Elbsandsteingebirge (Hobby? Barfuß! 2)

Ralf RSK, Stammposter, Saturday, 11.12.2004, 19:14 (vor 7231 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Die Höhle interessiert mich.

Hallo,

hier nur ganz kurz eine Antwort, weil das ja eigentloch OT ist.

Die Höhle ist sicher "höhlentouristisch" eher unbedeutend (und da ich auf der Schwäbischen Alb groß geworden bin, finde ich die Sandsteinhöhlen sowieso nicht sooo weltbewegend). Ich habe aber ein Faible für Orte, die irgendwie eine "Geschichte" haben, und dazu zählt diese Höhle sicher.

Die "Roten Bergsteiger" (eigentlich "Vereinigte Kletterabteilungen / VKA) war eine aus den "Naturfreunden" hervorgegangene Widerstandsgruppe im 3. Reich in und um Dresden. Sie war vor allem tätig durch Drucken und Verteilen von Flugblättern, beim Schutz "linker" Veranstaltungen und beim Schleusen von Flüchtlingen über die "grüne Grenze" nach Tschechien. Ende 1932 richtete die GRuppe in einer Höhle in der Nähe des Satanskopf ein "illegales Büro" ein, wo zunächst Flugblätter gedruckt wurden. Später diente sie für aus Tschechien geschmuggeltes Materal als Zwischenlager oder als Unterschlupf für Flüchtlinge. Ein bedeutendes Mitglied der Gruppe war Kurt Schlosser, der in der DDR Namensgeber etlicher Schulen war.

Wenn du mehr über die VKA wissen willst, versuch' mal antiquarisch dieses Heft zu bekommen: Zimmering (Hrsg.): Widerstandsgruppe "Vereinigte Kletter-Akteilungen", Zentrale Forschungsstelle der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, Berlin 1948.

Zu DDR-Zeiten war die Höhle offenbar ausgeschildert und auch als "sozialistisches Artefakt" wohl Ziel zahlreicher Wanderungen. Mittlerweile ist sie aber offenbar nicht mehr "interessant" genug und die Zuwege werden nicht mehr unterhalten, sind nach Auskunft der Nationalparkverwaltung aber noch vorhanden und auch begehbar.

Ich habe eine relativ genaue Wegbeschreibung, die ich aber dem Forum gerne ertsparen möchte, die ich dir aber gerne maile.

Gruß, Ralf


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