Widerliche Barfusserfahrung (Hobby? Barfuß! 2)

Pedro, Stammposter, Tuesday, 07.09.2004, 08:57 (vor 7327 Tagen) @ Tic

Hallo,
heute wollte ich das schöne wetter nochmal zu einer barfuss-unternehmung nutzen. Zuerst lief ich ein bisschen durch die Innenstadt und ging Shoppen, dann machte ich mich auf den weg zum Badesee. Als ich dabei zur abkürzung eines weges über eine Wiese lief passierte mir das wohl widerlichste, was mir barfuss jemals passiert ist - ich trat barfuss in einen Kuhfladen. Ich hatte es einfach übersehen und bin ganz genau reingetreten. Ich hatte umgehend versucht meine füsse im Gras abzuwischen und sie dann im see schnell gründlich sauber gemacht. Es war einfach nur extrem eklig und wirklich abstossend.
Ich weiss gar nicht, warum ich das so eklig finde - ich laufe ohne probleme überall durch die stadt barfuss, mag es wenn meine füsse richtig schwarz sind, laufe ohne probleme durch dreckige U-Bahnhöfe, Spucke, Kaugummis und selbst Urin in öffentlichen Toiletten stören mich kein bisschen und gehören für mich als "Großstadt-barfüßer" inzwischen zum Alltag, da kenne ich weder ekel noch würde mich sowas im entfernstesten vom barfusslaufen abhalten.
Aber das heute war schon eine andere kategorie, ich habe mich so sehr geekelt, dass mir fast schlecht würde.
Inzwischen spiele ich ernsthaft mit dem gedanken, nicht mehr barfuss zu laufen - zwar ist es in den jahren, in denen ich die Sommer bisher barfuss verbacht habe, noch nie vorgekommen, aber ich möchte sowas auch niemal wieder erleben.
Also, passt immer schön auf, wo ihr hintretet und ich wünsche euch wirklich, dass euch sowas niemals passieren wird.

Hallo Tic,

das ist wohl der Unterschied zwischen Stadt- und Landkindern. Es gibt vier Dinge, bei denen ich mir den Ekel einfach nicht abtrainieren kann: Erbrochenes, Menschenkot, Hundekot und Kaugummi. Kuhfladen und Toiletten-Urin hingegen lassen mich ziemlich kalt.

Und was Andi schon angedeutet hat, kann ich aus Erzählungen meines Großonkels nur bestätigen (wenn mein Großvater noch gelebt hätte, hätte er mir bestimmt das gleiche erzählt): Auf den Dörfern war es für arme Kinder üblich, schon im zeitigen Frühjahr und bis weit in den Herbst hinein barfuß zu gehen. Sie froren so an die Füße, dass sie diese in warme Kuhfladen steckten, sobald einer fiel. Die gab es nicht nur auf der Weide, sondern auch auf den Wegen des Dorfes, da ja die Wagen meist von Ochsen gezogen wurden und die Kühe täglich auf die Weide und in den Stall getrieben wurden. Ekel ist also ziemlich relativ.

Fazit: Gehe weiter barfuß!
Gruß
Pedro


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