Das vergangene Wochenende sollte im Zeichen von Sonne, Wärme und Wasser stehen, und da haben Schuhe schlicht und einfach keinen Platz. Gegen 7 Uhr radelte ich am Samstag barfuß los, Richtung Basel. Bereits bei der Fahrt über den Hauensteinpaß wurde es derart warm, daß ich mich vom T-Shirt trennen mußte, ich benötigte es auch das restliche Wochenende nicht mehr. Mein Ziel war der Birskopf, nahe beim Barfußpark Birsfelden. Von dort kann man sich im Rhein treiben lassen, das Wasser war erfrischend. Etwa 30 % der Badegäste trugen Schuhe beim Schwimmen, immerhin mußten sie ja wieder zurück zum Ausgangsort. Beim ersten Mal schwamm ich bis zur "Rakete", ich blieb also am linken Rheinufer. beim 2. Mal schwamm ich bis zur Mittleren Brücke, dort hatte ich Mühe, an Land zu kommen, die Treppe lag voller Scherben. Als ich gegen 14 Uhr abermals im Rhein schwamm, mußte ich umdisponieren. Wegen eines Sportbootwettkampfes durfte ich nicht vor der Mittleren Brücke ans rechte Ufer. Eine Aufsichtsperson kam im Motorboot auf mich zugeschossen und verlangte, das ich am anderen Ufer hinaus sollte. Leichter gesagt als getan. Ich wollte noch vor der Wettsteinbrücke an Land, aber es ging nicht. ich trieb auch gefährlich nahe am Pfeiler vorbei. Dann war mein Plan, bei der Münsterfähre an Land zu gehen, aber die Strömung war derart stark, daß ich auch das nicht schaffte. Da entschloß ich mich, abermals über den Strom zu schwimmen. Bei der Mittleren Brücke durchschwamm ich den mittleren Bogen und hinter der Johanniterbrücke gelang es mir endlich an Land zu gehen. Nun mußte ich barfuß, in der Badehose und ohne Brille über zurück zum Birskopf. Da meine Füße aufgeweicht waren, spürte ich den heißen Asphalt und jede Unebenheit stärker als sonst. Vielleicht war auch das der Grund, weshalb mir die Straßen Basels während meines abendlichen Besuches des Feuerwerks (ich berichtete) schwieriger vorkamen als etwa im Herbst.

Am Sonntag schwamm ich keine weiten Strecken mehr, vor allem deswegen, weil in der Innenstadt recht viel Scherben lagen, die Feierlichkeiten hatten ihre Spuren hinterlassen. Aber auch dann empfand ich das Gehen als schmerzhaft, eigentliche Verletzungen habe ich mir aber nicht zugezogen. Das barfüßige Radfahren zurück nach Zofingen empfand ich allerdings nicht anstrengender als sonst. Beim Radeln kommen offensichtlich andere Fußpartien mit dem "Boden" in Berührung als beim Gehen. Als ich die Stadt Olten erreichte, sah ich, wie viele Leute unterwegs waren, sie wollten das Feuerwerk beobachten. Meine Barfüßigkeit fiel aber weder in der Oltner Altstadt, durch die ich mein Velo schob, noch am Aareufer bei der Holzbrücke, wo ich mein Rad abstellte, auf. Ich blieb allerdings der einzige ohne Schuhe, ich hatte jedoch einen barfußfreundlichen Standplatz (Steinstufe am Ufer, auf der sich infolge des gelegentlich höheren Wasserstandes Sand abgelagert hat). Gegen 23 Uhr war das Feuerwerk vorbei, ich radelte heim. An der Straße stand ein barfüßiger Mann vor seinem Haus. Ab und zu sah man noch mal eine Rakete. Ein im Grunde genommen schönes Wochenende neigte sich dem Ende zu.

Als ich heute morgen in Bad ging, spürte ich jede Fliesenfuge. Auch das Tragen von Schuhen verursacht nun Schmerzen. Vermutlich habe ich meinen Füßen doch ein bißchen zu viel zugemutet. Aber deswegen aufs Barfußlaufen verzichten? Niemals!

Mit freundlichen Grüßen

Michael aus Zofingen