Oktoberpresse (2) (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Stammposter, Monday, 08.11.2004, 21:36 (vor 7264 Tagen)

Hallo zusammen,
es fehlen nicht mehr viele Beiträge an der Oktoberpresse:

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Schweißfüße ziehen nicht als Entschuldigung
Schmölln (ddp-lth). Die Entschuldigung, Schweißfüße zu haben und deswegen barfuß am Steuer zu sitzen, haben Polizisten einem Lkw-Fahrer auf der Autobahn 4 nicht durchgehen lassen. Die Ordnungshüter schrieben bei ihrer Kontrolle am Mittwochabend eine Anzeige gegen den 43-Jährigen, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Der Barfüßige muss künftig festes Schuhwerk tragen - und 25 Euro Bußgeld berappen.
[ddp via Yahoo! Nachrichten, 21. 10. 2004]
Wie ohnehin zu vermuten glauben inzwischen wohl auch einige Polizisten an den Inhalt der ADAC - Pressekampagne ... Anderswo kam es gar zu Gewalttätigkeit gegen Streifenwagen:
24jähriger randalierte
Pinneberg
Alle Hände voll zu tun hatten Pinneberger Polizisten mit einem 24 Jahre alten Mann. Nachdem es in der Nacht zu Sonnabend [...] im Stadtteil Eggerstedt Streit gegeben hatte, war der alkoholisierte Mann von den Beamten gegen 5 Uhr aus den Räumen auf die Straße gebracht worden. Der 24jährige verhielt sich laut Protokoll "äußerst aggressiv" - und trat plötzlich mit nackten Füßen auf den Streifenwagen ein. Resultat: Eine große Delle im Blech und eine zertrümmerte Autoscheibe. Der Mann wurde zu Boden gebracht, gefesselt und schließlich in eine Zelle verfrachtet.
[Hamburger Abendblatt, 25. 10. 2004]

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Zeitgenössisch in jeder Beziehung
"Australian Dance Theatre" mit "Birdbrain" in Heilbronn
Er gilt als das klassische Ballett schlechthin, der 1877 im Moskauer Bolschoi-Theater uraufgeführte, in der knapp 20 Jahre später von Marius Petitipa und Lew Iwanow in St. Petersburg vorgestellten Version bekannt gewordene "Schwanensee" zu der Musik von Pjotr I. Tschaikowski. Nicht "liebevoll, aber wild gegen den Strich gebürstet" - wie einem der Prospekt "Tanz am Theater Heilbronn, Spielzeit 2004/05" weismachen will - , sondern als Etikettenschwindel mit "Schwanensee" präsentiert der Choreograph Garry Stewart seine Arbeit "Birdbrain". Im Theater Heilbronn war jetzt die Deutschland-Premiere des "Australian Dance Theatre", einer auf der Basis des zeitgenössischen Tanzes arbeitenden, in Adelaide ansässigen Truppe, die 1965 von Elizabeth Dalman gegründet worden war.
Und zeitgenössisch in jeder Beziehung ist auch "Birdbrain", eine 70 Minuten dauernde Produktion, die mit dem klassischen "Schwanensee" nichts zu tun hat, wenn auch die Namen Odette und Odile erwähnt werden und man dazu einen Schwan auf einem See zu sehen bekommt. Ohrenstöpsel, die einem vor der Vorstellung offeriert werden, lassen Schlimmes befürchten. Und sie erweisen sich dann auch nicht als überflüssig [...]
Ansonsten zeigen die Barfuß-Tänzer, was man von zeitgenössischem Tanz gemeinhin kennt. Abstrakte Formen, zirzensische Verrenkungen, Artistik, Bodenturnen, Spreizungen der Arme und Beine, Kasperiaden, umwerfende Sprünge (wörtlich zu verstehen), Armrudern und -stoßen [...]
[Fränkische Nachrichten, 25. 10. 2004]

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Noch eine Woche "Tunnelfahrt" möglich - am 01.11. wird dicht gemacht [...]
25.10.2004 RHÖN. Am kommenden Montag, dem 01. November 2004 um 9 Uhr, wird der Tunnel am Milseburgradweg wieder geschlossen sein [...]Dies teilte heute der Hofbieberer Bürgermeister [...]in seiner Funktion als Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Milseburgradweg mit. [...]In der Gemeinde Hofbieber selbst wurde hier erst kürzlich ein neuer Barfuß-Erlebnispfad eröffnet, der ab der nächsten Saison direkt vom Milseburgradweg ausgehend ausgeschildert sein wird. Ist er doch die ideale Ergänzung für müde gewordene Radlerbeine.
Der Tunnel wird dann wieder ab dem 01.04.2005 geöffnet sein. [...]
Aktuelle Informationen erhält man auch über die Winterzeit im Internet unter www.milseburgradweg.de.
Barfuß-Erlebnispfad wird am Sonntag wegen "Winterpause" geschlossen
Nachdem nun ca. 5 Wochen lang der Barfuß-Erlebnispfad in Hofbieber offen war, wird er nun am Sonntag, dem 31.10.2004 zum letzten Mal geöffnet sein. Ab dem 01.11.04 bis zum 31.03.05 ist der Barfuß-Erlebnispfad geschlossen, d.h., es werden keine Kontrollen und Nachbesserungsarbeiten durchgeführt. [...]In den 5 Wochen der Öffnungszeit des Barfuß-Erlebnispfades herrschte besonders an den Wochenendtagen reger Betrieb, trotz der manchmal nicht gerade günstiger Wetterlage. Hier handelte es sich natürlich um viele "Neugierige", die auch in Schuhen die neue Freizeitanlage kennen lernen wollten. Besonders erfreulich war, dass bereits viele Gruppen (Schulklassen, Urlauber etc.) den Barfuß-Erlebnispfad genutzt haben. Fast alle hiervon sind den Weg, wie auch zahlreiche einzelne Fußgänger, barfuß gelaufen. Hier kam immer die positive Rückmeldung von warmen Füßen und wunderbar durchbluteten Beinen und Füßen.
Also auf ein Neues im Jahr 2005. Alle Skeptiker und Pessimisten sind aufgerufen, die Freizeitanlage ab dem 01.04. des kommenden Jahres auszuprobieren und die natürlichste Fußreflexzonenmassage ohne Krankenschein in Anspruch zu nehmen.
[Osthessen News, 25. 10. 2004]

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Barfuß mit Brennnesseln in Klein-Jasedow
Eine Nachlese: 47. Internationales Dokumentar- und Animationsfilmfestival in Leipzig [...]
Deutschen Wettbewerb. Ebenfalls in dieser vom Publikum gut angenommenen Sektion der Film "Am Arsch der Welt" von Claus Strigel. In das vorpommersche Dorf Klein-Jasedow, des ebenfalls vom Aussterben bedroht war, brachte eine aus dem Westen zugezogene 16-köpfige Lebensgemeinschaft mit zahlreichen Projekten neue Impulse und Arbeitsplätze. Doch gestreute absurde Gerüchte verdächtigen die Fremden als gefährliche Sekte. Sie wolle alle zwingen, Brennnesseln zu essen und barfuß zu laufen. Von der deutschen Jury erhielt der Film eine Lobende Erwähnung [...]
[Neues Deutschland, 26. 10. 2004]

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Füße fühlen keine Eicheln
Gevelsberg. (jm) Das Thema der Kinderbibelwoche (KiBiWo) der Evangelischen Kirchengemeinde im CVJM-Haus an der Südstraße heißt "Farben sind das Kleid Gottes" [...]
Sie warteten darauf in den Nebenraum zu dürfen um dort mit verbundenen Augen und nackten Füßen eine Fühlstraße abzulaufen, jeweils geführt von einem der anderen Jungen. Sie mussten durch Eicheln - sehr schwer ertastbar, sagten die Jungs einstimmig -, Sonnenblumenkerne, Steine, Stroh, Knubbelfolie, Federn und zu guter Letzt durch eine Schüssel mit Wasser waten.
Vorsichtshalber waren die übrigen Jungs so nett und krempelten dem sieben-jährigen Dennis die Hosenbeine hoch. Er ist stolz auf sich und freut sich, dass er alles richtig ertastet hat. Spass hatten sie alle und alberten rum, gaben sich gegenseitg Tipps. Am Schluss schnappt sich Dennis sofort den Besen und fegt den Raum ornungsbewusst sauber. Auch die anderen sind tatkräftig beim Aufräumen dabei. [...]
[Westfälische Rundschau, 26. 10. 2004]

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The Corrs
Keltische Süßigkeiten[...]
Sie singen so engelsgleich glockenrein, fiedeln, zupfen und flöten, daß es eine wahre Pracht ist. Dabei fließt die beschwingt-heitere, zwischen Dur und Moll ständig wechselnde Tonart der Musik über die Seelen der Zuhörer wie Gebirgswasser über Steine im Flußbett: sanft, perlend, erfrischend, vor allem aber vorhersehbar.
Knappe zwei Stunden schmeichelt die aus dem irischen Dundalk stammende Formation "The Corrs" mit dieser Mixtur den in erstaunlich geringer Anzahl erschienenen Fans - knappe 4000 Besucher sollen es sich laut Veranstalter in der Frankfurter Festhalle bequem gemacht haben. [...]
Fast zu schön, um wahr zu sein: "The Corrs" sind keine gecastete Girl-Group mit Quotenbeau vom Reißbrett - auch wenn das auf den ersten Blick so wirken mag -, sondern können wie ihre Kollegen und Landsleute von der Kelly Family auf echte Familienbande verweisen. Blendend schauen die todschicken Corr-Schwestern Andrea und Sharon aus: die eine als schwarzhaarige keltische Hexe singend und auch Flöte spielend, die andere eine nordisch-blonde Göttin an der Violine und als zweite Stimme brillierend.
Auch der Schwiegermutterkandidat an Gitarre und Keyboards, Bruder Jim Corr, steht in vorderster Bühnenreihe[...]
Barfuß auf der Bühne
Publikumsliebling Andrea tänzelt im figurbetonten pechschwarzen Flatterkleid barfuß über die Bühne wie einst Eurovision-Song-Contest-Gewinnerin Sandie Shaw, schwingt im Rhythmus lasziv die Hüften, gibt die unnahbare Schönheit mit dunkelumrandetem Hildegard-Knef-Blick und einem Hauch zuviel Rouge auf den Wangen. [...]
[F.A.Z., 29, 10. 2004]

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Herzklopfen in der Dunkelbar
Verblüffende Physik: ein Fest für die Sinne [...]
Auf den Bildschirm gucken, ins Telefon hören, Tasten berühren - das ist die Sinneswelt des Büromenschen. Um Augen und Ohren, Händen und Nase alltagsunübliche Erfahrungen zu bieten, hat der gemeinnützige Verein "Gesellschaft Natur und Kunst" im Schloss Freudenberg in Wiesbaden ein "Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne und des Denkens" geschaffen. [...]
Die Ideen des freien Künstlers und Sinnespädagogen Hugo Kükelhaus sind Leitmotiv des Schlosses, und seine Schriften - kunstvoll auf Tafeln gezeichnet - sollen illustrieren, erklären, anregen.
Herzklopfen gemischt mit einem mulmigen Gefühl stellt sich ein, wenn der Besucher die Dunkelbar betritt, in der es tatsächlich stockdunkel ist. Wie sich ein Blinder fühlt, kann der Gast erahnen, wenn er versucht, an der Bar etwas zu trinken zu bestellen und die passenden Münzen oder Scheine und schließlich das Glas zu ertasten.
Um so mehr erstaunt es, wie flink der blinde Barkeeper serviert. Eine aufregende Erfahrung, doch wohl nur für jene, die der Hilflosigkeit in der Finsternis jederzeit wieder entkommen können. [...]
Im Park können Kinder lernen, Holz zu hacken, Feuer zu machen, Stockbrot zu backen. Auch die Füße werden gefordert: barfuß oder auf Stelzen und knorpeligen Baumstämmen balancierend. [...]
Empfehlung: Zuerst die Führung - sonst entgeht dem Besucher so manch wunderliches Erlebnis, manch verblüffende Erklärung - und dann noch einmal selbst auf Entdeckungsreise gehen.
[Gross-Gerauer Echo, 30. 10. 2004 ]

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Belesene Füße
Georg

Beamtenwillkür

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Tuesday, 09.11.2004, 07:56 (vor 7263 Tagen) @ Georg

"Die Entschuldigung, Schweißfüße zu haben und deswegen barfuß am Steuer zu sitzen, haben Polizisten einem Lkw-Fahrer auf der Autobahn 4 nicht durchgehen lassen. Die Ordnungshüter schrieben bei ihrer Kontrolle am Mittwochabend eine Anzeige gegen den 43-Jährigen, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Der Barfüßige muss künftig festes Schuhwerk tragen - und 25 Euro Bußgeld berappen."

So weit sind wir also schon! Da verlangt bereits ein unwissender Polizist eine Buße für etwas, was gar nicht verboten ist. Darf denn in einem demokratischen Rechtsstaat jeder einfache Polizist Bußen verhängen für Dinge, von denen er lediglich GLAUBT, daß sie verboten sind. Da auch Polizisten bloß Menschen sind und nicht alles auswendig wissen können, nehme ich es keinen Beamten übel, wenn er nicht weiß, ob barfüßiges Autofahren erlaubt oder verboten ist. Aber dann soll er sich gefälligst erkundigen und die Buße erst dann verhängen, wenn er beweisen kann, daß die Sache verboten ist (was ihm in Sachen barfuß Autofahren nicht gelingen wird).

Wann ist die "Amerikanisierung" derart fortgeschritten, daß ein Beamter auch von einem barfüßigen Fußgänger oder Radfahrer ein Bußgeld abverlangen wird? Muß ich allein deswegen eine Rechtsschutzversicherung abschließen, um sich gegen "übereifrige" Gesetzeshüter wehren zu können?

Ein Trost bleibt mir: Wenn es in Deutschland mit der Beamtenwillkür einmal soweit ist, dann habe ich in der Schweiz noch eine "Gnadenfrist" von etwa 5 Jahren!

Kopfschüttelnd

Michael aus Zofingen

Beamtenwillkür

Gerhard Z, Tuesday, 09.11.2004, 10:18 (vor 7263 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo zusammen,

für LKW-Fahrer sieht das mitunter etwas anders aus. Da greifen nämlich noch gewisse UVV-Vorschriften der Berufsgenossenschaft, weswegen die meisten LKW-Fahrer wohl schon verpflichtet sind mit festen Schuhen zu fahren.
Ein Bußgeld seitens der Polizei rechtfertigt das allerdings nicht. Ein entsprechender Einspruch sollte hier aber wirksam sein

Gerhard

Beamtenwillkür

Markus U., Stammposter, Tuesday, 09.11.2004, 10:48 (vor 7263 Tagen) @ Gerhard Z

Hallo zusammen,
für LKW-Fahrer sieht das mitunter etwas anders aus. Da greifen nämlich noch gewisse UVV-Vorschriften der Berufsgenossenschaft, weswegen die meisten LKW-Fahrer wohl schon verpflichtet sind mit festen Schuhen zu fahren.
Ein Bußgeld seitens der Polizei rechtfertigt das allerdings nicht. Ein entsprechender Einspruch sollte hier aber wirksam sein
Gerhard

Hi Gerhard!

Falls mir so etwas passieren sollte (hoffentlich nicht!), tät ich auf jeden Fall Einspruch einlegen! Nicht nur in der StVO, sondern auch in der einschlägigen Kommentarliteratur dazu steht nirgendwo geschrieben, daß man nicht barfuß Auto fahren darf! Sogar im Stichwortverzeichnis sucht man glücklicherweise vergebens nach "Schuhwerk"!

Barfuß,
Markus U.

Beamtenwillkür

Andi35 @, Stammposter, Tuesday, 09.11.2004, 13:06 (vor 7263 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael!

Ich stimme Dir in jeder Hinsicht voll und ganz zu! Es mag zwar sein, da es ja eine ganz andere Sache ist, solch einen "Koloss" zu fahren, dass es da wieder anders aussieht, als bei dem Steuern eines PKW´s, also andere Gesetze und Bestimmungen gelten, aber ich glaube, dass auch bei dem Fahren eines LKW´s hierfür an keine solche Vorschrift "gedacht" wurde, die das rechtfertigt! Das wurde ja auch in einer Antwort zu diesem Beitrag an Dich geschrieben.

Ein lieber Gruß nach Zofingen von Andi!

Bussgelder selber einbehalten

Lothar, Stammposter, Tuesday, 09.11.2004, 15:08 (vor 7263 Tagen) @ Michael aus Zofingen

eine Radiomeldung von heute besagte, dass vier Frankfurter Polizisten verhängte und einkassierte Bussgelder unter 100 Euro für sich behalten haben.
Dummerweise wurde das doch entdeckt und man geht von einer Gesamtsumme in Höhe von mehreren 100.000,00 Euro aus.

Wenn also für Taten Bußgelder kassiert werden, für die es eigentlich gar keine Bußgelder gibt ...,

nur dumm wenn jemand die Rechtslage kennt und sich beschwert und dann jemand nachforscht, wo das zu Unrecht einkassierte Geld geblieben ist.

Beamtenwillkür

Michael (KO), Tuesday, 09.11.2004, 15:12 (vor 7263 Tagen) @ Michael aus Zofingen

hallo namensvetter und alle anderen *gg*,

im vorliegenden fall liegt leider(!?) tatsächlich ein verstoß gegen die uvv vor, genauer: §44.2 sagt hier:

(2) Der Fahrzeugführer muss zum sicheren Führen des
Fahrzeuges den Fuß umschließendes Schuhwerk tragen.

nachzulesen unter http://www.stbg.de/medien/UVV/BGV_D29.PDF

gruß michael (ko)

@Michael (KO) Re: Beamtenwillkür

Gerald, Tuesday, 09.11.2004, 16:11 (vor 7263 Tagen) @ Michael (KO)

die uvv vor, genauer: §44.2 sagt hier:

(2) Der Fahrzeugführer muss zum sicheren Führen des
Fahrzeuges den Fuß umschließendes Schuhwerk tragen.
nachzulesen unter http://www.stbg.de/medien/UVV/BGV_D29.PDF

Was Du da zitierst entstammt dem Regelwerk der Berufsgenossenschaft und ist nicht Sache der Polizei.
Die Berufsgenossenschaft ist im Grunde eine "Versicherungsgesellschaft" (in diesem Falle StGB = Steinbruchberufsgenossenschaft)
Sie kann ihre Regeln überwachen und bei Verstoß eine Versicherungsleistung verweigern.
Wenn z.B.jemandem beim Arbeiten im Steinbruch ein Stein auf den Fuß gefallen ist und er war barfuß dann kann sie die Übernahme der Behandlungskosten/Rehabilitation verweigern.
Mit dem Straßenverkehrsrecht hat das überhaupt nichts zu tun.
Das Einschreiten der Polizei und das verhängte Bußgeld waren rechtswidrig.

Gruß Gerald

auch falsch ...

Ralf RSK, Stammposter, Tuesday, 09.11.2004, 19:36 (vor 7263 Tagen) @ Gerald

Sie kann ihre Regeln überwachen und bei Verstoß eine Versicherungsleistung verweigern.
Wenn z.B.jemandem beim Arbeiten im Steinbruch ein Stein auf den Fuß gefallen ist und er war barfuß dann kann sie die Übernahme der Behandlungskosten/Rehabilitation verweigern.

Hallo,

das denken viele, stimmt so aber nicht. Die BG muss bei einem Arbeitsunfall immer zahlen. Sie kann nur ggf. beim Arbeitgeber Regress nehmen, wenn der schuldhaft seinen Pflichten nicht nachgekommen ist, z.B. seinen Mitarbeitern keine Schutzkleidung zur Verfügung gestellt und das Tragen überwacht hat. Der "Verunfallte" selber ist aber immer versichert!

Gruß, Ralf

Beamtenwillkür

Ralf RSK, Stammposter, Tuesday, 09.11.2004, 19:49 (vor 7263 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo,

nun macht mal langsam. Ein Bußgeld wird ja nicht vom einzelnen Polizisten verhängt, sondern von der Bußgeldstelle. Ein Bußgeld von 25,- EUR gibt's auch gar nicht, denn Bußen fangen erst bei 40,- EUR an. Vermutlich hat er ein sog. "Verwarnungsgeldangebot" bekommen; d. h. man zahlt die Verwarnung und dann wird kein Bußgeldverfahren eingeleitet. Man braucht das nur abzulehnen, dann kommt das Bußgeldverfahren in Gang, in dem man sich dann ja ggf. wehren kann.

Insgesamt spricht der Artikel vielleicht gegen den Polizisten, aber vor allem gegen die Zeitung und deren schlechte Recherche.

Gruß, Ralf

An alle die zu diesem Thema gepostet haben.

Booker ⌂, Stammposter, Tuesday, 09.11.2004, 20:17 (vor 7263 Tagen) @ Ralf RSK

Hallo Ralf, Hallo in die Runde,

ihr wollt alle tolerant sein........und schießt mit Kanonen auf Spatzen. Ihr schreibt hier von Beamtenwillkür und Rechtswidrigkeiten die durch Beamte begangen werden. Macht mal halblang!

Wie jeder hier im Forum mittlerweile wissen müßte, gehöre ich ebenfalls zu diesen "Bürgern in Uniform" oder in der Umgangssprache auch "Bullen" genannt. Ich habe in meinem Aufgabenbereich sehr viel mit LKW- Fahrern zu tun. Gut, ich hätte in diesem Fall anders gehandelt. Es gibt sicherlich bei einer LKW- Kontrolle wichtigere Dinge zu kontrollieren als sich darüber auszulassen ob der Fahrer nun barfuß fährt oder nicht. Ich habe in meiner Dienstzeit schon viele LKW- Fahrer überprüft die entweder barfuß oder mit Socken ihren LKW fuhren. MIch hat das nie interessiert. Aber Vorschrift ist Vorschrift. Die Kollegen haben weder willkürlich noch rechtswidrig gehandelt. Wie Ralf schon in seinem Posting mitgeteilt hat fangen Bußgelder erst bei 40 EUR an. Polizeibemate können und dürfen vor Ort nur Verwarnungsgelder bis zu einer Höhe von 35 EUR erheben. Bußgelder verhängen Bußgeldstellen. Deswegen heißen die auch so.

Jetzt bin ich sicherlich nicht der typische "Bulle" wie man ihn sich landläufig vorstellt. Mich kotzt selber total an, dass von Polizeibeamten immer mehr erwartet wird, die Bürger "abzuzocken" wie es so schön heißt. Mir geht es enorm auf die Nerven dass sich soviele Polizisten vor diesen Karren spannen lassen und die Menschlichkeit in dem Job immer mehr verloren geht. Wir entwickeln uns immer mehr zu einer extremen Ellbogengesellschaft wo jeder gegen jeden kämpft!

Sicherlich gibt es überall schwarze Schafe, auch bei der Polizei. Die Institution "Polizei" stellt eben nur einen Querschnitt der Bevölkerung dar.

Aber zurück zu den Vorschriften. Die sind bei LKW Fahrern wesentlich enger gefasst. Es gibt da einige Vorschriften mehr als die StVO, StVZO das StVG oder FeV. Es gibt da noch VO EWG 3820/85 und die VO EWG 3821/85, das FPersG (FahrPersonalGesetz) u.v.a. die für den Güterverkehr Geltung haben. Es geht hier schließlich um unserer aller Sicherheit. Man bedenke, so ein "Trucker" fährt mal eben bis zu 40 t Gewicht mit sich herum!! Die Straßen sind völlig überfüllt, täglich passieren Unfälle, oft mit tödlichem Ausgang, weil Fahrer übermüdet sind, oder die LKW in technisch schlechtem Zustand sind. Deshalb wird in diesem Bereich stark kontrolliert.

Gut die Geschichte mit dem barfüßigen Führen eines LKW wird immer ein Problem bleiben. Es gibt nunmal Beamte die diesen Verstoß nach StVZO ahnden. Das ist dann auch alles Begründungssache. Schaut Euch den bundeseinheitlichen Tatbestandkatalog an, dort findet ihr alle Verstöße mit den dazugehörigen Preisen ;-) Man kann in Deutschland soviel falsch machen.........

Also, keep cool

Grüße

Booker

[image] Barfuß im Herbst........Na und!

An alle die zu diesem Thema gepostet haben.

Ralf RSK, Stammposter, Tuesday, 09.11.2004, 20:50 (vor 7263 Tagen) @ Booker

Hallo Ralf, ...
ihr wollt alle tolerant sein........und schießt mit Kanonen auf Spatzen.

Hallo Booker,

genau das wollte ich eigentlich auch rüberbringen. Sorry, wenn mir das nicht gelungen ist. Du wirst bei mir z. B. nicht erleben, dass ich "Bullen" schreibe, wenn ich Polizisten meine.

Friede, ok?

Gruß, Ralf

An alle die zu diesem Thema gepostet haben.

Booker ⌂, Stammposter, Wednesday, 10.11.2004, 12:14 (vor 7262 Tagen) @ Ralf RSK

Hallo Ralf, ...
ihr wollt alle tolerant sein........und schießt mit Kanonen auf Spatzen.

Hallo Booker,
genau das wollte ich eigentlich auch rüberbringen. Sorry, wenn mir das nicht gelungen ist. Du wirst bei mir z. B. nicht erleben, dass ich "Bullen" schreibe, wenn ich Polizisten meine.
Friede, ok?
Gruß, Ralf

Hallo Ralf,

Du hast das schon genau auf den Punkt gebracht. Ich wollte niemanden mit meinem letzten Posting angreifen, und Dich schon garnicht. Ich wollte lediglich einen Denkanstoß geben und einige Dinge richtigstellen. Und das Du Polizisten nicht Bullen nennst, hätte ich von Dir auch icht anders erwartet ;-))

Grüße

Booker

[image] Barfuß im Herbst........Na und!

An alle die zu diesem Thema gepostet haben.

Josha, Wednesday, 10.11.2004, 14:57 (vor 7262 Tagen) @ Booker

Hallo Ralf, ...
ihr wollt alle tolerant sein........und schießt mit Kanonen auf Spatzen.

Hallo Booker,
genau das wollte ich eigentlich auch rüberbringen. Sorry, wenn mir das nicht gelungen ist. Du wirst bei mir z. B. nicht erleben, dass ich "Bullen" schreibe, wenn ich Polizisten meine.
Friede, ok?
Gruß, Ralf


Hallo Ralf,
Du hast das schon genau auf den Punkt gebracht. Ich wollte niemanden mit meinem letzten Posting angreifen, und Dich schon garnicht. Ich wollte lediglich einen Denkanstoß geben und einige Dinge richtigstellen. Und das Du Polizisten nicht Bullen nennst, hätte ich von Dir auch icht anders erwartet ;-))

Grüße
Booker

"Bullen" ist ein umgangssprachlicher Ausdruck, nicht automatisch abwertend gemeint, ich finde da sollten die Bullen sich nicht so haben; und wenn ich es in bestimmten Fällen doch abwertend gebrauche, dann wird's in diesen Fällen schon seinen Grund haben.

daß man wegen "Beamtenbeleidigung" belangt werden kann, sollte man abschaffen; die Polizei kann ihren Job auch so machen.
Ich empfinde das als entwürdigend daß es ein Unterschied ist ob man nun die Polizei oder sonstwen beleidigt.
Die Polizei hat ja so oder so ihre Befugnisse, und ob man jemanden beleidigt spielt dabei nun wirklich keine Rolle. Was macht das schon für einen Unterschied ? Daß man mit aller Gewalt an der gesetzlichen Verfolgung wegen Beamtenbeleidigung festhält, spricht eher für Spießerbewußtsein.

An alle die zu diesem Thema gepostet haben.

Andi35 @, Stammposter, Saturday, 13.11.2004, 19:43 (vor 7259 Tagen) @ Josha

Hallo Josha!

Ich muss leider feststellen, dass Deine Einstellung im Ganzen ein wenig aggressiv wirkt, das ging aus Deiner Antwort auf eine Antwort meinerseits deutlich hervor! Diese hat Georg glücklicherweise gelöscht, natürlich dann völlig berechtigt auch die Meine, die dann ja überflüssig war.
Das Wort "Bullen" ist abfällig und verächtlich, da gibt es kein "Rütteln", das ist zwar die Umgangssprache, aber hauptsächlich Die, der heutigen Jugendlichen und die ist echt unter aller "Kanone"! Sicher ärgert man sich vielleicht manchmal über eine Aktion von einem Polizisten, der, wie Booker ganz richtig geschrieben hat, sich "nach oben" arbeiten will, sich also ein, wie wir im Saarland sagen, "Rotes Röckchen" verdienen will!
Ich schreibe nun wieder total "Off-Topic", Georg möge mir verzeihen, aber ich finde diesen Ausdruck schrecklich!
Ich kenne auch Polizisten und die haben für das, was sie für den Staat leisten und an "Opfern" bringen, wirklich keinen Traumverdienst!
Man sollte, auch wenn es einem nicht immer "schmeckt", diesen Menschen mit Respekt begegnen, das tue ich auch und bin damit auch immer gut gefahren, auch wenn Situationen dabei waren, die mir nicht gefielen! Immerhin sorgen sie weitestgehend für Recht und Ordnung und das ist gut so!

Gruß von Andi!

An alle die zu diesem Thema gepostet haben.

RainerL @, Stammposter, Wednesday, 10.11.2004, 12:57 (vor 7262 Tagen) @ Booker

Hallo Booker,

Gut die Geschichte mit dem barfüßigen Führen eines LKW wird immer ein Problem bleiben. Es gibt nunmal Beamte die diesen Verstoß nach StVZO ahnden. Das ist dann auch alles Begründungssache. Schaut Euch den bundeseinheitlichen Tatbestandkatalog an, dort findet ihr alle Verstöße mit den dazugehörigen Preisen ;-) Man kann in Deutschland soviel falsch machen.........

Du kennst Dich gut aus, da vom Fach ;-) Mich würde mal interessieren wie Du das siehst ob es z.B. im oben zitierten bundeseinheitlichen Tatbestandkatalog (wo ist der, hast Du einen Link dazu?) oder einer anderen Verordnung/Gesetz einen Punkt gibt der einen normalen PKW-Fahrer belangen kann wenn er barfuß fährt. Eine neue Diskussion hoffe ich mit meiner kleinen Frage nicht zu beginnen, darüber wurde ja schon ausführlich diskutiert aber die Unsicherheit bleibt. Gibt es also in einer der Verordnungen einen Paragraphen der barfüßiges Autofahren beim normalen (privaten) PKW verbietet bzw. zu Ordnungs- oder Bußgeld berechtigt oder kann man es immer beruhigt auf ein Bußgeldverfahren ankommen lassen sofern man ein entsprechendes Ordnungsgeld nicht bezahlen möchte da unbegründet?
Ich bin bisher selten mal barfuß Auto gefahren und immer mit dem unsicheren Gefühl es könnte doch irgendwie verboten sein.

Barfüßige Grüße
Rainer

An alle die zu diesem Thema gepostet haben.

Booker ⌂, Stammposter, Wednesday, 10.11.2004, 14:14 (vor 7262 Tagen) @ RainerL

Hallo Rainer,

Du kennst Dich gut aus, da vom Fach ;-) Mich würde mal interessieren wie Du das siehst ob es z.B. im oben zitierten bundeseinheitlichen Tatbestandkatalog (wo ist der, hast Du einen Link dazu?)

+++Ja es gibt einen Link: http://www.kba.de/Stabsstelle/ZentraleRegister/VZR/BTKAT_start.htm

oder einer anderen Verordnung/Gesetz einen Punkt gibt der einen normalen PKW-Fahrer belangen kann wenn er barfuß fährt.

+++Die aktuelle Rechtsprechung beeinhaltet "KEIN" Verbot barfüßig einen privaten PKW zu führen. Hier nochmal ein Statement vom ADAC zum Nachlesen:

http://www.barfuss-trend.de/barfuss_autofahren.htm

Eine neue Diskussion hoffe ich mit meiner kleinen Frage nicht zu beginnen, darüber wurde ja schon ausführlich diskutiert aber die Unsicherheit bleibt. Gibt es also in einer der Verordnungen einen Paragraphen der barfüßiges Autofahren beim normalen (privaten) PKW verbietet bzw. zu Ordnungs- oder Bußgeld berechtigt

+++Nein, gibt es nicht. Ein Problem liegt dann vor, wenn man in einen Unfall verwickelt wird. Wenn das Barfußfahren nachweislich zum Unfall geführt hat, dann zahlt die Versicherung nicht! Nur wer will einem das nachweisen?!

oder kann man es immer beruhigt auf ein Bußgeldverfahren ankommen lassen sofern man ein entsprechendes Ordnungsgeld nicht bezahlen möchte da unbegründet?

+++Auf ein Bußgeldverfahren kann man es grundsätzlich immer ankommen lassen. Die Frage ist, wie letzendlich ein Richter das Ganze sieht. Es gibt viele Verordnungen in Deutschland (Leider ist Deutschland Europaweit führend was Vorschriften angeht. Es gibt aber keine, die genau das barfüßige Führen eines KFZ (im privaten Bereich)regelt. Genau genommen kann man sogar barfuß Motorrad fahren. Ich würde es aber keinem empfehlen!

Ich bin bisher selten mal barfuß Auto gefahren und immer mit dem unsicheren Gefühl es könnte doch irgendwie verboten sein.

+++Mach Dir nicht soviele Gedanken. Tu es einfach. Ich fahre sehr oft barfuß Auto, bin sogar schon mal von Kollegen in einer anderen Stadt angehalten worden. Die haben geschaut, sich gewundert, aber nichts unternommen. Wie auch.......geht ja nicht. Und wenn sie es versucht hätten, wäre das sicherlich eine interessante Diskussion geworden ;-)

Barfüßige Grüße
Rainer

Barfüßige Grüße

Booker

[image] Barfuß laufen......ganz normal!

An alle die zu diesem Thema gepostet haben.

RainerL @, Stammposter, Wednesday, 10.11.2004, 16:03 (vor 7262 Tagen) @ Booker

Hallo Booker,

Dank Dir für die umfangreiche Antwort. Auch ich würde keinem das barfüßige Motorradfahren empfehlen da ich es einfach für zu gefährlich halte.


Barfüßige Grüße

Booker

dito
Rainer

An alle die zu diesem Thema gepostet haben.

Lothar, Stammposter, Wednesday, 10.11.2004, 20:13 (vor 7262 Tagen) @ Booker

Das ist dann auch alles Begründungssache. Schaut Euch den bundeseinheitlichen Tatbestandkatalog an, dort findet ihr alle Verstöße mit den dazugehörigen Preisen ;-) Man kann in Deutschland soviel falsch machen.........

Jetzt ist alles klar. Dieses Teil umfasst ja fast 500 Seiten. Kein Mensch kann so ein umfangreiches Werk im Kopf haben.
Da kann es dann ganz schnell mal passieren, dass ein Fehler unterläuft.
Und so weit ich weiß gibt es ja dann noch zu den bundeseinheitlichen Gesetzen unterschiedliche Auslegungen und Interpretationen in den einzelnen Bundesländern, da die Polizei ja Ländersache ist.

Das habe ich selber mal bei einer Behörde erlebt, wo ich von Bayern nach Thüringen umgezogen war. Der gleiche Tatbestand war trotz bundeseinheitlichem Gesetz in Bayern gesetzeskonform und in Thüringen gesetzeswidrig, wobei mir dann der zuständige Amtsleiter erklärte, dass in Thüringen das Gesetz unterschiedlich ausgelegt würde und es darauf ankäme, ob der zuständige Sachbearbeiter von einem Kollegen aus Bayern oder aus Rheinland-Pfalz ausgebildet worden ist; in Bayern wäre es legitim, in Rheinland-Pfalz verboten und in Thüringen kommt es darauf an woher der ausbildende Sachbearbeiter kam.

Manchmal treibt der Föderalismus schon seltsame Blüten.

Lothar

Trucker, Schweißfüße u. geeignetes "Schuhwerk"

Bernd (Wiesbaden), Stammposter, Tuesday, 09.11.2004, 18:52 (vor 7263 Tagen) @ Georg

Hello @ all,

es wundert mich, dass die Bullen den Trucker derart abzocken, zumal er "nur" barfuß fuhr.
Kennt Ihr die sog. "Trucker-Clogs"? Das sind Schweden-Clogs (mein bevorzugtes Winter-Schuhwerk...!), die ihren Namen nicht zu Unrecht ihrem primären Klientel verdanken, den Fernfahrern, neudeutsch: den Truckern. Letztere tragen mit Vorliebe - besockt oder unbesockt - Schwedenclogs auf Tour. Ich frage mich, ob Barfußfahren da nicht "sicherer" ist als ein solch Holzpantoffel an den Trucker-Schweißfüßen. Wie denkt Ihr darüber??

Gruß

BERND

Hallo zusammen,
es fehlen nicht mehr viele Beiträge an der Oktoberpresse:

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Schweißfüße ziehen nicht als Entschuldigung

Schmölln (ddp-lth). Die Entschuldigung, Schweißfüße zu haben und deswegen barfuß am Steuer zu sitzen, haben Polizisten einem Lkw-Fahrer auf der Autobahn 4 nicht durchgehen lassen. Die Ordnungshüter schrieben bei ihrer Kontrolle am Mittwochabend eine Anzeige gegen den 43-Jährigen, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Der Barfüßige muss künftig festes Schuhwerk tragen - und 25 Euro Bußgeld berappen.

Trucker, Schweißfüße u. geeignetes "Schuhwerk"

Gerd, Wednesday, 10.11.2004, 19:31 (vor 7262 Tagen) @ Bernd (Wiesbaden)

Hello @ all,
es wundert mich, dass die Bullen den Trucker derart abzocken, zumal er "nur" barfuß fuhr.

Mehrmals wöchentlich gibt es auf den deutschen Autobahnen schwere LKW-Auffahrunfälle mit Schwerverletzten und gelegentlich Toten.

Die Ursachen: Überhöhte Geschwindigkeit, zu geringer Abstand und mangelnde Aufmerksamkeit.
Statt Geschwindigkeit und Abstand zu kontrollieren konzentrieren sich die Bullezisten nun auf das Schuhwerk.
Sind wohl Stinkstiefelfetischisten?

Die haben nix kapiert! Dass ein bestiefelter Trucker mit Schweissfüßen unkonzentrierter ist als ein Barfüßer ist denen egal. Hauptsache die können kassieren, und wenns in die eigene Tasche ist (siehe Frankfurt=Krankfurt)

Weniger freundlich

Gerd

Frankfurt???

Bernd (Wiesbaden), Stammposter, Wednesday, 10.11.2004, 21:37 (vor 7262 Tagen) @ Gerd

Hi Gerd,

kann gut sein, dass unter ihnen ein paar Stinkfuß-Freaks sind, die sich eine schöne Zeit machen, indem sie bei Truckern das "Schuhwerk" überprüfen. Wer weiß...? Ich jedenfalls kenne zwei Polizisten, die auf Trucker abfahren Dinge im Sinn haben, die nun mal gar nichts mit polizeilichen Belangen zu tun haben.

Eines interessiert mich noch? WAS genau ist in Frankfurt passiert???

Gruß
BERND

Die haben nix kapiert! Dass ein bestiefelter Trucker mit Schweissfüßen unkonzentrierter ist als ein Barfüßer ist denen egal. Hauptsache die können kassieren, und wenns in die eigene Tasche ist (siehe Frankfurt=Krankfurt)
Weniger freundlich
Gerd

Barfuß Auto fahren in Graubünden vor 1925?

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Wednesday, 10.11.2004, 06:25 (vor 7262 Tagen) @ Georg

"Die Entschuldigung, Schweißfüße zu haben und deswegen barfuß am Steuer zu sitzen, haben Polizisten einem Lkw-Fahrer auf der Autobahn 4 nicht durchgehen lassen. Die Ordnungshüter schrieben bei ihrer Kontrolle am Mittwochabend eine Anzeige gegen den 43-Jährigen, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Der Barfüßige muss künftig festes Schuhwerk tragen - und 25 Euro Bußgeld berappen."

Beim Durchlesen des COOP-Wanderbuches über Graubünden fiel mir obiger Artukel wieder ein:

Angenommen, jemand wurde vor 1925 im Kanton Graubünden dabei erwischt, wie er barfuß ein Auto durch die Straßen lenkte. Der hätte enormen Ärger bekommen. War man damals in einem Land, wo doch das Barfußlaufen weniger unüblich ist als anderswo, rigoroser mit barfüßigen Autofahrern als anderswo? Nein! Den Ärger hätte man "nur" bekommen, weil im gesamten Kanton bis 1925 das Autofahren generell verboten war. Aber nur das Autofahren mit Motorkraft. Der deutsche Industrielle Dr. K.A. Lingner, Besitzer des Schlosses Tarasp http://www.schloss-tarasp.ch/, ließ deshalb Ochsen oder Pferde vor sein Auto spannen. Ich gehe mal davon aus, daß hier barfuß kein Thema war. Die damaligen Autos waren sicher nicht so bequem barfuß steuerbar als die heutigen. Weiterhin war zu der Zeit im Engadin barfuß noch ein Zeichen für Armut. Wer sich damals schon ein Auto leisten konnte und ein Schloß, der hatte sicher noch Geld für Schuhe.

Damals fuhr ein reicher Auto- und Schloßbesitzer auch nicht selber, sondern er ließ sich fahren. Selbst wenn der Schloßherr ein strenger Herrscher war, so wird er seinen Fahrer niemals barfuß ans Steuer lassen, sondern in einer äußerst steifen und unbequemen Uniform mit Mütze und fetten Stiefeln. Die einzigen Barfüßer waren wohl die Ochsen, die vors Auto gespannt wurden. Bei den Pferden eines Schloßherren war das Tragen "eiserner Schuhe" wohl üblich.

Die Gegend dagegen kann ich heute noch empfehlen. Ich war bisher erst einmal dort durchgefahren, mit dem Fahrrad über den Albulapaß nach Tirol. Damals trug ich noch Schuhe beim Radfahren, barfuß hielt ich mich dort nur am Ufer des Inns auf.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen

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