Julipresse, die erste (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Stammposter, Wednesday, 21.07.2004, 18:30 (vor 7375 Tagen)

Hallo zusammen,
hier kommt der erste Teil der Julipresse:

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ROBIN ALEXANDER über SCHICKSAL
Die Hirschhornknöpfe des Grauens
Und es gibt doch noch ein Tabu, das man brechen kann - das allerletzte: Lederweste tragen. Auf der Arbeit
Morgens vor der Arbeit höre ich immer einen Nachrichtensender. Das ist unter Mediensklaven eine durchaus verbreitete Sitte. Da wird einem schon beim Duschen gesagt, woran man heute zu denken hat. [...]
Am nächsten Morgen reichte mein Pflichtbewusstsein zwar dazu, die träge körperliche Hülle unter die Dusche zu stellen und anschließend das Radio anzuschalten. Mein Geist aber schlief weiter. Irgendwelche Informationen zu verarbeiten - das war zu viel verlangt an diesem Morgen.
Das Nächste, an das ich mich erinnere, sind die großen, staunenden Augen der Kollegin, die mir in der Redaktion gegenübersitzt. Ich schaue an ihr herunter und komme nur bis zum Mund. Sie grinst. Ich schaue an mir herunter - und komme nur bis zum Oberkörper. Ich trage eine Weste. Eine schwarze Weste. Aus Leder. Aus speckigem Leder. Mit Knöpfen. Mit Knöpfen aus Hirschhorn. Mit kinderaugenzuweihnachtengroßen Knöpfen aus Hirschhorn.
- "Was soll das denn?", fragt sie entsetzt. "Hast du wieder eine Wette verloren?"
Ja, was soll das denn? Ich trage eine schwarze Lederweste zu einem groben, karierten Hemd. So lief man im Ruhrgebiet herum. So um 1985. Und wurde als "Django von der Pommesbude" verspottet, schon damals.
Wie bin ich in diese Lederweste gekommen? Im Nachrichtenradio lief etwas über die Beisetzung Ronald Reagans und über ein Filmfestival mit John Wayne. Dass muss mein Unterbewusstsein in den falschen Hals gekriegt und die Lederweste aus dem Schrank genommen haben.
Lederweste geht gar nicht. Nicht 2004, nicht in Berlin, nicht einmal in der taz. Obwohl - sonst geht hier ja alles. [...] Einen Kollegen gibt es, der kommt zur Arbeit barfuß. (Wer glaubt, das habe ich mir ausgedacht, der lasse sich in 10696 Berlin, Kochstraße 18, 2. Stock, hinten links über die Realität belehren.) [...] Also, hier geht alles, außer Lederweste. Lederweste gilt in Intellektuellenkreisen als asozial. Denn Lederweste trägt der arbeitende Mann. [...]
[taz, 01. 07. 2004]
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Aus den Verhandlungen des Gemeinderates Nesslau
Am 12. Juni wurde zusammen mit der Gemeinde Krummenau der erste Begrüssungsapéro für Neuzuzüger durchgeführt. Die in den Jahren 2003 und 2004 von ausserhalb in die Gemeinden Nesslau und Krummenau zugezogenen Einwohner wurden auf der Wolzenalp herzlich willkommen geheissen. Gleichzeitig sollten ihnen die beiden Gemeinden mit Fakten, Zahlen und Bildern etwas näher gebracht werden. Trotz den eher regnerischen Wetterverhältnissen waren die rund 30 Teilnehmer eingeladen, den Moorweg «Barfuss durchs Hochmoor» zu besichtigen [...]
[St. Galler Tagblatt, 06. 07. 2004]
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Der Barfußweg beim Hexenwasser Söll [...]
von BergWelt Wilder Kaiser - Brixental
Die Natur spüren - barfuß durch den Sommer. Was kann es Schöneres geben, als mit bloßen Füßen die Natur zu erleben, Wiesen, Waldboden, Lehm und Schlamm zu erfühlen, mit den Zehen im Sand zu spielen, spitze Bachkiesel und warme Ufersteine zu ertasten und sich eins zu fühlen mit dem Sommer.
Barfuß gehen heißt Natur erleben
Ein herrliches Erlebnis, wie schon Sebastian Kneipp 1892 wußte und vom Barfußgehen schwärmte: " Bei guter Einteilung, bei gutem Willen, bei wahrem Streben nach Gesundheit wird ein jeder, selbst der Vornehmste, selbst der in seinem Berufe Angestrengteste noch soviel Zeit gewinnen, um sich selbst diese Wohltat zu spenden."
Ziehen Sie Schuhe und Strümpfe aus und nehmen Sie Ihre Schuhe einfach mit auf die "Hexenbach"-Runde, den längsten Barfußweg Österreichs. Dann geht's los. Folgen Sie den Markierungen für den Barfußweg und lassen Sie sich von Ihren Füßen lenken. Entspannung für den ganzen Körper und eine Wohltat für die Seele. Eine Stunde sollten Sie für den Barfußweg einplanen - schließlich wollen die Füße ihren Auslauf.
Erholung pur
Erholen, entspannen und erleben: Waten Sie durch heilendes Moor, ein seit Jahrhunderten bekanntes Naturheilmittel, berühmt für seine kräftigende, schmerzlindernde und durchblutungsfördernde Wirkung. Genießen Sie die entspannende Wirkung des Steinmehls, erfrischen Sie sich im kühlen Hexenbach oder legen Sie ab und zu auf einer der Sonnenliegen eine kurze Pause für eine Fußmassage ein. Oder erfrischen Sie sich beim Armkneippbecken.
Es gibt viel zu sehen
Wandern Sie über die grünen Almwiesen von Attraktion zu Attraktion [...]
[Yahoo! Nachrichten, 07. 07. 2004]
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Projektwoche galt allein dem Wohlfühlen
Kosmetikerinnen der Berufsfachschule zeigten ihren Lehrern Ausbildungsfortschritte
Ribnitz-Damgarten "Barfuß und mit verbundenen Augen Tannen und Strandsand zu erfühlen, ist gar nicht so einfach" [...]
Zu diesem besonderen Fühlparcour luden die Auszubildenden der höheren Berufsfachschule für Kosmetik ihre Lehrer ein. Im Rahmen der Projektwoche erarbeiteten die angehenden Kosmetikerinnen unter dem Motto "Sommer, Sonne, Strand und Meer" eine Verkaufspräsentation.
"Die Pflege der Füße ist vor allem im Sommer sehr wichtig, denn sie werden besonders strapaziert" [...]
Ein mit Liegestühlen, Sonnenschirm, Strandsand und Muscheln liebevoll dekorierter Raum verbreitete ein ganz besonderes Urlaubsgefühl in der Jury. Aufgeregt präsentierten die jungen Damen anschließend ihre ausgewählten Fußpflegeprodukte und verwöhnten ihre Lehrer, die die Rolle der Kunden eingenommen hatten [...]
[Ostseezeitung, 07. 07. 2004]
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Flip-Flops - ein Flop
Badelatschen kein Schuh für den Fuß
Wer im Sommer zu oft Flip-Flops trägt, schadet seiner Gesundheit. Grundsätzlich sei gegen diese Art von Schuhen nichts einzuwenden, weil sie dem Fuß mehr Bewegung abverlange und so Zehen und Fußgelenke trainiere, sagte die Sprecherin des Zentralverbands der Podologen und Fußpfleger Deutschlands [...] "Aber das ist kein Schuh, den man länger als ein, zwei Stunden tragen sollte", warnte sie.
Weil Flip-Flops dem Fuß wenig Halt geben, laufe man mit den Sommerschlappen oft auf der Fußkante. "Dann bildet sich Hornhaut, die Haut bekommt schmerzhafte Risse" [...]
"Barfußlaufen ist immer gesund" [...]
"Weil die Haut mit dem Schweiß auch Fette abgibt, ist es im Sommer außerdem wichtig, die Füße regelmäßig zu pflegen" [...] Wer sich für eine Creme entscheidet, sollte sie am besten abends auftragen. Eine Alternative sind Fußschäume, die Harnstoff enthalten und besonders schnell einziehen. Sie können auch morgens angewendet werden.
Ansonsten rät Geismann im Sommer dazu, so oft wie möglich barfuß zu laufen. "Barfußlaufen ist immer gesund - man muss nur aufpassen, dass man in nichts reintritt", sagte sie.
[N24, 07. 07. 2004]
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Auf den folgenden Beitrag hatte ich bereits im Forum hingewiesen:
Unten ohne
Überzeugte Barfußläufer kommen auch in der Stadt ohne Schuhwerk aus
Dirk Engelhardt
BERLIN, im Juli. Von den Knöcheln aufwärts sehen sie aus wie ganz normale Menschen beim Wandern. Nur Schuhe tragen sie nicht - denn dann wäre das Laufen auf dem "Barfußpfad" in Bad Sobernheim an der Nahe für sie so ähnlich wie Klavierspielen mit Handschuhen. Der 3,5 Kilometer lange Barfuß-Parcours, der über Wiesen, Bäche, Lehmkuhlen führt und auch Balancier- und Spielstationen enthält, ist die Attraktion des kleinen Ortes.
Doch nicht nur auf den über ganz Deutschland verstreuten Tastwegen für Barfußläufer gehen Menschen "unten ohne". Auch im alltäglichen Leben tun sich immer mehr - meist männliche - Mitbürger keinen Zwang an und verzichten auf Schuhwerk, die abgehärteten Naturen sogar im Winter. Auch wenn die Schuhindustrie anderes behauptet: Ohne Schuhe zu laufen ist für die überzeugten Barfußläufer das gesündeste, was man Füßen antun kann. Barfußlaufen "erdet" eben im doppelten Sinn. Die Sängerin Ulla Meinecke zum Beispiel absolviert ihre Live-Auftritte ausnahmslos mit nackten Füßen.
"Fuß zum Gruß"
Durch den Verzicht auf die Fußverpackung tun sich Welten auf; mitunter ziemlich skurrile Erlebnisse in unserer zivilisierten Umwelt sind die Folge. Angespornt durch die amerikanischen "barefoot - clubs" haben sich auch in Deutschland die Barfußläufer zusammengefunden und diskutieren ihre Erlebnisse im Internet unter der Adresse www.barfuss.net. Da sucht ein Wandersmann Kontakte für das Barfußwandern in Salzburg ("Fuß zum Gruß"), Verhaltensregeln für Barfüßer im Straßenverkehr werden wortreich diskutiert, und an dem Radiomoderator, der sich öffentlich vor den Menschen ekelt, die "einfach barfuß durch die Stadt laufen", wird kein gutes Haar gelassen. Barfußläufer haben so manches skurrile Erlebnis in der zivilisierten Welt: Eine Tiziana etwa fragt, ob ein Schuhverkäufer einen aus dem Laden weisen darf, wenn der Kunde behauptet, dass er gerade deswegen Schuhe kaufen wolle.
Auch Mediziner raten schon seit langem zum Laufen ohne Schuhe. "Aus ärztlicher Sicht ist Barfußlaufen vor allem für Kinder zu empfehlen", sagt der Orthopäde Dietrich Bornemann. "Meine Patienten bitte ich dabei aber, beim Barfußlaufen darauf zu achten, auch die Zehen einzusetzen. Nur so wird die Fußmuskulatur entwickelt, die beim Laufen in Schuhen vernachlässigt wird." Besonders auf Sandboden, etwa am Strand, lässt sich die Fitnesskur für die Fußsohle mit Laufspaß gut verbinden.
Bei Frauen gilt die einfache Formel: Je chicer der Schuh, desto ungünstiger ist er meist leider für die Gesundheit des Fußes. Hochhackige und enge Schuhe sollten möglichst nur für eine kurze Dauer getragen werden. "Männern dagegen bereitet eher die Überlastung des Längs- und Quergewölbes des Fußes durch sportliche Belastungen der Fußmuskulatur, etwa durch lange Dauerläufe, Probleme", so Bornemann. "Barfußlaufen ist eine Therapie, die insbesondere die kurze Fußmuskulatur gut trainiert."
Doch nur wenn man korrekt läuft: Nicht in der verbreiteten "Charlie-Chaplin"-Stellung, bei der die Füße weit nach außen gedreht sind, sondern in mittlerer Position unter aktivem Einsatz der Zehen.
Eine weiteres haltloses Vorurteil gegenüber Barfußläufern sind die berühmten "Käsefüße", vor denen sich angeblich alle ekeln. Dabei bewirkt Barfußlaufen genau das Gegenteil, schwören die Unten-ohne-Fans: "Schweißfüße" bekommt eher derjenige, der seine Füße den ganzen Tag in enge Leder- oder gar Kunststofffaserschuhe zwängt, statt ihnen frische Luft zu gönnen. Ziemlich ähnlich verhält es sich mit dem berühmten Fußpilz, der angeblich diejenigen befällt, die überall barfuß herumtapsen. Man weiß, dass der Pilz vor allem im Warmen und Feuchten gedeiht, und das sind nun mal die Schuhe.
Selbst der orthopädisch hundertprozentig ausgeformte Schuh ist bei weitem nicht so gut für den Fuß wie das Laufen ganz ohne ihn: Schuhe nehmen der Fußmuskulatur zu viel Arbeit ab. Natürlich sind städtische Bürgersteige mit herumliegenden Nägeln, spitzen Steinen oder Scherben, von braunen Hinterlassenschaften ganz zu schweigen, nicht unbedingt fußfreundlich. Doch erstens haben Menschen, die öfters barfuß laufen, eine dickere Hornhaut an der Fußsohle, und zweitens entwickeln sie schnell einen siebten Sinn für die Tücken des Untergrundes, den sie betreten.
Schaudern in der U-Bahn
Dass Barfußlaufen (wenn man sich einmal dazu überwunden hat) einen gewissen Suchtfaktor enthält, bestätigt die achtundzwanzigjährige Eva [...]
Doch nachdem die "Probephase" überstanden war, genoss Eva nicht nur das barfüßige Leben, sondern auch die Kontakte, die sich daraus manchmal ergeben. Zudem entdeckte sie positive gesundheitliche Nebeneffekte: Ihre Rückenschmerzen ließen nach, kalte Füße am Abend gehörten der Vergangenheit an. Und dass Barfußlaufen bei Wind und Wetter zwangsläufig eine Erkältung nach sich ziehe, ist für die Studentin inzwischen "ein Ammenmärchen."
[Berliner Zeitung, 08. 07. 2004]
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Auf den Wellnesszug aufgesprungen
Unternehmerpaar aus Mösbach kreierte den »Park mit allen Sinnen«, der in Gutach entsteht
In Gutach entsteht das Pilotprojekt »Park mit allen Sinnen« [...]
Die Eröffnung des ersten Ortenauer Sinnenparks ist fest für den 31. Juli terminiert, dementsprechend laufen jetzt die Arbeiten auf Hochtouren. Bis zu 20 Arbeiter verschiedener Firmen tummeln sich zurzeit auf der 10 Hektar großen Freifläche. 60 Prozent des über zwei Kilometer langen Wegenetzes sind auszubauen.
Barfuß im Parcours
Es gehört zum Konzept der Anlage, dass der Parcours barfuß zu durchlaufen ist. Die gesundheitsbewussten Besucher können so auf den unterschiedlichen Materialien (Sand, Kies, Wald, Wiese und so weiter) die anregende Wirkung einer Fußreflexzonenmassage genießen.
Für die notwendige Sauberkeit und Hygiene steht eine großzügig bemessene Fußwaschanlage im Ein- und Ausgangsbereich zur Verfügung. Aber nicht nur die Füße, sondern auch Hände, Augen und Ohren sollen zu einem »ursprünglichen Sinneserleben« geführt werden. Bis zu 20 Sinnen-Stationen sind vorgesehen. Eine Tonhöhle bietet »faszinierende Klangerlebnisse«. In Baumstammhöhlen inszeniert Reichle »Farb-, Ton- und Gefühlserlebnisse«. Den in naturbegrünten Pavillons angelegten Duftstationen entströmen die feinsten Wohlgerüche. Synthetisches ist auch hier verpönt, Naturgerüche sind angesagt [...]
Das 300 000 Euro-Projekt in Gutach wird von einigen Bürgermeistern der Region mit Argusaugen beobachtet. Zwei heiße Kandidaten gibt es schon, die ernsthaft über die Anlage eines Sinnenparkes zur Attraktivitätssteigerung ihrer Gemeinde nachdenken.
[Baden Online, 08. 07. 2004]
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Es folgt die "musische Abteilung":
Die «Voices of Jazz» eröffnen die «Jazz Baltica»
Mit einem «Gipfeltreffen des Vocal Jazz» ist am Donnerstagabend in Lübeck das Festival «JazzBaltica» eröffnet worden. Auf der Bühne fanden sich mit Dianne Reeves und Bobby McFerrin zwei prägende Sänger des zeitgenössischen Jazz zu ihrem ersten gemeinsamen Konzert überhaupt zusammen. [...]
Die 47-jährige Dianne Reeves gilt als würdige Nachfolgerin so bekannter Jazzsängerinnen wie Ella Fitzgerald und Sarah Vaughn. Barfuß, auf einem Barhocker sitzend, zeigte sie, welch ein vielseitiges Instrument die menschliche Stimme ist. Jubeln, summen, schnurren, brummen - das alles wird bei ihr zur Musik, begleitet von ihrem Trio [...]
[Nordwest Zeitung, 02. 07. 2004]
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Die Schönheit des Soul: Patti LaBelle in der Staatsoper
"Lady Marmalade" erinnerte gestern Abend kraftvoll daran, warum "Soul" immer noch etwas mit "Seele" zu tun hat
Wien (APA) - Drei Paar Schuhe, jede Menge Handtücher und Kleenex, sowie einen Handspiegel aus dem Publikum verbrauchte Patti LaBelle gestern Abend bei ihrem Auftritt in der Wiener Staatsoper im Rahmen des Jazz Fest Wien. Von Beginn an hatte die Grand Dame des Philly-Sound ihr Publikum in den Bann des klassischen Soul gezogen, und führte sinnlich vor, worin der Unterschied besteht zu manchen jungen Epigoninnen, die im "sexy Look" alte LaBelle-Hits covern. Soul ist ja so etwas wie die gelungene Kombination von Sex und Seele, und die sechzigjährige Patti LaBelle immer noch ein Paradepferd dieser Richtung.
Das erste Paar Schuhe waren unglaubliche strass-funkelnde Highheels, mit denen in Wahrheit kein Mensch gehen kann. So hatte auch George, Miss LaBelle's Garderobier ihr von diesen orthopädischen Zeitbomben abgeraten, aber die Diva setzte sich durch: "This is Vienna! I have to give them these shoes!". [...]
Das zweite Paar waren immer noch ordentliche Stilettos, aber immerhin leicht entfernbar. Denn als sie diese loszuwerden wünschte, genügte ein Griff, um ein silbernen Kleinod in die Hinterbühne zu schleudern. Den anderen behielt sie in der Hand zur Freude aller Schuhfetischisten. Und was dann barfuß abging, war wirklich erstaunlich, und von Nummer zu Nummer wuchs diese kleine starke Dame sowohl sängerisch als auch körperlich dermaßen, dass man sechzig Lebensjahre kaum glauben wollte. [...]
Als sie nach der Zugabe (wieder in Schuhen) wirklich ging, sagte sie noch zum Abschied: "Thank you. You save my life" [...]
Hoffentlich muss Wien nicht wieder siebzehn Jahre lang auf ein solches Soul-Ereignis warten.
[Tiroler Tageszeitung, 02. 07. 2004]
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Von der Showbühne in die Kirche
Einst tanzte sie beim Fernsehballett, nun erfreut sie mit sakralen Tänzen. Gotteshäuser öffnen sich ausdrucksstarken Darbietungen von Anette Riedel.
Rostock (OZ) "Wie ein Engel kam sie daher." Gisela Okuneck ist begeistert von der ungewöhnlichen Darbietung in der Thomas-Morus-Kirche in Rostock-Evershagen. "Dieser ausdrucksvolle Tanz im Schein des Kerzenlichts, einfach wunderbar", findet die Rostocker Christin und wünscht sich mehr solche Kunst unter dem Dach der Kirche.
Das hört Anette Riedel gern, die mit ihren sakralen Tänze an diesem Abend die von Sopranistin Virginia Abs vorgetragenen altkirchlichen Gesänge zu mittelalterlicher Musik untermalt. Anmutig und feierlich, sinnlich, sanft und doch fröhlich, leichtfüßig. Auf alle Fälle barfuß, in hochgeschlossenem Gewand [...]
Nach der Wende tanzte sie weiter im großen Rampenlicht. Fast drei Jahre lang beim Fernsehballett. Hier hätte sie tänzerische Schnelligkeit gelernt. "Rein menschlich" aber habe sie da nicht reingepasst. Als "sehr oberflächlich" beschreibt die grazile Frau das Klima, aus dem sie dann in die Selbstständigkeit abwanderte [...] Noch in der Erziehungszeit verbrachte sie gemeinsam mit Aman einige Monate in Indien. Lernte dort "richtig streng" indischen Tempeltanz. Viel "erdiger" sei der, langsamer, ruhiger, "das Gegenteil vom Ballett".
Es gefällt ihr, einfach der Musik zu folgen, den Körper sprechen zu lassen [...] "Ihre Tänze sind wie vollbildliche Gebete", sagt Landespastor [...] Die Protestanten wären mit ihrer Körperlichkeit sehr eingeschränkt, würden nur aufstehen, sitzen und Hände falten kennen. "Doch der Körper gibt uns viel mehr Ausdrucksmöglichkeiten, und die müssen wir uns neu erschließen", betont Höser. Er unterstütze mit aller Kraft neue, lebhafte, sinnliche Beiträge im Gottesdienst. [...]
[Ostseezeitung, 10. 07. 2004]
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Und ab jetzt geht's sportlich zu:
Schüler baggern und SCHMETTERN UM POKAL sportBeach-Volleyball am Gymnasium
NORDENHAM/JKO - Barfuß im Sand austoben konnten sich gestern die zehnten, elften und zwölften Klassen des Gymnasiums Nordenham beim Beach-Volleyball-Turnier. Die Jugendlichen spielten in acht Mannschaften mit je vier Spielern, in denen die Klassenstufen sowie Mädchen und Jungen gemischt waren. Am Rand des Spielfelds hatten sich viele Mitschüler versammelt, die die Akteure anfeuerten. [...]
Das Sandfeld auf dem Schulgelände haben die Schüler in Eigeninitiative selbst angelegt. "Das ist interessanter, als nur in der Halle zu spielen [...] Der Ball ist etwas weicher, so dass auch Leute ohne viele Vorkenntnisse mitspielen können." Noch ein Vorteil: Hechtsprünge nach dem Ball enden im weichen Sand nicht ganz so schmerzhaft.
[Nordwest Zeitung, 02. 07. 2004]
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Beim Jassen Boden gutgemacht
Das Dorfturnier am Freitag bildete den Höhepunkt des dreitägigen Grümpelturniers. Pfeilwerfen, Jassen und Gemütlichkeit liessen den harten Kampf um den Ball vergessen [...]
Keine lauten Töne rief Sepp von der Männerriege. Er hatte sich, trotz Kalorien verbrennenden Turnstunden, einiges an Körperumfang angeeignet. Erleichterung verschaffte er sich damit, dass er ohne Fussballschuhe, nämlich barfuss, dem Ball nachjagte. «Ich habe schon als Bub immer barfuss gespielt und das werde ich nicht mehr ändern.» Die Flanken würden viel präziser ankommen, meinte er. [...]
[Thurgauer Zeitung, 05. 07. 2004]
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Zauberhaftes vom Zuckerhut
Footvolley: Was die Brasilianer seit mehr als 30 Jahren spielen, steckt in Deutschland noch in den Kinderschuhen / Erstmals Europameisterschaft-Turnier in Köln [...]
Flink und grazil bewegen sie sich barfuß über den feinkörnigen Sand. Mit Brust, Schultern, Knien, Füßen und Kopf nehmen sie den Ball an und spielen ihn in Sekundenschnelle wieder ab. Das Spielgerät - so groß wie ein Fußball, jedoch nicht ganz so schwer - wird mit den Körperteilen geradezu jongliert. Jede Bewegung der Athletiker wirkt ästhetisch und kontrolliert [...]
Die in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckende Sportart hat bereits etliche internationale Erfolge vorzuweisen. Bei Turnieren in Miami, Rimini oder Venedig mischten Lars Labonte und Co. ganz vorne mit, gerade hat das deutsche Team den ersten Footvolley-Cup Österreichs gewonnen [...]
"Die Brasilianer sind natürlich eine Augenweite. Sie haben ein ausgesprochenes Ballgefühl und eine unglaubliche Körperbeherrschung" [...] Seit mehr als drei Jahrzehnten ist dort der Mix aus Volleyball und Fußball an den Stränden der Copacabana bereits populär. Footvolley wird auf einem 8x8 Meter großen Sandfeld an einem 2,20 Meter hohen Volleyballnetz im Spiel zwei gegen zwei ausgetragen. Es gelten weitgehend die Regeln des Beachvolleyballs, nur dass der Ball nicht mit Armen oder Händen gespielt werden darf. Ein Match geht über zwei Gewinnsätze, gezählt wird im Rallyepointsystem bis 18. Von Land zu Land gibt es jedoch Differenzen beim Reglement.
Der Zaubersport vom Zuckerhut machte nicht vor Europa halt und erfasste 2001 Deutschland [...]
[Fuldaer Zeitung, 08. 07, 2004
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Tolle Premiere: 318 Starter beim 1. Vogelsberger Südbahnlauf [...]
Es gab sogar einen Barfußlauf. Sigmund Schuster gab die Anregung. Neben ihm meldete sich aber nur noch einer an. Petru Muntenasu (Schwaigern) siegte über die zehn Kilometer in 38:48,2 Minuten. Sigmund Schuster kam nach 59:17,9 Minuten ins Ziel. Schuster lief aber nicht nur barfuß. Er bewältigte die Strecke auch "oben ohne". Während die Zuschauer dick verpackt zuschauten und einige Läufer mit Regenjacken und Mützen starteten, hatte Schuster nur eine kurze Hose an. Er war aber froh, als das Ziel nahte [...]
[Gelnhäuser Tageblatt, 12. 07. 2004]
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Belesene Füße
Georg


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