Servus, das ist mein erster Beitrag hier...
Ich habe folgendes Problem: Meine großen Zehen sind nach außen geknickt (Hallux Valgus), aber noch nicht so stark, so ca. 15° schätze ich. Ich denke, dass das zu einem gewissen Teil vererbt ist, mein Vater hat das auch, aber (bis jetzt) keine Probleme in Form von Schmerzen. Ist es möglich, dem Phänomen mit Barfußlaufen entgegenzuwirken? Ich schätze mal, der Wald ist am besten geeignet, da der Untergrund dort sehr uneben ist, oder?
Ich habe keine Lust auf irgendwelche orthopädischen Maßnahmen!

Mein lieber Freund!
Deine Fussdeformität ist vererbt! Barfusslaufen kann das Fortschreiten verlangsamen, stoppen(?), aber leider nicht korrigieren!
Eine Verschlechterung könnten engen Schuhen bewirken.
Waldboden, oder was auch immer nützen vorallem bei Senkfuss, Plattfuss und Aehnlichem mehr, nicht aber bei H.V.! Leider!!
Schmerzen werden durch Schuhen, Gicht und Artrosen ausgelöst. Die zwei genannten Erkrankungen bedürfen - je nach Schweregrade - ärztliche Hilfe.
Esthetik ist natürlich auch wichtig, für uns Alle, aber die Gesundheit ist Vorrangig!
So wünsche ich Dir viel Barfusslaufzeiten und sehr selten Schuhen!
Sandor

--------------------------------------------------- Anti-Hallux-Gymnastik ------------------------------------------------

Hallo Chris,

Ich habe folgendes Problem: Meine großen Zehen sind nach außen geknickt (Hallux Valgus), aber noch nicht so stark, so ca. 15° schätze ich. Ich denke, dass das zu einem gewissen Teil vererbt ist, mein Vater hat das auch, aber (bis jetzt) keine Probleme in Form von Schmerzen.

Auch wenn es da gewiss eine erbliche Komponente gibt, kann es nur gut sein, die Muskeln und Sehnen des Fußes gut zu trainieren. Denn sie sind es, die die Knochen in die richtige Stellung bringen. Geschlossene Schuhe schwächen die Muskeln, drücken die Zehen nach innen und verstärken dabei eine ggf. vorhandene Veranlagung zum Hallux valgus.

Ist es möglich, dem Phänomen mit Barfußlaufen entgegenzuwirken?

Das wurde wohl noch nicht so richtig erforscht -- ich würde mal einen unserer Indien-Reisenden fragen. ob man dort auch so viele Menschen mit Hallux sieht wie bei uns.

Ich schätze mal, der Wald ist am besten geeignet, da der Untergrund dort sehr uneben ist, oder?

Wald, Wiese, Moor, Sand, das sind Untergründe, die die Zehen nach allen Richtungen in Bewegung bringen. Und öfter mal über einen Baumstamm balancieren fördert das Zehenspreizen. Falsch kann das alles nicht sein. Und wenn es vielleicht doch nicht gegen Hallux hilft, dann wenigstens gegen Krampfadern und Rückenleiden.

Ich habe keine Lust auf irgendwelche orthopädischen Maßnahmen!

Lust ist genau das richtige Stichwort, man sollte so viel wie möglich das tun, was einem Spaß macht! Wer Spaß am Barfußlaufen hat, sollte sich von nichts und niemandem daran hindern lassen. Wenn man sich dabei wohlfühlt, kann man auch davon ausgehen, dass es einem gut tut!

Mach's gut und unbeschuht, Lorenz

P.S.: sicherlich gut gegen Hallux valgus sind

Fußgymnastikspiele

Servus, das ist mein erster Beitrag hier...
Ich habe folgendes Problem: Meine großen Zehen sind nach außen geknickt (Hallux Valgus), aber noch nicht so stark, so ca. 15° schätze ich. Ich denke, dass das zu einem gewissen Teil vererbt ist, mein Vater hat das auch, aber (bis jetzt) keine Probleme in Form von Schmerzen. Ist es möglich, dem Phänomen mit Barfußlaufen entgegenzuwirken? Ich schätze mal, der Wald ist am besten geeignet, da der Untergrund dort sehr uneben ist, oder?
Ich habe keine Lust auf irgendwelche orthopädischen Maßnahmen!

Hallo Chris!

Sei willkommen hier im Forum!
Ja, solche Sachen sind vererbbar, das stimmt und ich kann mich der Meinung von Lorenz nur anschließen, er ist, was Fußgesundheit anbelangt schon in gewisser Weise ein Experte, auch wenn ich ihn nicht persönlich kenne, wage ich es aber, dies zu behaupten, anhand seiner vielen Projekte und Berichte!
Der andere Beitrag von "Sandor" erscheint mir aber leider auch nicht falsch: man kann das Problem womöglich nicht beheben (noch nicht), aber es hinaus zögern oder gar stoppen! Soweit ich mich erinnern kann, ist "Sandor" ein Mediziner.
Einlagen sind bestimmt nicht verkehrt, denn schließlich geht man ja nicht immer barfuß oder zumindest die Wenigsten von uns, zumal es allein schon bei Vielen aus beruflichen Gründen nicht geht!
Aber so oft Du kannst solltest Du barfuß gehen, aber dennoch einen guten Orthopäden aufsuchen, er wird Dir z.B. die Aussage von Lorenz bestätigen!

Dir einen lieben Gruß von Andi!

Der Hallux valgus (=im Bereich des Grundgelenks in der Längsachse nach aussen abweichende Großzehe) ist in der Mehrzahl aller Fälle die Folgeerscheinung einer anderen Fußdeformität, nämlich des Spreizfußes.
Der Spreizfuß beschreibt ein Absinken des natürlichen Quergewölbes (=Bogen der Fußknöchel zwischen Großzehe und Kleinzehe). Durch dieses Absinken kommt es in der Großen Zehe zu einer Verdrehung und die Muskeln, die die Zehe Beugen oder Strecken ziehen jedesmal auch etwas seitlich - je mehr die Zehe dann abknickt, desto mehr.

Daraus folgen wichtige Punkte:

1. unternimmt man nichts gegen dei Deformität wird sie von selber nur noch schlimmer
2. eine "natürliche Therapie" muss das Quergewölbe aufrichten und die Fußmuskeln stärken
3. ab einem bestimmten Punkt der Abweichung (mehr als 30°) ist das betroffene Gelenk soweit verändert, dass nur noch eine OP korrigieren kann.
4. Je früher eine Therapie beginnt, desto mehr kann sie ausrichten

Barfußlaufen und Fußgymnastik sind bestens geeignet Fußmuskeln und -Gelenke zu stärken und in ihrem natürlichen Zusammenspiel zu belassen.

Barfußlaufen und Fußgymnastik sind nachgewiesener Maßen geeignet geschwächte Längs-und Quergewölbe im Fuß wieder aufzurichten (das sieht jeder Barfußläufer nach einiger Zeit z.B. an seinem feuchten Fußabdruck auf ebenem Boden.

Also: Berfußlaufen muß auch gegen einen Hallux valgus helfen, obwohl Lorenz recht hat, es gibt darüber noch keine medizinische Studie (brauche ich aber auch nicht).

In ganz seltenen Fällen gibt es auch einen vererbten Hallux valgus, dann aber von Kindesbeinen (Füssen) an! (Quelle: Niethard/Pfeil; Lehrbuch der Orthopädie Hippokrates 1989)

Viel Freude bei Deiner natürlich(st)en Therapie

wünscht Dir

Martin
der Doktor ohne Schuhe

Vielen Dank für die Infos! Vor soviel geballtem Fachwissen ziehe ich den Schuh