Mutter & Kind - nette Begegnung (Hobby? Barfuß! 2)

Franz (S) @, Stammposter, Sunday, 25.07.2004, 16:22 (vor 7371 Tagen) @ Markus U.

Hi Markus!

Auch ich erlebe (und erlebte) dies immer wieder. Daß ihre Kinder nicht barfuß auf der Straße herumlaufen dürfen, begründen die Eltern in der Tat zumeist mit den herumliegenden Scherben, wobei es meistens die Mütter sind - die Väter sagen hier eigentlich so gut wie nichts - zumindest ist es bei meinen Begegnungen mit diesen Leuten so gewesen.
Als ich z.B. neulich mit meinem Freund Markus U. in Stuttgart war, standen wir vor "meinem" Haus, wo ich meine Kindheit verbrachte, als eine Familie mit zwei kleinen Kindern - geschätztes Alter: etwa acht Jahre - an uns vorbeiging. Die Kinder sahen uns beide barfuß und betonten dies auch lautstark gegenüber ihren Eltern. Weiter oben führt ein Weg in einer Parkanlage hinein, wo Markus und ich kurz darauf vorbeigingen. Dort sahen wir eine schimpfende Mutter, die einem ihrer Kinder seine Gummistiefel (!!!) wieder auf die Füße steckte. Der Vater stand teilnahmslos daneben.

Ich verstehe auch nicht, warum sich viele Männer in der Gegenwart ihrer Frauen so teilnahmslos verhalten. Vermutlich haben sie in ihrer Ehe "nichts zu sagen", weil die Frau die Stärkere ist.

Das glaube ich auch. In puncto Kindererziehung sind es sowieso zumeist die Frauen, welche deutlich im Vordergrund stehen - zumindest ist dies meine Meinung.
Der Vater wird meistens erst dann "interessant", wenn die Kinder ein gewisses Alter erreicht haben (Papa, mein Fahrrad ist kaputt o.ä.). Auch sind so manche Männer unter dem Pantoffel bei ihren Frauen. So einen Mann habe ich auch gekannt - einen ehemaligen Kollegen von mir. Er war ein grundgütiger Mensch, der es immer allen recht machen wollte und dabei immer wieder Schiffbruch erlitt. Anstatt daraus zu lernen macht er trotzalledem so weiter. Seine Frau hatte absolut die Hosen an. Er erzählt es mir und meinte auch noch, daß er sie ganz gewiß nicht mehr haeiraten würde. Es muß für ihm die Hölle gewesen sein. Sein Geld, welches er mit seinem Schweiße verdient hatte, wanderte auch zu ihr und er bekam auch ein bißchen Taschengeld davon ab. Wie oft pumpte er Kollegen in der Firma an - auch mich, weil ihm das "Taschengeld" nie reichte. Wie es aber mit seinen Kindern in puncto Erziehung aussah, erzählt er nicht, obwohl ich es mir zusammenreimen kann.
Das, was er erzählte, war die Tatsache, daß er seinen Kindern (zwei Söhne) Dinge wie Computer und die dazugehörenden Spiele gekauft hatte und dies alles stets auf Pump. Traurig!

Letztens ging ich an einem Kindergarten vorbei.Es war gerade Mittagszeit und die Mütter (ich sah dort keine Väter) holten ihre Kinder ab. Diese kamen auch schon auf sie zugestürmt. Als sie mich sahen, konnte ich ein mehrfaches "Baaaaaaarfuuuuß" vernehmen.

Das ist mir auch schon aufgefallen, daß kleine Kinder das Wort "baaaarfuuuuß" besonders gedehnt und betont aussprechen,, offensichtlich erscheint es ihnen besonders bemerkenswert, wenn erwachsene Männer auf der Straße barfuß gehen, so daß sie ihrerseits auf diese Weise von den Eltern oder sonstigen erwachsenen Begleitpersonen einen Kommentar dazu erheischen wollen.

Das habe ich mir auch schon gedacht. Ein Exemplar aber tanzte auf dem Eßlinger Weihnachtsmarkt total aus der Reihe, und so ein Kind ist mir seither niemals mehr begegnet (Barfuß sind die...). Ich meine sogar, daß sie bei barfüßigen Männern ganz anders reagieren als bei barfüßigen Frauen - warum das so ist, konnte ich bisweilen noch nicht ergründen.

Besonders fiel mir eine Mutter auf, die zwei Kinder an ihre Hände führte. Die Kinder verdrehten ihre Köpfe nach meinen Füßen und fragten ihre Mutter, warum denn der Mann da baaaarfuuuß geht.
Sie konnten ihren Blick nicht von meinen Füßen lassen, wobei die Mutter ziemlich genervt die Straßenseite wechselte. Ich finde, daß es einfach eine besonders übertriebene Angst der Mütter ist, wenn sie solche Panik vor Scherben usw. haben. Gerade Kinderfüße sind in der Entwicklung und die Knochen noch weicher als bei einem Erwachsenen.

Gerade weil die Füße von Säuglingen und Kleinkindern so zart wirken, ziehen manche Sorgeberechtigten daraus den falschen Schluß, sie müßten die "schwachen" Füßchen zum Schutze vor allen möglichen und meist ohnehin nur eingebildeten Gefahren buchstäblich "in Watte pakken", also ihnen gleich nach der Geburt alberne Strampler und Söckchen verpassn und bald danach auch Schühchen daran montieren. In Wirklichkeit lernt ein Kind barfuß am besten laufen, denn der Mensch ist schließlich als Barfußläufer und Sohlengänger erschaffen, wenngleich ein Großteil der Menschheit sich lieber mit Schafen, Schweinen und Rindviechern gemein macht, indem er als "Möchtegern- Huftier" durch die Gegend stolpert.

Guter Vergleich *g*! Ich finde, daß zarte Füße stark werden, wenn sie trainiert werden und das geht eben nun mal nur barfuß. Wenn das Kind dann auch mal eine kleine Scherbe erwischt, dürfte das wohl auch kein Weltuntergang sein. Ich hatte auch schon ab und zu kleine Scherben in der Fußsohle und sogar Reißzwecken in der Ferse stecken. Die Scherben konnte ich bisher gut ohne Hilfsmittel herausziehen, da diese Splitter immer ein kleines bißchen herausragten, und die Reißzwecke zog ich halt einfach aus dem Fuß heraus und lief barfuß weiter, als wäre nichts geschehen. Zum Glück blieb ich bislang bis auf diese kleinen "Unfälle" unversehrt. Im Übrigen liegen Scherben meistens in größeren Mengen auf dem Boden, so daß man sie ohne ständiges auf dem Boden starren schnell erkennen kann.
Als Kleinkind bekam ich auch so einen Strampler verpaßt - ich glaube, daß ich diesen von meiner Oma bekam. Dieses Ding war ja oberscheußlich. Ich kann mich zwar nicht mehr an dieses Ding erinnern - also daß ich das trug, aber so manche Bilder können dies bezeugen. Die zweite Alternative waren eben diese komischen weißen Schuhchen mit weißen Sockchen (schauder).

Leider stecken Kinderfüße zumeist in leider oft zu engen Schuhen. Die Füße werden dadurch besonders stark geschädigt. Auch ich mußte immer Schuhe mit Söckchen tragen. Es waren meistens Schuhe mit erhöhtem Schaft und weiße Socken. In diesen Gefängnissen konnten die Füße naürlich nicht atmen. Zum Glück war meine Mutter damals mit meinen Schuhen sehr sorgfältig, so daß mir wenigstens kein dauerhafter Fußschaden entstand.

Ich habe die gleiche Erfahrung gemacht. Auf alten Fotos aus meiner Kleinkinderzeit bin ich auch mit hohen weißen Schühchen und weißen Söckchen zu sehen. Trotzdem hatte ich stets die Sehnsucht, barfuß zu sein, was ich aber niemals eingestanden hätte, weil ich es für eine Makke hielt.

Ich hielt Barfuß auch für eine Macke. Vielleicht hatte ich deswegen so eine Aversion im Bezug zu Barfuß. Bin ich froh, daß ich diese Aversion bald ablegte und somit die allerersten barfüßigen Gehversuche unternahm. Früher hatte ich sogenannte Hausschuhe, welche ich stets mit Socken auf die Füße schob. Dann kam die Zeit mit den Holzglogs. Auf einem Film, welchen ich auf der Insel Rab in der Adria machte, sieht man mich im Stadtpark mit diesen weißen Dingern an den Füßen herumlatschen. Zum Glück hatte ich keine Socken an.

Ich wäre damals gerne barfuß gelaufen, aber mir mußte wohl so viel negatives darüber eingetrichtert worden sein, so daß ich bis in meiner frühen Jugend (so um die 13 oder 14 Jahre) sogar schämte, öffentlich Fuß zu zeigen - selbst in Sandalen.
Im Urlaub hatte ich meistens sogenannte Badeschuhe bzw. Strandschuhe aus Plastik an die Füße geschnallt. Barfuß? Das war damals für mich undenkbar. Zum Glück änderte ich meine Meinung mit der Zeit grundlegend.

Das ist wirklich ein Glück, daß sich Deine Meinung grundlegend änderte!
Ich habe glücklicherweise niemals Badeschuhe besessen, denn wenigstens im Freibad und am Strand war barfuß für mich immer eine Selbstverständlichkeit (aber bereits auf der Promenade waren sokkenlos getragene Sandalen Pflicht, und in die Grundschule tapste ich ganz selbstverständlich mit besockten Sandalenfüßen und kurzen Hosen, ohne etwas dabei zu finden - was ich nachgerade überhaupt nicht begreifen kann, da ich heute AUF KEINEN FALL freiwillig so herumliefe, aber zum Glück hat Gott es so eingerichtet, daß der Mensch proportional zum Alter auch an Weisheit zunimmt.

Gut, ich muß der Vollständigkeit halber erzählen, daß die Strände auf der Insel Rab zumeist nicht mit Traumstränden, wie man sie sich mit kilometerweiten Sandstränden und die obligatorisch dazugehörenden Palmen vorstellt, ausgestattet sind, sondern zumeist mit Beton angelegte sogenannte "Sonnenterrassen". Wenn man dann ins Wasser gehen wollte, mußte man gut achtgeben, wohin man trat, denn der zunächst sehr seichte Meeresboden war mit Steinen übersät. Sicherlich bin ich trotzdem nur barfuß ins Wasser gegangen, aber am Strand entlang oder auch zurück zum Hotel (5 Minuten zum Gehen) waren meistens diese oberscheußlichen Dinger an meinen Füße. Mich wunderte es, daß meine Mutter und mein Vater meistens barfuß zum Strand gingen. Ich trottete mit meinen Plastiklatschen neben meinen barfüßigen Eltern her. Allerdings änderte sich das in unserem letzten zusammen verbrachten Urlaub (auch Rab): Dort war ich zu 60 % barfuß, allerdings kamen dann auch die o. g. weißen Holzglogs zum Einsatz! Heute hätte ich außer ein paar Flip-Flops überhaupt nichts mehr an Gehhilfen dabei - wie vor zwei Jahren in meinem Urlaub, wo ich nur ein paar Dockers - Sandalen im Reisegepäck hatte und diese niemals brauchte.

Barfüßige Sommergrüße
Franz

Ebenfalls barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Herzliche Barfüßige Sommergrüße

Franz


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