Hi Andi!

Markus:

Daß es mit Schuhen im Gepäck in erster Linie Gefühlssache ist, ob man "richtig" barfuß läuft, kann ich bestätigen; ich gehöre zu denen, die es nicht als "richtig" barfuß empfinden, wobei man sicher auch differenzieren muß, ob die Schuhe für eine längere Reise für mehrere Tage mitgenommen werden (ich hatte bei meinem Urlaub in Tirol auch "für alle Fälle" Sandalen dabei, die ich aber nie benutzt und auch nicht für Tagesausflüge mitgenommen habe), oder ob man sie mit sich herumträgt, wenn man das Haus nur für einen Tag (ohne auswärtige Übernachtung) verläßt.

Andi:
Da hast Du wohl Recht, das ist schon ein Unterschied. Man ist zwar immer barfuß, sobald man ohne Schuhe und Socken geht, also logischerweise auch, wenn man die Schuhe in der Hand hält, oder im Gepäck hat, aber von der menthalen Seite her gesehen, hast Du schon Recht. Aber dennoch ist für mich grundsätzlich barfuß, wer nichts an den Füßen trägt, so fühle ich mich auch barfuß, wenn ich meine Schuhe, Latschen oder was auch immer, in der Hand halte. Fakt ist, dass ich dann ja auch tatsächlich barfuß bin und mit meinen nackten Füßen über den Boden gehe, also barfuß eben!
Die menthale Einstellung entwickelt man wohl eher mit einer weit fortgeschrittenen Barfußerfahrung!

Markus:
Das ist der springende Punkt, nämlich die mentale Einstellung. Barfuß verträgt sich meiner Meinung nach so wenig mit der Anwesenheit von (eigenen) Schuhen, daß diese zumindest bei kurzen Ausflügen nicht mitgenommen werden sollten. Außerdsem ist der schuhlose Ausgang ein hervorragendes Training: Einmal kam ich im Winter frühmorgens von einem vollständig barfüßigen Ausflug nach Stuttgart nach München zurück. Als ich morgens um halb fünf am Olympiazentrum der ersten U- Bahn entstieg, mußte ich noch ungefähr 2 km nach Hause laufen, denn Busse gfahren um diese Uhrzeit noch nicht, und ich wußte, nach meinem Bette mich sehnend, daß ich zu Fuß eher daheim wäre, als wenn ich auf den Bus wartete. unterwegs lag jede Menge Splitt herum, und es war durchaus nicht angenehm, darüber zu laufen, und wenn ich Schuhe dabeigehabt hätte, dann hätte ich diese sicher aus lauter Bequemlichkeit angezogen, so aber hatte ich keine Wahl; ich mußte eben barfuß "da durch" und konnte somit eine wundervolle Trainingsmöglichkeit nutzen, die ich sonst verjukkelt hätte! Um so schöner war hinterher das Gefühl, es bewältigt zu haben.
Im umgekehrten Falle, wenn ich Schuhe benötige, käme ich wiederum niemals auf die Idee, diese "zwischendurch" (wenn ich sie gerade nicht unmittelbar brauche) auszuziehen, denn wenn ich Schuhe trage, dann bin ich beschuht, so daß "barfuß" dann eben ausnahmsweise mal keinen Platz in meinem Leben hat.
Und daheim, wo ich sowieso nur barfuß laufe, bewahre ich meine Schuhe in der Abstellkammer bzw. in einem Schranke auf, so daß sie dort zumindest "unsichtbar" sind.

Markus:

Im übrigen dürfte jemand, der gerne barfuß Schlaghosen trägt, das kaum deswegen machen, um die Barfüßigkeit zu verbergen.

Andi:
Doch, also das könnte ich mir schon vorstellen, denn es wurde hier im Forum Leuten sogar schon dazu geraten, weil sie sich nicht trauten, barfuß zu gehen, es aber gerne täten und sich darum an uns hier wandten!

Markus:
Ich gebe zu, daß es dann vielleicht weniger auffällt, besonders abends, aber ganz verborgen ist es eben nicht. Wer dagegen im Winter barfuß in kurzen Hosen herumläuft, fällt auf diese Weise ganz sicher auf und muß dann eben auch damit rechnen, als "schräger Siech" oder so bezeichnet zu werden.

Markus:

Und damit kein Mißverständnis entsteht: ich trage keineswegs immer Schlaghosen, sondern auch etliche "normale" und teilweise sogar sehr enge Hosen, je nachdem, wie ich gerade "drauf" bin.

Andi:
Das kann ich bestätigen, denn als ich Dich kennenlernte, hattest Du eine komplett anliegende, gestreifte Jeans an!

Markus:
Das stimmt; die gehören sogar zu meinen Lieblingshosen!

Spätherbstliche Barfußgrüße aus dem heute sonnigen und kalten München!
Markus U.