London nur kurzes Barfussvergnügen (Hobby? Barfuß! 2)

Lothar, Stammposter, Monday, 13.09.2004, 20:55 (vor 7320 Tagen)

Ich war in London mit drei anderen Leuten. Wegen der Begleitung und wegen Warnung von Christopher war ich weder auf der Anreise noch am ersten Tag barfuss. Christopher meinte, dass man barfuss nicht in den Buckinhampalast hineinkäme. Ich habe es nicht probiert.
Ich hätte aber beschuht durch die Sicherheitskontrollen gehen können und dann die Schuhe im Rucksack verstauen und das Gepäck abgeben können. Das wäre bestimmt die richtige Lösung gewesen denn auf dem wunderbaren Teppichboden war es wirklich eine Strafe da mit Schuhen zu laufen. Bei der Sicherheitskontrolle wurde wirklich alles abgenommen, womit man vielleicht etwas anstellen könnte. Messer, Nagelfeilen, Nagelscheren. Was legal war, bekam man wieder zurück.
Mein Begleiter büsste allerdings sein Taschenmesser ein. Der Kontrolleur führte ihn zu einem dort stehenden Polizisten, der ihm erklärte, dass diese Art Messer in England verboten sei und er wegen verbotenen Waffenbesitzes verhaftet werden könne. Er beließ aber dabei das Messer dann in einen zu diesem Zweck bereitstehenden Behälter zu entsorgen.

Auf dem Weg vom Shakespear Globe Theater zur U-Bahn-Station London Bridge war ich allerdings froh, Schuhe anzuhaben, denn da lagen jede Menge Glasscherben; das war aber der einzige Teil Londons wo Glasscherben rumlagen; ansonsten war es scherbentechnisch sehr sauber und die Kehrmaschinen fuhren auch am Freitagabend nach Theaterschluss durch die dichten Menschenmengen.

Auch bei der Ausreise aus London ab Flughafen sollte man wirklich alles was in irgendeiner Form scharf und spitz ist im Koffer lassen; im Handgepäck wird es einem abgenommen.

Der nächste Tag begann mit Regen und da ich nur Sandalen hatte, mit denen ich auf nassem Pflaster wegrutsche und Wildlederschuhe, die ich bei Regen nicht verwenden wollte, beschloss ich trotz meiner drei beschuhten Begleiter barfuss zu laufen.

Prompt wurde ich gewarnt wie gefährlich das sei und das ich mir bestimmt was eintreten würde. Ich sagte, das etwas womit man nicht rechne nicht passieren würde und schon erfüllte sich genau die schlechte Prophezeiung. Kaum hatte ich den Zug in Windsor verlassen bohrte sich auf dem Bahnsteig etwas in meinen Fuss. Dabei war der Bahnsteig in Windsor ausgesprochen sauber. Es war nicht ersichtlich, dass da irgendetwas gefährliches herumlag.

Eine kleine Spitze stand vor und wahrscheinlich brach beim Versuch das Teil zu entfernen das herausstehende Stück ab. Ich klebte dann ein Pflaster drauf und versuchte barfuss weiterzulaufen. Es ging mehr schlecht als recht aber ich hielt bis zum Schloss durch. Und wieder Sicherheitskontrollen. Der Mensch, der meinen Rucksack in der Sicherheitsschleuse kontrollierte frage nur, wo meine Schuhe seien und ich sagte "inside" und damit war er zufrieden. Aber die Dame, die dann am Ausgang der Sicherheitskontrolle zum Schlosshof stand ließ mich erst passieren, als ich die Schuhe angezogen hatte.
Und dann beließ ich es bei den Schuhen, weil der Fuss doch recht schmerzte.
Abends versuchte ich dann den Fremdkörper zu entfernen. Ich weichte den Fuss in der Badewanne ein und versuchte dann unter der Nachttischlampe das TEil rauszuholen aber es gelang mir nicht und ich wagte es auch nicht, mir den Fuss aufzuschneiden, weil ich ja nächsten Tag wieder laufen wollte.

Da hatte ich mich mit Christoph in Birmingham verabredet und war todtraurig, dass ich nicht barfuss laufen konnte. Ich überlegte die ganze Zeit, was ich tun könnte. In Birmingham entdeckte ich dann eine Apotheke und ich besorgte mir alle möglichen Pflaster. Dann klebte ich so einen Ring über die Stelle wo der Fremdkörper eingedrungen war und Pflaster obendrüber damit es hält. Und damit konnte ich dann zumindest ein Stück wenn auch recht langsam mit Christopher durch die Stadt laufen und schließlich machten wir es uns auf einem Stück Rasen bequem und machten auch ein paar Fotos.

Heute morgen suchte ich dann meine Hautärztin auf, die mir schon zweimal Glassplitter aus dem Fuss gezogen hat und sie fand wieder einen.

Lothar


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