Nächtlicher Schneespaziergang/Bilanz (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Friday, 24.12.2004, 08:54 (vor 7218 Tagen) @ Andi35

Hallo Andi,

vielen Dank für den interessanten Bericht!

"Wie ich es auf den Beitrag von Ulrich aus Berlin geschrieben habe, bin ich in der Nacht auch noch `raus um einige Barfußversuche im Schnee zu machen. Zunächst überlegte ich mir, bei uns im Garten zu "üben", da ich das Fahren bei diesem Wetter nicht unbedingt für vorteilhaft halte! Solange es nicht sein muss, sollte man es eigentlich vermeiden!"

Als "Schutz" brauche ich die Nacht nicht. Aufgrund meiner Berufstätigkeit "muß" ich nachts schlafen. Mich reizt es auch nicht unbedingt, kurz vor dem Schlafengehen barfuß rauszugehen, nur um barfuß zu gehen. Ich gehe dann raus, wenn ich das Bedürfnis habe, rauszugehen, und zwar barfuß, wenn Witterung und Situation es zulassen, sonst mit Schuhen. Bei der Gelegenheit möchte ich sagen, daß ich seit Anfang Juli, als meine Eltern vom Besuch bei mir wieder in ihre Heimat zurückgekehrt sind, Schuhe nur in Kombination mit Dienstkleidung getragen habe, d. h. zur Arbeit bzw. das, was ich in der Mittagspause erledige, d.h. die regelmäßigen Lebensmitteleinkäufe. Zum Blutspenden im Spital im Oktober trug ich allerdings Freizeitkleidung. Ich zog Flipflops über, als ich das Fahrrad vor dem Gebäude abstellte und zog sie wieder aus, als ich wegfuhr. Ansonsten kann ich sagen: Wenn erstmal die Krawatte fiel, hatten auch die Schuhe und Socken keine Chance mehr, an mir zu kleben. Gleiches galt auch für die lange Hose! Wenn es kalt und ungemütlich war, ging ich einfach nicht raus, sondern hielt mich barfuß in der Wohnung auf. Aufgrund der Wochenendberichte kann man wohl sagen, daß ich recht lange draußen war. Bei mir überwiegen halt längere Aufenthalte in der Natur, weniger mal eben kurz raus. Die Möglichkeit, mich im Auto aufzuwärmen, fehlt mir. Ich möchte nicht ausschließen, daß ich mir einmal ein Auto anschaffen werde. Aber sicher nicht aus dem Grund, daß ich mir die Füße aufwärmen könnte.

"Doch da ich nervenden Gesprächen meiner Eltern aus dem Weg gehen wollte, die die Spuren ja am jetzigen Morgen gesehen hätten und außerdem das Gehen auch mehr eine "Rundendrehaktion" geworden wäre, zog ich es vor, zu dem nächst gelegenen Feldweg am Ortsrand zu fahren."

Eltern scheinen in Sachen Barfußlaufen wohl die größten Probleme zu machen, sogar dann, wenn man weit weg wohnt. Diesmal habe ich Glück: Da Weihnachten dieses Jahr nicht länger als ein normales Wochenende dauert und ich meinen Eltern vorgeschwindelt habe, daß mir meine Vorgesetzten verboten habe, zwischen Weihnachten und Neujahr frei zu nehmen, weil die Geschäftslage es erfordert (in Wirklichkeit habe ich mich nicht ernsthaft bemüht, frei zu bekommen. Wenn ich das getan hätte, hätte mir der Arbeitgeber sicher Urlaub gewährt.), sehen auch sie ein, daß sich für die kurze Zeit der weite Weg nicht lohnt. Im Gegensatz zu mir freuen sie sich aber nicht, daß ich über Weihnachten ERSTMALIG in der Schweiz bleibe. So "darf" ich auch weiterhin in meiner Wohnung barfuß laufen, was ich in meinem Elternhaus im Winter (vermutlich) nicht darf, versucht habe ich es aber noch nicht (im Sommer auch nicht, allerdings war ich zuletzt im Sommer in meinem Elternhaus, als barfuß für mich ein Fremdwort war). Eine Bahnfahrt zu meinen Eltern könnte ich höchstens als "unechter" Barfüßer antreten, müßte mir jedoch einen Platz ausfindig machen, wo ich mich elternkonform ausstaffieren könnte.

"Als die Füße dann eine angenehme Temperatur erreicht hatten, stieg ich aus und ging barfuß durch den Schnee. Die ersten paar Meter dachte ich: "Hey, Mann! Das schaffe ich ja locker, das ist ja garnicht so schlimm!" Denn das angenehme Gefühl blieb für die nächsten 30 bis 40 Meter, dann begannen die Füße aber an der Unterseite zu ziehen und kalt zu werden, was sich dann auch allmählich zu den Zehen hin zog!"

Glückwunsch! Ich war dieses Jahr noch nicht barfuß draußen, als eine geschlossene Schneedecke lag, wenn man von Gängen zum Ascheimer einmal absieht. Wenn Schnee lag, dann mußte ich entweder arbeiten oder schlafen, oder es regnete gleichzeitig in Strömen. jetzt ist der Schnee wieder getaut.

"Der Schnee war sehr nass und ich könnte mir vorstellen, dass ich in trockenerem, pulverigerem Schnee eher weniger Probleme hätte."

Das ist richtig. Pulverigen Schnee schüttelt man automatisch von den Füßen, während nasser Schnee kleben bleibt und beim Schmelzen dem Körper Wärme entzieht. Ich kenne das nicht vom Barfußlaufen, wohl aber beim Tragen von kurzen Hosen, wenn Schnee liegt. Wenn nasser Schnee an den Beinhaaren kleben bleibt, bilden sich manchmal Eiskristalle. Diese darf man nicht längere Zeit dranlassen, da sonst die Beine gefühlslos werden können. Andererseit kann das Entfernen der Eiskristalle schmerzhaft sein, weil man mehr als die Eiskristalle entfernt. Eiszapfen im Bart können ebenso Schmerzen verursachen.

"Auch dorthin wäre ich am liebsten barfuß gegangen und es hätte mir gewiss auch nichts mehr ausgemacht, aber es fehlt mir dazu doch noch der Mut, vor allem wegen Gesprächen im Ort, die meine Eltern erfahren könnten, was mir leider doch etwas peinlich wäre! Im Sommer wäre das ein anderes Thema."

Letzteres trifft bei mir auch nur bedingt zu. Zwar "durfte" ich beim letzten Elternbesuch im Sommer in MEINER Wohnung barfuß laufen, aber wenn wir gemeinsam unterwegs waren, habe ich es nicht gewagt, meine Eltern zu fragen, ob ich barfuß Auto fahren dürfe oder ein Restaurant betreten dürfe. Mit anderen Leuten ging ich sogar im Winter barfuß in Restaurants, allerdings nur mit solchen, die selber barfuß waren.

Dir und allen Forumsteilnehmern wünsche ich frohe Weihnachten und einen guten, Rutsch (aber bitte nicht im Straßenverkehr) ins neue Jahr 2005! ;-)

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen


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