Hallo Frank,

Ich habe es trotzdem nicht gewagt, da ich nicht wollte, dass mich die die Leuter für verrückt erklären, auch wenn ich es besser weiss :(

Jeder muss selbst wissen, inwieweit man die Leute in persönliche Entscheidungen einbeziehen mag. Ich tue das so wenig wie irgend möglich und gönne mir auch mal ein Vergnügen, das nicht jeder nachvollziehen kann.

Schöne Füße, Lorenz

Dieses Wochenende wäre das Wetter wirklich zum barfuss laufen. Ich habe es trotzdem nicht gewagt, da ich nicht wollte, dass mich die die Leuter für verrückt erklären, auch wenn ich es besser weiss :(

Gruss,
FrankX

Hallo Frank,

wenn es nur um die Leute geht; die reden so oder so hinter deinem Rücken über dich. Ich tue es umgekehrt auch.
Wieso muss die Frau ausgerechnet immer dann die Treppen putzen, wenn ich aus dem Haus gehen muss?
Wieso muss der Nachbar immer aus dem Fenster schauen, wenn ich meine Einkäufe reinschleppe?
Wieso muss der Nachbar mitkriegen, dass ich mein Mineralwasser nicht in dem Getränkemarkt kaufe, wo ich arbeite, weil es woanders billiger ist, wo er mir doch die Stelle vermittelt hat?
Wieso ist die Nachbarin immer dann auf dem Friedhof, wenn ich auch dort bin?
Genauso heißt es dann: Wieso läuft der immer barfuss; der spinnt doch.
Es wird dich selten irgendjemand persönlich ansprechen. Wenn man so etwas erfährt, dann sowieso nur über Dritte, die einem dann sagen, dass der oder die gesagt hätte usw...
Was mich damals wirklich abgehalten hat war die Tatsache, dass ich mit meinem Arbeitgeber, einer Bank, wo ja sehr viel Wert äuf Äußerlichkeiten gelegt wird, Ärger kriegen könnte, weil sich ein Kunde darüber beschweren könnte, wie ich in meiner Freizeit rumlaufe.

Ich habe mir übrigens auch umgekehrt manchmal gedacht, dass manche meiner Kunden so nicht durch die Stadt laufen sollten, auch wenn sie Urlaub hätten z. B. als ich einem Sachgebietsleiter vom Finanzamt begegnete, als dieser Urlaub hatte und den ich eigentlich auch nur in
Anzug und Krawatte kannte; er hatte sich fürchterlich zusammengestellt. Ein weißes langärmliges Hemd, das er normalerweise zum Anzug trug mit offenem Hemdkragen und hochgekrempelten Ärmeln; dazu eine bunte Strandbermudashort mit Gummizug am Bund und die üblichen weißen Socken in Sandalen; allerdings hätte ich mich nie beim Arbeitgeber darüber beschwert.

Ich habe festgestellt, dass einen die Leute fast nicht beachten, wenn man die Leute nicht beachtet. Am Anfang habe ich die Leute immer angeschaut, habe gedacht was sie tun oder sagen würden und das hat anscheinend die Leute dann tatsächlich herausgefordert, etwas zu sagen. Ich erinnere mich noch gut, als ich mich in Fulda, wo mich definitiv niemand kennt und die Gefahr irgendjemanden, der mich kennen könnte äußerst gering war, das erste Mal an Allerheiligen barfuss auf den Weg in die Innenstadt machte. Da hatte ich die gleiche Angst davor, dass mich die Leute für verrückt erklären könnten, die Polizei rufen oder etwas ähnliches tun. Ich brauchte mehrere Anläufe, bis es mir gelang eine entgegenkommende Fußgängerin zu passieren. Und; es passierte gar nichts. Als ich dann in einer Bäckerei einen Stehkaffee nahm, versteckte ich mich ganz hinten im Laden, damit man Füsse nicht sehen konnte.

Es ist wirklich nur ein einziges Mal passiert, dass mir tatsächlich jemand gedroht hatte die Polizei zu rufen und mich in Gewahrsam nehmen zu lassen, als ich im Januar barfuss durch die Stadt lief.

Normalerweise ist es den anderen Leuten völlig gleichgültig was du tust oder nicht tust; sie sind viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt.