Barfuß bei Mercedes (Hobby? Barfuß! 2)

Axel G., Stammposter, Monday, 25.10.2004, 08:18 (vor 7278 Tagen)

Hallo,

ich war letzte Woche bei DailmerChrysler mein neues Auto abholen.
Mit der Bahn bin ich also barfuß nach Rastatt aufgebrochen. Unterwegs kamen mir allerdings die ersten Zweifel, da ich auch eine Werksbesichtigung mitmachen wollte. Aber zu spät...
Im Kundencenter angekommen wurden wir von einer freundlichen Centermanagerin empfangen und gleich für eine Führung vorgemerkt. Auch der anschließende Aufenthalt in der Launche und die Werksführung verlief ohne eine Bemerkung zu meiner Barfüßigkeit. Nur der Fahrzeugübergeber hat mich dann gefragt, ob das nicht eine lange Übung erfordert, barfuß Auto zu fahren. Konnte ich ihm nicht beantworten, da ich schon gar nicht mehr weiß, wann ich zum 1.Mal barfuß gefahen bin. Aber alle Achtung ! So viel Toleranz hätte ich Mercedes nicht zugetraut.

Gruß

Axel G.

Barfuß bei Mercedes

TomDD ⌂ @, Monday, 25.10.2004, 10:23 (vor 7278 Tagen) @ Axel G.

naja, solange man da nich wie der letzte Penner ankommt, denk ich mal gehts schon.

[image] private Seite

Barfuß bei Mercedes

nikolaus, Monday, 25.10.2004, 13:35 (vor 7278 Tagen) @ TomDD

naja, solange man da nich wie der letzte Penner ankommt, denk ich mal gehts schon.

...solange er bezahlt, spielt das Aussehen doch heute wohl eher einer untergeordnete Rolle...

Barfuß bei Mercedes

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Tuesday, 26.10.2004, 06:29 (vor 7278 Tagen) @ nikolaus

"...solange er bezahlt, spielt das Aussehen doch heute wohl eher einer untergeordnete Rolle..."

Mit bezahlen alleine ist es nicht getan. Wer barfuß oder/und in kurzen Hosen in ein peakfeines Restaurant gibt, wo eigentlich bei männlichen Gästen das Tragen einer Krawatte "nicht unüblich" ist und leichte Kleidung nur den "Damen" vorbehalten ist, dann wird man hochkantig rausfliegen, selbst dann, wenn man mit Geldscheinen nur so rumwedelt oder dem Kellner/Gastwirt seine unzähligen Scheckkarten vorweist. Der Grund: Was nützt dem Gastwirt ein Gast, der zwar bezahlt, jedoch durch seine Anwesenheit potentielle Gäste davon abhält, dieses Restaurant zu betreten? Manch ein "Spießer" würde, wenn er in einem Restaurant einer Barfüßer erblickt, in einem anderen Restaurant einkehren.

Bei Autohändlern sieht es wohl etwas anders aus. Wenn jemand vorhat, einen Mercedes zu kaufen und er sieht einen Barfüßer, dann wird er wohl kaum zum nächsten Autohändler gehen und einen VW-Käfer kaufen. Aber nicht immer hat man das Glück. Manchmal wird man auch vom Autoverkäufer abschätzig behandelt, wenn man nicht "standesgemäß" gekleidet ist. Dieses ist einmal meinem Berater bei der Bank passiert. Er wollte ein Auto kaufen (keinen Mercedes, sondern ein wesentlich billigeres Auto), wurde aber derart unfreundlich behandelt, daß er sich entschied, woanders ein Auto zu kaufen. Als Bankberater ist man sicher in der Lage, ein Auto zu kaufen. Da er lange Arbeitstage hat, blieb ihm nur die Möglichkeit, am Samstag ein Auto zu kaufen. Und sicher steht auch einem Bankfritzen das Recht zu, mal etwas anderes anzuziehen als seine Dienstkleidung. Und das tat er auch beim Autokauf, in (langen) Jeans, kariertem Hemd, ohne Krawatte, Turnschuhen und (vermutlich weißen) Socken!
Mit freundlichen Grüßen

Michael aus Zofingen

Fragwürdiger Vergleich

Bernd (Wiesbaden), Stammposter, Tuesday, 26.10.2004, 18:29 (vor 7277 Tagen) @ Michael aus Zofingen

"[...] wird man hochkantig rausfliegen, selbst dann, wenn man mit Geldscheinen nur so rumwedelt oder dem Kellner/Gastwirt seine unzähligen Scheckkarten vorweist. Der Grund: Was nützt dem Gastwirt ein Gast, der zwar bezahlt, jedoch durch seine Anwesenheit potentielle Gäste davon abhält, dieses Restaurant zu betreten? Manch ein "Spießer" würde, wenn er in einem Restaurant einer Barfüßer erblickt, in einem anderen Restaurant einkehren [...]"

Lieber Michael, findest Du nicht auch, dieser Vergleich hinkt arg?

Das ist gar nicht so abwegig!

Markus U., Stammposter, Tuesday, 26.10.2004, 20:47 (vor 7277 Tagen) @ Bernd (Wiesbaden)

"[...] wird man hochkantig rausfliegen, selbst dann, wenn man mit Geldscheinen nur so rumwedelt oder dem Kellner/Gastwirt seine unzähligen Scheckkarten vorweist. Der Grund: Was nützt dem Gastwirt ein Gast, der zwar bezahlt, jedoch durch seine Anwesenheit potentielle Gäste davon abhält, dieses Restaurant zu betreten? Manch ein "Spießer" würde, wenn er in einem Restaurant einer Barfüßer erblickt, in einem anderen Restaurant einkehren [...]"
Lieber Michael, findest Du nicht auch, dieser Vergleich hinkt arg?

Hi Bernd!

Mir ist etwas Ähnliches einmal an der belgischen Nordseeküste passiert, als ich dort im März 2002 ein Wintergarten- Restaurant betrat. Dort wurde ich zwar bedient, aber wahrscheinlich nur, weil die Bedienung meiner nackten Füße "zu spät" gewahr wurde (ansonsten trug ich einen hellen leichten Anzug mit weißem Hemd, aber ohne Krawatte), als ich nämlich mein Essen schon vor mir hatte. Sie stürzte jedoch mit einem großen Werbeschild ("Mosselen natuur") nach draußen und plazierte es so, daß man von draußen meine Füße nicht sehen konnte (das Restaurant lag in einem Wintergarten, und das Glas reichte zur Straße hin bis auf den Boden). Anscheinend befürchtete sie wirklich, daß potentielle Gäste durch den Anblick meiner nackten Füße davon abgehalten würden, dort einzukehren, und als ich zwischendurch auf Klo war, belauschte meine Partnerin ein Gespräch auf Französisch, daß andere Gäste sich über meine Barfüßigkeit mokierten und die Bedienung sich wortreich entschuldigte, daß sie dies "leider" nicht rechtzeitig gesehen hätte. Ich "rächte" mich, indem ich mir nach dem Essen noch was zum Trinken bestellte und mich recht lange an dem Getränke "festhielt".
Obwohl ich also bis auf das fehlende Schuhwerk elegant gekleidet war und auch bezahlte, wäre ich vermutlich abgewiesen worden, wenn die Bedienung meine Barfüßigkeit "rechtzeitig" bemerkt hätte.

Barfüßige Herbstgrüße,
Markus U.

Barfuß bei Mercedes

Bernd (Wiesbaden), Stammposter, Monday, 25.10.2004, 15:18 (vor 7278 Tagen) @ Axel G.

Aber alle Achtung ! So viel Toleranz hätte ich Mercedes nicht zugetraut.

...sorry, aber so lange Du bezahlst, bist Du (fast) überall gern gesehen. Wie wär`s mit folgender Variante: Sie haben Dir lächelnd Dein Auto übergeben und sich anschließend über den barfüßigen Spinner ausgelassen...

Barfuß bei Volkswagen

Marco der italiäner, Tuesday, 26.10.2004, 08:51 (vor 7277 Tagen) @ Axel G.

Hallo,

Ich auch war im July im Nürnberg in einer große Volkswagen Kundencenter in der nähe von Flughafen um alte VW (Drei Käfer, ein Bulli und eine Typ3 1500) photografieren.
Diese übsche Autos aufhängen von die Balken in den große Halle.
Wenn ich kame Es regnete sehr viel und trete ich den Kundencenter Barfuß. I fragte um die alte Luftgekühlte VW photographieren könnte und die Beamte war sehr nett. Und keine Kommentare über meine nackte Füße. Es war ungewöhnlich für mich die italiäner bin. In Italien ich werde niemals ein Autokundendienst Barfüß treten !!!

Barfuß bei Volkswagen

Lothar, Stammposter, Wednesday, 27.10.2004, 17:01 (vor 7276 Tagen) @ Marco der italiäner

Soweit ich weiß wird in Italien gerade bei Männern sehr viel Wert auf ordentliches geschlossenes Schuhwerk gelegt; ist das so?

Lothar

Barfuß bei Mercedes

Vesa Local, Tuesday, 26.10.2004, 11:00 (vor 7277 Tagen) @ Axel G.

Hi!

Na, das sind doch bisher überwiegend positive Erfahrungen.

Und manchmal hätte ich schon Lust, unfreundliche Verkäufer(innen) bis zum Feierabend mit Fragen zu nerven...

Grüße
Vesa Local

Barfuß bei Mercedes

der Joe, Stammposter, Tuesday, 26.10.2004, 19:22 (vor 7277 Tagen) @ Axel G.

Hallo Axel,
hallo@all,

zunächst einmal Glückwunsch zum neuen Auto.

Die Toleranz, durch die DaimlerChrysler dich überrascht hat, und die im Verlauf dieses Threads diskutiert wird, ist nun eigentlich nichts besonderes mehr.
Grundsätzlich stimme ich der Aussage zu: "Wer die Musik bezahlt, bestimmt auch was gespielt wird." Das gilt beim Autohändler genauso wie im Restaurant.
Natürlich gibt es immer noch Händler und/oder Verkäufer, die das nicht begriffen haben. Nun, der Markt wird ihnen zeigen, dass sie ihr Verhalten überdenken müssen. Natürlich sind aber auch die Überlegungen des zitierten Restaurantbetreibers zu akzeptieren, der sein Etablissement einem bestimmten Kundenkreis vorbehalten und ein bestimmtes Ambiente schaffen möchte.

Interessanter ist jedoch die Tatsache, dass in heutigen Verkaufsseminaren den Teilnehmern ganz explizit erklärt wird, dass das Outfit des (potentiellen) Kunden keinerlei Rückschlüsse mehr auf seinen sozialen Status erlaubt. Die Zeiten, in denen man ein Auto nur in Anzug und Krawatte kaufen durfte, sind glücklicherweise vorbei. Entsprechendes kenne ich nicht nur von Ausbildungen bei Autoverkäufern, sondern auch aus anderen Branchen - sogar aus Banken.

Ein weiterer Aspekt, den es m.E. zu betrachten gilt ist, dass das Auftreten des (barfüßigen) Kunden auch wichtig ist. Wer selbstbewusst agiert, dem wird auch entsprechend begegnet. Falsche Zurückhaltung oder extreme Extrovertiertheit bewirken meist, dass man auf ablehnendes Verhalten trifft.

Viele Grüße vom
JOE

Barfuß bei Mercedes

KaiL, Tuesday, 26.10.2004, 21:49 (vor 7277 Tagen) @ der Joe

Grundsätzlich stimme ich der Aussage zu: "Wer die Musik bezahlt, bestimmt auch was gespielt wird." Das gilt beim Autohändler genauso wie im Restaurant.

nicht unbedingt. Es gibt Branchen, in denen die Händler nur eine Gelegenheit zu suchen scheinen, KEIN Geschäft zu machen. Dazu gehören vor allem viele Restaurants, Modellbahnhändler und Telekomunikations-Unternehmen...

Barfuß bei Mercedes

der Joe, Stammposter, Tuesday, 26.10.2004, 22:09 (vor 7277 Tagen) @ KaiL

Scheiße, ja, du hast recht. Die Modellbahnbranche hab' ich völlig vergessen :-)))

Rollende Grüße vom
JOE

RSS-Feed dieser Diskussion