Da ich mit einer Finnin zusammen war und Finnland mehrmals besichtigt habe, kann ich aus meiner Erfahrung leider widerrufen, dass finnische Schüler "grundsätzlich" barfuß ins Klassenzimmer gehen. In der Schule der kleinen Schwester von meiner ex Freundin hab ich nie barfüßige Kinder gesehen. So weit ich gesehen habe, werden Straßenschuhe nur im Winter im Flur ausgezogen: aus dem einzigen Grund, dass sie so verschneit sind, dass die ganzen Böden sonst ständig naß wären, was insofern wenig mit dem bewussten, von Euch gemeinten Barfuß-Sein zu tun hat.
Meine finnische ex Freundin hat zwar nichts gegen meine Barfuß-Leidenschaft gehabt aber auch sie nicht unbedingt unterstützt; sie selbst ging nie barfuß draußen.
Davon abgesehen, möchte ich eine kurze, vom Forumsthema abkommende Anmerkung zum Ausdruck bringen: Ich kann schwerlich begreifen, warum in Deutschland diese PISA-Studie solch wesentlicher Bedeutung ist, dass sie gleich in die Schlagzeilen gerät und zum heißen politischen Thema erhoben wird. Ich lese regelmäßig Nachrichten aus mehreren Ländern und in allen anderen findet so eine Rangliste höchstens einen Platz in den Gesellschafts- oder Kulturrubriken. Es ist erfreulich -und lobenswert, dass ein Land so viel wert aufs Unterrichtswesen legt, aber ein derartiger Test ist keine Bibel; die Schulung ist außerdem kulturbedingt und es ist ein schwerer Anspruch, mit dem gleichen Maßstab, Schüler einzuschätzen, die völlig verschiedene Herkünfte, Lebenserfahrungen und Heimatsgeschichten im Hintergrund haben. Strebt Deutschland an, bloß "Nummer 1" zu werden wie bei einer Meisterschaft oder gibt's nicht konstruktievere Fragen zu beachten, um eine Schulung zu verbessern?

Verzeiht mir die Abschweifung
...aber im Winter ist mir zu kalt, um barfuß zu gehen und da hab ich leider wenig zu erzählen!!

schönen Gruß von
Federico