mother & child - nette Begegnung (Hobby? Barfuß! 2)

Franz (S) @, Stammposter, Saturday, 17.07.2004, 11:07 (vor 7379 Tagen) @ Barfussjan

Hallo Barfußjan!

Hallo an's Forum,
hier in NRW endlich mal sommerliches Wetter ohne Regen. Ich komme gerade von einem ausgedehnten Einkaufsspaziergang (einkaufen so nebenbei ganz zum Schluss ;-)
Unterwegs begegnete mir eine junge Mutter mit ihrer kleinen Tochter in Sandalen, die mich im vorbeigehen etwas neugierig ansah und dann einfach spontan fragte: waaarum gehst Du baaarfuss? Ich sagte ihr: weil das viel schöner ist, und waaarum gehst Du nicht baaarfuss?, daraufhin antwortete Mutter für ihre kleine Tochter und sagte dass sie ihr das nicht erlaubt hätte wegen der Scherben.
Wir kamen nett in's Gespräch und ich sagte ihr dass ich schon sehr lange barfuss gehe und mit Scherben kaum jemals Probleme hatte und dass gerade für Kinder barfussgehen sehr wichtig für deren gesamte Entwicklung ist. Das war ihr wohl klar, aber ihre Angst vor Scherben war größer. Sie sagte dann noch, dass sie am Wo.-Ende verreisen und dass die Kleine dann auf dem Campingplatz barfussgehen darf - wie schön für das Kind.
Als eines der häufigsten Argumente gegen barfussgehen habe ich aus meiner Erfahrung immer wieder die (vermeintliche) Angst vor Scherben benannt bekommen, und wie sieht's bei euch aus?
Gruß
Barfussjan

Auch ich erlebe (und erlebte) dies immer wieder. Daß ihre Kinder nicht barfuß auf der Straße herumlaufen dürfen, begründen die Eltern in der Tat zumeist mit den herumliegenden Scherben, wobei es meistens die Mütter sind - die Väter sagen hier eigentlich so gut wie nichts - zumindest ist es bei meinen Begegnungen mit diesen Leuten so gewesen.
Als ich z.B. neulich mit meinem Freund Markus U. in Stuttgart war, standen wir vor "meinem" Haus, wo ich meine Kindheit verbrachte, als eine Familie mit zwei kleinen Kindern - geschätztes Alter: etwa acht Jahre - an uns vorbeiging. Die Kinder sahen uns beide barfuß und betonten dies auch lautstark gegenüber ihren Eltern. Weiter oben führt ein Weg in einer Parkanlage hinein, wo Markus und ich kurz darauf vorbeigingen. Dort sahen wir eine schimpfende Mutter, die einem ihrer Kinder seine Gummistiefel (!!!) wieder auf die Füße steckte. Der Vater stand teilnahmslos daneben.

Letztens ging ich an einem Kindergarten vorbei.Es war gerade Mittagszeit und die Mütter (ich sah dort keine Väter) holten ihre Kinder ab. Diese kamen auch schon auf sie zugestürmt. Als sie mich sahen, konnte ich ein mehrfaches "Baaaaaaarfuuuuß" vernehmen.
Besonders fiel mir eine Mutter auf, die zwei Kinder an ihre Hände führte. Die Kinder verdrehten ihre Köpfe nach meinen Füßen und fragten ihre Mutter, warum denn der Mann da baaaarfuuuß geht.
Sie konnten ihren Blick nicht von meinen Füßen lassen, wobei die Mutter ziemlich genervt die Straßenseite wechselte. Ich finde, daß es einfach eine besonders übertriebene Angst der Mütter ist, wenn sie solche Panik vor Scherben usw. haben. Gerade Kinderfüße sind in der Entwicklung und die Knochen noch weicher als bei einem Erwachsenen. Leider stecken Kinderfüße zumeist in leider oft zu engen Schuhen. Die Füße werden dadurch besonders stark geschädigt. Auch ich mußte immer Schuhe mit Söckchen tragen. Es waren meistens Schuhe mit erhöhtem Schaft und weiße Socken. In diesen Gefängnissen konnten die Füße naürlich nicht atmen. Zum Glück war meine Mutter damals mit meinen Schuhen sehr sorgfältig, so daß mir wenigstens kein dauerhafter Fußschaden entstand. Ich wäre damals gerne barfuß gelaufen, aber mir mußte wohl so viel negatives darüber eingetrichtert worden sein, so daß ich bis in meiner frühen Jugend (so um die 13 oder 14 Jahre) sogar schämte, öffentlich Fuß zu zeigen - selbst in Sandalen.
Im Urlaub hatte ich meistens sogenannte Badeschuhe bzw. Strandschuhe aus Plastik an die Füße geschnallt. Barfuß? Das war damals für mich undenkbar. Zum Glück änderte ich meine Meinung mit der Zeit grundlegend.

Barfüßige Sommergrüße
Franz


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