in der Löwengasse (ist aber schon seit Jahren weg).
Wäre aber spannend zu erfahren ob´s da noch mehr gibt.
Viele Grüße
Martin

Erfreuliche Aufgeschlossenheit vieler Mediziner

Markus U., Stammposter, Thursday, 27.01.2005, 21:18 (vor 7183 Tagen) @ Bernd

Lieber Martin,
einerseits schätze ich mich glücklich, sagen zu können, dass ich seit langer Zeit dank guter Gesundheit keine ärztlichen Dienste in Anspruch nehmen musste, andererseits konnte ich, wie bereits erwähnt, bei den wenigen Medizinern, die ich konsultierte, eine absolute Aufgeschlossenheit gegenüber meiner Vorliebe fürs Barfußlaufen feststellen! Den von Dir genannten Arzt in der Löwengasse habe ich wahrscheinlich nicht mehr kennen lernen können. Als Arzt in der (eigenen) Praxis barfuß laufen, das finde ich klasse, wenngleich auch gewagt, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt, und es gibt keinen Grund, von vorn herein aufgrund etwaiger Ressentiments der Kunden bzw. Patienten seine Füße in Schuhe zu zwängen! Gerade als Arzt hast Du eine Vorbildfunktion, finde ich.
Ich war übrigens zweimal beim Arzt wegen Barfußverletzungen. Einmal im Sommer 99 wegen Brandblasen, 2001 schließlich wegen eines Schlangenbisses mit sehr schmerzhaften Folgen (etwas Vorsicht ist geboten im Naturschutzgebiet Launsbach!!). Gut fand ich, dass der Doc nicht versucht hat, mir das Barfußlaufen auszureden, sondern mich zum einen gut behandelt und mir zum anderen ein paar Tipps mit auf den Weg gegeben hat, um noch möglichst viel vom Sommer zu haben - barfuß.
Meine bislang schmerzhafteste Fußverletzung jedoch war eine riesengroße Blase an der Fußsohle, verursacht durch das Tragen von Lederschuhen ohne Strümpfe. Die Stelle wurde zu einer richtigen Wunde, mit der ich ein halbes Jahr lang meinen Spaß hatte, abgesehen von etlichen Nagelverletzungen aufgrund modischer, viel zu enger Schuhe und Flip-Flops.
Mein Arzt hat mich dann auch darauf aufmerksam gemacht, dass gerade unsere hoch zivilisierte Gesellschaft nicht merkt, welche Geißel sie sich mit solchen Folterwerkzeugen auferlegt, und im Nachhinein riskiere ich lieber eine Scherbe im Zeh als degenerierte Käsefüße bei 30 Grad im Schatten.
Mein Arzt war übrigens Michael M. aus der Friedrichstraße.
Gruß
Bernd

Hi Bernd!

Bei so vielen bekannten Ortsnamen kommen auch bei mir viele Erinnerungen an meine Studienzeit in Gießen auf, auch wenn die nun schon lange zurückliegt (1986 - 1992). damals war ich noch nicht der große Barfußläufer, sondern entdeckte allmählich die Vorstufe der Barfüßigkeit in Form ganzjähriger Sokkenlosigkeit. Einmal war ich jedoch im Sommer 1987 in Gießen barfuß beim Arzt, und zwar infolge eines Bienenstiches in die Oberseite meines rechten Fußes. Dieser lag zwar schon einige Tage zurück, aber mein rechter Fuß war derart geschwollen, daß er in keinen Schuh mehr paßte, und so humpelte ich notgedrungen barfuß durch die Gegend, und als ich mich dazu durchgerungen hatte, einen Arzt aufzusuchen, erschien ich bei diesem barfuß, weils nicht anders ging. Ich kann mich noch erinnern, daß dieser überhaupt nicht über meinen barfüßigen Auftritt verwundert war, sondern er verschrieb mir eine Salbe und empfahl kalte Fußbäder, mit deren Hilfe Schwellung und Schmerzen verschwanden.

Barfüßige erinnerungsvolle Grüße,
Markus U.

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