Hallo Andreas,

Irgendwie scheint das im Saarland mit den Frauen anders zu sein. Ich führe zwar keine Strichlisten, aber wenn es um erwachsene Menschen z.B. in der Fußgängerzone geht, sehe ich eindeutig die barfüßigen Männer in der Überzahl, wenn nicht sogar alleine. Bei Kindern und Jugendlichen ist das sicher nicht so.

Aus meiner Erfahrung gibt es das "Barfussaufkommen" betreffend ein echtes Nord-Süd-Gefälle, das ist mir im Sommer vor einigen Jahren in Oberfranken (Bamberg u. Coburg) aufgefallen. So viele und auch vom Geschlecht her prozentual ausgewogen verteilt barfussgehende Leute (Männer, Frauen, Kinder, Familien) habe ich bisher in den nordwestlich gelegenen Bundesländern noch nie gesehen. Hier ist nicht nur der Anteil geringer, es scheint auch die Verteilung anders zu sein, m.E. ca. 2/3 Frauen und 1/3 Männer die unverabredet barfuss unterwegs sind.

Dass es bei Frauen eher toleriert wird, stimmt meiner Meinung nach auf jeden Fall.

Toleriert? - das hört sich ja fast schon nach geduldeter Randgruppe an, was mit der Realität aber erfreulicher Weise auch gar nicht übereinstimmt.

Aber was an Füßen (egal ob Männer- oder Frauen-) schön sein soll, ist mir ein Rätsel.

Wirklich? - wenn man Füsse nicht als etwas natürlich Schönes ansehen kann, könnte das dem unbeschwerten barfussgehen m.E. einen mittelprächtigen Abbruch tun. Sicher gibt es rein objektiv gesehen relativ hässliche Füsse, aber im Zusammenhang mit ihrem eigentlichen Sinn des laufens relativiert sich auch das wieder zu etwas Schönem im Gesamtzusammenhang mit der Person, die damit unbefangen barfuss geht. Die Ausstrahlung einer Frau die barfuss geht ist deshalb auch primär nicht attraktiver weil sie vielleicht schöne Füsse hat, sondern WEIL sie barfuss geht und damit sehr viel von ihrer Natürlichkeit zum Ausdruck bringt, was mich dann wiederum sehr ansprechen kann.

Es muß auch nicht immer alles schön sein, denn sonst dürfte wahrscheinlich die Hälfte der Leute nicht mehr auf die Straße wegen Übergewicht, Pickeln, krummer Nase oder sonstwas, was noch alles nicht eingepackt und versteckt wird.

Schönheit liegt ohnehin im Auge des Betrachters, und gut dass es so viele unterschiedliche Vorstellungen davon gibt.

Gruß, Jan