Gestern unternahm ich nach der Arbeit noch eine ca. 20 km lange Radtour und kurz vor dem Schlafengehen noch eine ca. 45 minütige Wanderung durch die Quartiersstraßen, beides "selbstverständlich" ohne Schuhe. Man merkt, daß der Hochsommer vorbei ist. Die einzigen Barfüßer, die ich sonst noch sah, waren Kinder, Besucher eines Nachbarn. Sie spielten auf dem Rasen Fußball. Sie "mußten" barfuß spielen, da ihre Turnschuhe als Torpfosten benötigt wurden. Wobei man das nicht als ernsthaftes Fußballspielen bezeichnen konnte, sondern mehr als Gerangel. Aber es schien ihnen Spaß zu machen, und das ist wohl die Hauptsache. Nach dem Spielen kletterten sie barfuß über den Balkon (Erdgeschoß) in die Wohnung des Gastgebers. Die Torpfosten waren heute morgen noch dort, wo sie gestern waren. (Das Auto (deutsches Kennzeichen) der Besucher aber auch, die Kinder sind also nicht barfuß nach Hause gefahren.

Bei meiner Wanderung hörte ich immer ein "komisches" Geräusch beim Auftreten. Hatte ich mir etwa Blasen geholt, die dieses Geräusch verursachten? Oder war das normal, und ich hörte es nur jetzt, wo es ruhig war, sonst aber nicht, wenn immer Autos an einem vorbeifahren? Da ich aber keinerlei Schmerz verspürte, maß ich dem keinerlei Bedeutung zu. Erst zu Hause, als ich in der Küche auf einen Brotkrümel trat und diesen vom Fuß entfernen wollte (die Füße sind also auch ein ideales Anzeigeinstrument dafür, ob man die Küche mal wieder aufräumen muß; man braucht also dafür keine Augen, und schon gar nicht sollte man wie meine Mutter die Küche "auf Verdacht" reinigen, es könnte ja...), da spürte ich noch etwas anderes unter der Ferse. War das etwa ein Stück Glas? Nein, es war nur ein kleiner Stein, weiß, echtes Juragestein. Hatte ich mir diesen Siech etwa schon am Sonntag eingetreten? Es gelang mir, das Steinchen mit einer Schere herauszuprökeln. Mich wundert nur, daß ich keinerlei Schmerzen verspürte.

Eine Bitte: Dieser Beitrag darf nicht in falsche Hände geraten. Sollte etwa ein Pinakothekscherge oder ein Hausbesitzer mit einem Fußboden, den zumindest er für empfindlich hält, davon Wind bekommen, dann fühlt er sich womöglich noch dazu bestärkt, den Barfüßern das Leben schwer zu machen. Zwar ist Juragestein weich, aber ich wäre nicht in der Lage zu beweisen, daß hartes Quarzgestein sich nicht in der Fußsohle festbeißen würde. Kann sich so ein Stein nicht auch im Schuh festsetzen? Selbstverständlich! Besonders gut halten sich die Steine in den Rillen der Schuhsohlen, wenn man unmittelbar vorher in Hundekot oder Kaugummi getreten ist. Aber wenn man Museumswärter mit solchen Argumenten konfrontiert, dann sind sie auf dem linken Ohr blind und auf dem rechten Auge taub. Vielleicht aus Angst, daß sie selber ihren Dienst barfuß ausüben müßten? Würde manchen, aber längst nicht allen Wärtern gut stehen, barfuß in Kombination mit schnieker Uniform!
Schmunzelnd
Michael aus Zofingen