Barfüßiger Samstag mit Hindernissen (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Monday, 23.08.2004, 12:22 (vor 7342 Tagen)

Samstag, 21.8.2004. Morgens Regen, Temperatur ca. 15°C. Also wieder nichts, um barfuß draußen was zu unternehmen. Ich hatte aber auch in der Wohnung noch einiges zu erledigen, was ich immer wieder "auf später" verschoben hatte. Da ist es sicher nur ein GANZ SCHWACHER Trost, daß dafür keine Schuhpflicht existiert, ich konnte mein eigenes Hausrecht ausüben. Bei der Gelegenheit tauchten leere Einwegflaschen auf, und auch meine Diensthose hielt ich für reif für die Reinigung. Gegen Mittag brach aber die Sonne hervor, so daß ich losradeln konnte, bei der Gelegenheit wollte ich das Leergut ordnungsgemäß in den dafür vorgesehenen Containern entsorgen und die Hose in die Reinigung bringen. Es war jedoch stark windig und derart "winterlich" daß ich ein T-Shirt benötigte. Altglas ordnungsgemäß entsorgen ist für mich Routine (und Ehrensache), bei der Reinigung bin ich seltener (und meistens in der Mittagspause an Arbeitstagen). So kam es, daß ich dort erstmalig ohne Schuhe auftauchte. Komischerweise wurde mir das erst bewußt, als die Angestellte nach unten blickte, als ich den Laden betrat. Aber dabei blieb es, sie war freundlich wie immer. Warum sollte sie auch? Ihren Chef habe ich zwar noch nie barfuß im Laden gesehen, aber immerhin in Sandalen ohne Socken und in kurzen Hosen.

Ich mußte aus der Zofinger Altstadt wieder herauskommen. Dieses war nicht so ohne weiteres möglich, da Kunstmarkt war. Also mußte ich das Velo zwischen den Ständen durchschieben. Da mich die Kunst nicht interessierte, schob ich mein Velo ziemlich schnell durch die Gassen. Ich hatte nicht den Eindruck, als ob man mich an meiner Aufmachung störte. Ich radelte weiter, Richtung Dagmersellen, dann nach Aarburg, immer den Himmel in den Augen behaltend. Schließlich radelte ich nach Olten, schob das Velo über die gedeckte Holzbrücke und durch die Altstadt (auch hier keine Kommentare). Schließlich radelte ich am Ufer der Aareufer entlang. An der Straße nach Boningen war eine Baustellenampel, die plötzlich auf rot wechselte. Ich zog beide Handbremsen an, wobei das Bremsseil zur hinteren Bremse riß und die vordere nicht richtig anzog, so daß mir nichts anderes übrig blieb, als mit dem Fuß auf dem Asphalt abzubremsen, eine "Fußbremse im wahrsten Sinne des Wortes". Hätte schlimmer enden können. In eine ähnliche Situation geriet ich, als auf dem Weg zurück auf einem gekiesten Weg am Aareufer plötzlich eine Fußgängergruppe auftauchte und die verbliebene Bremse nicht ausreichte. Eine Frau sagte nur: "Aua, das tut weh!" Sie hatte recht, aber der Fall blieb ohne Folgen.

Zu Hause angekommen, mußte ich feststellen, daß ich die Bremse nicht mit bordeigenen Mitteln reparieren konnte. Somit war mein altes Kurzstreckenvelo, das barfußfreundliche Pedale besitzt und eine funktionierende Gangschaltung, außer Gefecht. Nun besaß ich nur noch mein Mittelstreckenvelo von 1992 mit barfußfreundlichen Pedalen, aber einer Gangschaltung, die man nur mit Tricks bedienen kann, und einem mit "Legostein" (Lüsterklemme zum Anschluß von Lampen usw.) geflickten Bremse sowie mein Langstreckenvelo von 1995, bei dem die Gangschaltung auch nicht mehr einwandfrei funktioniert, und das vor allem weniger barfußfreundliche Pedalen besitzt. Warum schreibe ich das hier überhaupt? Ganz einfach. Ich erwartete am nächsten Tag einen mit dem Zug anreisenden Besucher, mit dem ich eine Fahrradtour unternehmen wollte. Dem kann man doch nicht irgendwelchen Schrott geben.

Nach dem Abendessen war das Wetter immer noch trocken. Da fiel mir ein, daß es vielleicht besser wäre, eines der beiden Fahrräder (natürlich das ältere) bereits jetzt zum Bahnhof zu bringen und es dort abzuschließen anstatt mit zwei Fahrrädern gleichzeitig zum Bahnhof zu fahren um den Besucher abzuholen. Ein "wichtiger" Vorteil war zum Beispiel, daß ich beim ich dann noch in den Genuß eines Barfußspaziergangs kam. Der Bahnhof ist nur 1 km von meiner Wohnung entfernt, jedoch ging ich nicht auf dem direkten Weg nach Hause. Dort angekommen, fing es an zu regnen.

Und wohin die Tour am Sonntag ging und wer der Besucher war, das werdet Ihr in einem gesonderten Beitrag erfahren. Eines vorweg: Es war kein Verwandter, aber auch kein Arbeitskollege, Nachbar, ehemaliger Schul-, Uni- oder Militärkamerad.

Mit freundlichen Grüßen

Michael aus Zofingen


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion