Schon als wir in Sinaia ankamen ließ meiene Frau die Sandalen im
Auto stehen. Ich steckte meine Schuhe in den Rucsack erst nach dem wir
ungf. eine Stunde durch die Stadt spazierten und mit der Gondelseilbahn
nach oben wollten. Eine Mädelgruppe (so um die 16-17 Jahre) bemerkte
uns und ließen auch die Sandalen weg. In Sinaia waren 35 Grad, aber bei
1400 m Höhe war es etwas frischer (22 Grad). Wir spazierten ein wenig
durch das Gras und fuhren bei 2000 m Höhe. Dort waren es 28 Grad, und
es gab auch Schneeflecken. Es war uns nicht kalt (alle ToristInnen
trugen Sommerekleidung und Sandalen, und wir liefen
barfuß durch den Schnee. Ein junges Paar (so um die 25) folgte unser
Beispiel und streifte ebenfalls die Schuhe weg. Meine Frau und ich, die
Mädelgruppe und 5 weitere Touristen (2 Frauen, 2 Männer und ein 12jähriges
Mädchen) stiegen zu (bar)fuß den Berg bis in Sinaia ab. Es war ein
wundervolles Erlebniss barfuß durch die Heiden und Tannenwälder zu gehen,
auch wenn jemand ab und zu in einen der vielen Kuhfladen oder durch ein Brennesselstrauch trat.

Vielen Dank für Deinen interessanten Bericht! Ich war bisher weder in den Karpaten, noch sonst irgendwo in Rumänien. Daher kann ich nicht beurteilen, wie dort die Wege beschaffen sind im Vergleich zu den Alpen. Da Rumänien ein ärmeres Land ist als die Schweiz, kann ich mir vorstellen, daß in den Karpaten die Wege häufiger naturbelassen sind und nicht gleich mit scharfkantigem Gestein behandelt werden. Andererseits stelle ich mir vor, daß die Bevölkerung in Rumanien auch widerstandsfähiger sind, ihr macht es weniger aus, barfuß über unebene Wege zu wandern als jemand, der in der Schweiz oder in Deutschland in Wohlstand aufgewachsen ist. In den Alpen wären derart viele Barfüßer UNABHÄNGIG VONEINANDER auf einem Haufen undenkbar. Organisierte Barfußwanderungen möchte ich hier nicht mitzählen.
Mit freundlichen Grüßen
Michael aus Zofingen