Hallo Markus!

"Als Kind wurde ich "gezwungen" barfuss zu gehen. Auch wenn dieser Zwang absolut sinnvoll gewesen wäre, hat es in mir nur eine Trotzreaktion ausgelöst. Da meine Eltern keine Barfüsser waren/sind, hatten sie für mich auch keine Vorbildfunktion."

Ich gehe davon aus, daß bei Dir von vornherein festgelegt war, ab wann man barfuß laufen mußte und ab wann man Schuhe anzuziehen hatte. Mit anderen Worten: Der KALENDER bestimmte die Art der Kleidung, so wie es heute noch ist. Als Kind durfte ich nur in der Badeanstalt barfuß laufen, nicht im Haus und nicht im Garten. Ab wann ich im Frühjahr kurze Hosen anziehen mußte, ab wann statt Kniestrümpfen Socken bzw. das umgekehrte Procedere, das bestimmte meine Mutter, und die richtete sich stur nach dem Kalender. Der Grund: Ihre Mutter hat es auch so gemacht!

Ich weiß nicht, was für ein Kind schlimmer ist: Eltern, die das Barfußlaufen verbieten oder solche, die einen dazu zwingen. Sicher ist nur. Eltern, die ihre Kinder zum Barfußlaufen zwingen und selber immer Schuhe tragen , sind genauso unglaubwürdig wie Eltern, die von Kindern Verlangen, beim Radfahren einen Helm zu tragen, aber selber immer ohne radeln. Oder ein Arzt, der Patienten das Rauchen verbietet, jedoch selber wie ein Schlot qualmt. Oder ein Zöllner, der jedes Fahrzeug aufs schärfste kontrolliert, selber aber schmuggelt.

"Was ich damit sagen will... selber mit gutem Vorbild vorangehen und keinen Zwang ausüben (so in der Art wie Lorenz). Dann kommen Eure Kids viel schneller auf den Geschmack und nicht erst mit 35 Jahren (so wie ich). "

Dem kann ich nur zustimmen, nur hat es bei mir nicht 35, sondern 47 Jahre gedauert, bis ich Spaß am Barfußlaufen empfand.

Herzliche Grüße

Michael aus Zofingen