Berlin barfuß? (Hobby? Barfuß! 2)

Frank Berlin @, Sunday, 26.12.2004, 15:44 (vor 7216 Tagen) @ Georg

Ich darf Besucher und künftige Bewohner beruhigen.

Berlin ist eine sehr große Stadt. Mit einer Fläche die 10 mal so groß wie Paris ist, gibt es selbstverständlich viele Ecken, an denen es sauberer ist, als eben hier in MEINEM VIERTEL. ich hätte fairerweise schreiben sollen, "barfuß als Alltagsmöglichkeit untauglich wegen ...".
Besonders um die speziellen Sehenswürdigkeiten und tourismusattraktionen herum dürfte es sauberer nicht gehen. Vom Alex bis zum Gendarmenmarkt fährt die BSR sowieso täglich.
An einigen Stellen bringen ansässige Unternehmen wie Hotels und Restaurants auch eigenes Pflegepersonal für die Umgebung mit.

Berlin hat eine Vielfalt von Gegenden, die viel von Historie sprechen. Alt- & Neubauten Ost wie West sprechen vieles, ebenso auch nach der Wende aufwendig restauriertes oder saniertes kann man schon eindeutig identifizieren.

Unterscheiden sollte man durchaus auch Kreuzberg und Friedrichshain. auch wenn dies inzwischen als Amtsbezirk vereint ist, so eint die beiden Stadtbezirke nicht alles. Der Simon-Dach-Kiez ist mit Kreuzberg vergleichbar, vielleicht auch das Samariterviertel, ansonsten ist Friedrichshain aber durchaus nicht nur auf dem Stadtplan unterschiedliches Teil zwischen Prenzlberg und Kreuzberg.

Viele Neu oder Alteigentümer lassen ihre Häuser die sie teuer gekauft haben inzwischen wegen zu hoher Sanierungskosten gern links liegen (wa s auch nur grob pauschalisiert ist). Die Bausubstanz hat in Friedrichshain spezielle Schwierigkeiten (Feuchtigkeit in den Wänden als Beispiel), auch sind die Nicht-anbindungbarkeit an Telekommunikationsdienste wie DSL durchaus Argumente für spezielle Bewohnergruppen hierher zu kommen oder auch nicht.

Ganz sicher ist dies also ein Erfahrungsbericht der speziell auf meinen Kiez zwischen Ebertystraße (Nähe alter Schlachthof) und Petersburger Straße zielt. Es gibt hier beispielsweise Straßenzüge, die nahezu vollständig mit Öfen oder sogar noch mit Außenklo versorgt sind, und zudem vor der Haustür Ansammlungen an ungebrauchten Wohngegenständen aufweisen. Dies führt eben zu einer sehr speziellen Verwahrlosung, die aber wohlmöglich eben ein Teil der Gesamtfaszination berlins macht, zwischen denen eben Häuser stehen, die gerade für 20 Mio komplett kernsaniert sind und sogar mit aufwändigen Stuckstrukturen an der Häuserwand versehen sind.

Mehr als ein kurzer Blick in die Möglichkeiten die einem beim Barfußlaufen begegnen können war es jedoch nicht. Wenn ich mehr Zeit habe, besitze ich natürlich die Möglichkeit über den Rand des Viertels hinauszukommen. =))

Grüße
Frank


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion