Der Titel meines letzten Beitrages war falsch. Heute, angesichts des immer noch sonnigen Wetters, wollte ich der Ringelspitzhütte SAC auf 1998 m Höhe einen Besuch abstatten. Von Tamins (GR) geht es vorerst gemächlich, dann steil in einer Foppaloch genannten Fels- und Waldschlucht aufwärts bis zum Kunkelspass. Der Boden war durchwegs gefroren, doch dies beeinträchtigte das Wohlbefinden meiner Füsse kaum wesentlich. Auf dem Kunkelspass (1375 m) musste ich dann feststellen, dass es doch mehr Schnee als angenommen hatte. Dennoch nahm ich den weitern Anstieg Richtung Grossalp - Ringelspitzhütte unter die nackten Fusssohlen. Immer öfters gings durch Schnee, teilweise tragfähigen, teilweise aber auch pulvrigen. Langsam wich das Gefühl aus den Zehen und ich sah mich zur Kapitulation gezwungen. Mit Hilfe der Sandalen hoffte ich, den Rest des Weges ohne Erfrierungen zu bewältigen. Auf der Grossalp (1833 m) stellte ich fest, dass die Zehen nicht wärmer geworden waren. Ich versuchte es mit Schlagen und Reiben, mit Herumhüpfen, der Erfolg war nicht grossartig. Also: Den Rückzug antreten und der Hütte aus Distanz einen Gruss schicken. Zur Verhütung weitern Unheils zog ich nun auch noch Wollsocken an. Nasse Socken geben wärmer als gar keine. Um die Blutzirkulation anzuregen, sprang, rannte und hüpfte ich durch den Schnee den steilen Weg zum Kunkelspass zurück. Und oh Wunder: Die Füsse waren wieder warm, ja, sie brannten geradezu. Die Socken verschwanden wieder im Rucksack, angesichts des unangenehm kiesigen Fahrsträsschens hinunter nach Tamins blieb ich meinen Rettungsbooten an den Füssen treu.
Da dies nun wahrscheinlich wirklich der allerletzte Bericht meiner allerletzten Barfusswanderung 2004 war, wünsche ich allen Barfüssern eine schöne Weihnachtszeit und ein möglichst barfüssiges 2005. Schuhe werdet ihr wohl unter dem Christbaum kaum vorfinden!

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