Der Sommer verzieht sich langsam (Hobby? Barfuß! 2)

FrankX, Stammposter, Friday, 20.08.2004, 23:25 (vor 7344 Tagen)

Und damit auch die Barfüsser. Heute war es knapp 20° und regnerisch, aber die Leute scheinen sich schon auf den Winter einzustellen. Sie tragen schon wieder warme Jacken und ich habe heute kaum offene Schuhe gesehen. In der Wohnung ist es im Winter auch um die 20° und ich glaube kaum, dass dort jemand mit gefütterten Jacken rumläuft. Manchmal sind die Leute schon komisch. Wie war ich erstaunt, als ich an einer Bushaltestelle eine Frau um die 40 barfuss gesehen habe.

Ich versuche dem zu enfliehen und werde die kommende Woche im hoffentlich warmen Tessin verbringen. Hoffentlich barfuss :)

Barfüssige Grüsse,

FrankX

Der Sommer verzieht sich langsam

Andi35 @, Stammposter, Saturday, 21.08.2004, 06:22 (vor 7344 Tagen) @ FrankX

Und damit auch die Barfüsser. Heute war es knapp 20° und regnerisch, aber die Leute scheinen sich schon auf den Winter einzustellen. Sie tragen schon wieder warme Jacken und ich habe heute kaum offene Schuhe gesehen. In der Wohnung ist es im Winter auch um die 20° und ich glaube kaum, dass dort jemand mit gefütterten Jacken rumläuft. Manchmal sind die Leute schon komisch. Wie war ich erstaunt, als ich an einer Bushaltestelle eine Frau um die 40 barfuss gesehen habe.
Ich versuche dem zu enfliehen und werde die kommende Woche im hoffentlich warmen Tessin verbringen. Hoffentlich barfuss :)
Barfüssige Grüsse,
FrankX

Hallo Frank!
Du musst aber bedenken, dass in der Wohnung kein Wind geht und es dort auch nicht anfangen kann zu regnen! Bei diesem launischen Wetter ziehen sich eben viele Leute zur Vorsicht mal dicker an, denn ausgezogen haben sie eine Jacke z.B. schnell! Bei uns in der Wohnung ist es ca. 23-25 °C. Dass diese Frau barfuß an der Bushaltestelle stand, verwundert mich allerdings auch, weniger wegen der Temparatur, sondern weil es den meisten Leuten unter 25 °C schon zu kühl ist um barfuß zu gehen, vor allem Frauen haben ja bekanntlich schnell kalt und vor allem kalte Füße! Obwohl, ich habe gestern Abend in meiner Stammdisco sehr sehr viele Frauen in offenen Schuhen und ohne Socken gesehen. Es zeigt mal wieder, dass das Angebot hier für Frauen wesentlich größer ist und Männer, sofern sie es auch gerne täten, offensichtlich nicht die geeigneten offenen Schuhe gefunden haben, sonst wären wohl auch einige Männer so erschienen! Ich habe außer mir keinen gesehen, der ohne Socken dort war! Ich denke zwar, dass das Interesse für "barfuß" bei Frauen einfach größer ist (oder auch sockenlos), aber sicher täten es auch mehr Männer, wenn das Angebot hier nicht so spärlich wäre!
Gruß von Andi!

Beobachtungen in Dänemark

malo @, Stammposter, Saturday, 21.08.2004, 12:30 (vor 7344 Tagen) @ FrankX

Hallo,

voriges Wochenende (besser Mittwoch bis Dienstag) war ich auf Fynen, und im Bereich Odense.
Das Wetter: Mittwoch und Donnerstag sommerlich, Freitag starker Regen bei 22 Grad, Samstag sonnig und 24 Grad, Sonntag ebenso, aber stark windig bei 22 Grad. Montag ab mittag Regen bei 21 Grad.
Die gesamte Zeit!!! über sah ich in Odense, auch am Bahnhof, immer mal eine/n barfuß daher laufen. Alter von 15 bis 65. Auf derartige Leute achtete niemand. AUßER!, drei mal dürft ihr raten!: Außer Deutschen....
Das Thema hatten wir schon.
Während es also am Freitag regelrecht aus den Wolken kübelte, das Wasser manchmal Zentimeter auf Straßen und Bürgersteigen stand, waren erheblich viel Leute barfuß unterwegs. Zumeist irdene FlipFlop- und Sandalenträger. Die hatten sie in der Hand getragen. Als der Regen vorüber war, nahm der barfußanteil wieder etwas ab. Der Boden war weiterhin warm. Aber: da rannten einige vermumt umher. Und immer wieder: Deutsche! Irritierte Blicke, hörbare Kommentare.
Meines erachtens fehlt es bei denen bereits etwas an Hirn, selbst zu entscheiden, bzw. seinen Körper, ob da nun Winterkleidung erforderlich ist, oder nicht. Denn warum schwitzten dann die meisten derer? Rote Köpfe, Geblase aus dem Mund, offene Jacken.... Es ist lächerlich.
Man lebt stets fein nach dem Motto der Masse. Nur nicht auffallen. Immer schön in der Reihe bleiben.
Beobachtungen am Strand von Kerteminde (sandig, mit Muscheln):
Dänen fast nur barfuß. Deutsche zumeist mühselig drein stapfend mit irgendwelchen aberwitzigen "Sommersandalen" etc... Man könnte sich ja an der Muschel schneiden. Deutsche können das wohl, Dänen nicht?

Große Bevölkerungsteile sind mittlerweile Lichtjahre davon entfernt, selbst frei zu entscheiden. Sie sind teilweise "unmündig".
Wunderts wem? Unsere Probleme in der Wirtschaft, Politik, Gesellschaft? Sie spiegeln sich hier wieder.
Der Großteil braucht ein Vorbild, ein Leittier, oder Leithammel. Sonst ist er orientierungslos.
Und so soll es sein: das was Wirtschaft, Medien und "Politiker" sagen, wird gemacht. Und wenn der Schnee schwarz ist, ist er schwarz!

Nur geringe Bevölkerungsteile geben sich dem nicht hin.
Aber das sind dann die sofort in Schubladen gesteckten Außenseiter.
Eben wir Barfußläufer, Radikale, Alternative, Autonome, Extreme, Aussteiger.... Das kann noch weiter verfeinert werden.

Ist das eine Zukunft? Mit Sicherheit nicht. Das ganze Land steckt mehr als tief im Dreck. Den Karren bringt keiner mehr so schnell flott. Wenn endlich alles gleich geschalten ist, ändert sich nie mehr etwas.

mfg,
Markus

Beobachtungen in Dänemark und deutsche Identitätskrise

Barfussjan, Stammposter, Sunday, 22.08.2004, 12:26 (vor 7343 Tagen) @ malo

Dänen fast nur barfuß. Deutsche zumeist mühselig drein stapfend mit irgendwelchen aberwitzigen "Sommersandalen" etc... Man könnte sich ja an der Muschel schneiden. Deutsche können das wohl, Dänen nicht?
Große Bevölkerungsteile sind mittlerweile Lichtjahre davon entfernt, selbst frei zu entscheiden. Sie sind teilweise "unmündig".
Wunderts wem? Unsere Probleme in der Wirtschaft, Politik, Gesellschaft? Sie spiegeln sich hier wieder.
Der Großteil braucht ein Vorbild, ein Leittier, oder Leithammel. Sonst ist er orientierungslos.
Und so soll es sein: das was Wirtschaft, Medien und "Politiker" sagen, wird gemacht. Und wenn der Schnee schwarz ist, ist er schwarz!
Nur geringe Bevölkerungsteile geben sich dem nicht hin.
Aber das sind dann die sofort in Schubladen gesteckten Außenseiter.
Eben wir Barfußläufer, Radikale, Alternative, Autonome, Extreme, Aussteiger.... Das kann noch weiter verfeinert werden.
Ist das eine Zukunft? Mit Sicherheit nicht. Das ganze Land steckt mehr als tief im Dreck. Den Karren bringt keiner mehr so schnell flott. Wenn endlich alles gleich geschalten ist, ändert sich nie mehr etwas. >mfg, >Markus

Hallo Markus (malo),

danke für Deinen interessanten Beitrag! - er spricht mir aus der tiefen deutschen Seele meines (trotzdem ;-) geliebten Heimatlandes, das ich wie Du und viele andere unserer Landsleute auch langsam aber sicher mal wieder Richtung Abgrund gehen sehe. Wir Deutschen leiden seit Ur-Geschichte schon unter dem kollektiven Trauma, unsere natürliche Existenzberechtigung in dieser Welt selbst in Frage zu stellen (entsprechend auch unsere jeweiligen Regierungen) und sind deshalb auch nicht in der Lage, diese anderen Nationen gegenüber selbstbewusst vertreten zu können, die uns natürlich gerne und vorteilsträchtig in unserer naiven, selbst auferlegten und unendlich geduldigen Weltbuhmannrolle bestätigen.

Wir deutsches Ursprungsvolk müssen dringend zu uns selbst zurückfinden, auch um endlich einen sicheren und suverän vertretbaren Platz in dieser Welt zu finden. Ich denke das ist die eigentliche Basis, auf der wir uns langfristig und unabhängig von vergänglichen Wirtschaftswundern wirklich etwas aufbauen können, um als Volk innerlich zur Ruhe zu kommen, so wie die Dänen zum Beispiel. Dann wäre in Folge davon auch unser Umgang mit- und untereinander natürlicher, toleranter und menschlicher.

Gruß, Jan

Beobachtungen in Dänemark und deutsche Identitätskrise

Kai (WN), Stammposter, Sunday, 22.08.2004, 21:40 (vor 7342 Tagen) @ Barfussjan

...

Wir deutsches Ursprungsvolk

...

Was soll denn das sein? Hierzulande siedelte schon praktisch immer ein ziemlich buntes Häufchen.

Kai

Beobachtungen in Dänemark und deutsche Identitätskrise

Barfussjan, Stammposter, Sunday, 22.08.2004, 23:46 (vor 7342 Tagen) @ Kai (WN)

...

Wir deutsches Ursprungsvolk

...
Was soll denn das sein? Hierzulande siedelte schon praktisch immer ein ziemlich buntes Häufchen.
Kai

Hallo Kai,

ich schreib' jetzt hier nie wieder off topic, ein inhaltlicher Fehler und das hab' ich nun davon, und für was und wen soll das überhaupt auch alles gut sein, die Geschwister Scholl haben sich im Endergebnis ebenfalls sinnlos für Andere verheizt, sollte man echt was draus lernen, dann war ihr junger Tod wenigstens nicht ganz umsonst...

...dieses "ziemlich bunte Häufchen" könnte sich jetzt trotzdem langsam mal aufraffen, sein Land nicht weiter zur sozialen Bruchbude absteigen zu lassen. Aber ich werde mich da ab jetzt raushalten, bin überlebensfähig, habe einen Job und keine Kinder, also dann.

Gruß, Jan

P.S.: wir können uns ggf. auch im Stammtischforum noch weiter darüber unterhalten, aber ich denke dass Du schon mitbekommen hast, dass meine Beiträge grundsätzlich menschlich und nicht politisch motiviert sind. Sei mir also bitte nicht böse, wenn ich deswegen mit meiner Antwort etwas überreagiert habe, aber ich bin jetzt erst mal abgetörnt.

Beobachtungen in Dänemark und deutsche Identitätskrise

Andi35 @, Stammposter, Monday, 23.08.2004, 05:42 (vor 7342 Tagen) @ Kai (WN)

...

Wir deutsches Ursprungsvolk

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Was soll denn das sein? Hierzulande siedelte schon praktisch immer ein ziemlich buntes Häufchen.
Kai

Hallo Kai!
Ein "buntes Häufchen", das seit den 60ern vorhanden ist und nicht schon immer, weil billiger und jetzt ist das Ergebnis da! Die Tür stand und steht ja immer noch auf und wir bezahlen das! Viele Arbeitslose Landsleute die bräuchten nicht zu sein! Ich schreibe ein wenig in Rätseln, da ich nicht alles, leider ja noch zum Ärgernis vieler SELBST BETROFFENER Landsleute, genau äußern will! Abschließend möchte ich sagen, dass mir das "bunte Häufchen" so langsam zu bunt wird. Ich hasse Radikalität, aber man ist verbittert, weil man als Einzelner nichts machen kann und man nie mehr als 30 % zusammen bekommt, die eine Meinung mit einem teilen und sie auch unterstützen; OHNE GEWALT!!!! Unsere "guten" Politiker sind ja zu nichts in der Lage, was uns `raus reißen könnte, aber eben unangenehm (unberechtigterweise) für ihren Ruf wäre. Ich hoffe, jetzt nicht verurteilt zu werden, weil ich diese Meinung hier geäußert habe, die zudem auch nicht hierher gehört! Aber ich musste es einfach los werden und auf Deinen Eintrag hin antworten und Jan hat eine gesunde Meinung zu diesen Dingen und erkennt auch die wahren Probleme, die viele immer noch nicht "geschnallt" haben oder eben verharmlosen!
Gruß von Andi!

Beobachtungen in Dänemark und deutsche Identitätskrise

Andi35 @, Stammposter, Monday, 23.08.2004, 05:01 (vor 7342 Tagen) @ Barfussjan

Hallo Markus (malo),
danke für Deinen interessanten Beitrag! - er spricht mir aus der tiefen deutschen Seele meines (trotzdem ;-) geliebten Heimatlandes, das ich wie Du und viele andere unserer Landsleute auch langsam aber sicher mal wieder Richtung Abgrund gehen sehe. Wir Deutschen leiden seit Ur-Geschichte schon unter dem kollektiven Trauma, unsere natürliche Existenzberechtigung in dieser Welt selbst in Frage zu stellen (entsprechend auch unsere jeweiligen Regierungen) und sind deshalb auch nicht in der Lage, diese anderen Nationen gegenüber selbstbewusst vertreten zu können, die uns natürlich gerne und vorteilsträchtig in unserer naiven, selbst auferlegten und unendlich geduldigen Weltbuhmannrolle bestätigen.
Wir deutsches Ursprungsvolk müssen dringend zu uns selbst zurückfinden, auch um endlich einen sicheren und suverän vertretbaren Platz in dieser Welt zu finden. Ich denke das ist die eigentliche Basis, auf der wir uns langfristig und unabhängig von vergänglichen Wirtschaftswundern wirklich etwas aufbauen können, um als Volk innerlich zur Ruhe zu kommen, so wie die Dänen zum Beispiel. Dann wäre in Folge davon auch unser Umgang mit- und untereinander natürlicher, toleranter und menschlicher.
Gruß, Jan

Hallo Jan!
Da hast Du absolut Recht, da greift "ein Rad ins Andere"!
Gruß von Andi!

Beobachtungen in Dänemark

Andi35 @, Stammposter, Monday, 23.08.2004, 04:56 (vor 7342 Tagen) @ malo

Hallo,
voriges Wochenende (besser Mittwoch bis Dienstag) war ich auf Fynen, und im Bereich Odense.
Das Wetter: Mittwoch und Donnerstag sommerlich, Freitag starker Regen bei 22 Grad, Samstag sonnig und 24 Grad, Sonntag ebenso, aber stark windig bei 22 Grad. Montag ab mittag Regen bei 21 Grad.
Die gesamte Zeit!!! über sah ich in Odense, auch am Bahnhof, immer mal eine/n barfuß daher laufen. Alter von 15 bis 65. Auf derartige Leute achtete niemand. AUßER!, drei mal dürft ihr raten!: Außer Deutschen....
Das Thema hatten wir schon.
Während es also am Freitag regelrecht aus den Wolken kübelte, das Wasser manchmal Zentimeter auf Straßen und Bürgersteigen stand, waren erheblich viel Leute barfuß unterwegs. Zumeist irdene FlipFlop- und Sandalenträger. Die hatten sie in der Hand getragen. Als der Regen vorüber war, nahm der barfußanteil wieder etwas ab. Der Boden war weiterhin warm. Aber: da rannten einige vermumt umher. Und immer wieder: Deutsche! Irritierte Blicke, hörbare Kommentare.
Meines erachtens fehlt es bei denen bereits etwas an Hirn, selbst zu entscheiden, bzw. seinen Körper, ob da nun Winterkleidung erforderlich ist, oder nicht. Denn warum schwitzten dann die meisten derer? Rote Köpfe, Geblase aus dem Mund, offene Jacken.... Es ist lächerlich.
Man lebt stets fein nach dem Motto der Masse. Nur nicht auffallen. Immer schön in der Reihe bleiben.
Beobachtungen am Strand von Kerteminde (sandig, mit Muscheln):
Dänen fast nur barfuß. Deutsche zumeist mühselig drein stapfend mit irgendwelchen aberwitzigen "Sommersandalen" etc... Man könnte sich ja an der Muschel schneiden. Deutsche können das wohl, Dänen nicht?
Große Bevölkerungsteile sind mittlerweile Lichtjahre davon entfernt, selbst frei zu entscheiden. Sie sind teilweise "unmündig".
Wunderts wem? Unsere Probleme in der Wirtschaft, Politik, Gesellschaft? Sie spiegeln sich hier wieder.
Der Großteil braucht ein Vorbild, ein Leittier, oder Leithammel. Sonst ist er orientierungslos.
Und so soll es sein: das was Wirtschaft, Medien und "Politiker" sagen, wird gemacht. Und wenn der Schnee schwarz ist, ist er schwarz!
Nur geringe Bevölkerungsteile geben sich dem nicht hin.
Aber das sind dann die sofort in Schubladen gesteckten Außenseiter.
Eben wir Barfußläufer, Radikale, Alternative, Autonome, Extreme, Aussteiger.... Das kann noch weiter verfeinert werden.
Ist das eine Zukunft? Mit Sicherheit nicht. Das ganze Land steckt mehr als tief im Dreck. Den Karren bringt keiner mehr so schnell flott. Wenn endlich alles gleich geschalten ist, ändert sich nie mehr etwas.
mfg,
Markus

Hallo Markus!
Da hast Du aber ganz absolut Recht! Allerdings sind für mich Radikale, egal auf welcher Seite auch immer, Leute, die hoffentlich immer Außenseiter bleiben! Wir hingegen schaden ja keinem, wenn wir barfuß unterwegs sind.
Gruß von Andi!

Auch Barfußläufer schaden (nicht ganz ernst gemeint)!

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Wednesday, 25.08.2004, 07:15 (vor 7340 Tagen) @ Andi35

"Da hast Du aber ganz absolut Recht! Allerdings sind für mich Radikale, egal auf welcher Seite auch immer, Leute, die hoffentlich immer Außenseiter bleiben! Wir hingegen schaden ja keinem, wenn wir barfuß unterwegs sind."

Hallo Andi,
selbstverständlich soll man Radikale und Barfußläufer nicht in einen Topf werfen, nur weil beide zu einer Minderheit gehören. Radikale richten Schaden an, weil sie ihn anrichten WOLLEN. Das muß sich nicht unbedingt in Form roher Gewalt äußern, auch durch Worte kann man Schaden anrichten.
Stimmt es, daß wir Barfußläufer niemandem schaden? Nicht ganz. Es mag vielleicht Barfußläufer geben, die nur aus Protest barfuß laufen, aber das ist wohl die Minderheit. Aber auch diejenigen, die "nur" deswegen barfuß laufen, weil es ihnen Spaß bringt, schaden anderen Leuten. Da wären zunächst einmal die Schuster (pardon: Schuhmacher) und die Schuhindustrie, die wegen uns weniger schwarze Zahlen schreiben. Dann wären da die Ärzte, die sich nicht mehr mit "rentablen" Rücken- und Knieoperationen dumm und dämlich verdienen können, sondern sich nur noch mit Peanuts wie Dornen rausziehen ihr trauriges Dasein fristen müssen. Dann das Hotel- und Gaststättengewerbe: Diejenigen, die sich barfuß nicht überall hintrauen, bleiben gleich fern nach dem Motto "lieber barfuß picknicken als beschuht einkehren". Und diejenigen, die sich tatsächlich trauen, vergraueln bestimmt einige potentielle Gäste (und das sind meist die zahlungskräftigeren Leute). Auch Verkäufer und Verleiher von Skiern leiden unter Barfußläufern. Einmal gibt es keine barfußkompatiblen Skier. Zum anderen schreckt das Skilaufen einige Barfüßer auch deswegen ab, weil man mit Skiern nicht mehr barfuß ist, sondern eigentlich beschuht. Ganz davon abgesehen gibt es sicher auch Barfüßer, die "nur" wegen der Kälte abgeschreckt werden und deswegen lieber in wärmere Gefilde gehen als in Skiorte.
Zu guter Letzt möchte ich auch noch die barfüßigen Radfahrer erwähnen, von denen diejenigen, die kein Auto besitzen und das Velo eigentlich für alle Fahrten verwenden, die größten Volksschädlinge sind (und ich gehöre dazu). Wegen uns leiden die Automobilindustrie, die Raffinerien, aber auch die Taxinehmer und die öffentlichen Verkehrsbetriebe. Durch die Barfüßigkeit schaden wir aber auch denjenigen, die am Fahrradhandel verdienen. Ein Barfüßer radelt behutsamer als ein Schuhmensch, das ist nicht nur gut für die Gesundheit, sondern dadurch hält auch die Fahrradkette länger!
Ich hoffe, daß diese Zeilen nicht zufällig ein Arbeitsloser liest, der früher in einer von mir erwähnten Branche tätig war und nun mir die Schuld gibt. Wenn derjenige dann noch auf die Idee käme, meine Wohnung abzufackeln, dann wäre er ein Radikaler, womit sich dr Kreis wieder schließt.
Mit freundlichen Grüßen
Michael aus Zofingen

Der Sommer verzieht sich langsam

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Monday, 23.08.2004, 13:50 (vor 7342 Tagen) @ FrankX

"Und damit auch die Barfüsser. Heute war es knapp 20° und regnerisch, aber die Leute scheinen sich schon auf den Winter einzustellen. Sie tragen schon wieder warme Jacken und ich habe heute kaum offene Schuhe gesehen. In der Wohnung ist es im Winter auch um die 20° und ich glaube kaum, dass dort jemand mit gefütterten Jacken rumläuft. Manchmal sind die Leute schon komisch. Wie war ich erstaunt, als ich an einer Bushaltestelle eine Frau um die 40 barfuss gesehen habe."

Hallo Frank,
im Winter läuft wohl keiner mit einer gefütterten Jacke in der Wohnung, aber tendenziell habe ich so etwas auch mitgemacht, mitmachen müssen. Die Sommer in Nordeutschland sind in Norddeutschland nicht so warm wie hier in der Schweiz. Es gab durchaus Tage, an denen es auch im Sommer nicht über 13°C anstieg. Entsprechend kühl war es im ungeheizten Haus. Trotzdem mußte ich als Schüler im Sommer ein kurzämeliges Hemd (und bis zu meinem 14. Lebensjahr "selbstverständlich" kurze Hosen ) tragen. Im Winter dagegen war die Wohnung auf über 25°C aufgeheizt, ich mußte aber lange Hosen, ein langärmeliges Hemd und darüber einen langärmeligen Pullover anziehen. Wenn ich die Unverfrorenheit besaß, letzteren auszuziehen, wurde ich prompt von meiner Mutter zusammengeschissen (meinem Vater ging es übrigens nicht besser). Die Begründung: Man geht ja mal nach draußen, etwa zum Ascheimer, zum Briefkasten, zum Komposthaufen. Es wäre doch zu unbequem, jedes Mal eine Jacke überzuziehen. Barfuß durfte ich im Haus nicht laufen, auch nicht im Garten. Man sieht: es ist alles Erziehungssache, in meinem Fall falsche Erziehungssache. Es wird das getragen, was der Kalender befiehlt, wie beim Militär (dort werden bekanntlich auch die Jahreszeiten befohlen). Gesund ist das nicht. Daher sind viele Leute verweichlicht.
Erst seitdem ich in der Schweiz lebe und die meiste Zeit des Jahres nicht die Anwesenheit meiner Eltern ertragen muß, ist es mir gelungen, aus diesem Teufelskreis auszubrechen. Auch im Winter drehe ich die Heizung nicht auf. Die Temperatur sinkt aber nicht so stark ab, daß ich Handschuhe und Mütze in der Wohnung benötige. Die Temperatur sinkt nur selten unter 19°C, so daß ich in der Wohnung im Winter durchaus mit einem T-Shrirt, kurzen Hosen und barfuß auskomme, also fast so wie im Sommer (aber nicht ganz). Wenn ich im Winter "nur mal eben" zum Ascheimer will, dann ziehe ich mir nichts über, es geht auch so. Für längere Abwesenheiten in der Freizeit muß ich natürlich eine Jacke überziehen und Schuhe, und bei noch tieferen Temperaturen auch eine lange Hose. Alles Gewöhnungssache. Einziges Nachteil: Es fällt mir schwieriger, mich daran zu gewöhnen, daß am Arbeitsplatz andere "Gesetze" gelten, bis zu meiner Pensionirung in 17 Jahren.
Mit freundlichen Grüßen
Michael aus Zofingen

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