hello -
Cock A Doodle Doo
einen recht schönen Gruss aus diesem wunderschönem London - bin wegen zwei Lene Lovich Konzerten hier .....
in der New Yorker Jugendherberge hatten sie ja was gegen barfuss - aber hier in London im "Earls Court Hostel" laufen etliche Gäste barfuss rum, und niemand von denen die hier arbeiten, sagt was dagegen ..... ganz schön relaxed sind die hier !!
und ich war in einer MacDonalds Filiale (zugegeben mir ist das peinlich, aber ich hatte echt Hunger, und es war grade kein anderer Laden in der Nähe), und in Amerika steht ja überall: "no shirt no shoes no service" - und hier bei McDonalds habe ich jemanden ohne Shirt gesehen, kein mensch hat was gesagt,
und ich denke mal dass sie dann bei barfuss bestimmt auch nichts gesagt hätten !
[da koennen sich die Amerikaner mal ein Beispiel dran nehmen - die glauben doch tatsächlich es waere KEINE Verminderung der Lebensqualität, man mit so einem Spiesser-Bewusstsein durchs Leben geht - sie kriegen einfach nicht mit dass sie sich da ganz schön was vormachen !! - es waere mir auch egal wenn sie sich nur selber damit Schaden würden, aber sie machen ja auch ANDEREN das Leben damit schwer]
naja - in die Museen barfuss reingehen habe ich bis jetzt nicht versucht - weder beim Museum of London Transport, noch British Museum, noch Natural History Museum -
(ich könnte mir schon fast vorstellen, dass sie in Museen in denen Kunstwerke hängen, noch EHER was sagen wuerden als in den eben genannten ?)

====> also:

ist hier jemand der bescheid weiss wie die da wohl reagieren würden ? ? ? ?
Ich meine, ich war ja vorher und nachher auch nicht barfuss unterwegs sondern hatte Flipflops oder Sandalen an (diese ziehe ich aber unterwegs bei Gelegenheit auch gerne aus), und wieso soll ich dann plötzlich die Schuhe ausziehen nur weil ich grade ins Museum reingehe ?
Aber trotzdem wuerde mich das mal interessieren wie sich das hier verhält in London, mit den Museen und so - haben die ein Problem damit oder nicht ?
Oder anders gefragt: was habt ihr in England ganz im Allgemeinen für Barfuss-Erfahrungen gemacht ??

Gruss: Joscha

London, Donnerstag 5. August 2004

Mein lieber Joscha,............!

Willkommen in der britischen Metropole. Bin hier mit meinem Freund und Partner seit Okt. 2003 und habe seit ich Schuhe vor einigen Monaten, seit es warm geworden ist daheimn gelassen habe, überhaupt keine Probleme gehabt, ausser mit dem Besuches im Westminster-Palace. Ich reise auch in den alten noch dieses Jahr in Bertrieb roten "Routemasters", den hinten rum runden Bussen, kein Problem musst einfach sichergehen, dass Du unten im Busse seitweise fahren kannst, dass DU die Laeute mit ihren staunenden Blicken sehen kannst. WEisst DU die Leute hier sind viel mehr reserviert, darum muss man sie ansehen, dann kriegst Du den Lachkrampf.

London ist total geil, mit barfüssen rumzulaufen, alle schauen mich an, besonders die jungen Männer, die nicht wissen wie sie ihre überholte "Coolheit" verteitigen sollen. Pass aber auf, es hat manchmal unsaftes und rauhes Pflaster bei den Gehsteigen. London fällt aus allen Nähten, so alt ist die Dame.

Ich bin ein 38 jähriger Amerikaner und habe einige Zeilen von Dir gelesen, die nicht so ganz meinen Erfahrungen und mit allen Freunden und anderen Mitmenschen, mit denen ich gelbt und gearbeitet habe übereinstimmt. Amerikanisch und spiessig sein sind unvereinbar. Das gibt es nun einfach nicht. Ich muss mich wieder gegen viele Vorurteile wehren. Diese Unverständniss, was ich sehr gut verstehen kann, weil die meisten von ihnen nie dort gelebt haben und auch weil das deutsche Verständniss sich nicht mit dem amerikanishen vergleichen kann.

Bei McDonald's kann man in den U.S.A. nicht barfuss und nicht ohne T-shirt hinein gehen, weil es recthliche Folgen für die Gesellschaft hätte. Es ist zu verstehen wie Spielregeln, nicht lebens-vemiesende üble dreinrednerische Gebote. Ihr kennt ja doch die zu heisser Kaffee Klage, die um die Welt ging. Das U.S. Rechtssystem hat die sogenannten "Tort-laws," Schadensersatz Gesetzessystem, indem sie ursprünglich dazu kreiert worden sind, die Betriebe mit ihrem Leichtsinn und Schabernackt die Leute zu bescheissen im Schach zu halten. Und laywers, Anwälte haben in den weit zurück liegenden Jahrzehnten sich eine goldene Nase damit verdient, dieses Rechtssytem ihrem Nutzen zu machen, indem sie Millionenersatzklage stellen, wenn wieder etwas "Dummes" passiert ist. Und somit ist Amerika, die "lawsuit friendly society" = Anzeige freundlichste Gesellschaft geworden.

Nun zurück zu London. Gehe einfach in die Welt hinaus und genisse Deine Barfüsse regelrecht; es wird Dir viel geiles passieren.

Dein neuer schwuler Londonführer:

Christopher (38)

Hallo,

mein erster Barfuß-Urlaub führte mich 1999 für einige Tage nach London. Ich hatte nur in einem einzigen Museum Schuhe anziehen müssen: In den unterirdischen War-Rooms, in welchen z.B. Churchill einige Zeit des Krieges verbrachte. Hier mein damaliger Bericht:

September 1999: Nach einem überwiegend barfuß verbrachten Sommer geht's in den Urlaub nach London / Nordengland. Dieser Urlaub war eine gute Gelegenheit, mich erstmals auch außerhalb bekannten Terrains sohlenlos fort zu bewegen. Zuerst ging es für 6 Tage nach London. Hier war ich erst einmal einen halben Tag mit Sandalen unterwegs um ein Gefühl für die Stadt zu bekommen.
Nach den ersten Stunden, es war die ganzen Tage herrlich warm und überwiegend sonnig bei 22 - 27 Grad, wanderten die Sandalen aber in den Rucksack und ich versuchte mich mal barfüßig auf britischem Boden. Entgegen den Befürchtungen waren auf dem Pflaster nur ganz wenige Stellen mit einigen kleinen Scherben und überwiegend konnte ich ganz normal gehen ohne besonders auf den Boden achten zu müssen. Auch wenn ich in all den Tagen nur einen einzigen Barfüßler in London herumgehen gesehen habe, fiel ich bei den Londonern fast gar nicht auf. Die Stadt ist so kosmopolitisch in ihrem Wesen, dass das Ungewohnte schon zum Gewohnten wird. Nur an einer einzigen Stelle musste ich meine Schuhe anziehen: beim Besuch der unterirdischen ehemaligen "War Rooms", aus welchem die Briten ihre Truppen im 2. Weltkrieg heraus kommandierten, verlangte ein Wärter unbedingt Schuhe.
Auch öffentliche Verkehrsmittel sind barfuß kein Problem, weder bei den Bussen, noch in der U - Bahn. Bei letzterer muss man zwar wie immer etwas bei den Rolltreppen aufpassen, dass man den Absprung nicht verpennt, ansonsten sind diese aber relativ sauber und gut zu begehen.
Es ist nur recht witzig, wenn man dann in den relativ engen Zügen sitzt und gegenüber sitzen im klassischen Nadelstreifenanzug gekleidete Geschäftsleute. Das führt dann schon mal zu etwas verwunderten Blicken. Verwunderte Blicke und zwei oder drei Kommentare gab es in meiner Hörweite nur von Touristen.
Barfuß eine Stadt zu erkundigen ist im Nachhinein betrachtet viel angenehmer als mit Schuhen. Zumindest habe ich früher meine Füße viel eher "gespürt", als dieses Mal, obwohl ich täglich etliche Stunden herumgegangen bin. Ohne Druckstellen und Hitzestau geht es sich einfach angenehmer.

Grüße
Kai