Ein Herbsttag im Napfgebiet (Hobby? Barfuß! 2)

Walter ⌂ @, Sunday, 24.10.2004, 19:40 (vor 7279 Tagen)

Freitag, 22. Oktober, ein herrlicher, warmer Herbsttag, so richtig geeignet für eine längere Barfusswanderung in mittleren Höhen. Der Postautochauffeur, der mich als einzigen Passagier von Wolhusen (Kanton Luzern) nach Romoos transportierte, stimmte mich mit seinem Loblied auf das Napfgebiet auf die kommenden Stunden ein. Er berichtete vom Goldwaschen in den klaren Bächen (und bewies mit einigen Goldflitterchen in einem Glasröhrchen, dass man Erfolg haben könne!) und von den Köhlern, die jetzt noch in den ausgedehnten Wäldern ihre Kohlenmeiler bauen. Der Napf ist ein Voralpengipfel (1408 m) im Bereich Luzerner Hinterland/Emmental, umgeben von einer Vielfalt von tiefen Waldschluchten, von Höhen, die teils bewaldet sind, häufig aber auch Bauernhöfe, umgeben von Wiesen und Weiden, tragen.
Da es in der Nacht zuvor geregnet hatte, war der Erdboden vielerorts weich, und dort, wo Kühe durchgegangen waren, auch nass und schlammig. Wunderschön für den Barfussgänger! Wer mit Bergschuhen durch diesen Matsch gelaufen wäre, hätte die Brühe wohl oben hineinbekommen! Die Füsse liessen sich am nächsten Bach mühelos wieder in einen halbwegs sauberen Zustand bringen.
Der Tag war sonnig und warm, die Sicht weit, von den Hochalpen bis hinunter zu den Dampffahnen der Kernkraftwerke Gösgen und Leibstadt.
Und die Farben! Die Weiden immer noch saftig grün, die Blätter der Bäume von grün über gelb, rot bis dunkelbraun, und darüber ein dunkelblauer Himmel.
Man kann sich verlaufen in diesem unübersichtlichen Gelände! Plötzlich befindet man sich auf einer Kuppe, zusammen mit einigen Kühen und auf drei Seiten von Schluchten umgeben. Da gibts nur eins: den Weg zurückgehen, den man gekommen ist. Es lohnt sich also, auf die Wegmarkierungen aufzupassen!
Selbst die Steine auf den Wegen sind recht barfussfreundlich. Wenn die Nagelfluhfelsen verwittern, geben sie ihre Bestandteile, und das sind rundgeschliffene Flusskiesel, wieder frei. Und diese runden Kiesel finden sich dann auch auf den Wegen wieder.
Trotz des wunderschönen Tages war ich auf den Wegen weitgehend allein. Erst auf dem Gipfel fand ich mich in zahlreicher Gesellschaft. Der Abstieg (ziemlich steil, weil direkt) führte nach Fankhaus, von wo aus der Bus der Verkehrbetriebe Mittelland mich nach Langnau zum Interregio nach Luzern mitnahm.
Der Napf kann von allen Seiten bestiegen werden und lässt eine Vielzahl von Routenkombinationen zu. Und wohl so ziemlich alle lassen sich problemlos barfuss begehen (ich riskiere diese Prophezeiung)!
Leider, leider kann ich diesmal nicht mit Bildern aufwarten! Die Speicherkarte meiner Kamera hat den Geist aufgegeben!

[image] Meine Bilder


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