Zu Hause trägt man Hausschuhe! ( Bericht über den jünsten Schuldirektor Deutschl (Hobby? Barfuß! 2)

Lothar, Stammposter, Tuesday, 20.07.2004, 23:08 (vor 7375 Tagen)

Die hatte eine Elterninitiative geschaltet, um dem Beruflichen Bildungszentrum der Prignitzer Wirtschaft bei der Suche nach einem Pädagogen zu helfen, der eine Montessori-Schule aufbaut. Etwas aufbauen! Das, was er suchte! Er habe sich beworben, sei ausgewählt worden. Noch immer bewundere er den Mut des Gremiums, »einen so jungen zu nehmen«. Aber das meint er nicht ganz ernst. Dass er jung ist, sieht er nicht als Nachteil. Er ist überzeugt, »ein junger Ein Direktor ist noch näher bei den Kindern. Er hat mehr Geduld und versteht sie besser.« Er sagt zwar, an älteren Pädagogen schätze er die reiche Erfahrung, doch die älteste Lehrerin in seinem Team ist 42.
Pauli gibt gleich eine Englischstunde. Bevor wir ins Klassenzimmer dürfen, müssen wir unsere Schuhe ausziehen. Weil es mit Teppich ausgelegt ist und weil Straßenschuhe - richtig! - ausschließlich auf die Straße gehören. Auf der Straße kann man nicht lernen. Zum Lernen braucht es eine konzentrierte, stille, häusliche Atmosphäre. Zu Hause trägt man Hausschuhe. Weshalb die Schüler, sobald sie die Schule betreten, auch hier ihre Hausschuhe anziehen.

Zu Hause trägt man Hausschuhe! ( Bericht über den jünsten Schuldirektor Deutschl

Andi35 @, Stammposter, Wednesday, 21.07.2004, 03:42 (vor 7375 Tagen) @ Lothar

Die hatte eine Elterninitiative geschaltet, um dem Beruflichen Bildungszentrum der Prignitzer Wirtschaft bei der Suche nach einem Pädagogen zu helfen, der eine Montessori-Schule aufbaut. Etwas aufbauen! Das, was er suchte! Er habe sich beworben, sei ausgewählt worden. Noch immer bewundere er den Mut des Gremiums, »einen so jungen zu nehmen«. Aber das meint er nicht ganz ernst. Dass er jung ist, sieht er nicht als Nachteil. Er ist überzeugt, »ein junger Ein Direktor ist noch näher bei den Kindern. Er hat mehr Geduld und versteht sie besser.« Er sagt zwar, an älteren Pädagogen schätze er die reiche Erfahrung, doch die älteste Lehrerin in seinem Team ist 42.
Pauli gibt gleich eine Englischstunde. Bevor wir ins Klassenzimmer dürfen, müssen wir unsere Schuhe ausziehen. Weil es mit Teppich ausgelegt ist und weil Straßenschuhe - richtig! - ausschließlich auf die Straße gehören. Auf der Straße kann man nicht lernen. Zum Lernen braucht es eine konzentrierte, stille, häusliche Atmosphäre. Zu Hause trägt man Hausschuhe. Weshalb die Schüler, sobald sie die Schule betreten, auch hier ihre Hausschuhe anziehen.

Hallo Lothar!
Habe ich das richtig verstanden, dass diese Schule eine eigene Pedagogik verfolgt, wie z.B. auch eine Rudolf Steiner-Schule, welche ich auch besuchte? Ich finde aber, wenn die Kinder ganz barfuß wären, würde es ihnen sicher noch mehr Spaß machen und wäre dazu noch sinnvoller als Hausschuhe in der Klasse, dann wäre die Strategie perfekt! ;-)
Einen lieben Gruß von Andi!

Zu Hause trägt man Hausschuhe! ( Bericht über den jünsten Schuldirektor Deutschl

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Friday, 23.07.2004, 14:49 (vor 7373 Tagen) @ Lothar

So wurde auch ich erzogen. Wenn ich früher als Schüler aus der Schule kam, mußte ich auf der Fußmatte die Straßenschuhe ausziehen und die Hausschuhe (von meinem Vater "geschusterte" Ledersandalen ohne Fersenriemen) anziehen. Die Socken mußte ich "selbstverständlcih" anbehalten. Mit den Hausschuhen durfte ich andererseits nicht in den Garten. Ich fand nicht einmal was ehrenrühriges dabei, mein Bruder auch nicht. Mein Vater setzte sich dagegen häufiger über das "Gesetz" hinweg und wurde dann von meiner Mutter zusammengestaucht.
Auch als ich alleine wohnte, wechselte ich die Schuhe, soweit ich Halbschuhe anhatte. Ich gewöhnte mir an, im Sommer auch gleich die Socken auszuziehen. Als ich in den Besitz von Flipflops kam und diese bequemer fand als die ledernen Hausschuhe, wurden erstere zu Hausschuhen umfunktioniert, jedoch im Sommer auch in der Freizeit draußen getragen, etwa zum Radfahren. Da ich auch im Winter auf den "Tragekomfort" der Flipflops im Haus verzichten wollte, "mußte" ich dann zwangsweise auch auf die Socken verzichten. Da störte mich nicht, im Gegenteil: Es kam vor, daß ich in Flipflops im Winter zum Ascheimer ging. Wenn ich im Winter mal eben weg mußte, zog ich zwar Turnschuhe über um mir nicht die Zehen abzufrieren, aber Socken benötigte ich nicht. Somit brauchte ich nur noch dann Socken tragen, wenn die Konventionen es nicht zulassen, z.B. am Arbeitsplatz oder in Gegenwart von Personen, die mir deswegen Schwierigkeiten machen könnten.
Dann kam der Zeitpunkt, daß ich dieses Forum kennenlernte und von nun ab im Haus häufiger barfuß lief. Wenn ich von der Arbeit kam, zog ich Schuhe und Socken ab, ohne mir irgendwelche Hausschuhe anzuziehen. Nun aber ist es bei mir nichts seltenes mehr, daß ich ohne Schuhe das Haus verlasse und entsprechend wieder komme. Soll ich dann etwa wieder von "Straßenfüßen" auf Hausschuhe umwechseln, da Straßenfüße ja für die Straße gedacht sind, nicht fürs Haus. Oder wie wechselt man von Straßen- auf Hausfüße? Bevor mir keiner einen besseren Vorschlag macht, dann gilt für mich folgendes: Durch Waschen mit Wasser und katalytischer Mengen Seife werden Straßenfüße in Hausfüße umgewandelt. Und Hausfüße werden durch bloßes Betreten der Straße zu Straßenfüßen. Einfach, aber wahr!

Also: Zu Hause trägt man Hausschuhe - oder noch besser Hausfüße.

Was wäre wohl passiert, wenn ich früher nicht immer die Schuhe an der Türe gewechselt hätte? Ich wäre nie zum Barfüßer geworden.

Mit freundlichen Grüßen

Michael aus Zofingen

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