Ist der Barfussdrang bei Mädchen größer? (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Friday, 23.07.2004, 08:06 (vor 7456 Tagen) @ Andi35

"Also ich könnte mir das so erklären: Frauen, auch schon kleine Mädchen, sind gefühlsbetonter als Jungs oder eben Männer. Mit der Zeit, wenn die Kinder ins reife Alter kommen, legen sich die Weichen gefühlsmäßig noch mehr, so denken Frauen mehr "aus dem Bauch heraus", während Männer doch mehr rational denken. So ist wohl das schöne Gefühl des Barfußlaufens bei einer Frau intensiver und sie lebt es eher aus, auch an Plätzen, wo Männer vielleicht mehr nachdenken, ob es angebracht ist, oder was Andere denken. Frauen können es auch besser ausleben als Männer, da sie es meiner Meinung nach intensiver empfinden und es bei ihnen, wie bereits erwähnt, nicht so negativ "behaftet" ist, als bei Männern."

Hallo Andi!

Das stimmt, daß Männer rationaler denken und Frauen "aus dem hohlen Bauch". Das trifft für das Tragen von Schuhen, aber auch anderer Kleidung zu. Ein Mann neigt eher dazu, den gegenwärtigen Zustand beizubehalten, der Ausdruck "Trägheit" ist vielleicht nicht so verkehrt. (Ein Physiker würde sagen: Männer besitzen ein höheres Trägheitsmoment als Frauen). Wenn eine Wegstrecke mal "gut" und mal "schlecht" ist, dann zieht eine Frau die Schuhe öfter mal an und mal aus, während ein Mann meist die Schuhe anbehält oder in selteneren Fällen durchgängig barfuß läuft. Im Restaurant oder im Zug zieht eine Frau die Schuhe und stellt die Füße auf die Schuhe, ein Mann macht es nicht. Zweifellos spielen die Argumente eine Rolle, daß eine Frau entweder (unbequeme) hochhackige Schuhe, die man schnell ausziehen kann oder Flipflops/Sandalen trägt, für die dasselbe gilt. Männer dagegen tragen häufig Schuhe, die man nicht mal eben abstreifen kann, sondern mühsam aufschnüren muß. Aber: Es gibt auch für Männer Schuhe, die man schnell ausziehen kann, selbst wenn die Auswahl deutlich magerer ist als für Frauen. Aber selbst wenn Männer leicht ausziehbare Schuhe tragen, dann behalten sie sie an, während Frauen auch schwerer ausziehbare Schuhe (z. B. Turnschuhe oder lange Stiefel) schneller ausziehen. Das trifft übrigens auch für Socken zu. Frauen tragen eigentlich selten Socken (ich meine solche aus "richtigem" Stoff): Im Sommer tragen sie die Schuhe barfuß, im Winter in Kombination mit Nylonstrümpfen/-strumpfhosen. "Richtige" Socken (oder Kniestrümpfe) werden von Frauen fast nie in Kombination mit kurzen Hosen oder Röcken getragen (bei Männern schon, letzteres zumindest in Schottland), und wenn schon, dann in Form von Füßlingen, die ich persönlich nicht mag. In Kombination mit Wanderstiefeln tragen aber auch Frauen richtige Socken. Nie habe ich Frauen gesehen, die barfuß in Wanderschuhe steigen, Männer eigentlich auch nicht, außer mich selber, wenn es mir es im Winter im Gebirge in Turnschuhen zu kalt war. Öfters habe ich aber schon beobachtet, daß, wenn Männer und Frauen eine Wanderpause einlegen, das Verhalten unterschiedlich ist, zumindest bei hohen Temperaturen, nicht im Winter. Die meisten Männer behalten ihre Wanderstiefel an. Diejenigen Männer, die sie ausziehen, behalten aber die Socken an. Von den Frauen ziehen mehr die Wanderschuhe aus, wobei keine in Socken bleibt, sondern sich auch dieser entledigt.
Frauen neigen auch dazu, sich zehnmal am Tag umzuziehen, Männer nicht. Bei mir reicht einmal Kleidungswechsel: bei der Arbeit Dienstkleidung, danach Freizeitkleidung. Und ich bin auch nicht böse deswegen, daß ich am Wochenende die Dienstkleidung nicht benötige.

Das von Dir erwähnte "Negativimage" von barfüßigen Männern hängt sicher auch damit zusammen, daß in den obersten Chefetagen auch heute noch überwiegend Männer residieren. Vielleicht so ein "überarbeiteter" Oberdirektor heimlich das Verlangen nach Mitarbeiterinnen, die sich nicht so "verschlossen" anziehen, wozu sicher auch Flipflops gehören, die man mal eben ausziehen kann. Derselbe Oberdirektor verlangt jedoch von seinen männlichen Mitarbeitern, daß sie ständig mit Anzug, Krawatte, geschlossenen Schuhe und Socken herumlaufen. Warum verlangt er überhaupt so etwas diskriminierendes? Vielleicht möchte er nicht, daß seine jüngeren Untergebenen es besser haben als er selber. Und er selber traut sich vielleicht deswegen nicht, weil er einen Schmärbuch besitzt, schneeweiße Haut und Nagelpilz. So wird das Negativimage von barfüßigen Männern von Generation zu Generation weitergetragen. Es wird noch Generationen dauern, bis der barfüßige Mann am Bankschalter in T-Shirt und Shorts genauso selbstverständlich ist wie heute die Frau am Bankschalter in Flipflops, Minirock und nabelfreien Top mit Spaghettitägern.
Kopfschüttelnd
Michael aus Zofingen


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