Wieder eine Wanderung

Hallo

Bei 13°C und Sonnenschein musste ich einfach wieder wandern gehen. Im Gegensatz zum letzten mal waren die Wege auch fast alle schön trocken, nur der stürmische Wind störte ein bisschen, aber das war auch nicht so schlimm.
Ich nahm mir vor eine ca. 15 km lange Runde um den Ort Stücken (20 km südlich von Potsdam) herum durchzuführen, was ich aber schließlich wegen der aufziehenden dunklen Wolken auf 10,5 km verkürzte. Da diese Tour in etwa in der selben Gegend wie meine letzte Wanderung stattfand, war es hier auch ähnlich einsam, aber Dank des Wochenendes gab es dann doch Begegnungen. Eine paar Reiter reagierten überhaupt nicht, eine Frau in Begleitung eines älteren Herren machte große Augen und ein älteres Pärchen sprach mich voller Bewunderung an und unterhielt sich kurz mit mir. Während die Frau bedenken hatte, dass ich mich erkälten konnte, wollte der Mann wissen wie weit ich es denn geschafft hätte. Ich erzählte dann noch, dass diese Form der Abhärtung gut GEGEN Erkältung ist, und die beiden bestätigten mir schließlich wie gut Abhärtung sei. Hinterher freute ich mich riesig über dieses Gespräch.
Auf Grund des immer bedrohlicher werdenden Himmels und meines damit im Zusammenhang stehenden Entschlusses die Wanderung abzukürzen, musste ich mich auch durch den Ort Stücken hindurch wagen. Bisher vermied ich es ja im Winter barfuß durch Orte zu wandern. Reaktionen im Dorf gab es allerdings nicht, da mich wieder mal keiner sah! Zwei Leute in einem Garten achteten nicht auf mich, eine Frau hantierte an einem Kofferraum und übersah mich ebenfalls. Vielleicht sollte ich nächstes mal in solchen Situationen mal nach dem Weg fragen. :-)
Da es letzten Endes doch trocken blieb, machte ich mich hinterher im Auto noch auf den Weg mir ein paar Punkte anzusehen, die ich nun nicht erreicht hatte und stellte dabei fest, dass es den Weg, den ich eigentlich zurückgehen wollte, stellenweise gar nicht mehr gibt. Ich wäre ganz schön in der Irre gelandet. So haben dunkle Wolken auch mal ihr Gutes.
Es war jedenfalls ein Riesenvergnügen endlich mal wieder bei angenehmen Temperaturen auf nackten Sohlen durch die Landschaft zu spazieren.

Viele Grüße und muntere Füße

Ulrich

Hallo

Hallo Ulrich! ;-)

Ulrich:

Bei 13°C und Sonnenschein musste ich einfach wieder wandern gehen.

Andi:
Ich beneide Dich, dass es bei Euch solch lange Wege gibt! Die gibt es im Saarland vielleicht auch, ich kenne aber leider keinen, der derart lang ist! Auch was die Temperaturen angeht, muss ich Dich beneiden, denn die bei uns ebenfalls gemeldeten +13 °C wurden leider nicht erreicht, dazu kamen noch starke Windböen, wie auch bei Euch, die somit die tatsächliche Temperatur wesentlich kälter empfinden lassen! :-(

Ulrich:

Im Gegensatz zum letzten mal waren die Wege auch fast alle schön trocken, nur der stürmische Wind störte ein bisschen, aber das war auch nicht so schlimm.
Ich nahm mir vor eine ca. 15 km lange Runde um den Ort Stücken (20 km südlich von Potsdam) herum durchzuführen, was ich aber schließlich wegen der aufziehenden dunklen Wolken auf 10,5 km verkürzte.

Andi:
Das ist aber immer noch eine ganz schöne Strecke! Die geht so Mancher nicht in Schuhen! Ulrich, Du bist klasse!!!!! ;-) )

Ulrich:

Da diese Tour in etwa in der selben Gegend wie meine letzte Wanderung stattfand, war es hier auch ähnlich einsam, aber Dank des Wochenendes gab es dann doch Begegnungen. Eine paar Reiter reagierten überhaupt nicht, eine Frau in Begleitung eines älteren Herren machte große Augen und ein älteres Pärchen sprach mich voller Bewunderung an und unterhielt sich kurz mit mir.

Andi:
Ja, ich habe (das war allerdings diesen Sommer) auch ähnliche, positive Erfahrungen gemacht, ich bin mal gespannt, wie das aussieht, wenn ich endlich mal am Tag auf einem Feldweg gehe und jemandem begegne! :-)
Solche Erfahrungen sind sehr schön, sie machen wirklich Spaß und geben einem mehr Mut zum Barfußgehen in der Öffentlichkeit! Man könnte es als "Aufbaubegegnung" bezeichnen! :-) )

Ulrich:

Während die Frau bedenken hatte, dass ich mich erkälten konnte, wollte der Mann wissen wie weit ich es denn geschafft hätte. Ich erzählte dann noch, dass diese Form der Abhärtung gut GEGEN Erkältung ist, und die beiden bestätigten mir schließlich wie gut Abhärtung sei. Hinterher freute ich mich riesig über dieses Gespräch.

Andi:
Das kann ich mir sehr gut vorstellen, geht mir dann auch immer so, wenn es eine solche Begegnung gibt.
Ich hatte sie nur eben noch nicht im Winter und es wird jetzt langsam wirklich Zeit, dass ich mal im Hellen einen solchen Spaziergang mache! :-/
Es ist bei mir nicht aus Gründen der Hemmungen, weshalb ich bis jetzt bei Dunkelheit ging!

Ulrich:

Auf Grund des immer bedrohlicher werdenden Himmels und meines damit im Zusammenhang stehenden Entschlusses die Wanderung abzukürzen, musste ich mich auch durch den Ort Stücken hindurch wagen. Bisher vermied ich es ja im Winter barfuß durch Orte zu wandern. Reaktionen im Dorf gab es allerdings nicht, da mich wieder mal keiner sah! Zwei Leute in einem Garten achteten nicht auf mich, eine Frau hantierte an einem Kofferraum und übersah mich ebenfalls. Vielleicht sollte ich nächstes mal in solchen Situationen mal nach dem Weg fragen.

Andi:
Ja, die Idee ist garnicht so schlecht! ;-D "Wenn die Katze nicht zum Futternapf geht, muss der Napf eben zur Katze kommen"!!!!! :-D DD
Das wäre, da sonst keiner anwesend war, eine geniale "Mutprobe" zur Steigerung des Selbstbewusstseins gewesen!

Ulrich:

Da es letzten Endes doch trocken blieb, machte ich mich hinterher im Auto noch auf den Weg mir ein paar Punkte anzusehen, die ich nun nicht erreicht hatte und stellte dabei fest, dass es den Weg, den ich eigentlich zurückgehen wollte, stellenweise gar nicht mehr gibt. Ich wäre ganz schön in der Irre gelandet. So haben dunkle Wolken auch mal ihr Gutes.

Andi:
Naja, ich denke, der Weg hätte ja auch auf der Seite, bis zu der Du gegangen bist, plötzlich an irgendeiner Stelle aufgehört, da er zugewachsen, also verwildert ist oder wie auch immer! Du hättest Dich dann sicher auch nicht "verirrt", da Du dann vermutlich einfach nur zurück gegangen wärst, denke ich mir mal so.

Ulrich:

Es war jedenfalls ein Riesenvergnügen endlich mal wieder bei angenehmen Temperaturen auf nackten Sohlen durch die Landschaft zu spazieren.

Andi:
Das glaube ich Dir gerne! ;-)

Viele Grüße und muntere Füße
Ulrich

Dir auch viele Grüße von Andi und weiterhin muntere Füße, denn bei Dir sind sie es ja bis jetzt offensichtlich! ;-) )

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Ich beneide Dich, dass es bei Euch solch lange Wege gibt!
Die gibt es im Saarland vielleicht auch, ich kenne aber
leider keinen ...

Hallo,

ich glaube,wir müssen mal eine "Expedition" ins Saarland unternehmen, zur Entdeckung barfußtauglicher Wanderwege ;-)

Schau doch mal mit Google nach den Stichworten [Saarland + wandern],
[Saarland + wandern + barfuß] oder [Saarland + wandern + Natur] und du bekommst dutzende von Routenvorschlägen, übrigens auch aus dem "Best Of" dieses Forums ;-) . Bei Losheim und am Bostalsee gibt es offenbar sogar ausgewiesene Barfußwanderrouten.

Das Saarland ist 2600 km² groß, ein Drittel davon ist Wald. Es gibt über 2000 km ausgewiesene Hauptwanderwege. Es sollte doch möglich sein, hier etwas "passendes" zu finden.

Viele Grüße, Ralf

http://www.google.de/search?hl=de&q=saarland+wandern&btnG=Google-Suche&meta=
http://www.google.de/search?hl=de&q=saarland+wandern+barfuss&btnG=Suche&meta=
http://www.google.de/search?hl=de&q=saarland+wandern+natur&btnG=Suche&meta=

[image]

Hallo,lustige Ergänzung:

nach Schreiben des Beitrags war ich in der Kirche. Was wird da gesungen?

Vertraut den neuen Wegen,
auf die der Herr uns weist,
weil Leben heißt: sich regen,
weil Leben wandern heißt.

(eg 395)

Ich hätte beinah laut losgelacht. Naja, Gottesdienst soll ja fröhlich sein ;-)

Viele Grüße, Ralf

Hallo Ralf und Andi

Vielen Dank für die schönen Fotos Ralf.
Der Stiefel bei St. Ingbert und die Felsen am Felsenpfad bei Kirkel scheinen aus Sandstein zu bestehen. Wo Sandstein ist gibt es auch Sand und damit vermutlich auch angenehme Wege. Ich kenne das aus dem Elbsandsteingebirge. Natürlich kann man auch da Wege schottern, aber auf den Fotos sieht das nicht danach aus. Besonders diesen kuriosen Stiefel würde ich gerne mal besuchen.

Viele Grüße und neugierige Füße

Ulrich

Hallo Ralf!

Ich hatte mir diese Mühe nicht gemacht, weil ich nicht wusste, was ich da so recht eingeben soll, außerdem will ich ja nicht im halben Saarland herum fahren um eine Wanderung zu unternehmen, dazu fehlt mir einfach das Geld! Also ziehe ich eben Wege vor, die heimatnah sind, also im Umkreis von 5 km oder so!

Liebe Grüße von Andi!

Hallo Andi

Andi:
... es wird jetzt langsam wirklich Zeit, dass ich mal im Hellen einen solchen Spaziergang mache! :-/
Es ist bei mir nicht aus Gründen der Hemmungen, weshalb ich bis jetzt bei Dunkelheit ging!

Ulrich: Nein? Wenn du das Gerede von Nachbarn und Bekannten fürchtest, dann sind das durchaus Hemmungen. Die habe ich übrigens auch ganz extrem. Wo dich aber keiner kennt, kannst du es doch mal ausprobieren. :-)

Ulrich:
... Reaktionen im Dorf gab es allerdings nicht ... Vielleicht sollte ich nächstes mal in solchen Situationen mal nach dem Weg fragen.

Andi:
Ja, die Idee ist garnicht so schlecht! ;-D "Wenn die Katze nicht zum Futternapf geht, muss der Napf eben zur Katze kommen"!!!!! DD
Das wäre, da sonst keiner anwesend war, eine geniale "Mutprobe" zur Steigerung des Selbstbewusstseins gewesen!

Ulrich: Die Idee kam mir allerdings erst, als ich es schrieb. Ich weiß auch nicht recht, ob ich wirklich dazu den Mut gehabt hätte. :-(

Viele Grüße und munterste Füße

Ulrich

Hallo Andi

Hallo Ulrich!

Andi:
... es wird jetzt langsam wirklich Zeit, dass ich mal im Hellen einen solchen Spaziergang mache! :-/
Es ist bei mir nicht aus Gründen der Hemmungen, weshalb ich bis jetzt bei Dunkelheit ging!

Ulrich: Nein? Wenn du das Gerede von Nachbarn und Bekannten fürchtest, dann sind das durchaus Hemmungen. Die habe ich übrigens auch ganz extrem. Wo dich aber keiner kennt, kannst du es doch mal ausprobieren.

Andi:
Du hast da etwas missverstanden: ich habe keine Hemmungen den Nachbarn gegenüber, sondern tue es nur nicht gerne, weil ich meine Eltern nicht damit aufregen will, da ihnen mein Verhalten peinlich ist, aber ich bin auch in letzter Zeit schon barfuß aus dem Auto gestiegen, gut, es war dunkel, aber im Sommer tue ich das auch im Hellen!
Ich habe auch keine Probleme damit, im Hellen auf einem Feldweg zu gehen, auch nicht zu dieser Jahreszeit, bloß eben noch nicht in einem Ort oder einer Stadt! Das Saarland kannst Du übrigens nicht mit Berlin vergleichen, schon sehr oft kamen mir auf den Wegen, die ich gehe, Bekannte entgegen, aber ich habe damit kein Problem mehr!
Ich ging eben nur als es dunkel war, weil ich ein wenig nachtaktiv bin! ;-) )

Ulrich:
... Reaktionen im Dorf gab es allerdings nicht ... Vielleicht sollte ich nächstes mal in solchen Situationen mal nach dem Weg fragen.

Andi:
Ja, die Idee ist garnicht so schlecht! ;-D "Wenn die Katze nicht zum Futternapf geht, muss der Napf eben zur Katze kommen"!!!!! DD
Das wäre, da sonst keiner anwesend war, eine geniale "Mutprobe" zur Steigerung des Selbstbewusstseins gewesen!

Ulrich: Die Idee kam mir allerdings erst, als ich es schrieb. Ich weiß auch nicht recht, ob ich wirklich dazu den Mut gehabt hätte.

Andi:
Also Den hätte ich auf jeden Fall gehabt, versuche es doch einfach mal, solltest Du wieder in eine ähnliche Situation kommen!

Viele Grüße und munterste Füße
Ulrich

Dir weiterhin das Gleiche!

Liebe Grüße nach Berlin von Andi!

Hi Andi und Ulrich!

Markus:
Hoffentlich habt Ihr nichts dagegen, daß ich mich an dieser Stelle in Eure Unterhaltung einmische!

Andi:
... es wird jetzt langsam wirklich Zeit, dass ich mal im Hellen einen solchen Spaziergang mache! :-/
Es ist bei mir nicht aus Gründen der Hemmungen, weshalb ich bis jetzt bei Dunkelheit ging!

Ulrich: Nein? Wenn du das Gerede von Nachbarn und Bekannten fürchtest, dann sind das durchaus Hemmungen. Die habe ich übrigens auch ganz extrem. Wo dich aber keiner kennt, kannst du es doch mal ausprobieren.

Andi:
Du hast da etwas missverstanden: ich habe keine Hemmungen den Nachbarn gegenüber, sondern tue es nur nicht gerne, weil ich meine Eltern nicht damit aufregen will, da ihnen mein Verhalten peinlich ist, aber ich bin auch in letzter Zeit schon barfuß aus dem Auto gestiegen, gut, es war dunkel, aber im Sommer tue ich das auch im Hellen!

Markus:
Daß Eltern nicht selten massive Probleme damit haben, wenn ihre zu angepaßten Schuhträgern erzogenen Kinder plötzlich das barfußlaufen für sich entdekken, ist nichts Neues. Daher macht es einen großen Unterschied, ob die Eltern in der Nähe oder mehrere hundert Kilometer entfernt wohnen, ob man auf dem Lande wie Andi oder in der Weltstadt Berlin wie Ulrich lebt. Bei Andi kann ich die Bedenken wegen seiner Eltern nachvollziehen; es ist nervig, wenn es ständig fruchtlose Diskussionen wegen des Barfußlaufens gibt, ohne daß eine Seite die andere von ihrem Standpunkte überzeugen könnte. So etwas schafft eine ungemütliche Stimmung im Hause, die sich drükkend aufs Gemüte legt, und wer sich "durchsetzt", hat noch lange nicht gewonnen, wenn dauernde Spannungen die Folge sind. Andererseits ist es aber auch mühsam, etwas zu verheimlichen, was sich ohnehin nicht geheimhalten läßt, denn ich kann mir schwerlich vorstellen, daß Andi's Eltern nicht zumindest ahnen, daß er des nachts ausbüxt, um irgendwo im Dunkeln barfuß zu laufen. Ulrich dürfte es da weitaus eifacher haben, weshalb seine Hemmungen völlig unbegründet sind: Gerade in Berlin leben mehr "schräge Vögel" auf einen Haufen als sonst irgendwo in Deutschland (so war jedenfalls mein Eindruck bei meinen Besuchen dort), so daß es nicht weiter auffallen dürfte, wenn einer plötzlich anfängt, zumindest seine gesamte Freizeit nur noch barfuß zu verbringen.

Ich habe auch keine Probleme damit, im Hellen auf einem Feldweg zu gehen, auch nicht zu dieser Jahreszeit, bloß eben noch nicht in einem Ort oder einer Stadt! Das Saarland kannst Du übrigens nicht mit Berlin vergleichen, schon sehr oft kamen mir auf den Wegen, die ich gehe, Bekannte entgegen, aber ich habe damit kein Problem mehr!
Ich ging eben nur als es dunkel war, weil ich ein wenig nachtaktiv bin! )

Ulrich:
... Reaktionen im Dorf gab es allerdings nicht ... Vielleicht sollte ich nächstes mal in solchen Situationen mal nach dem Weg fragen.

Andi:
Das wäre, da sonst keiner anwesend war, eine geniale "Mutprobe" zur Steigerung des Selbstbewusstseins gewesen!

Ulrich: Die Idee kam mir allerdings erst, als ich es schrieb. Ich weiß auch nicht recht, ob ich wirklich dazu den Mut gehabt hätte.

Andi:
Also Den hätte ich auf jeden Fall gehabt, versuche es doch einfach mal, solltest Du wieder in eine ähnliche Situation kommen!

Markus:
Am bsten ist bes, wenn das Barfußlaufen so sewlbstverständlich ist, daß man es nicht mehr "weiß". Heute ist es so, daß ich "selbstverständlich" barfuß laufe und vielmehr, wenn ich mir Schuhe anziehe, darüber im Klaren bin, warum ich Schuhe trage.

Barfußgrüße im Januar, bei schönstem Barfußwetter,
Markus U.

Hallo Andi und Markus

Markus:
Hoffentlich habt Ihr nichts dagegen, daß ich mich an dieser Stelle in Eure Unterhaltung einmische!

Ulrich:
Nein, dafür ist ein Forum doch da.

Andi:
Du hast da etwas missverstanden: ich habe keine Hemmungen den Nachbarn gegenüber, sondern tue es nur nicht gerne, weil ich meine Eltern nicht damit aufregen will, da ihnen mein Verhalten peinlich ist, aber ich bin auch in letzter Zeit schon barfuß aus dem Auto gestiegen, gut, es war dunkel, aber im Sommer tue ich das auch im Hellen!

Ulrich:
OK, Hemmungen sind es nicht, wenn du nur deinen Eltern einen Gefallen tun willst, weil denen das peinlich wäre. Das sehe ich ein.

Markus:
Daß Eltern nicht selten massive Probleme damit haben, wenn ihre zu angepaßten Schuhträgern erzogenen Kinder plötzlich das barfußlaufen für sich entdekken, ist nichts Neues. Daher macht es einen großen Unterschied, ob die Eltern in der Nähe oder mehrere hundert Kilometer entfernt wohnen, ob man auf dem Lande wie Andi oder in der Weltstadt Berlin wie Ulrich lebt. Bei Andi kann ich die Bedenken wegen seiner Eltern nachvollziehen; es ist nervig, wenn es ständig fruchtlose Diskussionen wegen des Barfußlaufens gibt, ohne daß eine Seite die andere von ihrem Standpunkte überzeugen könnte. So etwas schafft eine ungemütliche Stimmung im Hause, die sich drükkend aufs Gemüte legt, und wer sich "durchsetzt", hat noch lange nicht gewonnen, wenn dauernde Spannungen die Folge sind. Andererseits ist es aber auch mühsam, etwas zu verheimlichen, was sich ohnehin nicht geheimhalten läßt, denn ich kann mir schwerlich vorstellen, daß Andi's Eltern nicht zumindest ahnen, daß er des nachts ausbüxt, um irgendwo im Dunkeln barfuß zu laufen. Ulrich dürfte es da weitaus eifacher haben, weshalb seine Hemmungen völlig unbegründet sind: Gerade in Berlin leben mehr "schräge Vögel" auf einen Haufen als sonst irgendwo in Deutschland (so war jedenfalls mein Eindruck bei meinen Besuchen dort), so daß es nicht weiter auffallen dürfte, wenn einer plötzlich anfängt, zumindest seine gesamte Freizeit nur noch barfuß zu verbringen.

Ulrich:
Für manche Stadtteile Berlins stimmt das zweifellos, insbesondere für jene Innenstadtbereiche in denen die alternative Szene lebt. Ich dagegen wohne nicht nur genau wie Andi ganz in der Nähe meiner Mutter (mein Vater ist verstorben), sondern auch in einem Gebiet am Stadtrand, wo sich wirklich viele Leute kennen. Man trifft immer wieder auf Nachbarn oder bekannte. Insofern ist die Situation nicht soviel anders als bei Andi. Ich gebe zwar zu, dass ich in der Innenstadt Berlilns problemlos barfuß herumlaufen kann, ohne das mich jemand kennt, aber dort habe ich in meiner Freizeit auch nur selten etwas zu tun. Hier in Berlin-Zehlendorf ist es dagegen doch deutlich dörflicher.

Andi:
Ich habe auch keine Probleme damit, im Hellen auf einem Feldweg zu gehen, auch nicht zu dieser Jahreszeit, bloß eben noch nicht in einem Ort oder einer Stadt! Das Saarland kannst Du übrigens nicht mit Berlin vergleichen, schon sehr oft kamen mir auf den Wegen, die ich gehe, Bekannte entgegen, aber ich habe damit kein Problem mehr!

Ulrich:
Auch in Berlin sind mir schon Bekannte in der Innenstadt begegnet. Das ist zwar selten, aber kann passieren. Ich verstehe nur nicht, warum du deinen Eltern zuliebe nicht zu Hause auf der Straße barfuß gehst, aber keine Probleme damit hast andernorts barfuß Bekannten zu begegnen. Wenn die es dann deinen Eltern erzählen fände ich es nicht weniger peinlich. Willst du nur, dass deine Eltern es nicht sehen, damit sie sich im Augenblick keine Sorgen machen, obwohl sie wissen, was du tust? Wie auch immer. Das Elternproblem ist erst dann gelöst, wenn man ganz selbstverständlich auch bei denen barfuß ein- und ausgehen kann. Davon bin ich allerdings auch noch weit entfernt. :-(

Ulrich: Die Idee kam mir allerdings erst, als ich es schrieb. Ich weiß auch nicht recht, ob ich wirklich dazu den Mut gehabt hätte.

Andi:
Also Den hätte ich auf jeden Fall gehabt, versuche es doch einfach mal, solltest Du wieder in eine ähnliche Situation kommen!

Ulrich: Du hast recht, ich werde es mal versuchen.

Viele Grüße

Ulrich

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