Polizeikontrolle in Melide - wegen barfuß! (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Monday, 04.10.2004, 10:10 (vor 7300 Tagen)

Am vergangenen Wochenende (2.-10.-3.10. 2004) habe ich mal wieder im Tessin meine Spuren hinterlassen, absolut frei von Gummi oder anderen Materialien, die der Schuhmacher oder die Schuhindustrie behufs Anfertigung von Absätzen und Sohlen benötigt. Die Nacht hatte ich draußen im Schlafsack in Bissone in einem Waldstück direkt neben einer Trafostation verbracht, nun war sie vorbei. Es war dunstig, aber (für meine Verhältnisse) nicht gerade kalt. Ein leichtes T-Shirt reichte voll, Schuhe hätte ich gar nicht anziehen können, weil ich sie in Zofingen gelassen hatte, "selbstverständlich" nicht unbeabsichtigt. Etwas mühsam tat ich die ersten Schritte auf dem kaum benutzten Weg hinunter, vorbei an Brennnesseln und Brombeerranken (erstaunlich, daß ich am Abend zuvor im Dunkeln diese Dinger nicht "gesehen" habe). Aber nur kurz war dieses Stück, es folgte eine Asphaltstraße, dann überquerte ich Auto- und Eisenbahn auf einer Fußgängerbrücke, und schon war ich im historischen Ortskern von Bissone. Ich gönnte meinen Füssen noch einen Umweg durch den Ort auf angenehm begehbaren Platten, die in Gassenmitte in das Kopfsteinpflaster verlegt sind. Dann überquerte ich den Seedamm, ich wollte ins gegenüberliegende Melide, das Swiss Miniatur besuchen. Das Trottoir des Seedamms ist teilweise aus neuem, größtenteils aber aus altem, sehr rauhen Asphalt. Aber mich drängte ja keiner, das Museum öffnete ja erst um 9 Uhr. Also beschloß ich noch, zum Bahnhof zu gehen, um mir anzuschauen, wann welche Züge abfahren.

Bei einer Tankstelle hielt plötzlich ein Polizeifahrzeug neben mir. Einer der Beamten fragte mich, ob ich italienisch könne, was ich verneinte. Eine Verständigung war jedoch möglich, da ein Beamter etwas deutsch konnte, der andere recht gut englisch. Als erstes die obligatorische Paßkontrolle. Dann die Frage, wo ich hinwollte, was ich ja sagen konnte. Dann die Frage, wo ich meine Schuhe hätte, was ich auch wahrheitsgemäß beantwortete. Dann, ob ich sie dort versehentlich vergessen hätte (Gibt es so was überhaupt? "Versehentlich" kann man doch nur Schuhe vergessen, wenn man betrunken ist. Oder wenn es sich um ZUSÄTZLICHE Schuhe handelt, die man mitnimmt, z. B. Turnschuhe für den Sportunterricht) , was ich aber verneinte. Ich erzählte ihnen, daß ich gerne ohne Schuhe unterwegs bin und hätte am Tag zuvor eine barfüßige Wanderung nach Morcote und zurück unternommen. Dann die Frage, wo ich übernachtet hätte, was ich mit "In Bissone" beantwortete in der Hoffnung, sie würden nicht weiterbohren. Die Kontrolle geschah nämlich auf dem Gemeindegebiet von Melide, und in manchen Fällen interessiert die Polizei nicht, was im Nachbarort passiert. Aber die Beamten interessierte der Name des Hotels oder so. Damit konnte ich nicht dienen, ich mußte gestehen, daß ich draußen übernachtet hatte. Einer der Beamten rief die Zentrale oder was auch immer an, und ich glaubte aus dem italienisch herausinterpretieren zu können, daß er mitteilte, daß ein Mensch barfuß unterwegs ist und im Schlafsack übernachtet hatte. Er las meinen Namen vom Paß vor und es schien einige erstaunte Bemerkungen um das Wort "dottore" zu geben. Dann fragte mich der Beamte, ob ich Arzt sei, was ich jedoch verneinte, ich wäre nur Doktor der Chemie. Der andere Beamte fragte mich, ob ich nicht friere, aber auch das konnte ich verneinen. Schließlich wurde ich noch gefragt, wie lange ich im Tessin sei, worauf ich wahrheitsgemäß angab, daß ich nur das Wochenende da wäre - und zeigte ihnen die Rückfahrkarte Zofingen - Melide. Dann war der Spuk vorbei. Die Beamten wünschten mir noch einen schönen Tag und fuhren weiter.

Auch hier sieht man wieder: Barfuß laufen ist verdächtig! Zumindest, wenn man ein Mann ist. Vermutlich wäre eine barfüßige Frau nicht kontrolliert worden. So ist es halt. Aber immerhin lebe ich in der Schweiz und nicht in irgendeinem Schurkenstaat. Auch wenn mich derartige Kontrollen nerven, so muß ich doch sagen, daß sich die Polizisten höflich und korrekt verhalten haben. Aber soll ich nur deswegen aufs Barfußlaufen verzichten, weil ich in die Fänge der Polizei geraten könnte? Nein!

Mit freundlichen Grüßen

Michael aus Zofingen

Polizeikontrolle in Melide - wegen barfuß!

Peter Schmidt, Monday, 04.10.2004, 18:01 (vor 7299 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hi Michael,

witzig, auf was man im Internet so stößt, wenn man nach Tessin sucht ;)
Aber ein ähnlicher Fall ist mir auch bei Melide passiert.
Normalerweise bin ich kein ausgesprochener Barfußläufer, wie es hier im Forum propagiert wurde, sondern stufe mich als normal ein, d.h. auf Asphalt vermeide ich es barfuß zu laufen - aus gesundheitlichen Gründen, auch wenn das hier anders gesehen wird und im Spärtherbst/Winter muß so was auch nicht draußen sein. Wer meint, es wäre toll, natürlich, gesund, usw. hat in meinen Augen einen Hang zum Fußfetischismus und nutzt alles andere als Vorwand, aber egal.

Zurück zum Urlaub: Mir wurde im Tessin meine Tasche vom Motorrad geklaut, als ich kurz in einem See baden war. Das Blöde, war, daß an der Tasche auch meine Motraadschuhe festgebunden waren.
So hatte ich nur das, was am Ufer lag (Motorradkombi) und mußte notgedrungen barfuß Motorrad fahren und das bis Deutschland. Zu allem Überfluß kam hinzu, daß Feiertag war und ich nirgends Schuhe, Latschen oder sonst was kaufen konnte.

Barfuß Motorrad fahren ist wirklich alles andere als prickelnd: Schon nach kurzer Zeit war mein Fußrücken vom Schalten fast blutig.

So wurde ich auf dem Weg nach Deutschland insg. 4x von der Bullerei angehalten und jedes Mal wegen meiner nackten Füsse.
Zwar wurde mir jedes Mal auch erklärt, daß es nichts Illegales sei, aber schon Ungewöhnlich und als ich dann bei der letzten Kontrolle vermerkte, daß ich mir auch was Angenehmeres vorstellen könnte, hat mir die Polizei doch tatsächlich Schuhe beschafft: Armee-Stiefel ;)
Zum Motarradfahren bestimmt besser geeignet als barfuß, aber ohne Socken sind die Dinger echt eine Lebenserfahrung.

Ich glaube aber nicht, daß barfüßige Männer anders behandelt werden als Frauen, aber für die Polizei scheint es doch immer eine Kontrolle Wert zu sein, wenn man solche Leute da trifft, wo man halt nicht barfuß geht.
Bei einer Kontrolle wurde mir u.a. gesagt, daß aufgrund der nackten Füsse der Verdacht bestand, daß ich das Moped geklaut hätte.

Polizeikontrolle in Melide - wegen barfuß!

Andi35 @, Stammposter, Monday, 04.10.2004, 20:00 (vor 7299 Tagen) @ Peter Schmidt

Hallo Peter!

Hi Michael,
witzig, auf was man im Internet so stößt, wenn man nach Tessin sucht ;)
Aber ein ähnlicher Fall ist mir auch bei Melide passiert.
Normalerweise bin ich kein ausgesprochener Barfußläufer, wie es hier im Forum propagiert wurde, sondern stufe mich als normal ein, d.h. auf Asphalt vermeide ich es barfuß zu laufen - aus gesundheitlichen Gründen,

Das ist auf Dauer sicherlich nicht gesund, ich betone: >auf Dauer

auch wenn das hier anders gesehen wird

Das wird nicht nur hier anders gesehen, denn viele Leute, die gerne barfuß gehen, gehen eben gerade auf Asphalt, weil er für "Barfußanfänger" eben der beste Untergrund ist, da er eben in der Regel schön glatt ist. Es sind ja nicht überall Wiese oder ähnliche Untergründe vorhanden!

und im Spärtherbst/Winter muß so was auch nicht draußen sein.

Natürlich muss es das nicht, aber wer es eben gerne tut...! Es ist ja auch eine Abhärtung, die sich Mancher eben antut, was soll´s?
Man denke nur an die Russen z.B., die sich nach der Sauna in Schnee wälzen! Man braucht aber noch nicht mal so weit zu gehen, das sieht man ja auch schon bei uns!

Wer meint, es wäre toll, natürlich, gesund, usw. hat in meinen Augen einen Hang zum Fußfetischismus und nutzt alles andere als Vorwand, aber egal.

Nein, ich finde diese Äußerung, die Du da in den Raum stellst, alles andere als egal!
Beziehst Du das jetzt nur auf die winterlichen "Barfußaktionen", oder eben allgemein?
Selbst wenn Du es nur auf die "harte Version" des Winters beziehst, so muss ich Dir da widersprechen! Man muss nicht unbedingt ein Fußfetischist sein und den gesunden Aspekt vorschieben, wenn man im Winter barfuß geht! Es gibt so viele Menschen, die sich auf so viele Arten abhärten, das muss doch einfach einleuchten!
Und wenn schon, was ist denn dabei? Das ist doch deren Sache, solange sie anderen Menschen ihre Ruhe lassen und ihre Sache "unter Ausschluß der Öffentlichkeit" praktizieren!
Man stellt sich darunter auch immer etwas Schlimmes, Krankhaftes, Abnormales etc. vor. Was glaubst Du wohl, was der Hang zu Brust und Po ist? Es ist auch eine Form von Fetischismus, die eben bloß nicht als solchen gedeutet wird, da es der "Norm" entspricht, also gängiger ist!

Zurück zum Urlaub: Mir wurde im Tessin meine Tasche vom Motorrad geklaut, als ich kurz in einem See baden war. Das Blöde, war, daß an der Tasche auch meine Motraadschuhe festgebunden waren.
So hatte ich nur das, was am Ufer lag (Motorradkombi) und mußte notgedrungen barfuß Motorrad fahren und das bis Deutschland. Zu allem Überfluß kam hinzu, daß Feiertag war und ich nirgends Schuhe, Latschen oder sonst was kaufen konnte.
Barfuß Motorrad fahren ist wirklich alles andere als prickelnd:

Ja, das kann ich allerdings sehr gut verstehen, auch wenn ich mir selbst niemals ein Motorrad zulegen werde, habe auch keinen Führerschein dazu, das ist mir zu gefährlich! Aber eben auch das ist Ansichtssache!

Schon nach kurzer Zeit war mein Fußrücken vom Schalten fast blutig.

So wurde ich auf dem Weg nach Deutschland insg. 4x von der Bullerei angehalten und jedes Mal wegen meiner nackten Füsse.

Ja, das ist klar, ist ja auch ein absoluter Blickfang und auf dem Motorrad, anders wie im Auto, ganz sicher auch verboten!

Zwar wurde mir jedes Mal auch erklärt, daß es nichts Illegales sei,

Was mich bei solchen offenen und ungeschützten "Raketen" echt wundert!

aber schon Ungewöhnlich und als ich dann bei der letzten Kontrolle vermerkte, daß ich mir auch was Angenehmeres vorstellen könnte, hat mir die Polizei doch tatsächlich Schuhe beschafft: Armee-Stiefel ;)

Hey! Das ist ja echt klasse! Diesmal wirklich "Dein Freund und Helfer", echt geil! :-))

Zum Motarradfahren bestimmt besser geeignet als barfuß, aber ohne Socken sind die Dinger echt eine Lebenserfahrung.

Ja, auch das kann ich sehr gut nachfühlen!

Ich glaube aber nicht, daß barfüßige Männer anders behandelt werden als Frauen,

Ohhhhh doch! Allerdings, das werden sie! Wen würdest Du besser behandeln: eine barfüßige Frau, oder einen barfüßigen Mann? Frauen gegenüber macht "Mann" viel mehr "Kratzfüßchen", das ist doch schon mal klar!
Ich komme hier mal wieder mit meinem klassischen "Discobeispiel": eine barfüßige Frau in der Disco ist eine tolle barfüßige "Braut", alle schauen hin und sehen es gerne, ein Mann dagegen ist ein/e: Tunte, Spinner, Verrückter, Schwein oder weiß ich was noch alles!

aber für die Polizei scheint es doch immer eine Kontrolle Wert zu sein, wenn man solche Leute da trifft, wo man halt nicht barfuß geht.

Bei einer Kontrolle wurde mir u.a. gesagt, daß aufgrund der nackten Füsse der Verdacht bestand, daß ich das Moped geklaut hätte.

Na ja, das ist sicher eine verdächtige Aufmachung, die eine Kontrolle meiner Meinung nach sogar notwendig machen sollte, aber dabei an Diebstahl zu denken, das kann ich nur von sehr weit her geholt nachvollziehen!

Liebe Grüße von Andi!

Polizeikontrolle in Melide - wegen barfuß!

Peter Schmidt, Monday, 04.10.2004, 21:46 (vor 7299 Tagen) @ Andi35

Hallo,

Aber ein ähnlicher Fall ist mir auch bei Melide passiert.
Normalerweise bin ich kein ausgesprochener Barfußläufer, wie es hier im Forum propagiert wurde, sondern stufe mich als normal ein, d.h. auf Asphalt vermeide ich es barfuß zu laufen - aus gesundheitlichen Gründen,


Das ist auf Dauer sicherlich nicht gesund, ich betone: >auf Dauer Hm, nicht nur auf Dauer. Beruflich habe ich viel mit Knochen, Gelenken usw. zu tun. Auch wenn Füsse nicht mein absolutes Spezialgebiet sind, reicht ein 10km Barfuss-Marsch auf Asphalt aus, um einige Schäden zu hinterlassen.

Es gibt wirklich viele (wissenschaftl.) Gründe, barfuß nur auf weichem Untergrund zu laufen.

Aber ist man deshalb unnormal, nur weil man das tut? Wieviele Frauen gehen barfuß z.B. in der Stadt und meiner Meinung nach sind ihre "unbequemen" Schuhe oftmals nur ein Vorwand um barfuß gehen zu können, das habe ich schon so oft erlebt und es wurde mir auch schon von einigen Frauen bestätigt!

Nö, ich sehe in der Stadt fast nie welche barfuß laufen. Nur in Parks und auf Gründflächen, wo es auch Sinn macht.
Und die, die da barfuß laufen, sehen so aus, als seien sie auf dem Weg der Selbstfindung. Nicht alle, aber wirklich _fast_ alle!

auch wenn das hier anders gesehen wird
Das wird nicht nur hier anders gesehen, denn viele Leute, die gerne barfuß gehen, gehen eben gerade auf Asphalt, weil er für "Barfußanfänger" eben der beste Untergrund ist, da er eben in der Regel schön glatt ist. Es sind ja nicht überall Wiese oder ähnliche Untergründe vorhanden!

Naja, das halte ich für ein Gerücht und weit hergeholt. Asphalt ist kein "Anfänger-Untergrund" und es ist auch nichts Schönes dabei. Meiner Meinung nach geht es da eher ums gesehen werden.

und im Spärtherbst/Winter muß so was auch nicht draußen sein.
Natürlich muss es das nicht, aber wer es eben gerne tut...! Es ist ja auch eine Abhärtung, die sich Mancher eben antut, was soll´s?
Man denke nur an die Russen z.B., die sich nach der Sauna in Schnee wälzen! Man braucht aber noch nicht mal so weit zu gehen, das sieht man ja auch schon bei uns!

Ja, sie kühlen sich nach einer Sauna ab und ziehen sich dann warm an. Permanent kalte Füsse sind sehr schädlich. Ohne es zu groß zu bemerken sind Erfrierungen möglich und dagegen kann man sich nicht abhärten.
In unseren Breitengraden haben selbst "Urvölker" immer eine Art Schuh im Winter getragen.
Im richtigen Winter draußen länger barfuß zu laufen ist weder gesund noch anderweitig gut zu heißen, sondern krank!

Wer meint, es wäre toll, natürlich, gesund, usw. hat in meinen Augen einen Hang zum Fußfetischismus und nutzt alles andere als Vorwand, aber egal.

Nein, ich finde diese Äußerung, die Du da in den Raum stellst, alles andere als egal!
Beziehst Du das jetzt nur auf die winterlichen "Barfußaktionen", oder eben allgemein?

Nein, nein. Nur auf diejenigen, die auch bei Minusgraden meinen, sie würden ah so gesund und natürlich sein und alle anderen sind doch Idioten, die nicht barfußlaufen.
Das ist reine Provokation, wenn man sich provozieren läßt.
Mir soll´s egal sein, wenn ich sie nicht Nachts um 3:30 in der Notfallfallaufnahme habe ;)

Selbst wenn Du es nur auf die "harte Version" des Winters beziehst, so muss ich Dir da widersprechen! Man muss nicht unbedingt ein Fußfetischist sein und den gesunden Aspekt vorschieben, wenn man im Winter barfuß geht! Es gibt so viele Menschen, die sich auf so viele Arten abhärten, das muss doch einfach einleuchten!

Das ist keine Abhärtung, sondern Quatsch.
Jede Wechseldusche bringt da mehr. Durchgefrorene Füsse machen krank und man holt sich schneller Erfrierungen als man denkt.
Genauso im Sommer: Dunkler Asphalt wird locker über 80° heiß und selbst dicke Hornhaut-Sohlen holen sich da Verbrennungen.
Das hier großartig als die Beste Sache der Welt anzupreisen halt ich für gefährlich!

Und wenn schon, was ist denn dabei? Das ist doch deren Sache, solange sie anderen Menschen ihre Ruhe lassen und ihre Sache "unter Ausschluß der Öffentlichkeit" praktizieren!

Sehe ich auch so, aber meistens sind diejenigen am wenigsten tolerant andern gegenüber, die für sich Toleranz fordern.

Man stellt sich darunter auch immer etwas Schlimmes, Krankhaftes, Abnormales etc. vor. Was glaubst Du wohl, was der Hang zu Brust und Po ist? Es ist auch eine Form von Fetischismus, die eben bloß nicht als solchen gedeutet wird, da es der "Norm" entspricht, also gängiger ist!

Das ist nichts Krankhaftes.
Wenn´s einem Spaß macht, ok. Aber dann sollen auch diejenigen, die ständig barfuß laufen und von einigen wenigen Unverständnis, Erstaunen, etc. entgegegebracht bekommen, Verständnis zeigen, daß es eben _nicht_ das Normalste der Welt ist.

Barfuß Motorrad fahren ist wirklich alles andere als prickelnd:


Ja, das kann ich allerdings sehr gut verstehen, auch wenn ich mir selbst niemals ein Motorrad zulegen werde, habe auch keinen Führerschein dazu, das ist mir zu gefährlich! Aber eben auch das ist Ansichtssache!

Gefährlich ist es nur im Unfall-Fall, aber dann richtig!
Aber genauso ist es, wenn man in Jeans und T-Shirt Roller oder Motorrad fährt. Ob man mit 60 km/h auf nackte Haut hinknallt oder mit 150 kmh/h ... das macht dann auch keinen großen Unterschied.

Schon nach kurzer Zeit war mein Fußrücken vom Schalten fast blutig.

So wurde ich auf dem Weg nach Deutschland insg. 4x von der Bullerei angehalten und jedes Mal wegen meiner nackten Füsse.


Ja, das ist klar, ist ja auch ein absoluter Blickfang und auf dem Motorrad, anders wie im Auto, ganz sicher auch verboten!

Nein, ist es nicht. Genauso wenig, wie barfuß Autofahren, auch wenn das einige Polizisten anders sehen. Gesetzlich gibt es da keinen Anhaltspunkt. Es ist verboten, mit ungeeignetem Schuhwerk, sprich Moonboots, Flip-Flops usw. Auto zu fahren, aber nicht barfuß.
Im ADAC wird es nicht empfohlen, aber auch nicht verboten.

Zwar wurde mir jedes Mal auch erklärt, daß es nichts Illegales sei,


Was mich bei solchen offenen und ungeschützten "Raketen" echt wundert!

Nur der Helm ist Pflicht, anonsten kann man nackt fahren.

aber schon Ungewöhnlich und als ich dann bei der letzten Kontrolle vermerkte, daß ich mir auch was Angenehmeres vorstellen könnte, hat mir die Polizei doch tatsächlich Schuhe beschafft: Armee-Stiefel ;)

Hey! Das ist ja echt klasse! Diesmal wirklich "Dein Freund und Helfer", echt geil! :-))

Fand ich auch, denn so kam ich einem Rutsch nach Hause. Ich war schon kurz davor eine Zwangs-Übernachtung einzulegen.

Zum Motarradfahren bestimmt besser geeignet als barfuß, aber ohne Socken sind die Dinger echt eine Lebenserfahrung.


Ja, auch das kann ich sehr gut nachfühlen!

Tja, ich war nicht beim Bund ;)

Ich glaube aber nicht, daß barfüßige Männer anders behandelt werden als Frauen,


Ohhhhh doch! Allerdings, das werden sie! Wen würdest Du besser behandeln: eine barfüßige Frau, oder einen barfüßigen Mann? Frauen gegenüber macht "Mann" viel mehr "Kratzfüßchen", das ist doch schon mal klar!
Ich komme hier mal wieder mit meinem klassischen "Discobeispiel": eine barfüßige Frau in der Disco ist eine tolle barfüßige "Braut", alle schauen hin und sehen es gerne, ein Mann dagegen ist ein/e: Tunte, Spinner, Verrückter, Schwein oder weiß ich was noch alles!

Ok, in diesen Situationen bestimmt. Ich dachte auch eher an Situationen, in denen eh nicht viel Schuhwerk getragen wird, wie z.B. Strand, Urlaubsregionen usw.

aber für die Polizei scheint es doch immer eine Kontrolle Wert zu sein, wenn man solche Leute da trifft, wo man halt nicht barfuß geht.

Bei einer Kontrolle wurde mir u.a. gesagt, daß aufgrund der nackten Füsse der Verdacht bestand, daß ich das Moped geklaut hätte.

Na ja, das ist sicher eine verdächtige Aufmachung, die eine Kontrolle meiner Meinung nach sogar notwendig machen sollte, aber dabei an Diebstahl zu denken, das kann ich nur von sehr weit her geholt nachvollziehen!

Stimmt, ich sah sonst nicht aus wie ein Penner in meinem edlen, neuem Kombi ohne Schuhe (bekloppt eher) ;)

Ciao

Polizeikontrolle in Melide - wegen barfuß!

KaiL, Tuesday, 05.10.2004, 17:15 (vor 7298 Tagen) @ Peter Schmidt

Hm, nicht nur auf Dauer. Beruflich habe ich viel mit Knochen, Gelenken usw. zu tun. Auch wenn Füsse nicht mein absolutes Spezialgebiet sind, reicht ein 10km Barfuss-Marsch auf Asphalt aus, um einige Schäden zu hinterlassen.

sicher nicht mehr Schaden, als 10km auf Asphalt mit Schuhen. Davon abgesehen: wo schafft man die 10km?!

Ohne es zu groß zu bemerken sind Erfrierungen möglich und dagegen kann man sich nicht abhärten.

dürfte hier jeder wissen. Samt der Tatsache, wann es etwa ungesund wird (und das ist über 0!)

Nein, ist es nicht. Genauso wenig, wie barfuß Autofahren, auch wenn das einige Polizisten anders sehen. Gesetzlich gibt es da keinen Anhaltspunkt. Es ist verboten, mit ungeeignetem Schuhwerk, sprich Moonboots, Flip-Flops usw. Auto zu fahren, aber nicht barfuß.
Im ADAC wird es nicht empfohlen, aber auch nicht verboten.

es glauben wirklich beim ADAC welche, es wäre rechtlisch schlimmer barfuß als mit Flipflops Auto zu fahren - und diese Leute verbreiten ihr Unwissen auch immer mal wieder (siehe Forumsarchiv)

Polizeikontrolle in Melide - wegen barfuß!

KaiL, Tuesday, 05.10.2004, 17:57 (vor 7298 Tagen) @ KaiL

...ich habe aufgrund des Tons und der fehlenden Quellen das Gefühl, einen Troll zu füttern...

Ich habe schon Spinner gesehen, die bei Minusgraden barfuß liefen und zwar bis zum nächsten Supermarkt.

das sind hier ~100m. Bis dahin kühlt sicher kein Fuß problematisch ab - naja, bei -20° vielleicht schon..

Echt? Ich meine in einer der letzteren Ausgaben gelesen zu haben, daß Badelatschen insb. Flip-Flops rechtlich verboten sind, barfuß dagegen nicht, wurde aber auch nicht empfohlen!

es gibt faktisch *überhaupt keine* Gesetze zum Schuhwerk in DE, nur ein 50 Jahre altes Urteil, wo einem mit dreckigen Gummistiefeln eine Mitschuld an einem Unfall gegeben wurde - sonst nix. In AT sind afaik offene Schuhe formell verboten.

Polizeikontrolle in Melide - wegen barfuß!

Markus U., Stammposter, Wednesday, 06.10.2004, 02:15 (vor 7298 Tagen) @ Peter Schmidt

Normalerweise bin ich kein ausgesprochener Barfußläufer, wie es hier im Forum propagiert wurde, sondern stufe mich als normal ein, d.h. auf Asphalt vermeide ich es barfuß zu laufen - aus gesundheitlichen Gründen,


Das ist auf Dauer sicherlich nicht gesund, ich betone: >auf Dauer >Hm, nicht nur auf Dauer. Beruflich habe ich viel mit Knochen, Gelenken usw. zu tun. Auch wenn Füsse nicht mein absolutes Spezialgebiet sind, reicht ein 10km Barfuss-Marsch auf Asphalt aus, um einige Schäden zu hinterlassen.

Was sollen das denn für Schäden sein? Ich bin sehr häufig in der Stadt unterwegs und kann auch sehr gut 10 km und mehr barfuß über Asphalt und Gehsteigplatten laufen. Als schmerzhaft oder schädlich habe ich das nie empfunden; im Gegenteil, ich fühle mich dabei weitaus besser als in Schuhen und habe auch mehr Ausdauer.

Es gibt wirklich viele (wissenschaftl.) Gründe, barfuß nur auf weichem Untergrund zu laufen.

Die Aufzählung derselben bist Du schuldig geblieben.

Nö, ich sehe in der Stadt fast nie welche barfuß laufen. Nur in Parks und auf Gründflächen, wo es auch Sinn macht.
Und die, die da barfuß laufen, sehen so aus, als seien sie auf dem Weg der Selbstfindung. Nicht alle, aber wirklich _fast_ alle!

Der unmittelbare Kontakt zum Boden ist, wenn man es (noch) nicht gewohnt ist, barfuß zu gehen, eine hervorragende Methode, sich selbst zu finden. Manche Barfußneulinge halten den Blick freilich auch allzu stark gesenkt, als fürchteten sie, in Glasscherben zu treten, wenn sie nicht permanent auf den Boden starren. Mit zunehmender Routine dürfte sich das aber geben.

Das wird nicht nur hier anders gesehen, denn viele Leute, die gerne barfuß gehen, gehen eben gerade auf Asphalt, weil er für "Barfußanfänger" eben der beste Untergrund ist, da er eben in der Regel schön glatt ist. Es sind ja nicht überall Wiese oder ähnliche Untergründe vorhanden!

Naja, das halte ich für ein Gerücht und weit hergeholt. Asphalt ist kein "Anfänger-Untergrund" und es ist auch nichts Schönes dabei.

Asphalt ist ein sehr angenehmer Untergrund, wie ich aus Erfahrung weiß, da ich nun mal häufiger und auch lieber in der Stadt unterwegs bin. Meine ersten gehveruche habe ich übrigens auf Asphalt gemacht. Sand und Wiese erfordern ebenfalls kein besonderes Training, wewährend das Gehen auf sehr grobem Asphalt, Kopfsteinpflaster, Waldboden, Feinschotter und erst recht auf Kies oder Grobschotter was für Geübte ist. Das sichere gehen auf Kies und Grobschotter erfordert sogar regelmäßiges Training.

und im Spärtherbst/Winter muß so was auch nicht draußen sein.
Natürlich muss es das nicht, aber wer es eben gerne tut...! Es ist ja auch eine Abhärtung, die sich Mancher eben antut, was soll´s?
Man denke nur an die Russen z.B., die sich nach der Sauna in Schnee wälzen! Man braucht aber noch nicht mal so weit zu gehen, das sieht man ja auch schon bei uns!

Ja, sie kühlen sich nach einer Sauna ab und ziehen sich dann warm an. Permanent kalte Füsse sind sehr schädlich. Ohne es zu groß zu bemerken sind Erfrierungen möglich und dagegen kann man sich nicht abhärten.

Wenn man permanent in Bewegung ist, bleiben die Füße erfahrungsgemä warm, und mit Autosuggestion kann man zusätzlich was bewirken. Unter -5° C ist es mir allerdings auch etwas mulmig. Der Abhärtungseffekt winterlichenBarfußlaufens läßt sich jedoch nicht bestreiten: Seit ich ganzjährig barfuß laufe, leide ich im Unterschied zu vorher nicht nur nicht mehr an chronisch kalten Füßen, sondern bin auch viel weniger erkältet!

In unseren Breitengraden haben selbst "Urvölker" immer eine Art Schuh im Winter getragen.

Davon weiß ich nichts. Die Urvölker liefen barfuß, und die heute leider ausgerotteten Ureinwohner Patagoniens und Feuerlands liefen sogar nackt durch ihren mit kaltgemäßigt-subantarktischem Klima ausgestatteten Lebensraum (bei etwa 50° südlicher Breite). Lediglich die Völker des hohen Nordens sowie Sibiriens kannten schon in sehr früher Zeit eine Art primitives Schuhwerk, aber ich bin ausgesprochen froh, daß ich es nicht nötig habe, dort zu leben.

Im richtigen Winter draußen länger barfuß zu laufen ist weder gesund noch anderweitig gut zu heißen, sondern krank!

Du verbreitest hier nichts als altbakkene Vorurteile, während ich die Vorteile winterlichen Barfußlaufens (bei Temperaturen von nicht weniger als -5° C) aus Erfahrung kenne.

Wer meint, es wäre toll, natürlich, gesund, usw. hat in meinen Augen einen Hang zum Fußfetischismus und nutzt alles andere als Vorwand, aber egal.

Nein, ich finde diese Äußerung, die Du da in den Raum stellst, alles andere als egal!
Beziehst Du das jetzt nur auf die winterlichen "Barfußaktionen", oder eben allgemein?

Nein, nein. Nur auf diejenigen, die auch bei Minusgraden meinen, sie würden ah so gesund und natürlich sein und alle anderen sind doch Idioten, die nicht barfußlaufen.

Es zwingt Dich ja niemand, im Winter barfuß zu laufen. Aber ich lasse es mir ebensowenig verbieten und bin froh über jeden, der ebenfalls die althergebrachten Vorurteile abschüttelt und es ausprobiert. Im Rahmen dieses Forums haben im Dezember 2001 und 2002 sehr schöne Wintertreffen, die mir immer in sehr angenehmer Erinnerung bleiben werden, stattgefunden (Einzelheiten bitte im "Best of" nachlesen).

Das ist reine Provokation, wenn man sich provozieren läßt.
Mir soll´s egal sein, wenn ich sie nicht Nachts um 3:30 in der Notfallfallaufnahme habe ;)

Inwiefern Provokation? Etwa deshalb, weil der Beweis, daß es in Deutschland möglich ist, ganzjährig barfuß zu gehen, erbracht wird (ich hielt es vor der Kenntnis dieses Forums für unmöglich, weil ich dergleichen nie sah, und nun praktiziere ich es selber)?

Selbst wenn Du es nur auf die "harte Version" des Winters beziehst, so muss ich Dir da widersprechen! Man muss nicht unbedingt ein Fußfetischist sein und den gesunden Aspekt vorschieben, wenn man im Winter barfuß geht! Es gibt so viele Menschen, die sich auf so viele Arten abhärten, das muss doch einfach einleuchten!

Das ist keine Abhärtung, sondern Quatsch.
Jede Wechseldusche bringt da mehr. Durchgefrorene Füsse machen krank und man holt sich schneller Erfrierungen als man denkt.

Erfrierungen holt man sich nur, wenn man bei Temperaturen von weniger als -5° C zu lange an einer Stelle bleibt. Auch damit habe ich Erfahrung. Die Freude am Barfußlaufen hat es auf die Dauer gesehen nicht getrübt, wie man sieht, und: aus Fehlern lernt man! Im Laufe der Zeit bekommt man mit zunehmender Erfahrung ein Gefühl dafür, wann es gefährlich werden könnte.

Genauso im Sommer: Dunkler Asphalt wird locker über 80° heiß und selbst dicke Hornhaut-Sohlen holen sich da Verbrennungen.
Das hier großartig als die Beste Sache der Welt anzupreisen halt ich für gefährlich!

Verbrennungen habe ich mir auch auf sehr heißen Böden bisher nicht geholt, und auf Experimente wie den Feuerlauf verzichte ich.

Wenn´s einem Spaß macht, ok. Aber dann sollen auch diejenigen, die ständig barfuß laufen und von einigen wenigen Unverständnis, Erstaunen, etc. entgegegebracht bekommen, Verständnis zeigen, daß es eben _nicht_ das Normalste der Welt ist.

Leider! Aber das Forum ist ja gerade dazu da, um diesbezügliche Ängste und Bedenken, die mancher halt noch mit sich rumträgt, abzubauen und Hilfestellung zu gewähren. Aber Du scheinst ja eher auf Schuhe abzufahren und ansonsten lieber die alten Vorurteile gegen das Barfußlaufen zu pflegen. Ich schätze und achte das Grundrecht de freien Meinungsäußerung, das Dir selbstverständlich auch zusteht, aber auf Beifall wirst Du mit Deiner Meinung hier wohl schwerlich hoffen können.

Polizeikontrolle in Melide - wegen barfuß!

Franz (S) @, Stammposter, Wednesday, 06.10.2004, 15:49 (vor 7297 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus!

Heute mal wieder etwas von mir, da es mir die Zeit kurz erlaubt.
Nachher muß ich gleich wieder zum Arzt losspurten.

Normalerweise bin ich kein ausgesprochener Barfußläufer, wie es hier im Forum propagiert wurde, sondern stufe mich als normal ein, d.h. auf Asphalt vermeide ich es barfuß zu laufen - aus gesundheitlichen Gründen,


Das ist auf Dauer sicherlich nicht gesund, ich betone: >auf Dauer >>Hm, nicht nur auf Dauer. Beruflich habe ich viel mit Knochen, Gelenken usw. zu tun. Auch wenn Füsse nicht mein absolutes Spezialgebiet sind, reicht ein 10km Barfuss-Marsch auf Asphalt aus, um einige Schäden zu hinterlassen.

Was sollen das denn für Schäden sein? Ich bin sehr häufig in der Stadt unterwegs und kann auch sehr gut 10 km und mehr barfuß über Asphalt und Gehsteigplatten laufen. Als schmerzhaft oder schädlich habe ich das nie empfunden; im Gegenteil, ich fühle mich dabei weitaus besser als in Schuhen und habe auch mehr Ausdauer.

Auch ich sehe das so. Ich kann wirklich auch aus Erfahrung sprechen,
denn meine zahlreichen Zeitungstouren nachts werden von mir grundsätzlich barfuß bewältigt. Tagsüber laufe ich auch einiges barfuß zusammen. Wäre interessant, herauszufinden, wieviel Kilometer das nachts und tagsüber zusammen sind.
Ich empfinde das Gehen über Asphalt usw. als sehr angenehm, kleinkörnigerer Splitt ist auch sehr schön zum gehen, nur bei grobkörnigen Splitt- bzw. Schotterarten wird es etwas heftiger.
Wie ich schon oft gesagt bzw. geschrieben habe: wenn ich das Haus verlasse, denke ich gar nicht mehr an meine Füße, d.h., ob Schuhe daran sind oder nicht - ein Zeichen, daß das Barfußgehen das Normalste für mich geworden ist.

Es gibt wirklich viele (wissenschaftl.) Gründe, barfuß nur auf weichem Untergrund zu laufen.

Die Aufzählung derselben bist Du schuldig geblieben.

Nö, ich sehe in der Stadt fast nie welche barfuß laufen. Nur in Parks und auf Gründflächen, wo es auch Sinn macht.
Und die, die da barfuß laufen, sehen so aus, als seien sie auf dem Weg der Selbstfindung. Nicht alle, aber wirklich _fast_ alle!

Der unmittelbare Kontakt zum Boden ist, wenn man es (noch) nicht gewohnt ist, barfuß zu gehen, eine hervorragende Methode, sich selbst zu finden. Manche Barfußneulinge halten den Blick freilich auch allzu stark gesenkt, als fürchteten sie, in Glasscherben zu treten, wenn sie nicht permanent auf den Boden starren. Mit zunehmender Routine dürfte sich das aber geben.

Stimmt. Meine persönliche Erfahrung in puncto Glas ist, daß ich nicht unentwegt auf dem Boden starre. Wenn es Glasscherben geben sollte, dann sind dies meistens größere Mengen, welche von zertrümmerten Flaschen oder so stammen. Diese Scherben sind zumeist schon von weiter weg zu sehen, man braucht dabei gar nicht so krampfhaft den Boden absuchen. Hierbei wird nämlich auch das Spaßgefühl deutlich getrübt. Sicherlich habe ich auch schon die eine oder andere Glasscherbe in meinen Fußsohlen gehabt, ja sogar Reißzwecken steckten schon in meinen Fersen. Die Reiszwecken zog ich einfach wieder aus der Sohle und lief weiter, als ob nichts gewesen wäre, bei den kleinen Glasscherben hatte ich bislang Glück, daß ich sie problemlos entfernen konnte.

Das wird nicht nur hier anders gesehen, denn viele Leute, die gerne barfuß gehen, gehen eben gerade auf Asphalt, weil er für "Barfußanfänger" eben der beste Untergrund ist, da er eben in der Regel schön glatt ist. Es sind ja nicht überall Wiese oder ähnliche Untergründe vorhanden!

Naja, das halte ich für ein Gerücht und weit hergeholt. Asphalt ist kein "Anfänger-Untergrund" und es ist auch nichts Schönes dabei.

Asphalt ist ein sehr angenehmer Untergrund, wie ich aus Erfahrung weiß, da ich nun mal häufiger und auch lieber in der Stadt unterwegs bin. Meine ersten gehveruche habe ich übrigens auf Asphalt gemacht. Sand und Wiese erfordern ebenfalls kein besonderes Training, wewährend das Gehen auf sehr grobem Asphalt, Kopfsteinpflaster, Waldboden, Feinschotter und erst recht auf Kies oder Grobschotter was für Geübte ist. Das sichere gehen auf Kies und Grobschotter erfordert sogar regelmäßiges Training.

Auch ich habe meine ersten Gehversuche ausschließlich auf Asphalt gemacht. Probleme hatte ich hierbei nur in der Form, daß ich Blasen an den Fußballen hatte, ansonsten war der Asphalt sehr schön und angenehm. Frisch asphaltierte Strecken waren besonders schön zum laufen, allerdings mußte der Sand, der ja auf frischen Asphalt gestreut wird, entfernt worden sein, sonst ist es etwas pieksig, aber nicht unangenehm.
Grobkörniger Schotter ist in der Tat eine besondere Herausforderung - auch für geübte Barfüßer. Auch Kies ist nicht so angenehm, insbesondere wenn sich ein Kiesel - taubeneigroß oder größer - in der Fußwölbung bemerkbar macht. Es ist schön, wenn der Schmerz nachläßt - das kann ich aus eigener Erfahrung berichten.

und im Spärtherbst/Winter muß so was auch nicht draußen sein.
Natürlich muss es das nicht, aber wer es eben gerne tut...! Es ist ja auch eine Abhärtung, die sich Mancher eben antut, was soll´s?
Man denke nur an die Russen z.B., die sich nach der Sauna in Schnee wälzen! Man braucht aber noch nicht mal so weit zu gehen, das sieht man ja auch schon bei uns!

Ja, sie kühlen sich nach einer Sauna ab und ziehen sich dann warm an. Permanent kalte Füsse sind sehr schädlich. Ohne es zu groß zu bemerken sind Erfrierungen möglich und dagegen kann man sich nicht abhärten.

Wenn man permanent in Bewegung ist, bleiben die Füße erfahrungsgemä warm, und mit Autosuggestion kann man zusätzlich was bewirken. Unter -5° C ist es mir allerdings auch etwas mulmig. Der Abhärtungseffekt winterlichenBarfußlaufens läßt sich jedoch nicht bestreiten: Seit ich ganzjährig barfuß laufe, leide ich im Unterschied zu vorher nicht nur nicht mehr an chronisch kalten Füßen, sondern bin auch viel weniger erkältet!

Das kann ich in meinem Falle bestätigen: auch ich war schon längere Zeit nicht mehr krank gewesen. Auch meine früheren Rückenbeschwerden sind nahezu eliminiert. Man läuft barfuß natürlich ganz anders als in Tretern. Bevor ich mit dem Dauerbarfußlaufen anfing, bevorzugte ich zumeist Buffalos mit höherem Plateau oder gar meine extremen Plateauschuhe. Die Füße können darin gar nicht abrollen, man läuft, als hätte man Gipsbeine. Ich bin auch schon mit meinen ganz hohen Latschen umgeknickt. Das ist ein herrliches Gefühl, vor allem, weil es mich in die Länge auf den Boden gelegt hatte. Zum Glück waren meine Bänder in den Sprunggelenken noch heil.
Im Winter ist es in der Tat herrlich, durch frischen Pulverschnee zu gehen - so wie wir beide damals im Schurwald - Parkplatz "Horben".
Auch das Gefühl nach der Barfußtour war unbeschreiblich. Es betrifft ja nicht nur die Füße, sondern den gesamten Körper. Bei extremeren Temperaturen habe ich das allerdings probiert, aber nicht weitergemacht, da es mir doch zu extrem war. Ob ich es jemals schaffe, weiß ich nicht.

In unseren Breitengraden haben selbst "Urvölker" immer eine Art Schuh im Winter getragen.

Davon weiß ich nichts. Die Urvölker liefen barfuß, und die heute leider ausgerotteten Ureinwohner Patagoniens und Feuerlands liefen sogar nackt durch ihren mit kaltgemäßigt-subantarktischem Klima ausgestatteten Lebensraum (bei etwa 50° südlicher Breite). Lediglich die Völker des hohen Nordens sowie Sibiriens kannten schon in sehr früher Zeit eine Art primitives Schuhwerk, aber ich bin ausgesprochen froh, daß ich es nicht nötig habe, dort zu leben.

Im richtigen Winter draußen länger barfuß zu laufen ist weder gesund noch anderweitig gut zu heißen, sondern krank!

Du verbreitest hier nichts als altbakkene Vorurteile, während ich die Vorteile winterlichen Barfußlaufens (bei Temperaturen von nicht weniger als -5° C) aus Erfahrung kenne.

Genau, das sind die typischen Aspekte, welche von den meisten Leuten vorgebracht werden. Ich habe ja auch schon oft genug diese standarisierte Frage gehört, ob es nicht zu kalt sei. Mir hatte jemand diese Frage sogar schon bei ca. PLUS 20°C gestellt. Entweder war das ein Scherz oder der Knabe hatte wirklich ein Problem damit gehabt. Es wäre besser, wenn sich diese Leute solche abstrusen Fragen sparen und es selbst einmal versuchen würden.

Wer meint, es wäre toll, natürlich, gesund, usw. hat in meinen Augen einen Hang zum Fußfetischismus und nutzt alles andere als Vorwand, aber egal.

Nein, ich finde diese Äußerung, die Du da in den Raum stellst, alles andere als egal!
Beziehst Du das jetzt nur auf die winterlichen "Barfußaktionen", oder eben allgemein?

Nein, nein. Nur auf diejenigen, die auch bei Minusgraden meinen, sie würden ah so gesund und natürlich sein und alle anderen sind doch Idioten, die nicht barfußlaufen.

Es zwingt Dich ja niemand, im Winter barfuß zu laufen. Aber ich lasse es mir ebensowenig verbieten und bin froh über jeden, der ebenfalls die althergebrachten Vorurteile abschüttelt und es ausprobiert. Im Rahmen dieses Forums haben im Dezember 2001 und 2002 sehr schöne Wintertreffen, die mir immer in sehr angenehmer Erinnerung bleiben werden, stattgefunden (Einzelheiten bitte im "Best of" nachlesen).

Ich habe leider noch an keinem größeren Barfußtreffen im Winter teilnehmen können. Das Treffen in Stuttgart war für mich schon sicher, doch eine Grippe wußte dies schließlich doch noch zu verhindern. Mein einziges winterliches Treffen war das mit Dir, Dominik und Andreas, welches mir noch in bester Erinnerung geblieben ist.

Das ist reine Provokation, wenn man sich provozieren läßt.
Mir soll´s egal sein, wenn ich sie nicht Nachts um 3:30 in der Notfallfallaufnahme habe ;)

Inwiefern Provokation? Etwa deshalb, weil der Beweis, daß es in Deutschland möglich ist, ganzjährig barfuß zu gehen, erbracht wird (ich hielt es vor der Kenntnis dieses Forums für unmöglich, weil ich dergleichen nie sah, und nun praktiziere ich es selber)?

So ging es mir auch. Auch ich kann nicht nachvollziehen, wo hier eine Provokation sein soll.

Selbst wenn Du es nur auf die "harte Version" des Winters beziehst, so muss ich Dir da widersprechen! Man muss nicht unbedingt ein Fußfetischist sein und den gesunden Aspekt vorschieben, wenn man im Winter barfuß geht! Es gibt so viele Menschen, die sich auf so viele Arten abhärten, das muss doch einfach einleuchten!

Das ist keine Abhärtung, sondern Quatsch.
Jede Wechseldusche bringt da mehr. Durchgefrorene Füsse machen krank und man holt sich schneller Erfrierungen als man denkt.

Erfrierungen holt man sich nur, wenn man bei Temperaturen von weniger als -5° C zu lange an einer Stelle bleibt. Auch damit habe ich Erfahrung. Die Freude am Barfußlaufen hat es auf die Dauer gesehen nicht getrübt, wie man sieht, und: aus Fehlern lernt man! Im Laufe der Zeit bekommt man mit zunehmender Erfahrung ein Gefühl dafür, wann es gefährlich werden könnte.

So ist es. Wenn man in Bewegung bleibt, dürfte es wohl kaum zu größeren Problemen kommen. Ich kann zwar nicht mitreden, was die Temperaturgrenze jenseits von ca. -5°C angeht, aber ich denke, daß Bewegung bei deratigen Temperaturen sehr wichtig ist.

Genauso im Sommer: Dunkler Asphalt wird locker über 80° heiß und selbst dicke Hornhaut-Sohlen holen sich da Verbrennungen.

Das hier großartig als die Beste Sache der Welt anzupreisen halt ich für gefährlich!

Verbrennungen habe ich mir auch auf sehr heißen Böden bisher nicht geholt, und auf Experimente wie den Feuerlauf verzichte ich.

So ist es. Auch ich kann nichts derartiges über das Gehen über heißem Asphalt sagen. Ich hatte noch niemals Probleme auf heißen Asphalt.

Wenn´s einem Spaß macht, ok. Aber dann sollen auch diejenigen, die ständig barfuß laufen und von einigen wenigen Unverständnis, Erstaunen, etc. entgegegebracht bekommen, Verständnis zeigen, daß es eben _nicht_ das Normalste der Welt ist.

Leider! Aber das Forum ist ja gerade dazu da, um diesbezügliche Ängste und Bedenken, die mancher halt noch mit sich rumträgt, abzubauen und Hilfestellung zu gewähren. Aber Du scheinst ja eher auf Schuhe abzufahren und ansonsten lieber die alten Vorurteile gegen das Barfußlaufen zu pflegen. Ich schätze und achte das Grundrecht de freien Meinungsäußerung, das Dir selbstverständlich auch zusteht, aber auf Beifall wirst Du mit Deiner Meinung hier wohl schwerlich hoffen können.

Vielleicht gibt es ein Forum für Schuhträger *g*. In der Tat ist das Forum eine hervorragende Hilfestellung - für Neulinge, aber auch für "alte Hasen". Ich denke, daß ich durch so manche Inspiration aus diesem Forum erst zu einem Dauerbarüßer herangereift bin, was ich früher niemals für möglich hielt.
Ich denke, daß jeder das tun soll, wofür er Lust hat. Wenn jemand barfuß laufen will, dann soll er es. Wenn jemand fette Treter tragen möchte, bitte! Schließlich ist der Mensch ein selbständiges Individuum, welches nach seiner Facon lebt. Wenn also jemand lieber barfuß geht, dann soll man ihn auch lassen, und umgekehrt ist das genauso, obwohl ich es lieber hätte, wenn es mehr Nachahmer zum Barfußlaufen gäbe. Hier in Eßlingen habe ich diesen Sommer sage und schreibe eine Frau (!) barfuß gesehen, dann auch noch ein paar Kinder - das war es dann auch schon. Sehr viel hatte man Leute mit Flip - Flops gesehen. Ich kam mir dabei fast wie ein Exot vor *g*.
Na ja, mal sehen, wie es nächsten Sommer aussehen wird.

Heute verregnete Barfußgrüße

Franz

Barfuß und Temperaturen

RainerL @, Stammposter, Wednesday, 06.10.2004, 17:14 (vor 7297 Tagen) @ Franz (S)

Hallo Franz,

Schön mal wieder was von Dir zu lesen :-)

Im richtigen Winter draußen länger barfuß zu laufen ist weder gesund noch anderweitig gut zu heißen, sondern krank!

Du verbreitest hier nichts als altbakkene Vorurteile, während ich die Vorteile winterlichen Barfußlaufens (bei Temperaturen von nicht weniger als -5° C) aus Erfahrung kenne.

Genau, das sind die typischen Aspekte, welche von den meisten Leuten vorgebracht werden. Ich habe ja auch schon oft genug diese standarisierte Frage gehört, ob es nicht zu kalt sei. Mir hatte jemand diese Frage sogar schon bei ca. PLUS 20°C gestellt. Entweder war das ein Scherz oder der Knabe hatte wirklich ein Problem damit gehabt. Es wäre besser, wenn sich diese Leute solche abstrusen Fragen sparen und es selbst einmal versuchen würden.

Bei PLUS 20°C fragt man sich schon was da zu kalt sein soll ;-) Aber ich vermute es gibt Leute denen dann wirklich noch zu kalt ist. Die Kälteempfindlichkeit ist doch bei Frauen stärker wie bei Männern, bei Älteren stärker wie bei Jüngeren und bei Nichtabgehärteten stärker wie bei Abgehärteten vorhanden. Ich kenne Jemand der auch bei Temperaturen von 20 Grad und mehr noch Pullover trägt und viele frieren dann auch in der Wohnung. Dort werden 22-23° empfohlen. Mir reichen z.Zt. 18-19° im Büro. Als ich dies einem Bekannten erzählte meinte er das wäre unzulässig. Tatsache ist doch daß unsere Gesellschaft in der Mehrzahl aus verweichlichten, fußkranken Personen besteht. Würde weniger oft Schuhe getragen, so konnte man hier vor kurzem in einer Studie über das Tragen von Hausschuhen im Kindergarten lesen würde es viel weniger Fußkranke geben da die Schuhe meist zu klein sind denn auch die angegebenen Schuhgrößen stimmen oft nicht. So kommt es zu Stauchungen und Quetschungen die die Zehen (meist die Großzehe) bis zu mehreren Graden verbiegen kann. Selbst beim Tragen von Strümpfen werden die Zehen schon verbogen. Aus diesem Grund wird Barfußlaufen in Kombination mit Tragen von passenden! Schuhen empfohlen. Im Schuh wurden nach drei Stunden Tragezeit Temperaturen von 26-27° (und hohe Feuchtigkeitswerte)gemessen ! Wen wundert es dann daß Erwachsene dann bei 20 Grad nicht warm ist. Selbst Kneipp wußte das ja und sprach von den "verweichlichten" Menschen. Barfußlaufen härtet ab aber das Wort beinhaltet das Wort "Härte" und so "hart" empfinde ich es nicht bei kühleren Temperaturen barfuß zu laufen. Im Winter ist es wenn man es nicht übertreibt ein angenehmer Effekt wenn sich die Füße erst mal dran gewöhnt haben barfuß zu laufen vor Allem im frischgefallenen Schnee (Anfänger am Anfang bitte nur wenige Minuten!). Der "Abhärtungseffekt" äußert sich bei mir (obwohl ich im Winter viel weniger draußen barfuß laufe wie Du oder Markus) so daß ich weniger oft erkältet bin, mir barfuß im Büro Temperaturen von 18-20° reichen also die Kälteempfindlichkeit abgenommen hat. Vermutlich eine Gewöhnung des Körpers an die Barfüßigkeit, denn der Mench ist ja ein Gewohnheitstier :-)

Zu der oben angesprochenen Untergrenze von -5 Grad. Die ist nicht so absolut zu sehen. Zur Temperatur selbst: Luft- oder Bodentemperatur? Wenn das Thermometer -5 Grad anzeigt kann die Bodentemperatur noch kälter sein und das Ganze wird durch die Faktoren Nässe/Niederschlag und Wind noch verstärkt. Bei angezeigten Temperaturen von -5 Grad kannst Du also durchaus schon zweistellige Minusgrade erreichen. Besonders tückisch ist auch die Art des Untergrunds. So ist Salz auf Schnee zu vermeiden da diese Kombination noch weitere Kältegrade erzeugt. Da kann es schnell zu Erfrierungen kommen. Mediziner warnen vor Lufttemperaturen von <7 Grad in Bezug auf Erfrierungen. Meine tiefste Temperatur auf dem Rad war vor wenigen Wochen mal knapp 5 Grad. Da sollte man Untrainierten unbedingt von abraten (Ich war dann froh daß ich mich im Büro wieder aufwärmen konnte). Was eine weitere wichtige Rolle in Bezug auf Erfrierungsgefahren spielt ist außerdem: genetische Veranlagung (Disposition), Training und Tagesform. Ich werde bei tieferen Temperaturen nicht mehr allzuviel barfuß gehen da ich sehr schnell leichte Erfrierungen (mal ganz abgesehen von den richtigen Erfrierungen die ich mal hatte) bekomme. Barfüßiger Weihnachtmarktbesuch z.B. ist nichts für mich da ich max. eine halbe bis eine Stunde bei Temperaturen um 0 Grad schaffe so meine Erfahrung von vorletztem Winter und dann muß ich auch regelmäßig draußen barfuß laufen wozu mir die Zeit oft fehlt.

Genauso im Sommer: Dunkler Asphalt wird locker über 80° heiß und selbst dicke Hornhaut-Sohlen holen sich da Verbrennungen.

Das hier großartig als die Beste Sache der Welt anzupreisen halt ich für gefährlich!

Verbrennungen habe ich mir auch auf sehr heißen Böden bisher nicht geholt, und auf Experimente wie den Feuerlauf verzichte ich.

So ist es. Auch ich kann nichts derartiges über das Gehen über heißem Asphalt sagen. Ich hatte noch niemals Probleme auf heißen Asphalt.

Zu heißem Asphalt kann ich kaum was sagen, da ich oft barfuß auf dem Fahrrad unterwegs bin und nicht so viel barfuß auf Asphalt laufe. Dieses Jahr wars ja auch nicht so heiß wie letzten Sommer. Kann mich aber an letzten Sommer erinnern als ich einmal barfuß in den Ort laufen wollte und der Asphalt so heiß war daß ich zurück bin und Sandalen angezogen habe. Verbrannte Fußsohlen wollte ich nicht haben (reichen schon Erfrierungen im Winter).

Barfüßige herbstliche Grüße
Rainer L.

Polizeikontrolle in Melide - wegen barfuß!

Markus U., Stammposter, Wednesday, 06.10.2004, 01:17 (vor 7298 Tagen) @ Peter Schmidt

Normalerweise bin ich kein ausgesprochener Barfußläufer, wie es hier im Forum propagiert wurde, sondern stufe mich als normal ein, d.h. auf Asphalt vermeide ich es barfuß zu laufen - aus gesundheitlichen Gründen, auch wenn das hier anders gesehen wird und im Spärtherbst/Winter muß so was auch nicht draußen sein. Wer meint, es wäre toll, natürlich, gesund, usw. hat in meinen Augen einen Hang zum Fußfetischismus und nutzt alles andere als Vorwand, aber egal.

Interessant, was mancher so zu wissen glaubt. Ich verbringe nahezu meine gesamte Freizeit barfüßig (auch im Winter, bei Temperaturen bis zu etwa -5° C), aber als Fußfetischist habe ich mich dabei nie empfunden. Meine ersten öffentlichen Gehversuche im Winter vor fast vier Jahren waren zwar von heftigem Herzklopfen begleitet, aber das ist inzwischen nur mehr ferne Erinnerung, und im allgemeinendenke ich nicht daran, daß ich barfuß unterwegs bin, egal zu welcher Jahreszeit! Barfuß ist für mich der "Normalzustand", und so soll es auch sein. Im übrigen laufe ich in erster Linie für mich selbst barfuß, für meine Mitmenschen nur insoweit, daß sie sich daran ein beispiel nehmen können.

Zurück zum Urlaub: Mir wurde im Tessin meine Tasche vom Motorrad geklaut, als ich kurz in einem See baden war. Das Blöde, war, daß an der Tasche auch meine Motraadschuhe festgebunden waren.
So hatte ich nur das, was am Ufer lag (Motorradkombi) und mußte notgedrungen barfuß Motorrad fahren und das bis Deutschland. Zu allem Überfluß kam hinzu, daß Feiertag war und ich nirgends Schuhe, Latschen oder sonst was kaufen konnte.
Barfuß Motorrad fahren ist wirklich alles andere als prickelnd: Schon nach kurzer Zeit war mein Fußrücken vom Schalten fast blutig.
So wurde ich auf dem Weg nach Deutschland insg. 4x von der Bullerei angehalten und jedes Mal wegen meiner nackten Füsse.

Dauernd von der Polizei angehalten zu werden, ist gewiß nicht angenehm, aber es ist doch nur positiv, daß Du auf diese Weise wenigstens einmal zu der Erfahrung barfüßigen Motorradfahrens gekommen bist. Ich selbst besitze zwar keinen Motorradführerschein und habe auch nicht vor, ihn jemals zu machen, weil es mir zu gefährlich ist, aber ich habe in den letzten beiden Sommern ein paar barfüßige Motorradfahrer gesehen, und ich fand, daß die recht gut aussahen!

Zwar wurde mir jedes Mal auch erklärt, daß es nichts Illegales sei, aber schon Ungewöhnlich und als ich dann bei der letzten Kontrolle vermerkte, daß ich mir auch was Angenehmeres vorstellen könnte, hat mir die Polizei doch tatsächlich Schuhe beschafft: Armee-Stiefel ;)
Zum Motarradfahren bestimmt besser geeignet als barfuß, aber ohne Socken sind die Dinger echt eine Lebenserfahrung.

Na ja, ich bevorzuge auch eher, wenn ich schon Schuhe tragen muß, solche, bei denen man die Sokkenlosigkeit auch sieht, und schwarze Halbschuhe sind das Äußerste, was ich meinen Füßen zumuten mag. NUr bei Gerichtsverhandlungen greife ich zur "Tarnung" der Sokkenlosigkeit, indem ich schwarze Halbschuhe mit einer Hose mit entsprechend fallendem Saum kombiniere, so daß es keiner sieht.

Ich glaube aber nicht, daß barfüßige Männer anders behandelt werden als Frauen, aber für die Polizei scheint es doch immer eine Kontrolle Wert zu sein, wenn man solche Leute da trifft, wo man halt nicht barfuß geht.

Bei einer Kontrolle wurde mir u.a. gesagt, daß aufgrund der nackten Füsse der Verdacht bestand, daß ich das Moped geklaut hätte.

Ein derartiger Verdacht läßt sich durch Vorlage des Fahrzeugscheins in Verbindung mit Führerschein und Personalausweis oder reisepaßim allgemeinen rasch entkräften.

Barfuß,
Markus U.

Polizeikontrolle in Melide - wegen barfuß!

Andi35 @, Stammposter, Monday, 04.10.2004, 19:09 (vor 7299 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael!

Als erstes die obligatorische Paßkontrolle. Dann die Frage, wo ich hinwollte, was ich ja sagen konnte. Dann die Frage, wo ich meine Schuhe hätte, was ich auch wahrheitsgemäß beantwortete. Dann, ob ich sie dort versehentlich vergessen hätte (Gibt es so was überhaupt? "Versehentlich" kann man doch nur Schuhe vergessen, wenn man betrunken ist.

Ja, so ungefähr sehe ich das auch! :-)))

Oder wenn es sich um ZUSÄTZLICHE Schuhe handelt, die man mitnimmt, z. B. Turnschuhe für den Sportunterricht) , was ich aber verneinte. Ich erzählte ihnen, daß ich gerne ohne Schuhe unterwegs bin und hätte am Tag zuvor eine barfüßige Wanderung nach Morcote und zurück unternommen. Dann die Frage, wo ich übernachtet hätte, was ich mit "In Bissone" beantwortete in der Hoffnung, sie würden nicht weiterbohren. Die Kontrolle geschah nämlich auf dem Gemeindegebiet von Melide, und in manchen Fällen interessiert die Polizei nicht, was im Nachbarort passiert. Aber die Beamten interessierte der Name des Hotels oder so. Damit konnte ich nicht dienen, ich mußte gestehen, daß ich draußen übernachtet hatte. Einer der Beamten rief die Zentrale oder was auch immer an, und ich glaubte aus dem italienisch herausinterpretieren zu können, daß er mitteilte, daß ein Mensch barfuß unterwegs ist und im Schlafsack übernachtet hatte. Er las meinen Namen vom Paß vor und es schien einige erstaunte Bemerkungen um das Wort "dottore" zu geben.

Ja, so etwas beeindruckt fast immer, da kommt meist sofort ein gewisser Respekt auf. Es ist ja auch zu bewundern, wenn man einen solchen Titel hat, sofern er nicht gekauft ist, das soll es ja auch geben! Nein, nein Michael! Bei Dir natürlich nicht! ;-)))

Dann fragte mich der Beamte, ob ich Arzt sei, was ich jedoch verneinte, ich wäre nur Doktor der Chemie. Der andere Beamte fragte mich, ob ich nicht friere, aber auch das konnte ich verneinen. Schließlich wurde ich noch gefragt, wie lange ich im Tessin sei, worauf ich wahrheitsgemäß angab, daß ich nur das Wochenende da wäre - und zeigte ihnen die Rückfahrkarte Zofingen - Melide. Dann war der Spuk vorbei. Die Beamten wünschten mir noch einen schönen Tag und fuhren weiter.

Auch hier sieht man wieder: Barfuß laufen ist verdächtig! Zumindest, wenn man ein Mann ist. Vermutlich wäre eine barfüßige Frau nicht kontrolliert worden. So ist es halt.

Ja, das stimmt, oder man hätte auch sie angehalten, aber um mit ihr ins Gespräch zu kommen und ein wenig zu schäkern, flirten und zu plaudern! Ich gebe Dir Recht: die Frau, in Sachen "barfuß" eindeutig im Vorteil!

Aber immerhin lebe ich in der Schweiz und nicht in irgendeinem Schurkenstaat. Auch wenn mich derartige Kontrollen nerven, so muß ich doch sagen, daß sich die Polizisten höflich und korrekt verhalten haben.

Sicher nervt das, aber Du siehst ja selbst, es kann und darf diesbezüglich auch nichts passieren! ;-) Und was hattest Du immer für ein schlechtes Gewissen, gegenüber der Polizei, nicht wahr? ;-)))
Sie waren höflich und korrekt, weil Du es auch warst und ihnen auf alle Fragen eine ehrliche Antwort gegeben hast, zum Teil sogar mit Beweis, z.B. der Fahrkarte!

Aber soll ich nur deswegen aufs Barfußlaufen verzichten, weil ich in die Fänge der Polizei geraten könnte? Nein!

Ach woher denn? Absolut nicht! Das kommt ja eh selten vor und wenn, dann ist man halt ehrlich und sagt einfach, dass man gerne barfuß geht!

Mit freundlichen Grüßen
Michael aus Zofingen

Einen lieben Gruß von Andi!

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