In diesem Forum wurde ja bereits der neue Brunnen auf dem Bundesplatz in Bern angesprochen. Auch mich interessierte der Brunnen, als im am letzten Wochenende in Bern war. Am Samstag (4.9.2004) war ich traf ich gegen 22 Uhr vor dem Bundeshaus http://www.google.ch/search?q=cache:3puuNAaPvKMJ:www.picswiss.ch/Bern/BE-01-11.html+bundeshaus&hl=de&ie=UTF-8 ein. Der Brunnen war außer Betrieb, da ein Swingkonzert stattfand. Aber einige Leute saßen dort und hatten die Schuhe neben sich stehen, auch Erwachsene. Auf einem Haufen lagen nicht nur Schuhe, sondern auch Hosen. Kinder hatten sie ausgezogen, sie hatten nur einen Wollpullover über Badekleidung an, den sie hätten ausziehen können, wenn die im Beton eingelassenen Fontänen wieder losgehen sollten. Aber der Brunnen blieb still. Schließlich zogen die Kinder sich wieder an und gingen. Ich war der einzige, der den Platz ohne Schuhe verließ.

Am Sonntagmorgen gegen 9.30 Uhr fuhr ich mit dem Velo wieder am Bundesplatz vorbei. Eine Mutter saß mit ihren zwei Kindern vor dem Brunnen, der immer noch schwieg. Die Kinder hatten bereits sie Schuhe ausgezogen. Jetzt konnten ich erstmalig die Konstruktion im Hellen betrachten. Eine ältere Frau kam mit dem Velo vorbei und sagte, der Brunnen ginge erst um 11 Uhr in Betrieb. Die Kinder maulten. Die Mutter versprach ihnen, daß sie am Nachmittag wieder vorbeikämen, diesmal mit Badezeug. Auch für mich bedeutete es, daß ich mich entfernte, zum Badestrand an der Aare.

Als ich mich auf dem Rückweg nach Zofingen befand, radelte ich noch am Brunnen vorbei. Dort befanden sie viele Kinder vor den Fontänen, die meisten barfuß und in Badekleidung. Aber einige trugen auch noch ein T-Shirt oder Badesandalen. Die Eltern saßen meist in "sicherer Entfernung" vor dem Wasser, aber auch sie hatten die Schuhe oft ausgezogen. Auch ich ließ es mir nicht nehmen, mich mal tüchtig durchzuduschen, das Wasser war wirklich angenehm. Es schien sich keiner dran zu stören, daß ich mir die Hose auszog (eine Badehose hatte ich wohlweißlich drunter angehabt, andere Kleidungstücke brauchte ich nicht ausziehen, sie waren im Gepäck bzw. gleich zu Hause geblieben) und durch die Fontänen ging. Eine ältere Frau ging auch durch die Fontänen, allerdings im langen Kleid und mit Sandalen, wobei sie etliche Geräusche von sich gab. Eine jüngere Frau (vermutlich ihre Tochter oder Schwiegertochter) folgte ihr nach, sie zog wenigstens ihre Flipflops aus, aber auch sie störte es nicht, daß ihre Kleidung (lange Jeans, Bluse) naß wurden. Der Mann der jungen Frau traute seinen Augen nicht. Plötzlich liefen beide Frauen auf den Mann zu und schoben ihn auch in eine Fontäne, was ihm gar nicht gefiel. Auch seine Kleidung (helles Hemd, kurze Hose, Socken, Halbschuhe) war in Kürze total durchnäßt. Später war aber auch er fröhlich, lachend verließen sie den Platz. Die Kinder maulten auch, wenn Eltern sie nötigten, sich anzuziehen und weiterzugehen. Kein Kind verließ barfuß den Platz, einige (zum Glück die Minderheit) mußten sogar Socken tragen. Auch ich mußte irgendwann mal weiter. Bei der Gelegenheit fuhr ich als letztes, natürlich barfuß, mit dem Velo über die Brunnenfläche, um dann aber Richtung Hauptbahnhof abzubiegen, um nach Zofingen zu radeln. Es war so warm, daß ich auf der Heimfahrt weder T-Shirt, noch Schuhe benötigte. Bern ist immer eine Reise wert. Und am besten barfuß! Am liebsten wäre ich da geblieben. Aber heute kommen amerikanische Kunden zu Besuch, mit der Folge, daß ich heute Abend auch noch mit denen zum geschäftlichen Essen muß. Somit muß ich heute in Sachen barfuß und Sommerkleidung abstinent bleiben muß, und das bei erwarteten Temperaturen um 25°C.

Verärgert grüßt

Michael aus Zofingen