Impfdurchbruch (Hobby? Barfuß! 2)

Pedro, Stammposter, Sunday, 29.08.2004, 23:50 (vor 7335 Tagen) @ malo

Hallo Markus!

Es gibt Menschen, die können größtmögliche Probleme bei einer solchen Impfung bekommen. Es zu verpauschalieren, man muß sich impfen lassen, nur weil man regelmäßig draußen unterwegs ist, halte ich und auch mein Hausarzt für übertrieben. Wir haben hier im Ort zwei Impfdurchbrüche. Vor zwei Jahren ein 5-jähriges Mädel. Die ist so halbwegs wieder geworden. Und eine 43jährige Frau, die vor drei Jahren geimpft wurde. Sie hat heute noch die größten Probleme. Also Finger weg davon, wer nicht ständig in einem anerkannt! hochgradig mit Zecken befallenen Gebiet arbeitet! Es gibt Förster, Waldarbeiter, Landschaftsgärtner. Da ist es ratsam. Aber nur wegen ein paar Exkursionen? Dein Risiko. Dann geh nur abseits von Sträuchern. Es gibt genug barfußangenehme weniger zeckenreiche Flächen.

In Deutschland gilt die FSME-Impfung als Indikationsimpfung. Sie wird empfohlen für Leute, die erstens im Verbreitungsgebiet leben und sich zweitens privat oder beruflich häufig in der Natur aufhalten. In Österreich (das freilich von FSME viel heftiger heimgesucht wurde als Deutschland und wo FSME im ganzen Land vorkommt) wird die Impfung für die gesamte Bevölkerung empfohlen. Mittlerweile sind dort 87% geimpft. Es werden auch Impfungen an Schulen durchgeführt. Die Zahl der Erkrankungen ist dadurch um über 90% gesunken.

Vollständigen Imfpschutz hat man erst nach drei Impfungen, die in bestimmten Abständen durchgeführt werden müssen. Außerdem muss die Impfung alle 5 Jahre (bei bestimmten Personen alle 3 Jahre) wiederholt werden. Impfdurchbruch (Impfversagen) heißt, dass eine vollständig geimpfte Person die Krankheit bekommen hat (was bei FSME extrem selten ist, aber vorkommt). Es heißt nicht, dass die Impfung die Krankheit hervorgerufen hat. Da die FSME-Impfung mit inaktivierten Erregern durchgeführt wird, ist das auch kaum vorstellbar - es sei denn, der Impfstoff wäre fehlerhaft. (Erkrankungen durch Impfung sind z.B. bei Tuberkulose bekannt.)

Eine andere Geschichte sind die Nebenwirkungen. Schwere Nebenwirkungen (z.B. hohes Fieber) kommen vor, sind aber sehr selten und im Gegensatz zur Krankheit meist nicht lebensbedrohend. Um das Risiko gering zu halten, muss man die Kontraindikationen beachten (also z.B. nicht impfen, wenn man gerade eine anderweitige Infektion durchmacht).

Weitere Informationen gibt's in Österreich im Internet, z.B. www.apotheker.or.at/internet%5Coeak%5CNewsPresse_1_0_0a.nsf/ 0/A52C9453E6717987C1256CD2003FDEE5?OpenDocument (Sorry, ich weiß nicht, wie man den Link so setzt, dass er direkt aufgerufen werden kann.)

Warum nicht? Hier sind es 16°C und Dauerregen. Trotzdem bin ich gutgelaunt draußen unterwegs. Postamt, Bäcker, Supermarkt....

Jeder hat seite individuelle Barfuß-Kältegrenze. Wenn ich an die Zehen friere, macht's mir halt keinen Spaß mehr, und das ist etwa bei 17 Grand (Sonne) bzw. 20 Grad (Regen) der Fall. Aber gestern und heute war auch für mich wieder Barfußwetter.

Deshalb heute barfüßige Grüße
Pedro


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion