Hallo miteinander!
Ich möchte Euch nun gerne berichten, was ich mit "Andreas SU" am Sonntag erlebt habe:
Am Sonntag den 19. 09. 04 besuchte mich "Andreas SU" im Saarland. Pünktlich um 11.00 Uhr, wie abgesprochen, traf Andreas an unserem Treffpunkt ein. Ich holte ihn dort ab und er fuhr mir hinterher zu mir nach Hause, dort gab es erst einmal Kaffee und Kuchen, danach machten wir uns gleich auf den Weg um bloß keine schöne "Barfußsekunde" zu verlieren!
Ich schaute, bevor er kam, noch in ein monatliches Flohmarktbüchlein um mich zu informieren, wo Flohmarkt ist.
Wir fuhren nach Saarlouis und gingen dort über den Altstadtflohmarkt, es gab viele ungläubige Blicke und auch einmal abfällig lachende Typen, was uns aber nicht weiter störte. Anschließend fuhren wir nach Losheim zu einem Stausee, denn auch dort war Flohmarkt und es ist von Saarlouis auch nicht mehr allzu weit entfernt. Der Flohmarkt war auf einem Teil des asphaltierten Rundweges, der um den See führt, auch hier sehr viele Reaktionen, die leider weniger positiv zu bewerten waren, es gab aber auch einige Schöne!
Als wir den Flohmarkt komplett abgegangen waren, machte ich Andreas den Vorschlag, an eine nahe gelegene Wassertretanlage (Kneippanlage) zu gehen, bei der sogar ein kleiner Fühlpfad dabei ist. Er war natürlich offen dafür und wir gingen dort hin um ein paar Runden durch das Wasser zu waten und begingen auch den Fühlpfad. So erfrischt verließen wir ihn wieder und drehten noch eine gemütliche Runde um den See, wo ich umeinander noch zwei ehemalige Arbeitskollegen traf. Einer von ihnen fragte mich, ob ich denn keine Schuhe habe und kein Geld mehr dafür hätte, seitdem ich nicht mehr unter Tage arbeiten würde, was natürlich nur Spaß war! Ich sagte daraufhin, dass es mir einen riesen Spaß macht, barfuß zu gehen und ich hätte mir abgewöhnt, mich zu fragen, was die Anderen wohl denken. Ich würde nun machen, was ich will, worauf er meinte, das hätte ich doch schon immer getan! ) Wir verabschiedeten uns und ich ging mit Andreas weiter, später begegneten wir ihm dann noch einmal auf der anderen Uferseite! Ich erzählte Andreas, dass in Waldhölzbach auch noch ein Fühlpfad sei und er meinte, da er das Schild des Ortes gesehen hätte, welcher ja nur ca. 6 km entfernt sei, sollten wir diesen auch besuchen, da er so viel wie möglich vom Saarland sehen möchte, aber dennoch mit einer gewissen Ruhe.
Ich selbst, als Saarländer, war noch nicht dort und es erschien mir als eine klasse Idee, also konnte es losgehen! Ich sah schon gleich zu Beginn, dass einige Spaziergänger in Schuhen über die Anlage gingen und dass sie nicht umzäunt ist und ein älterer Herr erzählte mir dann, dass dort schon mehr als einmal Glas von Jugendlichen entfernt worden sei, was mich wieder sehr ärgerte und aufregte! Allerdings war das bei unserem Besuch nicht der Fall, aber Andreas und ich hatten irgendwie den Eindruck, dass dieser Pfad mehr auf die Schnelle angelegt worden ist, um Besucher anzulocken. Es waren ab und an mal ein paar Balken auf eine Länge von ca. 1 m aneinander gereiht, über die man gehen konnte und zwischendurch mal ein ebenso kleines Feld, in welchem grobe Kieselsteine lagen. Ansonsten nur ein Feld mit Sand und eine Brücke aus Holz, gut, ein Bach mit schönem kalten Wasser und einem Kieselsteinbett war auch noch vorhanden, aber für die "Werbung", die der Pfad macht, ist er ein Flop! Es lagen auch einige Äste mit Dornen herum, die vermutlich von Brombeersträuchern stammen und Einige wuchsen auch unter dem Brückengeländer durch und Andreas meinte, wenn ältere Leute, mit eventuell weniger Gleichgewichtssinn, diesen ausweichen wollten, könnte es schnell passieren, dass sie den Halt verlieren, da sie das Geländer los lassen müssen! Von weit her zu reisen lohnt sich wirklich nicht!
Als wir den Pfad verlassen wollten, kam uns ein älteres Ehepaar (ca. 68-70 Jahre) entgegen, wovon nur der Mann barfuß ging und die Frau seine Schuhe in der Hand trug! ) Ich sagte zu der Frau: "Und was ist mit Ihnen, wollen sie nicht diesem guten Vorbild folgen?" Sie meinte aber dann lachend: "Nein danke, ich habe Probleme mit einem Fuß." Wir unterhielten uns noch kurz mit den beiden und während dessen kamen zwei Frauen um die 40 Jahre, beide mit Schuhen, ich stellte mich vor sie, streckte meine Arme nach außen und sagte lachend: "Halt! Hier darf keiner mit Schuhen durch!" ) Sie lachten, schienen es aber dennoch zu glauben, denn Eine fragte mich: "Ist das wirklich wahr?" Ich sagte, dass ich nur Spaß gemacht habe, aber sie sollen es uns doch nachmachen, es sei so schön, barfuß zu gehen. Nach nur kurzem zögern zog Eine schon fast hastig ihre Schuhe und Strümpfe aus und darauf wollte die Zweite natürlich nicht allein da stehen und zog nach! ) Eine hatte die Nägel lackiert und ich sagte: "Oh! So schöne Füße mit blaumetallic Nagellack und Die wollten sie "verstecken"?" Wir mussten alle lachen, aber ich hatte das erreicht, was ich wollte: sie gingen barfuß!
Wir verabschiedeten uns von den Vieren (mit dem Paar) und gingen zum Auto und beschlossen, noch in die Fußgängerzone von Saarbrücken zu fahren.
Den ganzen Tag lang war mir nichts passiert, ich stieg in Saarbrücken aus dem Auto und es pikste, ich hatte einen braunen Glassplitter im Fuß, den ich aber mit den Nägeln gut zu greifen bekam und entfernen konnte. Wir schlenderten durch die Fußgängerzone, als uns plötzlich ein Paar (Ende 40) entgegen kam, der Mann schaute uns verächtlich an, dann auch die Frau. Ich fragte Andreas lachend, ob er gesehen habe, wie blöd die beiden geschaut hätten, aber so, dass sie es hören konnten, daraufhin drehte ich mich wieder um und auch diese Frau tat es und schenkte mir ein Lächeln, das aber wirklich völlig anders war, als ihr erster Eindruck beim Entgegenkommen.
Nun setzten wir uns noch in den Außenbereich eines Eiscafés und bestellten uns ein gutes Eis. Dann gingen wir noch an einem Brunnen vorbei und hielten unsere Füße hinein und hinterließen noch ein paar schöne Spuren und traten dann den Heimweg zu mir nach Hause an um diesen Bericht zu schreiben.
Ein schöner Barfußtag, danke Andreas!

Danke gleichfalls! Und ein schöner Bericht, dem eigentlich nichts hinzuzufügen ist, außer dieser witzigen Begebenheit: Der ehemalige Arbeitskollege von Andi sagte zum Abschied: Und nächstes mal hast Du Schuhe an! Andi entgegnete darauf, daß er aber jetzt öfter barfuß laufen wolle. Natürlich tat er das dann beim zweiten Treffen auf der anderen Seeseite tatsächlich, so daß sein Kumpel gar keine Chance hatte, recht zu behalten.

Mir hat der Besuch und auch die Landschaft gut gefallen, und Saarbrücken ist zwar keine superschöne Stadt, aber ich hatte es mir schlimmer vorgestellt. Die Bauten und die Fußgängerzone sind modern und recht schön gestaltet. Allerdings kann man nach so vielen supercoolen Ausländer-Gangs und ein bißchen viel Müll/Scherben sowohl Andis Einstellung zu Ausländern als auch das, was ich scherzhaft "Glasphobie" genannt habe, nachvollziehen...

Besonders lustig war die Art von Andi, wie er die Leute beobachtet und Reaktionen provoziert (z.B. mit dem Fuß aus dem Auto winkt), oder einfach Leute anquatscht und sie auf das Forum hinweist. Alles in allem ein netter Tag mit einem netten Menschen, den ich als Gesellschaft nur weiterempfehlen kann!

Andreas (SU)