Barfuß auf dem Arbeitsamt, die Zweite (Hobby? Barfuß! 2)

Andi35 @, Stammposter, Wednesday, 04.08.2004, 04:38 (vor 7361 Tagen) @ Arved

Hallo!
Ich hatte mich hier neulich schonmal zu Wort gemeldet, als es um das Thema "Barfuß auf dem Arbeitsamt" ging. Für die, die es nicht mitgekriegt haben: Ich arbeite auf dem selbigen und hatte u.a. berichtet, daß ich bislang erst einmal dort einen barfüssigen Kunden hatte, der zudem eher danach aussah, daß man ihm die Schuhe in der Obdachlosenunterkunft geklaut hatte. Außerdem ging es damals darum, daß einige von euch Bedenken hatten, sich barfuß dort zu präsentieren, da sie befürchteten, für durchgeknallt gehalten zu werden, und ich hatte versucht, diese Bedenken zu relativieren.
Heute hab ich nun etwas neues zum Thema zu berichten: Das unwahrscheinliche ist eingetreten. Die erste barfüssige Person älter als 7 Jahre, die ich in dieser Saison in unserer Kleinstadt gesehen habe, war ausgerechnet eine Kundin der örtlichen Agentur für Arbeit!
Ich entdeckte sie in der Wartezone sitzend, ca. Anfang 30, bekleidet mit einer bauchfreien Folklorebluse u. darauf abgestimmtem kurzem Rock. Meine Kollegin, die sie beraten hat, berichtete von einer sachlichen Gesprächsatmosphäre, die Dame hatte Fragen zu ihren beruflichen Perspektiven, sie war bis vor kurzem langjährig in einer sehr konservativen kaufmännischen Berufsfeld tätig, bei dem üblicherweise typische Business-Kleidung getragen wird. Umso mehr erstaunte mich ihr Mut, zur Beratung barfuß zu erscheinen. Die Barfüßigkeit selbst war übrigens kein Thema der Beratung und ist von meiner Kollegin auch überhaupt nicht negativ wahrgenommen worden. Paßte auch irgendwie recht gut zur sowieso recht individuellen Gesamterscheinung u. nicht zuletzt auch zum Wetter.
Ich hab mich dann später noch mit einer anderen Kollegin darüber unterhalten, die von anscheinend sehr ausgeprägten Selbstbewußtsein der Kundin genau wie ich ausgesprochen beeindruckt war.
Weiter so!
Ciao,
Arved

Hallo Arved!
Wie die Meisten hier im Forum, die es häufig besuchen wissen, bin ich auch arbeitslos, aber ich hätte den Mut dazu nicht, obwohl ich auch denke, dass es nicht tragisch ist. Sicher, der Ein oder Andere wird komisch schauen und sich vielleicht auch seinen Teil denken, aber das tun sie auf der Straße o.ä. auch! Wahrscheinlich hatte sie genau darum auch den Mut dazu, da sie sehr selbstbewusst war und eben nichts nach den Anderen frägt. Obwohl es mich andererseits auch verwundert, da Leute, die einen solchen Job ausgeführt haben, sehr oft auch privat eine entsprechend "strenge" Ansicht haben.
Gruß von Andi!


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion