Eine (Teil-) Barfusswanderung über den Alpenhauptkamm (Hobby? Barfuß! 2)

Walter ⌂ @, Thursday, 09.09.2004, 12:46 (vor 7325 Tagen)

Das herrliche Septemberwetter lockt einen immer wieder in die Berge. Die gestrige Wanderung war allerdings nur eine Teil-Barfusswanderung. Der erste Teil führte über ein kiesiges Alpsträsschen. Um mir angesichts der tiefen Temperatur (nahe 0 Grad) und meiner spärlichen Bekleidung Wärme zu verschaffen, benötigte ich schnelle Bewegung trotz spitzigem Kies: also Sandalen anziehen!Die 1600 m Abstieg vom Duanapass nach Soglio musste ich ebenfalls möglichst rasch zurücklegen (Postautoanschluss!). Barfussabstiege sind aber meist deutlich langsamer als Schuhabstiege (vor allem in steinigem Gelände). Also nochmals: Sandalen! Dazwischen aber (Aufstieg Bergalgapass, Abstieg und erneut Aufstieg zum Duanapass: barfuss. Die rauen Gneisplatten wirken wie Schmirgelpapier!
http://homepage.hispeed.ch/Walter_Giger/Bergalgapass/index.htm

[image] Meine Bilder

Eine (Teil-) Barfusswanderung ... (+Nachfrage)

Vesa Local, Thursday, 09.09.2004, 14:45 (vor 7324 Tagen) @ Walter

Hi, Walter!

Hoffentlich bleibst Du noch lange fit!
Dann kannst Du die tollen Berge genießen und mich (uns alle) mit den wunderschönen Aufnahmen erfreuen!!

Ich als ein Küstenmensch, der die Berge kennengelernt hat und viel zu wenig sieht (Meine letzte Bergwanderung war 1990!! :-((( ), kann mich so richtig in die Aufnahmen hineinversetzen:

Der Bergsee lädt ja geradezu zu einem erfrischenden Bad ein! Wie "nur" 10°C? Na, genau richtig!

Bild Nr. 5405: Ich habe das Holz an meinen Fingerkuppen gespürt. Leider empfanden meine Füße gar nichts dabei: Damals war für mich an barfuß-Bergwanderungen nicht zu denken... :-((
*IronieBeginn* Danke, liebe Eltern! *IronieEnde*

Bild Nr. 5361: Wie gerne würde ich in Richtung Bergkamm laufen und durch die Schneefelder stapfen. (Barfuß natürlich! Muß es denn wirklich ausdrücklich erwähnt werden? ;-))))) )

Bild Nr. 5372: Ich muß zugeben, es wirkt abschreckend auf mich!
Sind solche Steinfelder wirklich ohne große(!) Probleme barfuß zui bewältigen?
Ich habe zwar keine größeren Probleme auf Kieswegen oder auch auf kurzen Schotterstrecken, aber ich weiß auch wie scharfkantig solche Bruchstücke sein KÖNNEN. Und ich weiß auch, wie leicht solche Felder anfangen KÖNNEN, sich zu bewegen.
Ich möchte mir nicht den Fuß an solchen Kanten anschneiden!!

Und ich möchte hier aber auch keine Panik verbreiten, sondern frage mangels eigener Erfahrungen ganz unwissend einfach nach.

Über eine nichts-beschönigende-sondern-ganz-ehrliche Antwort würde ich mich sehr freuen, weil evtl. im nächsten Jahr doch mal wieder ein Mittelgebirgsurlaub stattfindet.

Grüße
Vesa Local

Eine (Teil-) Barfusswanderung ... (+Nachfrage)

Walter @, Thursday, 09.09.2004, 16:03 (vor 7324 Tagen) @ Vesa Local

Hi, Walter!
Hoffentlich bleibst Du noch lange fit!
Dann kannst Du die tollen Berge genießen und mich (uns alle) mit den wunderschönen Aufnahmen erfreuen!!
Ich als ein Küstenmensch, der die Berge kennengelernt hat und viel zu wenig sieht (Meine letzte Bergwanderung war 1990!! :-((( ), kann mich so richtig in die Aufnahmen hineinversetzen:
Der Bergsee lädt ja geradezu zu einem erfrischenden Bad ein! Wie "nur" 10°C? Na, genau richtig!
Bild Nr. 5405: Ich habe das Holz an meinen Fingerkuppen gespürt. Leider empfanden meine Füße gar nichts dabei: Damals war für mich an barfuß-Bergwanderungen nicht zu denken... :-((
*IronieBeginn* Danke, liebe Eltern! *IronieEnde*
Bild Nr. 5361: Wie gerne würde ich in Richtung Bergkamm laufen und durch die Schneefelder stapfen. (Barfuß natürlich! Muß es denn wirklich ausdrücklich erwähnt werden? ;-))))) )
Bild Nr. 5372: Ich muß zugeben, es wirkt abschreckend auf mich!
Sind solche Steinfelder wirklich ohne große(!) Probleme barfuß zui bewältigen?
Ich habe zwar keine größeren Probleme auf Kieswegen oder auch auf kurzen Schotterstrecken, aber ich weiß auch wie scharfkantig solche Bruchstücke sein KÖNNEN. Und ich weiß auch, wie leicht solche Felder anfangen KÖNNEN, sich zu bewegen.
Ich möchte mir nicht den Fuß an solchen Kanten anschneiden!!
Und ich möchte hier aber auch keine Panik verbreiten, sondern frage mangels eigener Erfahrungen ganz unwissend einfach nach.
Über eine nichts-beschönigende-sondern-ganz-ehrliche Antwort würde ich mich sehr freuen, weil evtl. im nächsten Jahr doch mal wieder ein Mittelgebirgsurlaub stattfindet.
Grüße
Vesa Local

Eine (Teil-) Barfusswanderung ... (+Nachfrage)

Walter ⌂ @, Thursday, 09.09.2004, 16:22 (vor 7324 Tagen) @ Vesa Local

Danke für die vielen Lorbeeren!
Nun zur Frage:
Ungern habe ich mit scharfkantigem Kies belegte Naturstrassen. Die Gneisplatten am Bergalgapass waren auch neu für mich. Zum Glück lagen die meisten Platten mehr oder weniger waagrecht. Beim Gehen schaut man einfach, dass man von Platte zu Platte gelangt, ähnlich wie bei einem Gartenweg. Allerdings sind die Gneisplatten sehr rauh und das nützt die Fusssohlen mit der Zeit ab. Da der Marsch über die Platten "nur" ungefähr 1.5 Stunden dauerte, hielten die Sohlen durch! :-) Glatter Kalk ist viel angenehmer, allerdings muss man mehr aufpassen, dass man nicht rutscht.

Weil die Gneisplatten rauh sind, rutschen sie auch nicht so leicht. Allerdings wird man ganz automatisch bei jedem Schritt testen, ob die Platte nicht etwa kippt (ein eingeklemmter Fuss wäre nun wirklich nicht angenehm!)

Zum Schluss muss ich allerdings anfügen, dass das Empfinden ja sehr individuell ist. Ausserdem ist es Übungssache, wieviel die Füsse ertragen. Aus diesem Grund empfehle ich (und ich halte mich auch selber daran), auf unbekannten Wegen "Rettungsboote" in Form leichter Schuhe (die aber den Ansprüchen eines Bergweges genügen müssen) mitzunehmen (ich verwende Teva-Sandalen, die sind auf normalen Wanderwegen gebirgstüchtig genug). Letztlich sollte das Barfusslaufen Vergnügen und nicht Leiden bringen! Und gar Dritten zur Last fallen, weil man selber unvorsichtig war, das wollen wir dann doch nicht! (abgesehen vom Spott, den man allenfalls ernten würde!)
Mit andern Worten: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste! Und nun viel Vergnügen beim Barfusslaufen (auch) auf Bergwegen!

[image] http://www.homepage.hispeed.ch/Walter_Giger

... und noch etwas ganz Wichtiges!

Walter ⌂ @, Thursday, 09.09.2004, 17:19 (vor 7324 Tagen) @ Vesa Local

Kein Risiko eingehen!!

Sind abschüssige Gras-, Geröll- oder Schneehalden zu queren (nasses Gras ist besonders tückisch!), dann gibt es nur eins: nicht barfuss gehen, keine Sandalen oder Turnschuhe, sondern solide, hohe Wander- oder Bergschuhe tragen!

Auf meinen Bildern seht Ihr mich mit sehr leichter Bekleidung. Die Fotos stammen samt und sonders von eintägigen Schönwettertouren. Bei mehrtägigen Touren und bei auch nur leichter Gewitterneigung muss ausreichend warme und vor Nässe schützende Kleidung mitgenommen werden! Die Temperatur kann in den Bergen sehr rasch fallen. Schnee ist auf einer Meereshöhe von 2000 m und mehr auch im Sommer keine Seltenheit.

Ich möchte Euch Eure Wanderungen nicht vermiesen, aber auch nicht schuld sein an einem der leider gar nicht seltenen Wanderunfälle (Bergunfälle geschehen häufig an Stellen, wo, objektiv gesehen, gar keine besondere Gefahr besteht).

Also, bitte, bitte, aufpassen und auf Ratschläge und Hinweise der Einheimischen hören!

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... und noch etwas ganz Wichtiges!

Vesa Local, Friday, 10.09.2004, 08:53 (vor 7324 Tagen) @ Walter

Hi, Walter!

Der allerwichtigsten Sätze in Deinen Ausführungen:
(Kann man gar nicht deutlich genug immer wieder hervorheben!)

Kein Risiko eingehen!!

Sind abschüssige Gras-, Geröll- oder Schneehalden zu queren (nasses Gras ist besonders tückisch!),

dann gibt es nur eins: nicht barfuss gehen,
keine Sandalen oder Turnschuhe,

sondern solide, hohe Wander- oder Bergschuhe tragen!

Also, bitte, bitte,

aufpassen und auf Ratschläge und Hinweise der Einheimischen hören!

Ich empfinde es als sehr positiv, daß Du nicht alles "schönredest", sondern deutlich auf mögliche Gefahren hinweist! :-)))

Wie schon so oft gelesen:
Barfuß leben soll Spaß machen!
Und so soll es auch bleiben.

Vor vielen Jahren habe ich mir in einem Fluß mit relativ starker Strömung einmal eine Schnittwunde (ca. 1 bis 1,5 cm lang) am Fuß zugezogen. Und bei dem Objekt handelte es sich lediglich um einen "ganz normalen" allerdings schafkantigen Stein.

Ich kann also sehr gut verstehen, daß hier so oft von Badesandalen die Rede ist. Vor allem, wenn zusätzlich noch das Risiko der "Idioten"-Scherben dazukommt:
Panik im Wasser kann selbst für einen "Gold-Gewinner" lebensgefährlich werden!

Grüße
Vesa Local

... und noch etwas ganz Wichtiges!

Walter ⌂ @, Friday, 10.09.2004, 20:16 (vor 7323 Tagen) @ Vesa Local

Danke für die Unterstützung!

Heute, während einer weitern Barfusstour (Bilder kommen vielleicht noch), habe ich über einen weitern Punkt meditiert:
Möglicherweise sind Barfussgänger auch Leute, die gerne ihre Grenzen ausloten und ihren Körper fordern. Dennoch möchte ich gerade für Bergtouren davor warnen, "auf dem letzten Zahn" zu laufen. Wenn Gefahr droht (z. B. schneller Wetterumschlag) oder wenn schwächere Kameraden in Schwierigkeiten geraten, sollte man genügend Reserven haben, um sich der Gefahr so rasch wie möglich entziehen bzw. einem Kameraden helfen zu können. Also: richtiges Einschätzen seiner Leistungsfähigkeit, damit man nicht völlig ausgepumpt ist, wenn körperliche Reserven lebensrettend wären.

[image] http://htttp://www.homepage.hispeed.ch/Walter_Giger

Eine (Teil-) Barfusswanderung über den Alpenhauptkamm

Bernd A, Thursday, 09.09.2004, 21:16 (vor 7324 Tagen) @ Walter

Hallo Walter,
das sind die Erlebnisse, die zum Nachmachen einladen. Man bekommt richtig Lust, wenn man Deine Bilder sieht, vor allem, wenn man selbst Natur, Berge und barfuß mag.
Ich habe ja meine Barfuß-Wandertour für dieses Jahr schon hinter mir, in Norwegen. Werde bei Gelegenheit mal darüber berichten, im Forum.
Ich wünsche Dir noch viele schöne Wanderungen.
Gruß, Bernd

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