Bei Olympia habe ich mich sehr gewundert, dass da dort einige Schwimmer in Turnschuhen zum Start erschienen sind und diese erst kurz vor dem Start abgelegt haben; andere sind in Badelatschen erschienen und nur wenige barfuss. Bei Turnschuhen in der Schwimmhalle braucht man sich über Fußpilz eigentlich nicht zu wundern.

Hallo Lothar,

da ich selbst Wettkäpfe schwimme und auch als Trainer fungiere, kann ich Dir vielleicht ein paar Erklärungen dazu abgeben. Allerdings sind die jetzt nicht aus meiner Argumentation heraus entstanden, denn ich bin niemals mit Badelatschen oder Turnschuhen in Schwimmbädern unterwegs, immer barfuß. Meistens ja auch außerhalb der Bäder.
Also:

1) Bei der Olympiade oder anderen hochrangigen Schwimmwettkämpfen legen die Sportler einen relativ weiten Weg zu Fuß zurück, um von ihren Umkleiden oder Vorbereitungsräumen zum Startblock zu gelangen. Der führt nicht selten über kalte Fliesen, Gummiböden, oder sogar ein paar Meter durchs Freie.

2) In der Vorbereitungsphase kurz vor dem Start wird meistens Gymnastik gemacht, bzw. Massagen, Konzentrationsübungen, etc. In diesen Räumen ist es nicht besonders warm (im Gegensatz zur Schwimmhalle!), und wenn man nach dem Aufwärmprogramm nicht auskühlen und die Muskeln damit wieder "herunterfahren" will, muß man sich eben warmhalten. Dazu gibt es Trainingsanzüge, dicke Wärmemäntel, und manchmal eben auch Turnschuhe oder Socken in Badelatschen. Die Füße sind beim Start und an den Wänden stark belastete Muskelgruppen, und manche Schwimmer sehen das Warmhalten eben als sehr wichtige Sache an, die im Extremfall die entscheidenende Zehntel-Sekunde bringen kann. Deshalb werden die Teile auch erst kurz vor dem Start ausgezogen, und vorher war man vielleicht auch nur 20 Meter damit in der Halle unterwegs.

3) Die paar Minuten werden dem Fußpilz egal sein. Bei echten Sportschwimmern hat der Fußpilz eh keine Chance, denn bevor er sich bilden kann, ist man schon wieder 2 Stunden im Chlorwasser. Schlimmer sind die Leute dran, die selten schwimmen gehen und NACH dem Schwimmen die nicht richtig abgetrockneten Füße in Schuhe stecken, wo sie eventuell stundenlang brutkastenartig eingesperrt bleiben.

4) Außerdem gibt es noch einen psychologischen Aspekt: Wenn man konzentriert starten will, spielen sich gewisse Rituale ein, die einfach irgendwann abgekoppelt von jeder vernünftigen Erklärung sein müssen, um innerlich auf den richtigen Pfad zu kommen und sich wohl zu fühlen. Dazu gehört auch, sich hinter dem Startblock die Wartezeit mit dem Ausziehen der Schuhe zu vertreiben, um nicht auf dumme Gedanken zu kommen wie "die Kamera ist auf mich gerichtet" oder ähnliches.

5) Als letzte mögliche Begründung könnte noch der Werbeaspekt herhalten. Manche Sportler werden von einem Hersteller komplett eingekleidet und müssen diese Ausstattung auch vollständig tragen. Auf den Latschen ist meistens dick das Logo abgebildet, und manchmal will man ja auch modisch-professionell daherkommen, vor allem hinterher auf dem Treppchen (wenn es geklappt hat).

Ich selber bin wie gesagt so gut wie immer barfuß im und am Schwimmbad, und einige der von mir trainierten Jugendlichen probieren natürlich gerne mal aus, wie das ist. Das macht dann auch mir Spaß, wenn es ihnen gefällt. Ich glaube auch, daß vor 10 oder 20 Jahren viel mehr Leute Badelatschen in Bädern und am Strand trugen als heutzutage, und die albernen und ungesunden Fuß-Sprüh-Anlagen hat man ja zum Glück auch wieder abgeschafft.

So, dann mal: Gut Nass!
Andreas (SU)

Angst vor Dornwarzen

Aus eigener Erfahrung kann ich da auch sagen, dass das Auftreten dieser Dinger durch häufigeres Barfusslaufen stark zurückgegangen ist. Früher musste ich mir durchschnittlich zwei pro Jahr entfernen lassen; dagegen ist dieses Phänomen in den letzen fünf Jahren nur zweimal aufgetreten. Es soll auch hier inzwischen eine neue Entfernungsmethode geben, die die Gefahr des erneuten Auftretens erheblich reduzieren soll.
Diese Methode hat zwei entscheidende Nachteile:
1. Die gesetzlichen Kassen bezahlen sie nicht.
2. Hautärzte müssen ein relativ teures Gerät dafür anschaffen.
Meine Hautärztin teilte mir mit, dass sie sich noch nicht entschieden habe, ob sie dieses Gerät anschaffen würde; außerdem hätte sie Zweifel, ob die neue Methode tatsächlich besser geeignet sei.
Dazu muss ich auch sagen, dass sie Dornwarzen sehr schnell entfernt, was zwar etwas schmerzhaft ist aber dafür ganz schnell vorbei ist;
bei einem anderen Hautarzt, den ich aufsuchen musste, weil ich mich in Schwerin aufhielt, dauerte so eine Entfernungsprozedur vier Tage, in denen körperliche Anstrengung, Schwitzen, Duschen, Schwimmen und ähnliches untersagt war und die eigentliche 'Entfernung dauerte ebenfalls sehr viel länger was auch einen längeren Schmerzzeitraum bedeutete.

Lothar