Hallo Jerry

Hat denn niemand von Euch die Wärter gefragt, wie denn bitteschön Fußschweiss entstehen soll, wenn man immer barfuss ist und die Füße doch daher gut belüftet werden?

Sicher habe ich den Wärter gefragt.
Gekontert hat der gute Mann, dass das durch den Kontakt zwischen Fusssohle und Parkettboden möglich ist.
Ein Glück, dass ich ihm nicht ins Gesicht gegrinst habe.

Ciao
Tiziana

Bartolomé Estéban Murillo (1618 - 1682)
Trauben- und Melonenesser
Um 1645/46

Leinwand, 145,9 x 103,6 cm
Erworben wahrscheinlich 1698 durch Kurfürst Max Emanuel
Inv.-Nr. 605
Alte Pinakothek München, Saal XII

Hallo,

wie denn bitteschön Fußschweiss entstehen soll, wenn man
immer barfuss ist und die Füße doch daher gut belüftet werden?

na, das kann schon passieren, wenn es heiß ist und du dich richtig anstrengst. Auf die Weise habe ich mal beim Möbelschleppen beim Umzug wunderbare schwarze Fußabdrücke auf den neuen hellen Berber-Teppichboden von Freunden fabriziert

Der Knackpunkt ist eher, dass das dem Parkett nicht schaden darf (und auch wohl sicher nicht schadet), schon gar nicht in einem öffentlichen Gebäude von dieser Wichtigkeit und mit diesem Publikumsverkehr.

Viele Grüße, Ralf

Hallo, Allerseits!
Hat denn niemand von Euch die Wärter gefragt, wie denn bitteschön Fußschweiss entstehen soll, wenn man immer barfuss ist und die Füße doch daher gut belüftet werden? Ich dachte immer, der entsteht nur, wenn man stundenlang in Socken und geschlossenen Schuhen herumläuft. *Kopfschüttel* Jerry2

Hallo Jerry2!

Es wäre auch ganz egal, wenn es nicht so wäre. Parkett ist aus Holz, und das kann noch ganz andere Sachen ab. Es gibt Boote aus Holz, die schwimmen sogar im Wasser!

Außerdem ist Parkett entweder geölt (aber bestimmt nicht in öffentlichen Gebäuden) oder versiegelt, und zwar mit einem speziellen Parkettlack, der nach dem Aushärten fast nichts an das Holz ranläßt, es sei denn man kratzt oder schlägt längere Zeit (Stöckelschuhe?), oder es steht Flüssigkeit in größeren Mengen länger darauf. Im öffentlichen Gebäude muß der Lack bestimmte Abriebfestigkeiten aufweisen, ist also besonders widerstandsfähig.

Wenn der Boden professionell gepflegt wird (wovon man im Museum ausgehen sollte), ist auf dem Lack auch noch eine zusätzliche Schicht Parkettpflegemittel aufgebracht, die gelegentlich poliert und erneuert wird. (Dazu muß man sie sogar mit einem extra "Remover"-Mittel entfernen).

Nach mehreren Jahrzehnten kann es sein, daß der Boden trotz alledem so stark in Mitleidenschaft gezogen ist (meist durch große Kratzer von hingefallenen Gegenständen o.ä.), daß er komplett angeschliffen und neu lackiert, versiegelt etc. wird, wonach er wieder für viele Jahre fit ist.

Wenn man die Pseudo-Argumentation der möglichen Beschädigung logisch einordnen müßte, dürfte auf Teppichböden überhaupt nicht gelaufen werden, nicht mal barfuß. Jedenfalls ist das Barfußlaufen sicher die schonendste Benutzung des Parketts.

Es gibt übrigens Schiffsbesitzer, die sich bedanken, wenn man barfuß an Deck kommt - weil man so Rücksicht auf das Material nimmt!

Viele Grüße vom Bodenleger,
Andreas (SU)

Hallo Allerseits,

habe heute mal nach vielen vielen Monaten Abstinenz mal wieder
ins Forum reingeschaut und muss leider feststellen, dass die alten
Probleme halt immer noch bestehen. Auch in (in diesem Punkt nicht
minder wenig toleranteren) Berliner Museen (z.B. Martin Gropius Bau und asiatische Museen in Dahlem) hatte ich vor Jahr(en?) dieses
Problem: keine Schuhe -> kein Museumsbesuch.
Das ist aber uneinheitlich. Im "Hamburger Bahnhof" habe ich letztes
Jahr (oder war's das Vorletzte) einige Besucherinnen ohne Schuhe
entdecken können.
Nach einer Begründung warum das Betreten ohne Schuhe nicht gestattet
ist, habe ich leider nicht gefragt. (Es kann eigentlich auch keine
wikrlich inhaltlich stichhaltige Begründung geben, wie wir ja
alle wissen ...).

Trotz alledem: nicht unterkriegen lassen (es hat ja auch lange
gedauert, bis die "Erde als Scheibe" ausgedient hat. Wird schon )

Grüße, Rudi (Bln)