Der läuft ja mit den Füßen! (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Monday, 22.11.2004, 12:10 (vor 7250 Tagen)

Meine Füße schmerzten noch von der Barfußwanderung am Vortag. Ich spürte jede Ritze zwischen den Fliesen im Bad. Sollte ich wirklich auch für diesen Tag eine ähnliche Strapaze auf mich nehmen? Ich "mußte"! Als ich am letzten Sonnstag (21.11.2004) kurz nach 9 Uhr meine Wohnung verließ, war vom Schnee vom Vortag nichts mehr zu sehen. Die Straßen waren feucht. Es überraschte mich nicht, daß der Asphalt noch mehr schmerzte als am Vortag. Das Pflaster in der Zofinger Altstadt brachte eine gewisse Entspannung der Situation. Fast alle Autofahrer drehten sich nach mir um. Auch Leute, die zur Kirche wollten, blickten erstaunt. Kaum hatte ich die Zofinger Stadtgrenze überquert, hatte ich einen matschigen Grasweg vor mir. Normalerweise eine Wohltat, jetzt nur bedingt. Dann ginge es in den Wald, auch hier war das Laub naß. Es folgte eine steinige Passage, als mich ein Mann mit Hund überholte. "Jetzt wird es hart - und kalt! Aber gesund ist es."

Es ging immer höher hinaus. Auf den liegenden Baumstämmen lag noch Schnee. Einige Pfützen waren mit einer hauchdünnen Eisschicht überzogen. Auch kam mir das nasse Laub recht kalt vor. Dann folgte ein Abstieg auf der Nordseite. Normalerweise ist es angenehm, diesen Hohlweg zu benutzen, wenn das tiefe Laub trocken ist. Nun aber war es naß. Die Füße waren noch rosig, aber ich spürte, daß meine Unterschenkel kalt geworden waren. Als dieser Weg vorbei war, folgte eine Asphaltstraße. Nun schmerzten die Füße so stark, daß ich auch hier nicht mit dem Tempo voran kam, daß ich eigentlich benötigte, um wieder warm zu werden. Dann aber hatte ich die Möglichkeit, eine lehmige Treckerspur zu benutzen. Hier konnte ich einen höheren Gang einlegen. Als ich in Safenwil wieder Asphalt unter den nackten Füßen zu spüren bekam, waren die Schmerzen vorbei. Nach Unterquerung von Nationalbahn und Autobahn ging ich über einen ebenso angenehmen lehmigen Wanderweg nach Walterswil. Neben der katholischen Kirche tratschten noch Leute, die es nicht eilig hatten, nach dem Gottesdienst nach Hause zu kommen. Ich vernahm ein Gelächter dieser scheinheiligen Personen, als ich hinter einer Ecke verschwunden war.

Bald erreichte ich einen Wanderweg, der durch den Wald auf den Engelberg führte. Obwohl auch hier das Laub kalt und naß war, empfand ich keinerlei Schmerzen. Gegen Mittag setzte ich mich auf eine Bank, ringsherum Schneereste. Ein Ehepaar ging vorbei mit fetten Winterstiefeln, über die Ohren gezogenen Wollmützen, dicken Fausthandschuhen Thermohosen und Thermojacken. Ein freundlicher Gruß, keinerlei erstaunte Reaktion, obwohl jedes meiner Kleidungsstücke, soweit überhaupt vorhanden, um Zehnerpotenzen weniger winterlich als deren. Es folgte ein angenehmer Abstieg und schließlich konnte ich auf einer Treckerspur neben einem Weg wieder aufdrehen, wobei ich einen Vater mit zwei Kindern überholte. Der kleinere Junge rief: "Der läuft ja mit den Füßen!" "Das machen doch die meisten", entgegnete der Vater. "Wieso aber hat der keine Schuhe an?" "Weil er weiß, was gesund ist." Ich kam an einen Hof vorbei, wo gerade ein Pferd gestriegelt wurde. Dumme Gesichter, dann Gelächter, dann die Worte: "Der wurde ausgeraubt!" Wieder Gelächter, ein überlegenes Grinsen meinerseits.

Ich erreichte die Stadt Olten, einige erstaunte Kinderaugen. Beim Unterqueren der Gleise am Bahnhof erstaunte Gesichter, ein Besoffener wollte mir den Weg abschneiden und versuchte, mit seinen schweren Tretern auf meine Füße zu treten, aber sein Alkoholpegel war derart hoch, daß eine hohe Trefferquote nicht mehr möglich war. Dann der "obligatorische" Barfußgang über die Holzbrücke, durch die historische Altstadt und wieder zurück. Hier trat ich mir "endlich" einmal einen Glassplitter in den Fuß, das letzte Mal war es zu Pfingsten in Basel. Mit einer Pinzette gelang es mir, das Ding wieder zu entfernen. Ein etwa dreißigjähriger, über 100 kg schwerer Mann sagte zu seiner Begleiterin: "Hier sollten viel mehr Scherben herumliegen. Dann sind wir wenigstens die Radfahrer in der Fußgängerzone los, und die Jesus-Freaks."

Die Benutzung des asphaltierten Wanderweges entlang der Aare wurde durch Bucheckern teilweise vermiest, dafür ging es hinter Aarburg wieder besser. Dort kam mir ein Arbeitskollege mit Frau, Tochter und (vermutlich) Schwiegereltern entgegen. "Ich wundere mich immer. Du bist nie erkältet und läufst so herum, während andere immer dick vermummt sind und andauernd erkältet." "Vielleicht ist es ein Fehler, sich dick zu vermummen." Darauf die Frau: "Aber die Jacke ist wohl doch eher ungewöhnlich!" Kurz bevor die Sonne unterging, überholte mich noch derselbe Arbeitskollege, der mich tags zuvor beim Barfußlaufen am Heiternplatz "ertappt" hat. Es sprach diesmal nur: "Als ich um die Ecke bog, wußte ich gleich, daß du es warst!" Ich hatte bereist das Zofinger Industriequartier erreicht, als mich ein Rentner mit Hund fragte, ob es nicht zu kalt sei.

Ich erreichte die Altstadt, wo sich einige wie am Tag zuvor wie im falschen Film vorkamen (ein Thermometer zeigte diesmal sogar +3°C). Plötzlich heulte ein hochgezüchteter Motor auf, als ich in Höhe des Rathauses war. Der fast noch jugendliche Fahrer schrie irgendwelche primitiven Worte in die Dunkelheit. Mit Vollgas fuhr er weiter, sicher mit deutlich mehr als die erlaubten 30km/h. Vergleichsweise kurze Zeit später kam er mir wieder in der Altstadt entgegen, hielt an, ich lief unbeirrt weiter. Dann fuhr er rückwärts (gegen die Fahrtrichtung der Einbahnstraße), bis er nicht mehr weiterkonnte, weil ein nachfolgendes Auto ihm keine Möglichkeit ließ, mir zu folgen (die Straße war zu schmal für 2 Autos). "Dieser Kerl gehört eingesperrt!" schrie er aus dem Fenster. "Die Polizeistation ist da hinten." Sagte ich ruhig. Der nachfolgende Autofahrer hupte, weil er nicht weiterkam. Der Rowdy gab Gas und rast davon. Offensichtlich fuhr er aber nicht zur Polizei. Denn Barfußlaufen mag zwar im Gegensatz zu Fahren mit überhöhter Geschwindigkeit, Fahren gegen die Fahrtrichtung und Behinderung des Fahrverkehrs moralisch äußerst unanständig sein. Aber es ist im Gegensatz zum anderen nicht verboten - noch nicht. Denn wenn ich das häufiger mache und andere meinem Beispiel folgen, dann würde sich ein Barfußverbot für die Stadt lohnen. Es täte sich eine lukrative Geldquelle für den Stadtkämmerer auf. Auf dem Weg nach Hause begegnete mir noch ein weiterer Arbeitskollege, ohne Kommentar.

Mit freundlichen Grüßen

Michael aus Zofingen

Der läuft ja mit den Füßen!

René W., Monday, 22.11.2004, 14:25 (vor 7250 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Meine Füße schmerzten noch von der Barfußwanderung am Vortag. Ich spürte jede Ritze zwischen den Fliesen im Bad. Sollte ich wirklich auch für diesen Tag eine ähnliche Strapaze auf mich nehmen? Ich "mußte"!

Hallo Michael,

ich habe da mal eine Frage, die Du nicht zu benantworten brauchst, wenn es dir unangenehm ist: bist du evtl. etwas masochistisch veranlagt bzw. hast in bestimmten Situation Lust am Schmerz?

Ich möchte dir mit dieser Frage nichts unterstellen und lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen.

René

Der läuft ja mit den Füßen!

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Monday, 22.11.2004, 15:05 (vor 7250 Tagen) @ René W.

Hallo Rene!

"ich habe da mal eine Frage, die Du nicht zu benantworten brauchst, wenn es dir unangenehm ist: bist du evtl. etwas masochistisch veranlagt bzw. hast in bestimmten Situation Lust am Schmerz?"

Es ist wohl schwierig zu sagen, wo der Masochismus beginnt. Wenn man es genau nimmt, dann wäre doch jeder Barfußanfänger ein Masochist, der mal eben einen Schotterweg überquert, ohne dabei Sandalen anzuziehen. Und jeder, der bei Temperaturen unter +5°C überhaupt barfuß läuft. Und jeder Sportler, der möglichst schnell am Ziel sein will, wäre es auch. Ganz ohne Schmerzen geht es nicht.

Die Tatsache, daß ich nicht auf dem Schotterweg bleibe, wenn sich daneben eine Wiese oder eine matschige Treckerspur befindet, ist wohl ein Zeichen dafür, daß ich keiner bin.

Was soll ich aber tun, wenn mir morgens die Füße schmerzen und ich jede Ritze spüre. Barfuß loszotteln und hoffen, daß nach anfänglichen Schmerzen das ganze besser wird (was tatsächlich eintrat). Mit Schuhen losziehen und sich später ärgern, wenn man sich Blasen holt? Oder zu Hause bleiben und sich ärgern, daß ein schöner Tag vorbeigeht, ohne daß ich etwas davon habe. Deswegen schrieb ich "mußte" und nicht einfach mußte.

Die Folge: heute morgen schmerzten die Füße noch mehr, ich mußte sie auch noch in Halbschuhe mit Socken zwängen, bei jedem Schritt spüre ich die Socken wie ein Drahtnetz. Bin ich ein Masochist, weil ich zur Arbeit erschienen bin und mich nicht krank gemeldet habe, um barfuß das Bett zu hüten?

Die Welt des Barfüßers besteht halt nicht nur aus Teppichen, Sandstränden und englischem Rasen, es gibt leider auch Dornen und Scherben.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

Der läuft ja mit den Füßen!

René W., Monday, 22.11.2004, 15:13 (vor 7250 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Danke für deine Antwort. Was für eine Arbeit ist denn das eigentlich, die dich beruflich in Schuhe zwängt?

Der läuft ja mit den Füßen!

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Monday, 22.11.2004, 15:32 (vor 7250 Tagen) @ René W.

Danke für deine Antwort. Was für eine Arbeit ist denn das eigentlich, die dich beruflich in Schuhe zwängt?

Chemiker. Mit Kundenkontakt und Büro direkt neben dem Labor, in dem ich ab und zu auch selber arbeite (und öfter arbeiten würde, wenn nicht die Sitzungen wären). Im Labor geht manches Mal Glas kaputt, nicht selten mit giftigen Chemikalien kontaminiert. Da ich kein Masochist bin, versuche ich gar nicht erst, dort barfuß zu laufen.

Der läuft ja mit den Füßen!

Bernhard ⌂ @, Monday, 22.11.2004, 14:36 (vor 7250 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Halo Michael,

auch diesen Bericht habe ich gerne gelesen. Ich kann mir das inzwischen immer besser vorstellen. Komme Gerade vonm Kindergarten, wo ich meine Tochter abgeholt habe. Es regnet hier in Hamburg so stark, dass wir fast weggeschwommen wären. Ich lief Hin- und Rückweg, Kinderkarre vorweg schiebend und hatte keine Problem mit den Füßen.

Eine Frage mal zu deinem Text. Wo arbeitest du, dass du permanent Zofinger Arbeitskollegen beim Wandern / Spazierengehen triffst?

Grüße aus Hamburg,

Bernhard

[image] http://www.bernhardheitsch.de

Der läuft ja mit den Füßen!

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Monday, 22.11.2004, 15:27 (vor 7250 Tagen) @ Bernhard

Hallo Bernhard,

Zofingen ist eine Kleinstadt mit knapp 10000 Einwohnern. Ich arbeite in einem chemisch-pharmazeutischen Betrieb mit ca. 600 Mitarbeitern, diese Frima ist der zweitgrößte Arbeitgeber der Stadt. Altstadt und Firma sind ziemlich dicht am Bahnhof. Längst nicht alle Mitarbeiter aber wohnen in Zofingen selbst, viele in nahen Nachbargemeiden oder auch weiter entfernt. Viele reisen auch täglich von Olten, Basel oder Zürich zur Arbeit, aufgrund der Bahnhofsnähe und der guten Verbindung mit dem Zug. Die Leute, die ich auf meinen barfüßigen Exkursionen treffe, treffe ich meistens, an den Orten, wo sie auch wohnen. Das überrascht vielleicht nicht. Denn dort, wo ich gerne barfuß spazieren gehe, gehen auch andere gerne spazieren, mit Kindern, mit Hunden, und meistens mit Schuhen. Oder sie fahren dort mit dem Rad vorbei.

Vielleicht hört sich es auch nach mehr an als es ist. Unterwegs begegnet man vielen Leuten. Die meisten kennt man nicht, einige kennt man. Und wenn man sie kennt, dann erwähnt man das auch. Da ich aber nicht aus Zofingen stamme, sind die meisten der Leute, die ich kenne eben Arbeitskollegen. Verwandte habe ich hier nicht, Nachbarn gibt es auch nicht so viele. Und als Einzelgänger kommt man auch nicht mit allzu vielen Menschen in Kontakt, außer wenn man "muß" wie am Arbeitsplatz.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

Der läuft ja mit den Füßen!

Andi35 @, Stammposter, Monday, 22.11.2004, 16:09 (vor 7250 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael!

Danke für Deinen Bericht, den ich wieder mit Interesse gelesen habe, aber einige Punkte möchte ich mit meiner Meinung beantworten und zum Teil auch Fragen an Dich stellen!

Michael:

Normalerweise eine Wohltat, jetzt nur bedingt. Dann ginge es in den Wald, auch hier war das Laub naß. Es folgte eine steinige Passage, als mich ein Mann mit Hund überholte. "Jetzt wird es hart - und kalt! Aber gesund ist es."

Andi:
Das ist wohl war, was er da sagte, aber gerade wenn es nass ist, ist es bei Kälte für mich umso schlimmer und dann noch mit T-Shirt und kurzer Hose! Wie hältst Du das bloß aus?

Michael:

Nun aber war es naß. Die Füße waren noch rosig, aber ich spürte, daß meine Unterschenkel kalt geworden waren.

Andi:
Genau dieser letzte Satz sagt mir, dass Du immer noch mit kurzer Hose zu gehen scheinst, oder hattest Du eine lange Hose an, die Du umgekrempelt hattest?

Michael:

Bald erreichte ich einen Wanderweg, der durch den Wald auf den Engelberg führte. Obwohl auch hier das Laub kalt und naß war, empfand ich keinerlei Schmerzen.

Andi:
Was mich immer wieder sehr wundert!

Michael:

Der kleinere Junge rief: "Der läuft ja mit den Füßen!" "Das machen doch die meisten", entgegnete der Vater. "Wieso aber hat der keine Schuhe an?" "Weil er weiß, was gesund ist."

Andi:
Endlich mal ein supergutes und richtiges Argument von einem Elternteil, prima! Bei dem ganzen Quatsch, den man von Denen manchmal hört, worüber auch hier im Forum schon oft berichtet wurde! :-/

Michael:

Beim Unterqueren der Gleise am Bahnhof erstaunte Gesichter, ein Besoffener wollte mir den Weg abschneiden und versuchte, mit seinen schweren Tretern auf meine Füße zu treten, aber sein Alkoholpegel war derart hoch, daß eine hohe Trefferquote nicht mehr möglich war.

Andi:
Das war auch gut so, aber ich kenne mich in solchen Situationen: dann bekomme ich gerne mal "einen Hals", allein schon bei der Tatsache, dass diese "Straßenverkotzer" schon am frühen Morgen "sterngranatenvoll" sind! Ich hätte ihm aller Wahrscheinlichkeit nach geholfen, dass er sein Ziel noch um einige Meter mehr verfehlt hätte, Du weißt, was ich meine? Mich packt der Hass bei solchen "Trümmerhaufen", die für anständige Bürger ein echtes Übel sind und Diese dann noch angreifen wollen, das hätte er bei mir, auch wenn ich sehr einfühlsam bin, nur einmal probiert, das kann ich Dir aber sagen, da ändere ich mich sehr schnell! Der hätte aber die halbe Haltestation mitgenommen! Du verstehst?

Michael:

Dann der "obligatorische" Barfußgang über die Holzbrücke, durch die historische Altstadt und wieder zurück. Hier trat ich mir "endlich" einmal einen Glassplitter in den Fuß, das letzte Mal war es zu Pfingsten in Basel. Mit einer Pinzette gelang es mir, das Ding wieder zu entfernen. Ein etwa dreißigjähriger, über 100 kg schwerer Mann sagte zu seiner Begleiterin: "Hier sollten viel mehr Scherben herumliegen. Dann sind wir wenigstens die Radfahrer in der Fußgängerzone los, und die Jesus-Freaks."

Andi:
Ich hätte den mal gefragt, ob er noch "alle Tassen im Schrank" hat und hätte ihn bewusst mit einem provokanten Spruch gegenangegriffen, ich hätte zu ihm gesagt, dass ich so eine Tonne, wie er sie sei, noch barfuß mit Splittern im Fuß "totlaufen" würde! :-DDDD Dann hat ER einen Grund, sich zu ärgern und auf die Füße getreten zu fühlen.
Es gibt Dinge, bei denen fahre ich sehr schnell aus meiner Haut, was sonst wirklich ewig zu dauern scheint, aber die letzten von Dir genannten Punkte bringen mich von 0 auf 100 in 2 Sekunden, höchstens!
Diese "Fußtretpenner" und der junge Autofahrer, auf den Du gleich zu schreiben kommst, sind es nämlich, die allermeist für Glas in der Öffentlichkeit verantwortlich sind! :-(((
Ich bin ein wirklich sehr friedliebender und sozialer Mensch, aber man darf es bei mir auch nicht übertreiben!

Michael:

Dort kam mir ein Arbeitskollege mit Frau, Tochter und (vermutlich) Schwiegereltern entgegen. "Ich wundere mich immer. Du bist nie erkältet und läufst so herum, während andere immer dick vermummt sind und andauernd erkältet." "Vielleicht ist es ein Fehler, sich dick zu vermummen."

Andi:
Genau, ich hätte ihnen auch erklärt, dass genau da ihr Fehler liegen könnte! Vielleicht mal ein Paar, das man hätte bekehren könnte ;-)

Michael:

Ich erreichte die Altstadt, wo sich einige wie am Tag zuvor wie im falschen Film vorkamen (ein Thermometer zeigte diesmal sogar +3°C). Plötzlich heulte ein hochgezüchteter Motor auf, als ich in Höhe des Rathauses war. Der fast noch jugendliche Fahrer schrie irgendwelche primitiven Worte in die Dunkelheit. Mit Vollgas fuhr er weiter, sicher mit deutlich mehr als die erlaubten 30km/h.

Andi:
Ach ja, das sind meine "lieben" "Marktplatzhelden", wie ich sie scherzhaft, als auch abfällig gemeint nenne! Breite Reifen, dicker Auspuff, Aufkleber in der Heckscheibe, kleine Leuchten am Kotflügel und eine Neonröhre unter´m Auto, dazu laute Musik und Flaschenbier- kennen wir alles! :-((

Michael:

Vergleichsweise kurze Zeit später kam er mir wieder in der Altstadt entgegen, hielt an, ich lief unbeirrt weiter. Dann fuhr er rückwärts (gegen die Fahrtrichtung der Einbahnstraße), bis er nicht mehr weiterkonnte, weil ein nachfolgendes Auto ihm keine Möglichkeit ließ, mir zu folgen (die Straße war zu schmal für 2 Autos). "Dieser Kerl gehört eingesperrt!" schrie er aus dem Fenster. "Die Polizeistation ist da hinten." Sagte ich ruhig. Der nachfolgende Autofahrer hupte, weil er nicht weiterkam. Der Rowdy gab Gas und rast davon.

Andi:
Wer gehört da also eingesperrt frage ich mich? Wenn Einer, dann wohl eher Der!

Michael:

Offensichtlich fuhr er aber nicht zur Polizei. Denn Barfußlaufen mag zwar im Gegensatz zu Fahren mit überhöhter Geschwindigkeit, Fahren gegen die Fahrtrichtung und Behinderung des Fahrverkehrs moralisch äußerst unanständig sein. Aber es ist im Gegensatz zum anderen nicht verboten - noch nicht. Denn wenn ich das häufiger mache und andere meinem Beispiel folgen, dann würde sich ein Barfußverbot für die Stadt lohnen. Es täte sich eine lukrative Geldquelle für den Stadtkämmerer auf.

Andi:
Na, wollen wir das mal nicht hoffen! Wenn noch ein paar "Hämmer" hier in unserem Deutschland kommen, dann wandere ich aus! :-(
Zur Polizei zu gehen war der Typ zum Ersten viel zu feige, zum Zweiten viel zu blöd (können sich meist garnicht richtig ausdrücken und "verkaufen"), zum Dritten ist zum Glück das Barfußgehen gar kein Anlass dazu und zum Vierten wusste er genau, was Du dann gegen ihn in der Hand gehabt hättest und diese Verstöße waren weitaus schlimmer, oder besser gesagt schlimm, denn Deine Sache mag zwar verwunderlich sein, aber sonst auch nichts!

Mit freundlichen Grüßen
Michael aus Zofingen

Liebe Grüße nach Zofingen von Andi! ;-)

Klarstellung

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Monday, 22.11.2004, 17:17 (vor 7250 Tagen) @ Andi35

Hallo Andi!

"Das ist wohl wahr, was er da sagte, aber gerade wenn es nass ist, ist es bei Kälte für mich umso schlimmer und dann noch mit T-Shirt und kurzer Hose! Wie hältst Du das bloß aus?"

Ich trug zweifellos ein kurzärmeliges T-Shirt, aber darüber noch eine Jacke, und diese war nicht einmal offen, sondern geschlossen. So streng wie andere Forumsteilnehmer sehe ich diese "Gesetze" nicht.

"Genau dieser letzte Satz sagt mir, dass Du immer noch mit kurzer Hose zu gehen scheinst, oder hattest Du eine lange Hose an, die Du umgekrempelt hattest?"

In der Tat trug ich eine kurze Hose und keine umgekrempelte lange Hose. Da ich mit dem Tragen von kurzen Hosen bei eher niedrigen Temperaturen schon länger Erfahrung habe als mit dem Barfußlaufen, bin ich an den Beinen weniger kälteempfindlich als an den Füßen. Das gilt speziell fürs Radfahren.

"Das war auch gut so, aber ich kenne mich in solchen Situationen: dann bekomme ich gerne mal "einen Hals", allein schon bei der Tatsache, dass diese "Straßenverkotzer" schon am frühen Morgen "sterngranatenvoll" sind! Ich hätte ihm aller Wahrscheinlichkeit nach geholfen, dass er sein Ziel noch um einige Meter mehr verfehlt hätte, Du weißt, was ich meine? Mich packt der Hass bei solchen "Trümmerhaufen", die für anständige Bürger ein echtes Übel sind und Diese dann noch angreifen wollen, das hätte er bei mir, auch wenn ich sehr einfühlsam bin, nur einmal probiert, das kann ich Dir aber sagen, da ändere ich mich sehr schnell! Der hätte aber die halbe Haltestation mitgenommen! Du verstehst?"

Mich ekeln diese Leute auch an. Aber handgreiflîch werde ich nicht. Selbst wenn ich ihm kräftemäßig überlegen sein sollte, er mir aber die Brille kaputtmachen sollte oder auch nur derart auf den Fuß treten sollte, daß ich mit der Bahn nach Hause müßte, dann ist er sicher nicht in der Lage, mir den Schaden zu ersetzen. Und eine Haftpflichtversicherung besitzt er sicher auch nicht. Manchmal sind solche Leute, speziell, wenn es sich um Drögeler handelt, körperlich derart geschwächt, daß sie bereits krepieren, nur wenn sie irgendwo stürzen. Sollte im Falle eines Kampfes der Drögeler zu Tode stürzen, dann bin ICH dran. Dann stünde in der Zeitung: Barfüßer erschlägt Drogenabhängigen. Darum gehe ich jeder Handgreiflichkeit aus dem Weg.

"Ich hätte den mal gefragt, ob er noch "alle Tassen im Schrank" hat und hätte ihn bewusst mit einem provokanten Spruch gegenangegriffen, ich hätte zu ihm gesagt, dass ich so eine Tonne, wie er sie sei, noch barfuß mit Splittern im Fuß "totlaufen" würde! :-DDDD Dann hat ER einen Grund, sich zu ärgern und auf die Füße getreten zu fühlen."

In dem Augenblick war ich zu sehr damit beschäftigt, den Splitter zu entfernen.

"Wer gehört da also eingesperrt frage ich mich? Wenn Einer, dann wohl eher Der!"

Genau! Nur wie hätte ich beweisen können, daß er zu schnell war? Zeugen werden sich sicher nicht melden oder aus Angst vor dem Rowdy schweigen. Andererseits kann der Rowdy nachweisen, daß ich barfuß war und somit gegen die guten Sitten auf schändlichste verstoßen hätte.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

Klarstellung

Andi35 @, Stammposter, Monday, 22.11.2004, 18:35 (vor 7250 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Andi!

Hallo Michael! ;-)

Michael:

Ich trug zweifellos ein kurzärmeliges T-Shirt, aber darüber noch eine Jacke, und diese war nicht einmal offen, sondern geschlossen. So streng wie andere Forumsteilnehmer sehe ich diese "Gesetze" nicht.

Andi:
Achso, naja, dann war es ja oben `rum noch gut auszuhalten.

Michael:

In der Tat trug ich eine kurze Hose und keine umgekrempelte lange Hose. Da ich mit dem Tragen von kurzen Hosen bei eher niedrigen Temperaturen schon länger Erfahrung habe als mit dem Barfußlaufen, bin ich an den Beinen weniger kälteempfindlich als an den Füßen. Das gilt speziell fürs Radfahren.

Andi:
Ja, stimmt, man ist eigentlich generell an den Beinen nicht so kälteempfindlich wie an den Füßen oder dem Oberkörper! Wenn der Rest gur eingepackt ist, könnte ich es vielleicht eine Zeit lang aushalten, aber nicht so lange barfuß, vor allem nicht bei Nässe, ich beneide Dich ja richtig! ;-)))

Michael zu dem Besoffenen am Bahnhof:

Mich ekeln diese Leute auch an. Aber handgreiflîch werde ich nicht. Selbst wenn ich ihm kräftemäßig überlegen sein sollte, er mir aber die Brille kaputtmachen sollte oder auch nur derart auf den Fuß treten sollte, daß ich mit der Bahn nach Hause müßte, dann ist er sicher nicht in der Lage, mir den Schaden zu ersetzen. Und eine Haftpflichtversicherung besitzt er sicher auch nicht. Manchmal sind solche Leute, speziell, wenn es sich um Drögeler handelt, körperlich derart geschwächt, daß sie bereits krepieren, nur wenn sie irgendwo stürzen. Sollte im Falle eines Kampfes der Drögeler zu Tode stürzen, dann bin ICH dran.

Andi:
Nein, wenn er zerbrechlich wirken würde, würde ich es auch nicht tun, dann täte es mir zu Leid, aber auch ihn würde ich am Hals packen dann, nur eben nicht gerade einen Rand mit dem Handballen in die Rippen geben, wie ich es sonst tun würde.

Michael:

Dann stünde in der Zeitung: Barfüßer erschlägt Drogenabhängigen. Darum gehe ich jeder Handgreiflichkeit aus dem Weg.

Andi:
Ich gehe auch Jeder aus dem Weg, aber in solchen Situationen werde ich leider wütend und jähzornig!

Andi:

"Ich hätte den mal gefragt, ob er noch "alle Tassen im Schrank" hat und hätte ihn bewusst mit einem provokanten Spruch gegenangegriffen, ich hätte zu ihm gesagt, dass ich so eine Tonne, wie er sie sei, noch barfuß mit Splittern im Fuß "totlaufen" würde! :-DDDD Dann hat ER einen Grund, sich zu ärgern und auf die Füße getreten zu fühlen."

Michael:

In dem Augenblick war ich zu sehr damit beschäftigt, den Splitter zu entfernen.

Andi:
Ja gut, kann ich verstehen, bewundere da auch sehr Deine ruhige und gleichgültige Art! ;-) Bin, so gut und lieb ich auch bin, da sehr schnell auf "180"!

Andi:

"Wer gehört da also eingesperrt frage ich mich? Wenn Einer, dann wohl eher Der!"

Michael:

Genau! Nur wie hätte ich beweisen können, daß er zu schnell war? Zeugen werden sich sicher nicht melden oder aus Angst vor dem Rowdy schweigen. Andererseits kann der Rowdy nachweisen, daß ich barfuß war und somit gegen die guten Sitten auf schändlichste verstoßen hätte.

Andi:
Gut, gehen wir die Situation mal kurz durch:
dieser Typ geht zur Polizei, die gehen der Sache nach und sehen Dich, so, wie Du bist, nämlich barfuß und? Du sagst Ihnen, dass Du das gerne und immer tust. Vielleicht kennen sie Dich ja sogar und sagen: "Das ist unser Freund, der immer die Briefe zur Post bringt." ;-)))
Du machst nichts Verbotenes oder Anstößiges, hättest somit also nichts zu befürchten, könntest im Gegenzug aber sagen, was dieser Typ für eine Nummer abgezogen hat!
Die glauben Dir das dann, glaube Du mir das! Selbst wenn Du es nicht beweisen kannst, seine Daten hätten sie ja, weil er etwas gemeldet hat.
Dann hätte ER ein Problem, das weiß er auch. Du saugst Dir ja keine solch´ geniale Story aus den Fingern!
Das war wohl auch mit ein Grund, warum er nicht zur Polizei ging, außerdem hätte er sich zum Glück auch wohl eher lächerlich gemacht! :-DDD

Schöne Grüße
Michael aus Zofingen

Liebe Grüße zurück nach Zofingen von Andi! ;-)

Der läuft ja mit den Füßen!

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Monday, 22.11.2004, 23:03 (vor 7250 Tagen) @ Andi35

Hallo Andi und Michael!

Ein etwa dreißigjähriger, über 100 kg schwerer Mann sagte ...


Andi:
Ich hätte den mal gefragt, ob er noch "alle Tassen im Schrank" hat und hätte ihn bewusst mit einem provokanten Spruch gegenangegriffen, ich hätte zu ihm gesagt, dass ich so eine Tonne, wie er sie sei, noch barfuß mit Splittern im Fuß "totlaufen" würde! :-DDDD Dann hat ER einen Grund, sich zu ärgern und auf die Füße getreten zu fühlen.

Hast Du auch an die 100 Kilo gedacht? Ich weiß ja nicht wie Du gebaut bist, aber ich denke hier war doch Vorsicht angebracht. Außerdem halte ich Gewalt grundsätzlich immer für falsch, wenn auch manchmal für verständlich. Gewalt führt zu Eskalation, und sobald man selbst mit Gewalt auf dummes Gerede oder Beleidigungen antwortet setzt man sich selbst ins Unrecht, auch wenn man eigentlich im Recht ist. Es gibt einfach Leute, die es Dank ihres geistigen Niveaus nicht Wert sind, dass man sich mit ihnen aufhält.

Schade nur, dass es so viele unangenehme Begegnungen auf dieser Wanderung gab. Ich selbst habe zwar noch nie den Eindruck gehabt wegen meiner nackten Füße bedroht zu werden, aber soetwas kann wohl auch vorkommen. Schade, schade, schade :-(

Meine Bewunderung gegenüber Michael wächst übrigens mehr und mehr. Michael, wie schaffst Du es nur mit deiner Kleidung nicht zu frieren? Kann sich wirklich jeder so weit abhärten oder bist Du da ein Naturtalent? Nur schnelles Laufen zum warm werden kann es doch nicht sein, oder rennst Du eher? Ich bräuchte dann bald wieder eine Pause, in der ich dann auch wieder abkühle, ganz abgesehen davon, dass ich meine Füße in der Kälte überhaupt noch nicht warm gekriegt habe. Treibst Du eigentlich Sport, um deine Ausdauer zu stärken?

Viele Grüße

Ulrich

Abhärtung?

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Tuesday, 23.11.2004, 13:06 (vor 7249 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo Ulrich!

"Schade nur, dass es so viele unangenehme Begegnungen auf dieser Wanderung gab. Ich selbst habe zwar noch nie den Eindruck gehabt wegen meiner nackten Füße bedroht zu werden, aber so etwas kann wohl auch vorkommen. Schade, schade, schade :-("

Es gibt leider gewaltbereite Leute, die einen noch so kleinen Grund suchen, der ihnen das "Recht" gibt, an anderen Leuten Gewalt anzuwenden. Nackte Füße sind da ein "gefundenes Fressen", aber auch eine krumme Nase, ein alter Hut, Sommersprossen, hinkender Gang oder was auch immer. In der Regel halte ich mich aber nicht an solchen Orten auf, wo sich diese fiesen Typen anreichern. Nicht etwa aus Angst, sondern weil mir diese Orte auch sonst nicht behagen.

"Michael, wie schaffst Du es nur mit deiner Kleidung nicht zu frieren? Kann sich wirklich jeder so weit abhärten oder bist Du da ein Naturtalent? Nur schnelles Laufen zum warm werden kann es doch nicht sein, oder rennst Du eher? Ich bräuchte dann bald wieder eine Pause, in der ich dann auch wieder abkühle, ganz abgesehen davon, dass ich meine Füße in der Kälte überhaupt noch nicht warm gekriegt habe. Treibst Du eigentlich Sport, um deine Ausdauer zu stärken?"

"Richtigen" Sport betreibe ich nicht (mehr). Im Schulsport (wo ich übrigens immer Turnschuhe mit Socken trug) hatte ich meistens eine Vier, manchmal auch eine "Fünf". Allerdings besaß ich schon früher eine gewisse Ausdauer. Als zehnjähriger konnte ich ohne Schwierigkeiten etwa 50 Kilometer Fahrrad fahren. Radfahren und Wandern sind eigentlich die einzigen Sportarten, die ich betreibe, wobei die Geschwindigkeit nur eine untergeordnete Rolle spielt. Eine gewisse Temperaturunempfindlichkeit kann man dadurch erreichen, wenn man die Wohnung nicht übermäßig heizt und sich auch in der Wohnung nicht übermäßig warm anzieht. Ich drehe die Heizung in meiner Wohnung nicht einmal im Winter auf, mir reicht die "Abwärme" der Nachbarwohnungen. In einem Einzelhaus kann man so natürlich nicht vorgehen. In der Wohnung trage ich (außer beim Besuch "böser" Leute) auch im Winter nur ein T-Shirt, kurze Hosen und seit Juni letzten Jahres auch keine Schuhe. Ich kann mir vorstellen, daß es auch grundverkehrt wäre, morgens zu duschen und innerhalb von weniger als einer Stunde barfuß das Haus zu verlassen. Ich gehe in der Regel am Sonntagabend in die Badewanne, damit ich einigermaßen sauber am Montag zur Arbeit gehen kann. Am Montag bin ich immer kälteempfindlicher als an den anderen Tagen. Warmes Badewasser, warmes Bett, und morgens dann warme Dienstkleidung, da verweichlicht der Körper. Es gab Zeiten, da war auch ich kälteempfindlich. Während meiner Studienzeit hatte ich mal einen Ferienjob in einem Rußwerk (der Ruß wurde für Autoreifen verwendet). Nach der Arbeit sah man immer aus wie ein Schornsteinfeger und MUSSTE nach Schichtende duschen. Und zwar gründlich, mit warmem Wasser und Schmierseife (normale Seife reichte nicht). Da kam es vor, daß ich Ende September bereits Handschuhe(!) trug, wenn ich zur Arbeit fuhr. Der Anmarschweg war auch lang: 15 Minuten Fahrrad zum Bahnhof, 20 Minuten S-Bahn, nach etwa 10minütigem Warten 20 Minuten mit dem Omnibus und dann noch die letzten 2 Kilometer zu Fuß zum Werk. Damals war barfuß für mich noch ein Fremdwort, und es lag in einer Zeit, wo ich kurze Hosen genauso selten trug wie Markus U. heute.

Beim Wandern renne ich nicht, aber ich habe einen relativ schnellen Gang, zumindest mit Schuhen. Auf "gutem" Untergrund bin ich barfuß ebenso schnell, auf schlechtem aber deutlich langsamer. Sollte es recht kalt sein und der Untergrund unangenehm, dann erreiche ich die Geschwindigkeit nicht, die notwendig wäre, um mich warm zu halten. Also muß ich auf Schuhe ausweichen. Beim Radfahren bin ich auch kälteempfindlicher als beim Wandern. Bei den Temperaturen vom letzten Wochenende wäre ich nicht in der Lage gewesen, 8 Stunden barfuß Rad zu fahren. Auch Sandalen hätten nicht gelangt. Turnschuhe ohne Socken schon. Auf ebener Strecke wäre es ohne Handschuhe gegangen, wenn ich nur eine Hand am Lenker gehabt hätte und die andere in der Jackentasche aufgewärmt. Eine Mütze benötige ich bei trockenem Wetter und Temperaturen um -5°C auch nicht.

Eine Meldung aus dem Lager der "freien Konkurrenz": Jemand hat meine Beiträge vom letzten Wochenende aus diesem Forum kopiert und im "freien" unter meinem Namen und sogar meiner Adresse veröffentlicht. Und prompt meldet sich eine Teilnehmerin, die früher nie da war und bezichtigt mich, ein Fake zu sein. Ich glaube, da will mal wieder jemand das Forum künstlich am Leben halten.

Viele Grüße

Michael aus Zofingen

Abhärtung?

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Wednesday, 24.11.2004, 00:02 (vor 7249 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael

Vielen Dank für deine sehr ausführliche Antwort. Würde ich mich so kleiden, wie Du es tust, würde ich vermutlich den ganzen Tag nur noch frieren. Es ist schon erstaunlich zu welchen Leistungen Du in der Lage bist. Ob ich das auch eines Tages schaffen kann bezweifle ich zwar, aber es wär schon toll. Leider hat mich ja meine erste Barfußbegegnung mit Schnee vor ein paar Tagen eher abgeschreckt. So kalte Füße hatte ich noch nie,:-( aber es kann bei mir eigentlich nur besser werden. :-)

Viele Grüße zurück

Ulrich

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