Weitere Erlebnisse an der renaturierten Wigger (Hobby? Barfuß! 2)

Andi35 @, Stammposter, Friday, 23.07.2004, 03:05 (vor 7373 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Andi!
"Aber wenn ich zerdepperte Bierflaschen sehe, dann hört bei mir der Spaß gerade wieder auf, dann hätte ich meine Schuhe schön angelassen oder wäre eben nicht in das Wasser gestiegen, das wäre mir zu gefährlich. Ich finde es echt eine "Schweinerei", dass diese Bauarbeiter gerade dort Glas hinschmeißen, wo man doch verstärkt mit Kindern oder auch Erwachsenen rechnen muss, die sich dort mal schnell ein "Barfußvergnügen" holen und gönnen!"
Vielleicht war ich etwas voreilig, für ALLE Abfälle gleich die Bauarbeiter verantwortlich zu machen. Eventuell haben die Bierflaschen auch andere zerdeppert. Aber egal, eine Schweinerei ist es in jedem Fall. Und wenn jemand versehentlich mal Glas fallen läßt, dann ist es nicht zuviel verlangt, die Scherben am besten gleich zu beseitigen, oder, wo es nicht möglich ist, etwa einen größeren Stein darüber zu legen, damit sich niemand verletzt.
"( Das Verhalten der Frau hat wohl weder was mit dem Schuhwerk zu tun gehabt, noch mit dem Charakter, der hierbei, denke ich mal, ja auch keine Rolle spielt. Ich denke vielmehr, dass sie es dort, wo sie die Schuhe wieder anzog, einfach für angebrachter oder gar notwendig empfunden hat! Ich verstehe es allerdings auch nicht, warum man sich ständig die Schuhe an und aus zieht. Entweder bleibe ich dann barfuß, oder ich behalte meine Schuhe ganz an. Wenn ich barfuß gegangen bin, ziehe ich sie eh erst wieder an, wenn ich zu Hause meine Füße gewaschen habe. Da hat eben Jeder eine andere Auffassung, aber mir wäre das auch zu lästig und unnötig zumal sie ja im weichen Gras ging, wo sie die Schuhe ja wieder anzog. Gerade dort ist es doch super angenehm und besser, als auf harten Steinen!"
Ich habe folgendes geschrieben: "Die Frau dagegen bevorzugte wie der Hund die Wiese, wozu sie wieder die Schuhe auszog, um sie beim überqueren von Feldwegen kurzfristig wieder anzuziehen. " Sie zog also auf dem Gras wieder die Schuhe aus, tat also das, was auch Du tun würdest. Allerdings waren ihr wohl die Feldwege, die sie zwischen den Wiesen überqueren mußte, zu dreckig, steinig oder was auch immer, so daß sie dort "kurzfristig" die Sandalen anziehen "mußte". Ich gebe Dir Recht, das es recht umständlich ist, die Schuhe andauernd an- und auszuziehen. Auf dem steinigen Bachbett "konnte" sie auch nicht durchgängig Schuhe tragen, da sie durchs Wasser mußt und ihre Schuhe offensichtlich wasserempfindlich waren. Gerne wechsle ich auch nicht von barfuß auf Schuhe, aber in einigen Fällen bleibt mir keine andere Wahl, z. B. wenn eine Passage durch Gestrüpp einer weichen Wiese folgt. Bei kurzzeitigen Abwesenheiten habe ich in der Regel aber keine Schuhe dabei. Wenn ich länger mit dem Fahrrad unterwegs bin und unterwegs mal wandere, dann lasse ich nicht selten die Schuhe, soweit ich welche mithabe, am Fahrrad. Da ich zu Hause keine Schuhe trage, von Ausnahmefällen einmal abgesehen (arbeiten mit elektrischen Geräten, hoher angekündigter Besuch), entfällt auch das Schuhe anziehen nach dem Waschen. Nach längerem Barfußlaufen habe ich auch das Bedürfnis, mir die Füße zu waschen, damit ich den "Mohr" nicht in der Wohnung verteile. Als ich noch ständig Schuhe trug, wechselte ich schließlich auch von Straßenschuhen auf Hausschuhe.
Gestern radelte ich mal wieder barfuß an die Aare zum Baden, obwohl ich eine Badeanstalt direkt vor der Tür habe. (Ich war übrigens nur wenige Male dort, und zwar zu Zeiten, als ich noch nicht in meiner jetzigen Wohnung, sondern in einem möblierten Zimmer in der Altstadt lebte). Die "richtige" Badeanstalt ist mir zu voll, sie ist gechlort, und sie kostet Eintritt, daher bevorzuge ich die natürliche Gewässer. Als ich wegfuhr, kam mir eine Frau entgegen, die vom Autoparkplatz zur Badeanstalt ging, immerhin etwa 300 Meter, barfuß und nur mit Badeanzug und Bluse bekleidet. Als ich wieder nach Hause kam, verließen die letzten Gäste gerade die Badi, darunter eine Familie. Während die meisten leichte Sommerkleidung mit Sandalen trugen, ging die jüngste Tochter barfuß und nur mit Rock und Bikinioberteil zurück zum Auto. Offensichtlich gefiel ihr der warme (nicht heiße) Asphalt nicht sonderlich, sie lief etliche Meter hinter dem Rest der Familie, die Mutter drängte schon. Aber besser drängen als Barfußlaufen verbieten! Als ich dann noch auf die Hofeinfahrt radelte, marschierte auf der Straße ein junger Musiker entlang, barfuß, in kurzen Hosen und T-Shirt und einen schweren "Geigenkasten" tragend (Ich kenne mich mit Instrumenten nicht aus! Das, was im Kasten war, war größer als eine Violine, jedoch kleiner als ein Kontrabaß). Oder hatte er nur seine Schuhe im Kasten, und um nicht als "unechter Barfüßer" entlarvt zu werden, wählte er statt einer einfachen Plastiktüte den weniger verdächtigen Geigenkasten? Ich glaube, daß er nur sein Instrument trug.
Gegen 20.30 Uhr war es immer noch so warm, daß ich mich entschloß, barfuß am Ufer der renaturierten Wigger spazieren zu gehen, die vielen Jogger, Radfahrer und Hundeführer störten sich nicht an meiner Barfüßigkeit. Da ich ansonsten nur eine Sporthose trug, hielten sie mich wohl auch für einen Sportler. Ein älterer Radfahrer sagte zu mir: "Nicht gehen, säckeln! Im Laufschritt, lauf, lauf!" Ich tat es nicht, schließlich bin ich aus dem militärdienstpflichtigen Alter heraus. Auch kamen mir eine Mutter und ihre kleine Tochter entgegen. Die Mutter ging zu Fuß, mit Flipflops. Die Tochter fuhr auf einem kleinen Plastiktrecker (zum Treten) nebenher, Sie war lediglich mit langer Hose und Sandalen gekleidet. Als sie mich sah, riß sie die Schuhe von ihren Füßen, warf sie zu boden und strampelte barfuß weiter. Die Mutter war zunächst sprachlos, hob die Schuhe auf und ging auf den Trecker zu und hielt ihr die Schuhe entgegen. "Nein!" schrie die Tochter. Der Ton klang ähnlich dem Gequarke dem eines Kindes, dem der Zahnarzt mit der "Bohrmaschine" an die Zähne will. Daraufhin gab die Mutter nach, zog ihre eigenen Schuhe auch noch aus und ging barfuß weiter. Es ist halt Sommer!
Mit freundlichen Grüßen
Michael aus Zofingen

Hallo Michael!
Mag sein, dass es nicht die Bauarbeiter waren, aber da noch Nägel (Oh Gott) und Draht herumlag, gehe ich mal stark davon aus, dass auch die Flaschen von ihnen kamen, denn man gönnt sich bekanntlich am Bau ja gerne mal ein Bierchen, ist auch okay, aber das nicht! Du hast Recht, es ist auf jeden Fall eine riesen Sauerei, egal, von wem sie stammen und auch wenn es unbeabsichtigt passieret, sollte man sie möglichst ganz aufraffen oder, genau wie Du schriebst, diese komplette Stelle mit Steinen auslegen, aber den Meisten ist das zu viel!
Das mit der Frau habe ich wohl falsch gelesen, da sie im Gras ihre Schuhe auszog, was mir natürlich dann auch logischer erscheint!
Die Reaktion der Mutter fand ich ja übrigens ganz toll, dass sie nicht, wie viele Eltern es dann tun, sie mit schimpfen wieder in ihre Schuhe zwingen, nein, im Gegenteil, sie war ein super Vorbild und zog ebenfalls die Schuhe aus! Manchmal können Erwachsene sogar von Kindern etwas lernen! ;-)
Einen lieben Gruß von Andi!


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