Wenn man barfuß (oder auch sonst wie anders als "normal") durch eine Stadt oder Landschaft geht, dann begegnet man Leuten, die meckern. Diese Leute sind zwar die Minderheit, aber sie kommt vor. Ich habe mir mal Gedanken gemacht, ob die Leute, die meckern, besonders stark in Sachen Kleidung usw. von der Aufmachung des Barfüßers abweicht. Bei dieser Betrachtung nehme ich Kinder und Jugendliche einmal aus, die sind ein Kapitel für sich.
Man sollte vielleicht meinen, daß ein Mensch, der barfuß und auch ansonsten nicht übermäßig üppig gekleidet unterwegs ist, am häufigsten von Leuten angemacht wird, die besonders dicke Kleidung anhaben (fette Schuhe, Socken, dicker Mantel) oder in feinem Zeug herumlaufen, z.B. mit Krawatte. Diese Beobachtung habe ich allerdings nicht gemacht. Manchmal habe ich so den Eindruck, als ob gerade diejenigen am meisten meckern, die nur unwesentlich mehr anhaben als man selber. Da ist zum Beispiel der Bauarbeiter in langer Arbeitshose, nacktem Oberkörper und Sicherheitsschuhen. Oder ein Mann mit T-Shirt, kurzen Hosen, aber Turnschuhen mit Socken. Oder eine Frau in leichter Sommerkleidung und Flipflops. Spielt hier etwa Neid eine Rolle? Ärgern sie sich nur darüber, daß sie selber mehr anhaben? Oder sind die dicker vermummten Leute nur sprachlos?
Ein Gedankenexperiment (vor der Durchführung wird gewarnt): Ein Mann geht barfuß und in FKK-"Kleidung" über den winterlich kalten Weihnachtsmarkt. Wer wird am ehesten gegen ihn einschreiten (außer die Polizei natürlich)? Vermutlich ein Mensch, der lediglich in einer Badehose unterwegs ist, wird den FKKler zusammenstauchen. Wird vermutlich nie vorkommen. Die Wahrscheinlichkeit, daß sich ein FKKler und ein Mensch in Badehose zufällig zur gleichen Zeit auf demselben winterlichen Weihnachtsmarkt befinden, ist doch äußerst gering.
Mit freundlichen Grüßen
Michael aus Zofingen