Probleme beim Arbeitsamt. (Hobby? Barfuß! 2)

Christopher(38) @, Tuesday, 13.07.2004, 11:43 (vor 7383 Tagen)

London, Dienstag 13. Juli 2004

Hallo an alle. Ich habe zum zweiten Male mien Eintrag anfangen müssen, weil mir nach über einer Sunde, das Blatt gelöscht wurde. ( Warum?) Ich war ja ganz aktiv und habe uber eine Stunde daran gearbeitet. Nun muss ich wieder von Vorne beginnen und kann mich nicht mehr ganz erinnern wie ich mich ausgedrückt habe. Nun mache ich es von einem sicheren Ort aus und transferiere es, wenn ich fertig bin auf das Forumblatt.

Also wie ich schon sagte, ich lebe in London.Und weil ich von einem Stadtteil (Borough) zu einem anderen umgezogen bin, muss te ich wieder in das Arbeitsamt des jeweiliges Stadtbezirks. Das war gestern: Ich entschloss mch barfuss zu gehen. Ich genoss es sehr an diesem eher kühlen Tage von zuhause aus in den Bus zu steigen, herum zu fahren und dort auszusteigen, wo das Büro war. Als durch die Glastüre kam war das Bür voll mit AntragstellerInnen und somit wurde ich als Andersartiger nochg nicht erkannt.
Doch was gerade später auf mich zukam, habe ich mich in meinen 38 Jahren nicht im Traum denken können. Da schrie ein afro-karibischer junger Mann: "Hey where are this blokes shoes" ? = "Hee, wo sind die Schuhe diese Typen ?" Und pötzlich sahen mich die ganze Menschheit in diesem riesigen Büro an. Jede/r hatte seine/ihre Augen auf mich: Die grausamste Schamgefühl schlich über mich, als wäre ich ertappt worden durch die Gassen London zu flitzen und dafür gejagt zu werden. Und schon kam brach die Hölle los: da kamen zwei "Securities" Pollüpen auf mich zu, de grösser waren als ich ( ich bin 186cm. gross und 88 kg. schwer). Einer der beiden sagte mir mitten ins Gesicht: " This is not a place for people with unsuitable clothing!" Ich fragte in einem anständigen Ton: Was sie für Kleidungs-Vorschriften haben in diesem Etablissement
Mit dieser Frage, habe ich mich noch unbeliebter gemacht und schon begannen sie mich zum Ausgangs zu schleppen, jeder auf einer Seite von mir, bis ein junger netter Mann die beidebn aufhielt und sagte, er hat bei uns eine Verabredung, er ist in Ordnung. Zu diesem Glück kam es, weil ich letzte Woche mit ihm geredet habe. Ich hatte ihm über meine persönliche Situation gesprochen, indem ich ihm sagte, dass ich mit meinem gleichgeschlechtilchen Patner lebe und somit hat er gesagt müsse ich ein anderes Formular ausfüllen. Mein "Gaydar" (das ist die Fähigkeit Schwuler, andere Schwule durch Intuition zu erkennen) Wie dem auch sei. Durch dieses ungesprochene Bündniss, dass wir voneinander wussten, wurde ich aus dieses Desasters befreit. Mein nightnare dass ich noch 8. Juli 2004 in meinem ersten Schreiben: " Hallo an alle Barfüssler" wurde demnach Wirklichkeit. Als mich dieser gut aussehender karibischer Mann mich zurück zur Theke begleitet hatte, wendete er sich zu meiner Seite und fragte mich ganz leise: " Wo sind Ihre Schuhe Mr. .......? - "Ich habe heute keine angezogen", sagte ich. -"I am a barefooted guy bu virtue."- habe ich ihm versucht zu erklären. Er sah mir tief in die Augen lächelte mich an, blieb aber stumm danach zu diesem Thema. Ich hätte ein Vermögen gegeben um zu wissen, was er in diesem Moment gedacht hatte. Als ich dann mich von ihm an der Theke trennte, empfing mich eine Dame und behandelte meine Anforderung. Sie sagte mir gegenüber wir werden nun heute mit Ihnen eine grosse Ausnahme machen". sagte sie fast stiefmütterlich, weniger bosartrig Frl. Rottenmeier. Aber sie sagte zu mir: Wir haben in den letzten Monaten ziemlich aufräumen müssen mit dem Gesindel und weil sie sich vorher gegenüber der Security anständig verhielten drücke ich ein Auge zu. Nächstes Mal tragen sie bitte Ihre Schuhe, Herr ..... .I kam mir wie ein Kleinschüler vor, der vor dem Oberrat der Schule vorsprechen musste, weil ich eine Sünde begangen hätte, als 38 Jähriger!!!!!! Also gibt es sie, diese ungeschriebenen, anch eigeneme Gutdünken geltenden Regeln, die keine/r einsehen,- oder inspzierieren kann. Ich habe seit ich zum ersten Male in meinem Vaterland, in dem ich nicht geboren wurde in anderen Bereichen am eigenene Leibe erfahren, dass Grossbritanien ziemlich fundamentalischtisch undemokratisch ist. Vielleicht nicht politisch, sondern im täglichen Leben. Es kommt mir vor, diese Uneinsichtikeit als man im zweiten Weltkrieg von Prime Minister Winston Churchill gehört hatte: " We shall never surrender!!!! " Diese Unnachgiebigkeit der Alltag, das Moderne auch das Alternative Leben unbetastet zu lassen. Dies beunruhigt mich sehr. Ich habe mich als ich 18 Jahren geoutet mit recht gutem Erfolg nun muss ich mit meinem schwulesein, das Barfuss leben outen helfen. Schwule zu diskriminieren ist heute viel mehr "politicaly incorrect" ( Gottseidank) aber das Barfuss gehen ? Kann man wirklich heite noch
sozusagen unterdrücken ? Warum, ist das barfuss gehen nicht viel mehr etwas Grundsätzliches ? Hätte das nicht vor der Emanzipation der Schwulen kommen sollen. Ich verstehe das nicht. Es ist eine verkehrte Welt in der wie heute leben.

Naja ich will dissen Bericht nicht zu lange werden lassen. Aber diese Erfahreung hat mich noch mehr nachdenklicher gemacht.

Viele Grüsse: Christopher(38)

Probleme beim Arbeitsamt.

Vesa Local, Tuesday, 13.07.2004, 13:59 (vor 7383 Tagen) @ Christopher(38)

London, Dienstag 13. Juli 2004

...

Hi, Christopher(38)!

Zu lang kann Ernstaftes wohl kaum werden.
Natürlich hoffe ich, daß es solche Erfahrungsberichte hier in Zukunft nicht mehr geben wird: Weil die Intolleranz dann ausgerottet sein wird!! Ok: Wunschtraum... :-(((((

Wie soll ich Dir jetzt aus der Ferne über den Kanal Mut machen!??
Keine Ahnung. Ich wünsche Dir jedoch, daß Du nie resignierst!!

Was für eine Logik liegt denn dem Verhaltem im Arbeitsamt zugrunde? Es kann doch durchaus sein, das Personen schon derart lange arbeitslos sind, so daß Schuhe zu den Luxusgütern gehören?!? Hat dieser Personenkreis denn keinen Anspruch auf die Leistunges des Amtes??

Ich hoffe ja auch immer noch auf einen besseren Sommer. Spätestens nächstes Jahr! Und dann werde ich vielleicht auch mal "just for fun" ein paar Ämter (Einwohnermeldeamt u.ä. Ich werde mich keinesfalls ohne Notwendigkeit(!!) beim Sozial- oder Arbeitsamt barfuß blicken lassen, weil ICH es selber als Lächerlich-machen der wirklich Hilfsbedürftigen ansehen würde) aufsuchen und bin jetzt schon auf die Reaktion gespannt. (Ok anderes Thema, aber es paßt hier so schön: Wie wäre es mit einem Besuch des zuständigen Finanzamtes!??)

Meine Güte, ich kann es einfach nicht begreifen!
Die "Öffentlichen Einrichtungen" werden doch vom Volk durch die Steuerabgaben finanziert. (Ich habe schon einmal einen Pförtner einer Universitätseinrichtung in einem Park gefragt (Sommer 2002 oder 2003), ob er wisse, daß u.a. ich sein Gehalt finanziere? Die Erinnerung an DAS Gesicht ist unbezahlbar!) Warum darf ich mich also als "Miteigentümer" nicht in "meinen" Räumlichkeiten - im Rahmen der übrigen gesetzlichen Vorgaben - so bewegen, wie ich es möchte??

Sieht es denn hier in Deutschland ähnlich katastophal aus?

Viele Grüße gewürzt mit einer riesigen Portion Unverständnis!
Vesa Local

PS: Wenn wir hier in Deutschland soweit sind, daß Barfüßigkeit als "Erregung öffentlichen Ärgernisses" gesetzlich verankert wird, hoffe ich auf eine riesige "Volksbewegung"! Und wenn die nicht kommt wandere ich aus.

Barfuß auf dem Amt

Markus U., Stammposter, Tuesday, 13.07.2004, 14:45 (vor 7383 Tagen) @ Vesa Local

Was für eine Logik liegt denn dem Verhaltem im Arbeitsamt zugrunde? Es kann doch durchaus sein, das Personen schon derart lange arbeitslos sind, so daß Schuhe zu den Luxusgütern gehören?!? Hat dieser Personenkreis denn keinen Anspruch auf die Leistunges des Amtes??

Daß jemand sich überhaupt keine Schuhe leisten kann, vermag ich nicht zu glauben; jedenfalls ist mir kein solcher Fall bekannt, auch nicht vom Hörensagen. Ich habe auch noch nie einen barfüßigen Penner gesehen. Schuhe sind für Bedürftige nämlich kostenlos bei wohltätigen Einrichtungen (Caritas und so) erhältlich; diese führen ja auch regelmäßig Sammlungen durch.

Ich hoffe ja auch immer noch auf einen besseren Sommer. Spätestens nächstes Jahr! Und dann werde ich vielleicht auch mal "just for fun" ein paar Ämter (Einwohnermeldeamt u.ä.
Ich werde mich keinesfalls ohne Notwendigkeit(!!) beim Sozial- oder Arbeitsamt barfuß blicken lassen, weil ICH es selber als Lächerlich-machen der wirklich Hilfsbedürftigen ansehen würde) aufsuchen und bin jetzt schon auf die Reaktion gespannt. (Ok anderes Thema, aber es paßt hier so schön: Wie wäre es mit einem Besuch des zuständigen Finanzamtes!??)

Ich war in letzter Zeit zweimal barfuß wegen eines neuen Personalausweises (der alte war abgelaufen) beim Einwohnermeldeamt.
Beide Male gab es keine Probleme, weder bei der Antragstellung noch bei der Abholung; meine Barfüßigkeit wurde überhaupt nicht kommentiert.
Beim Sozialamt habe ich noch nie jemanden barfuß gesehen; es dürfte aber die Bedürftigkeit glaubhaft "rüberbringen", wenn jemand dort barfuß aufkreuzte.

Warum darf ich mich also als "Miteigentümer" nicht in "meinen" Räumlichkeiten - im Rahmen der übrigen gesetzlichen Vorgaben - so bewegen, wie ich es möchte??

Du bist kein "Miteigentümer" öffentlicher Gebäude, und es handelt sich nicht um "Deine" Räumlichkeiten. Die Gebietskörperschaften (Bund, Land, Kreis, Stadt oder Gemeinde) bestehen nämlich entgegen einem weitverbreiteten Mißverständnisse keineswegs aus der Gesamtheit ihrer Einwohner oder Bürger, sondern sind juristische Personen des Öffentlichen Rechts. Du hast daher keinen Anteil an ihnen, sondern bist ihnen in einem öffentlich- rechtlichen, in Ausnahmefällen auch in einem privatrechtlichen Verhältnisse gegenübergesetzt. Dies im einzelnen zu erläutern würde aber hier sicher zu weit führen.

PS: Wenn wir hier in Deutschland soweit sind, daß Barfüßigkeit als "Erregung öffentlichen Ärgernisses" gesetzlich verankert wird, hoffe ich auf eine riesige "Volksbewegung"! Und wenn die nicht kommt wandere ich aus.

Der Tatbestand der Erregung öffentlichen Ärgernisses (§ 183a StGB) setzt die öffentliche Vornahme einer sexuellen Handlung voraus. Barfuß zu gehen, ist aber keine sexuelle Handlung.

Barfuß,
Markus U.

Barfuß auf dem Amt

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Tuesday, 13.07.2004, 17:15 (vor 7383 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus!

Was für eine Logik liegt denn dem Verhaltem im Arbeitsamt zugrunde? Es kann doch durchaus sein, das Personen schon derart lange arbeitslos sind, so daß Schuhe zu den Luxusgütern gehören?!? Hat dieser Personenkreis denn keinen Anspruch auf die Leistunges des Amtes??

Daß jemand sich überhaupt keine Schuhe leisten kann, vermag ich nicht zu glauben; jedenfalls ist mir kein solcher Fall bekannt, auch nicht vom Hörensagen. Ich habe auch noch nie einen barfüßigen Penner gesehen. Schuhe sind für Bedürftige nämlich kostenlos bei wohltätigen Einrichtungen (Caritas und so) erhältlich; diese führen ja auch regelmäßig Sammlungen durch.

Auf dem Arbeitsamt würde ich weder barfuß, noch in kurzen Hosen erscheinen, schon gar nicht dann, wenn ich mich um Arbeit bemühen sollte. Wer so auftaucht, gilt man nämlich gleich als "schwer vermittelbar".

Ich hoffe ja auch immer noch auf einen besseren Sommer. Spätestens nächstes Jahr! Und dann werde ich vielleicht auch mal "just for fun" ein paar Ämter (Einwohnermeldeamt u.ä.
Ich werde mich keinesfalls ohne Notwendigkeit(!!) beim Sozial- oder Arbeitsamt barfuß blicken lassen, weil ICH es selber als Lächerlich-machen der wirklich Hilfsbedürftigen ansehen würde) aufsuchen und bin jetzt schon auf die Reaktion gespannt. (Ok anderes Thema, aber es paßt hier so schön: Wie wäre es mit einem Besuch des zuständigen Finanzamtes!??)

Ich war in letzter Zeit zweimal barfuß wegen eines neuen Personalausweises (der alte war abgelaufen) beim Einwohnermeldeamt.
Beide Male gab es keine Probleme, weder bei der Antragstellung noch bei der Abholung; meine Barfüßigkeit wurde überhaupt nicht kommentiert.
Beim Sozialamt habe ich noch nie jemanden barfuß gesehen; es dürfte aber die Bedürftigkeit glaubhaft "rüberbringen", wenn jemand dort barfuß aufkreuzte.

Beim Sozialamt war ich bisher erst einmal, jedoch nicht, weil ich selber bedürftig war, sondern nur, weil ich eine Unterschricht benötigte (es ging darum, ob ich würdig bin, ein Schweizer zu werden). Auch hier trug ich Schuhe. Eventuell hätte man mir die Unterschrift verweigert, da ja Zofingen nicht zu in denjenigen Gebieten der Schweiz gehört, wo das Barfußlaufen allzu wenig unüblich ist. Andererseits lief ich zu dem Zeitpunkt noch nicht an den Orten barfuß, von denen ich glaubte, daß man es dort nicht durfte.

PS: Wenn wir hier in Deutschland soweit sind, daß Barfüßigkeit als "Erregung öffentlichen Ärgernisses" gesetzlich verankert wird, hoffe ich auf eine riesige "Volksbewegung"! Und wenn die nicht kommt wandere ich aus.

Der Tatbestand der Erregung öffentlichen Ärgernisses (§ 183a StGB) setzt die öffentliche Vornahme einer sexuellen Handlung voraus. Barfuß zu gehen, ist aber keine sexuelle Handlung.

Gilt es denn als sexuelle Handlung, wenn man ohne Kleidung sich schwimmt, Rad fährt usw.? Meines Erachtens ist es eher eine sexuelle Handlung, wenn man in der Öffentlichkeit seine Geliebte küßt, auch dann, wenn man dabei bekleidet ist. Und das ist zumindest hier nicht (mehr) verboten (wohl aber in anderen Ländern).

Mit freundlichen Grüßen
Michael aus Zofingen

Barfuß auf dem Amt

RainerL @, Stammposter, Tuesday, 13.07.2004, 19:12 (vor 7383 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael,

Gilt es denn als sexuelle Handlung, wenn man ohne Kleidung sich schwimmt, Rad fährt usw.? Meines Erachtens ist es eher eine sexuelle Handlung, wenn man in der Öffentlichkeit seine Geliebte küßt, auch dann, wenn man dabei bekleidet ist. Und das ist zumindest hier nicht (mehr) verboten (wohl aber in anderen Ländern).

Das was als sexuelle Handlung gilt ist eigentlich eindeutig definiert und bedeutet daß die primären Geschlechtsorgane im Einsatz sind. Ein Kuß ist ohne Belang. Und nackt sich in der Öffentlichkeit zu bewegen, also z.B. so Rad zu fahren oder umherzulaufen erfüllt in Deutschland lediglich den Tatbestand einer Ordnungswidrigkeit nach dem OWiG §110. Quelle: www.waldfkk.de

Barfüßige Grüße
Rainer L.

P.S. Ich sehe das oben Genannte ebenso wie Du: Auf das Arbeitsamt zur Jobsuche würde ich mich auch nicht barfuß wagen ;-)

Barfuß auf dem Amt

Arved, Tuesday, 13.07.2004, 20:13 (vor 7383 Tagen) @ RainerL

Hallo!

Seit Jahren bin ich hier unregelmäßiger Mitleser, sehe mich aber zum erstenmal veranlaßt, hier zu schreiben.

Kurz zu meiner Person: zwischen 30 u. 40, männlich, de jure ledig, de facto in einer langjährigen Dauerbeziehung lebend. Barfuß laufe ich in meiner Freizeit von Spril bis Oktober ständig, den Rest des Jahres gelegentlich, sonst mit Teva-Latschen oder Flip-Flops.

Meinen Lebensunterhalt verdiene ich mir als Beschäftigter einer deutschen Agentur für Arbeit, daher konnte ich bei diesem Thema die Finger nicht stillhalten.

Meinen Arbeitstag verbringe ich im Winterhalbjahr, d.h. Oktober bis April, fest beschuht, im Sommerhalbjahr i.d.R. in Zehenstegsandalen und außerhalb des Publikumsverkehrs auch barfuß. Ich kleide mich im Sommer eher leger (T-Shirt u. Jeans), vielleicht gelegentlich etwas zu jugendlich für mein Alter :-), im Winter eher etwas seriöser, nie jedoch förmlich, d.h. immer ohne Krawatte oder Jackett.

Für mich ist der Grundsatz ganz einfach: Ich lege es nicht darauf an, Kunden zu irritieren. Für meine Arbeit ist ein Vertrauensverhältnis zum Kunden unabdingbar. Der Kunde kennt mich üblicherweise nicht, bildet sich sein Urteil also aufgrund des ersten Eindrucks, diesen kann ich dann durch kompetentes Handeln u. Verhandeln noch ansatzweise korrigieren.

Der Anblick eines barfüßigen Arbeitsvermittlers ist aber für die meisten Menschen derart ungewöhnlich, daß dieser Eindruck für den Verlauf eines typischen Beratungsgespräches von 5-15 Minuten Dauer meist alles weitere überstrahlt, das läßt sich nur durch gezielte Auseinandersetzung mit dem Thema korrigieren und dafür fehlt mir im Arbeitsalltag schlicht die Zeit, aber auch die Lust, mich 25mal am Tag zu wiederholen.

Das gleiche gilt für mich für das Tragen von kurzen Hosen. Diese ordne selbst ich so eindeutig dem Freizeitbereich zu, daß ich allenfalls an heißen Tagen die Beine einer Zip-Off-Hose außerhalb des Publikumsverkehrs abtrenne.

P.S. Ich sehe das oben Genannte ebenso wie Du: Auf das Arbeitsamt zur >Jobsuche würde ich mich auch nicht barfuß wagen ;-)

Schade!

Es kommt m.E. darauf an, was für eine Arbeit Du suchst!

Während ich eine massiv gepiercete (Scheiß-Denglisch) Werbegrafikerin im bunten Fun-Punk-Look durchaus für adäquat gestylet halte, würde es mich befremden, die gleiche Dame als Restaurantfach- oder Reiseverkehrskauffrau auf Jobsuche zu erleben. Das könnte dann durchaus auch Thema der Beratung werden.

Situationsangemessenes Outfit u. Verhalten ist im Berufsleben eine wesentliche Schlüsselqualifikation! Ich betone, daß ich nicht von angepaßtem Verhalten spreche, angepaßt bin ich sicher auch nicht, das wäre fremdmotiviert und damit belastend für die eigene Psyche, sprich auf Dauer ungesund.

Einen barfüssigen Kunden hatte ich, seit ich den Job mache (ca. 6 Jahre) bislang nur einmal, und das war noch dazu im Februar. Der hat für Aufsehen gesorgt, zumal seine insgesamt nach meinem subjektiven Empfinden ungepflegte Erscheinung auf Obdachlosigkeit und/oder Armut hindeutete. Seine Erklärung zu den fehlenden Schuhen war, sie wären ihm gestohlen worden, was in seinem Fall sogar plausibel klang...

Ciao,
Arved

AA

Bernd (Wiesbaden), Stammposter, Tuesday, 13.07.2004, 23:12 (vor 7383 Tagen) @ Arved

Halli-hallo,

hätte ja nie gedacht, dass hier mal jemand schreibt, der für die Agentur für Arbeitslosenverwaltung tätig ist...

Verwunderte Grüße
BERND

Hallo!
Seit Jahren bin ich hier unregelmäßiger Mitleser, sehe mich aber zum erstenmal veranlaßt, hier zu schreiben.
Kurz zu meiner Person: zwischen 30 u. 40, männlich, de jure ledig, de facto in einer langjährigen Dauerbeziehung lebend. Barfuß laufe ich in meiner Freizeit von Spril bis Oktober ständig, den Rest des Jahres gelegentlich, sonst mit Teva-Latschen oder Flip-Flops.
Meinen Lebensunterhalt verdiene ich mir als Beschäftigter einer deutschen Agentur für Arbeit, daher konnte ich bei diesem Thema die Finger nicht stillhalten.
Meinen Arbeitstag verbringe ich im Winterhalbjahr, d.h. Oktober bis April, fest beschuht, im Sommerhalbjahr i.d.R. in Zehenstegsandalen und außerhalb des Publikumsverkehrs auch barfuß. Ich kleide mich im Sommer eher leger (T-Shirt u. Jeans), vielleicht gelegentlich etwas zu jugendlich für mein Alter :-), im Winter eher etwas seriöser, nie jedoch förmlich, d.h. immer ohne Krawatte oder Jackett.
Für mich ist der Grundsatz ganz einfach: Ich lege es nicht darauf an, Kunden zu irritieren. Für meine Arbeit ist ein Vertrauensverhältnis zum Kunden unabdingbar. Der Kunde kennt mich üblicherweise nicht, bildet sich sein Urteil also aufgrund des ersten Eindrucks, diesen kann ich dann durch kompetentes Handeln u. Verhandeln noch ansatzweise korrigieren.
Der Anblick eines barfüßigen Arbeitsvermittlers ist aber für die meisten Menschen derart ungewöhnlich, daß dieser Eindruck für den Verlauf eines typischen Beratungsgespräches von 5-15 Minuten Dauer meist alles weitere überstrahlt, das läßt sich nur durch gezielte Auseinandersetzung mit dem Thema korrigieren und dafür fehlt mir im Arbeitsalltag schlicht die Zeit, aber auch die Lust, mich 25mal am Tag zu wiederholen.
Das gleiche gilt für mich für das Tragen von kurzen Hosen. Diese ordne selbst ich so eindeutig dem Freizeitbereich zu, daß ich allenfalls an heißen Tagen die Beine einer Zip-Off-Hose außerhalb des Publikumsverkehrs abtrenne.

P.S. Ich sehe das oben Genannte ebenso wie Du: Auf das Arbeitsamt zur >Jobsuche würde ich mich auch nicht barfuß wagen ;-)

Schade!
Es kommt m.E. darauf an, was für eine Arbeit Du suchst!
Während ich eine massiv gepiercete (Scheiß-Denglisch) Werbegrafikerin im bunten Fun-Punk-Look durchaus für adäquat gestylet halte, würde es mich befremden, die gleiche Dame als Restaurantfach- oder Reiseverkehrskauffrau auf Jobsuche zu erleben. Das könnte dann durchaus auch Thema der Beratung werden.
Situationsangemessenes Outfit u. Verhalten ist im Berufsleben eine wesentliche Schlüsselqualifikation! Ich betone, daß ich nicht von angepaßtem Verhalten spreche, angepaßt bin ich sicher auch nicht, das wäre fremdmotiviert und damit belastend für die eigene Psyche, sprich auf Dauer ungesund.
Einen barfüssigen Kunden hatte ich, seit ich den Job mache (ca. 6 Jahre) bislang nur einmal, und das war noch dazu im Februar. Der hat für Aufsehen gesorgt, zumal seine insgesamt nach meinem subjektiven Empfinden ungepflegte Erscheinung auf Obdachlosigkeit und/oder Armut hindeutete. Seine Erklärung zu den fehlenden Schuhen war, sie wären ihm gestohlen worden, was in seinem Fall sogar plausibel klang...
Ciao,
Arved

Barfuß auf dem Amt

RainerL @, Stammposter, Wednesday, 14.07.2004, 17:18 (vor 7382 Tagen) @ Arved

Hallo Arved,

Hallo!
Seit Jahren bin ich hier unregelmäßiger Mitleser, sehe mich aber zum erstenmal veranlaßt, hier zu schreiben.

Erst mal herzlich Willkommen im HBF !

Kurz zu meiner Person: zwischen 30 u. 40, männlich, de jure ledig, de facto in einer langjährigen Dauerbeziehung lebend. Barfuß laufe ich in meiner Freizeit von Spril bis Oktober ständig, den Rest des Jahres gelegentlich, sonst mit Teva-Latschen oder Flip-Flops.
Meinen Lebensunterhalt verdiene ich mir als Beschäftigter einer deutschen Agentur für Arbeit, daher konnte ich bei diesem Thema die Finger nicht stillhalten.
Meinen Arbeitstag verbringe ich im Winterhalbjahr, d.h. Oktober bis April, fest beschuht, im Sommerhalbjahr i.d.R. in Zehenstegsandalen und außerhalb des Publikumsverkehrs auch barfuß. Ich kleide mich im Sommer eher leger (T-Shirt u. Jeans), vielleicht gelegentlich etwas zu jugendlich für mein Alter :-), im Winter eher etwas seriöser, nie jedoch förmlich, d.h. immer ohne Krawatte oder Jackett.
Für mich ist der Grundsatz ganz einfach: Ich lege es nicht darauf an, Kunden zu irritieren. Für meine Arbeit ist ein Vertrauensverhältnis zum Kunden unabdingbar. Der Kunde kennt mich üblicherweise nicht, bildet sich sein Urteil also aufgrund des ersten Eindrucks, diesen kann ich dann durch kompetentes Handeln u. Verhandeln noch ansatzweise korrigieren.
Der Anblick eines barfüßigen Arbeitsvermittlers ist aber für die meisten Menschen derart ungewöhnlich, daß dieser Eindruck für den Verlauf eines typischen Beratungsgespräches von 5-15 Minuten Dauer meist alles weitere überstrahlt, das läßt sich nur durch gezielte Auseinandersetzung mit dem Thema korrigieren und dafür fehlt mir im Arbeitsalltag schlicht die Zeit, aber auch die Lust, mich 25mal am Tag zu wiederholen.
Das gleiche gilt für mich für das Tragen von kurzen Hosen. Diese ordne selbst ich so eindeutig dem Freizeitbereich zu, daß ich allenfalls an heißen Tagen die Beine einer Zip-Off-Hose außerhalb des Publikumsverkehrs abtrenne.

P.S. Ich sehe das oben Genannte ebenso wie Du: Auf das Arbeitsamt zur >Jobsuche würde ich mich auch nicht barfuß wagen ;-)

Schade!
Es kommt m.E. darauf an, was für eine Arbeit Du suchst!
Während ich eine massiv gepiercete (Scheiß-Denglisch) Werbegrafikerin im bunten Fun-Punk-Look durchaus für adäquat gestylet halte, würde es mich befremden, die gleiche Dame als Restaurantfach- oder Reiseverkehrskauffrau auf Jobsuche zu erleben. Das könnte dann durchaus auch Thema der Beratung werden.
Situationsangemessenes Outfit u. Verhalten ist im Berufsleben eine wesentliche Schlüsselqualifikation! Ich betone, daß ich nicht von angepaßtem Verhalten spreche, angepaßt bin ich sicher auch nicht, das wäre fremdmotiviert und damit belastend für die eigene Psyche, sprich auf Dauer ungesund.
Einen barfüssigen Kunden hatte ich, seit ich den Job mache (ca. 6 Jahre) bislang nur einmal, und das war noch dazu im Februar. Der hat für Aufsehen gesorgt, zumal seine insgesamt nach meinem subjektiven Empfinden ungepflegte Erscheinung auf Obdachlosigkeit und/oder Armut hindeutete. Seine Erklärung zu den fehlenden Schuhen war, sie wären ihm gestohlen worden, was in seinem Fall sogar plausibel klang...
Ciao,
Arved

Tja wenn alle so denken würden wie Du wäre es natürlich kein Problem auch barfuß in die BfA zu gehen, aber gerade bei einem so heiklen Thema wie Arbeitssuche (und es gibt ja immer weniger Arbeitsplätze) würde ich einen "schlechten" Eindruck aufs Beratungspersonal versuchen zu vermeiden (ganz abgesehen von den zukünftigen Chefs).

Barfüßige Grüße
Rainer L.

Barfuß auf dem Amt

Arved, Wednesday, 14.07.2004, 20:58 (vor 7382 Tagen) @ RainerL

Tja wenn alle so denken würden wie Du wäre es natürlich kein Problem >auch barfuß in die BfA zu gehen, aber gerade bei einem so heiklen Thema

BfA ist die Bundesversicherungsanstalt für Angestellte, also ein Zweig der gesetzlichen Rentenversicherung. Bundesagentur für Arbeit kürzt sich BA ab.

wie Arbeitssuche (und es gibt ja immer weniger Arbeitsplätze) würde ich
einen "schlechten" Eindruck aufs Beratungspersonal versuchen zu >vermeiden (ganz abgesehen von den zukünftigen Chefs).

Das ist prinzipiell richtig, aber es lohnt nicht, sich deswegen zu verbiegen oder zu verstellen. Erfolgreicher ist immer, sich so wie man ist möglichst gut zu verkaufen, also aus dem eigenen Potential das mögliche herauszuholen!

Selbst sich als Nonkonformist zu outen schadet bei der Stellensuche nicht, wenn es um Berufe geht, bei denen Kreativität u. Ideen gefragt sind.

Würde ich mich um meine derzeitige Stelle bewerben müssen, so täte ich dies allerdings sicher nicht barfuß u. auch nicht in Birkis oder Tevas, sondern vielleicht in eleganten Zehenstegsandalen zu dunkelblauer Jeans mit sportlich-elegantem, hellem, locker über der Hose getragenem Hemd oder so.

Barfuß auf dem Amt

Arved, Tuesday, 13.07.2004, 20:28 (vor 7383 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Auf dem Arbeitsamt würde ich weder barfuß, noch in kurzen Hosen >erscheinen, schon gar nicht dann, wenn ich mich um Arbeit bemühen >sollte. Wer so auftaucht, gilt man nämlich gleich als "schwer >vermittelbar".

Ein schon etwas länger arbeitsloser älterer Maurergeselle um die 50 Jahre erschien zur Beratung im ballonseidenen Camper-Jogginganzug und berichtete von einem Vorstellungsgespräch bei einem ortsansässigen Bauunternehmen: "Ich versteh das nicht! Die haben gesagt, Sportler nehmen sie nicht..."

Ein Erzieher in kurzen Hosen ist z.B. genausowenig allein deshalb schwervermittelbar wie ein über und über tätowierter Tiefbauhelfer.

Es kommt auf den Kontext an.

Außerdem ist Kleidung kein unabänderliches Merkmal der Schwervermittelbarkeit wie etwa 3 Jahre andauernde Arbeitslosigkeit.

Ein Dipl. Betriebswirt in kurzen Hosen auf dem Arbeitsamt oder gar im Vorstellungsgespräch läßt dagegen gewisse Zweifel an seiner Arbeitsmotivation aufkommen, die es aufzuklären gilt.

Wie ich schon sagte: Situationsbezogenes Auftreten ist angesagt.

Barfuß und Armut

Tic, Tuesday, 13.07.2004, 18:47 (vor 7383 Tagen) @ Markus U.

Daß jemand sich überhaupt keine Schuhe leisten kann, vermag ich nicht zu glauben; jedenfalls ist mir kein solcher Fall bekannt, auch nicht vom Hörensagen. Ich habe auch noch nie einen barfüßigen Penner gesehen. Schuhe sind für Bedürftige nämlich kostenlos bei wohltätigen Einrichtungen (Caritas und so) erhältlich; diese führen ja auch regelmäßig Sammlungen durch.

Ich kann auch nie glauben, dass leute hier wirklich aus der Armut herraus barfuss laufen müssen.
So sehe ich z.B. hier in der Innenstadt dieses Jahr wieder - wie übrigens jedes Jahr im Sommer - eine größere Anzahl (vermutlich ausländischer) Frauen, die barfuss und bettelnd durch die Strassen laufen. Diese Leute betteln sehr aggressiv, und weisen, wenn man kein Geld geben möchte, oftmals penetant auf ihre nackten füsse hin. In gebrochenem Deutsch versuchen sie verständlich zu machen, dass sie sich keine schuhe leisten können und wie schlimm es sei, barfuss laufen zu müssen. So sehr das auch stimmt, kann ich nicht glauben, dass diese "geschichten" der wahrheit entsprechen, erstens weil diese Frauen immer nur wenige wochen im jahr - im sommer - und dann in einer größeren Menge auftreten, zweitens weil sie ansonsten nicht heruntergekommen gekleidet sind, und, vor allem, weil sie meist schon einige Euro in der Büchse haben, die sie einem vor die Nase halten, und es nun wirklich an jeder Ecke die billigsten Schuhe (flip-flops) für einen Euro oder weniger gibt.
Ich vermute wirklich, dass diese Leute einfach nur die Assoziation "barfuss = Armut" wecken wollen. Die Gründe dafür sind sicherlich schlimm und so sehr mir diese Frauen auch Leid tun, verstehe ich nie, warum viele Passanten diesen Frauen mit der BEgründung "damit sie sich schuhe kaufen kann" geld geben.

Barfuß und Armut

RainerL @, Stammposter, Tuesday, 13.07.2004, 19:16 (vor 7383 Tagen) @ Tic

Hallo Tic,

Ich vermute wirklich, dass diese Leute einfach nur die Assoziation "barfuss = Armut" wecken wollen. Die Gründe dafür sind sicherlich schlimm und so sehr mir diese Frauen auch Leid tun, verstehe ich nie, warum viele Passanten diesen Frauen mit der BEgründung "damit sie sich schuhe kaufen kann" geld geben.

Sehe das auch so wie Du und das ist nun wirklich keine gute Werbung pro Barfuß

Barfüßige Grüße
Rainer L.

Barfuß und Armut

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Wednesday, 14.07.2004, 06:22 (vor 7382 Tagen) @ RainerL

Hallo Tic,

Ich vermute wirklich, dass diese Leute einfach nur die Assoziation "barfuss = Armut" wecken wollen. Die Gründe dafür sind sicherlich schlimm und so sehr mir diese Frauen auch Leid tun, verstehe ich nie, warum viele Passanten diesen Frauen mit der BEgründung "damit sie sich schuhe kaufen kann" geld geben.

Sehe das auch so wie Du und das ist nun wirklich keine gute Werbung pro Barfuß
Barfüßige Grüße
Rainer L.

Aber noch schlimmer finde ich, wenn solche Frauen im Winter in der Fußgängerzone betteln und ihre Babys dabei haben (früher einmal gesehen in Hamburg). Und nach Geschäftsschluß fahren die Ehemänner mit Mercedes, BMW, Porsche usw. vorbei und holen die "armen" Frauen ab.

Barfuß und Armut

Markus U., Stammposter, Wednesday, 14.07.2004, 10:12 (vor 7382 Tagen) @ Tic

Hi Tic!

Ich kann auch nie glauben, dass leute hier wirklich aus der Armut herraus barfuss laufen müssen.
So sehe ich z.B. hier in der Innenstadt dieses Jahr wieder - wie übrigens jedes Jahr im Sommer - eine größere Anzahl (vermutlich ausländischer) Frauen, die barfuss und bettelnd durch die Strassen laufen. Diese Leute betteln sehr aggressiv, und weisen, wenn man kein Geld geben möchte, oftmals penetant auf ihre nackten füsse hin. In gebrochenem Deutsch versuchen sie verständlich zu machen, dass sie sich keine schuhe leisten können und wie schlimm es sei, barfuss laufen zu müssen. So sehr das auch stimmt, kann ich nicht glauben, dass diese "geschichten" der wahrheit entsprechen, erstens weil diese Frauen immer nur wenige wochen im jahr - im sommer - und dann in einer größeren Menge auftreten, zweitens weil sie ansonsten nicht heruntergekommen gekleidet sind, und, vor allem, weil sie meist schon einige Euro in der Büchse haben, die sie einem vor die Nase halten, und es nun wirklich an jeder Ecke die billigsten Schuhe (flip-flops) für einen Euro oder weniger gibt.
Ich vermute wirklich, dass diese Leute einfach nur die Assoziation "barfuss = Armut" wecken wollen. Die Gründe dafür sind sicherlich schlimm und so sehr mir diese Frauen auch Leid tun, verstehe ich nie, warum viele Passanten diesen Frauen mit der BEgründung "damit sie sich schuhe kaufen kann" geld geben.

Dabei handelt es sich allermeist um Roma- Frauen aus Rumänien, die ihre Barfüßigkeit, wie Du ganz richtig vermutest, nur als Trick einsetzen, um beim Betteln erfolgreicher zu sein. Freilich ist auch zu berücksichtigen, daß gerade die Roma in Rumänien (und auch in anderen Balkanländern sowie der Tschechei) wirklich oftmals arm sind und fast immer große Familien mit bisweilen zehn und mehr Kindern ernähren müssen.

Barfuß,
Markus U.

Barfuß und Armut

Tic, Thursday, 15.07.2004, 20:02 (vor 7381 Tagen) @ Markus U.

Hallo!

Dabei handelt es sich allermeist um Roma- Frauen aus Rumänien, die ihre Barfüßigkeit, wie Du ganz richtig vermutest, nur als Trick einsetzen, um beim Betteln erfolgreicher zu sein. Freilich ist auch zu berücksichtigen, daß gerade die Roma in Rumänien (und auch in anderen Balkanländern sowie der Tschechei) wirklich oftmals arm sind und fast immer große Familien mit bisweilen zehn und mehr Kindern ernähren müssen.

Ich habe auch immer vermutet, dass es sich um Roma handelt. Ich denke, diese Frauen haben in ihrer Heimat ein sehr schweres leben und tun mir wirklich Leid - denn niemand bettelt gerne und freiwillig, so vermute ich zumindest.

Allerdings erscheint mir diese "barfuss-masche" dabei immer recht "plump" ich kenne aber einige Leute, die diesen Frauen gerade deshalb geld geben "Damit sie sich schuhe leisten können". Als ich einmal sagte "das können sie sie doch, da drüben kosten Flip-flips nur 80 cent und damit läuft momentan die halbe stadt rum" kam nur die reaktion "na, aber freiwillig läuft die hier doch nicht barfuss" und schwupps hatte die Frau einen Euro mehr in ihrer Büchse. Meine bekannte sagte dabei dann noch "damit sie sich wenistens schuhe leisten können!", woraufhin sich die Bettlerin auch artig mit einem "Ja, brauche schuhe! Danke!" bedankte. "Brauche Schuhe!" scheint ein "standarspruch" zu sein.

Naja, villeicht fällt es mir nur besonders auf, da ich jeden tag zwei mal durch die Innenstadt muss, und díe einzelnen frauen daher schon kenne - so fiel mir z.B. auf, dass diese frauen oftmals andere kleidung tragen - und ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass jemand kleidung zum wechseln, aber kein einziges paar schuhe bestitzt.

Ausserdem erscheint mir dass immer "organisiert", da ich oftmals die gleichen Bettlerinnen an unterschiedlichen Tagen mal in Bremen und mal in Oldenburg gesehen habe und sie dann immer mit mehreren auftreten - aber ich will nicht spekulieren, mir fällt das nur auf, da ich diese Personen oftmals mehrmals täglich sehe.

Grüße,
Tic

Barfuß auf dem Amt

Andi35 @, Stammposter, Wednesday, 14.07.2004, 06:34 (vor 7382 Tagen) @ Markus U.

Was für eine Logik liegt denn dem Verhaltem im Arbeitsamt zugrunde? Es kann doch durchaus sein, das Personen schon derart lange arbeitslos sind, so daß Schuhe zu den Luxusgütern gehören?!? Hat dieser Personenkreis denn keinen Anspruch auf die Leistunges des Amtes??

Daß jemand sich überhaupt keine Schuhe leisten kann, vermag ich nicht zu glauben; jedenfalls ist mir kein solcher Fall bekannt, auch nicht vom Hörensagen. Ich habe auch noch nie einen barfüßigen Penner gesehen. Schuhe sind für Bedürftige nämlich kostenlos bei wohltätigen Einrichtungen (Caritas und so) erhältlich; diese führen ja auch regelmäßig Sammlungen durch.

Ich hoffe ja auch immer noch auf einen besseren Sommer. Spätestens nächstes Jahr! Und dann werde ich vielleicht auch mal "just for fun" ein paar Ämter (Einwohnermeldeamt u.ä.
Ich werde mich keinesfalls ohne Notwendigkeit(!!) beim Sozial- oder Arbeitsamt barfuß blicken lassen, weil ICH es selber als Lächerlich-machen der wirklich Hilfsbedürftigen ansehen würde) aufsuchen und bin jetzt schon auf die Reaktion gespannt. (Ok anderes Thema, aber es paßt hier so schön: Wie wäre es mit einem Besuch des zuständigen Finanzamtes!??)

Ich war in letzter Zeit zweimal barfuß wegen eines neuen Personalausweises (der alte war abgelaufen) beim Einwohnermeldeamt.
Beide Male gab es keine Probleme, weder bei der Antragstellung noch bei der Abholung; meine Barfüßigkeit wurde überhaupt nicht kommentiert.
Beim Sozialamt habe ich noch nie jemanden barfuß gesehen; es dürfte aber die Bedürftigkeit glaubhaft "rüberbringen", wenn jemand dort barfuß aufkreuzte.

Warum darf ich mich also als "Miteigentümer" nicht in "meinen" Räumlichkeiten - im Rahmen der übrigen gesetzlichen Vorgaben - so bewegen, wie ich es möchte??

Du bist kein "Miteigentümer" öffentlicher Gebäude, und es handelt sich nicht um "Deine" Räumlichkeiten. Die Gebietskörperschaften (Bund, Land, Kreis, Stadt oder Gemeinde) bestehen nämlich entgegen einem weitverbreiteten Mißverständnisse keineswegs aus der Gesamtheit ihrer Einwohner oder Bürger, sondern sind juristische Personen des Öffentlichen Rechts. Du hast daher keinen Anteil an ihnen, sondern bist ihnen in einem öffentlich- rechtlichen, in Ausnahmefällen auch in einem privatrechtlichen Verhältnisse gegenübergesetzt. Dies im einzelnen zu erläutern würde aber hier sicher zu weit führen.

PS: Wenn wir hier in Deutschland soweit sind, daß Barfüßigkeit als "Erregung öffentlichen Ärgernisses" gesetzlich verankert wird, hoffe ich auf eine riesige "Volksbewegung"! Und wenn die nicht kommt wandere ich aus.

Der Tatbestand der Erregung öffentlichen Ärgernisses (§ 183a StGB) setzt die öffentliche Vornahme einer sexuellen Handlung voraus. Barfuß zu gehen, ist aber keine sexuelle Handlung.
Barfuß,
Markus U.

Hallo Markus!
Du scheinst Dich mit Gesetzen und Paragraphen aber gut aus zu kennen! ;-) Es würde mich nicht wundern, wenn das Barfußgehen irgendwann tatsächlich als anstößig betrachtet würde, wundern würde mich inzwischen in unserem Staat garnichts mehr! :-(
Gruß von Andi!

Barfuß auf dem Amt

Markus U., Stammposter, Wednesday, 14.07.2004, 10:02 (vor 7382 Tagen) @ Andi35

Hi Andi!

Hallo Markus!
Du scheinst Dich mit Gesetzen und Paragraphen aber gut aus zu kennen! ;-)

Das muß ich wohl; schließlich bin ich ja auch Jurist!

Es würde mich nicht wundern, wenn das Barfußgehen irgendwann tatsächlich als anstößig betrachtet würde, wundern würde mich inzwischen in unserem Staat garnichts mehr! :-(

Das befürchte ich kaum, zumal das Barfußlaufen medial eher wohlwollend kommentiert wird. Es ist nur schade, daß sich so wenige Menschen in der Öffentlichkeit "trauen".

Gruß von Andi!

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Barfuß auf dem Amt

Andi35 @, Stammposter, Thursday, 15.07.2004, 01:31 (vor 7381 Tagen) @ Markus U.

Hi Andi!

Hallo Markus!
Du scheinst Dich mit Gesetzen und Paragraphen aber gut aus zu kennen! ;-)

Das muß ich wohl; schließlich bin ich ja auch Jurist!
Es würde mich nicht wundern, wenn das Barfußgehen irgendwann tatsächlich als anstößig betrachtet würde, wundern würde mich inzwischen in unserem Staat garnichts mehr! :-(
Das befürchte ich kaum, zumal das Barfußlaufen medial eher wohlwollend kommentiert wird. Es ist nur schade, daß sich so wenige Menschen in der Öffentlichkeit "trauen".

Gruß von Andi!

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Hallo Markus!
Achso, Du bist Jurist, ja, dann kann ich mir das gut vorstellen, dass Du Dich damit auskennst! ;-) Du hast Recht, es ist bekannt, dass barfuß gehen gesund ist und "Dein Wort in Gottes Ohr", dass es nicht irgendwann nur noch an bestimmten Plätzen (Wassertretanlage, Freibad, Badesee oder ähnlichem) erlaubt ist. Wer weiß, wo wir im Laufe der nächsten Jahre noch Einschränkungen haben! :-( Der Glaube an unseren Staat geht mir so langsam aber sicher verloren! :°-( Aber ich hoffe doch sehr, dass Du Recht hast! Ja, es könnten sich auch mehrere Menschen trauen, barfuß an Orten zu gehen, wo es nicht so üblich ist wie z.B. in einem Freibadgelände, da stimme ich Dir und wohl jeder hier im Forum zu!
Einen lieben Gruß von Andi!

Barfuß auf dem Amt

Markus U., Stammposter, Thursday, 15.07.2004, 10:47 (vor 7381 Tagen) @ Andi35

Es ist nur schade, daß sich so wenige Menschen in der Öffentlichkeit "trauen".


Hallo Markus!
Achso, Du bist Jurist, ja, dann kann ich mir das gut vorstellen, dass Du Dich damit auskennst! ;-) Du hast Recht, es ist bekannt, dass barfuß gehen gesund ist und "Dein Wort in Gottes Ohr", dass es nicht irgendwann nur noch an bestimmten Plätzen (Wassertretanlage, Freibad, Badesee oder ähnlichem) erlaubt ist.

Barfußgehen ist überall erlaubt, und daher bin ich außer bei der Arbeit auch überall barfuß. Mittlerweile ist es für mich ganz selbstverständlich, barfuß zu gehen, und wenn ich mir Schuhe an die Füße montiere, vermisse ich schmerzlich den unmittelnbaren Bodenkontakt.

Wer weiß, wo wir im Laufe der nächsten Jahre noch Einschränkungen haben! :-( Der Glaube an unseren Staat geht mir so langsam aber sicher verloren! :°-(

Ich glaube schon lange nicht mehr an unseren Staat, in dem die Bürger nichts selbst bestimmen können (zu keiner Frage von nationaler Bedeutung findet ein Referendum statt, weil wir Bürger angeblich uninteressiert, doof und manipulierbar sind; wir werden nur als "Stimmvieh" für unsere Parteiendemokratur mißbraucht), und der Sozialabbau wird auch immer ärger! Ich könnte mich bei diesem Thema so richtig in Rage schreiben, aber das wäre dann "off topic".

Aber ich hoffe doch sehr, dass Du Recht hast! Ja, es könnten sich auch mehrere Menschen trauen, barfuß an Orten zu gehen, wo es nicht so üblich ist wie z.B. in einem Freibadgelände, da stimme ich Dir und wohl jeder hier im Forum zu!

Das liegt in erster Linie bei uns selbst! Wir können selber entscheiden, ob wir uns trauen, und wenn das der Fall ist, finden sich möglicherweise "Nachahmungstäter"!

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.

Probleme beim Arbeitsamt.

RainerL @, Stammposter, Tuesday, 13.07.2004, 19:23 (vor 7383 Tagen) @ Christopher(38)

Hallo Christopher,

Deine barfüßigen Unternehmungen sind sicher o.k. aber barfuß auf Jobsuche würde ich mich nicht trauen einfach weil ich denke daß das ein ganz falsches Bild von einem entstehen läßt. Ein künftiger Arbeitgeber soll doch nicht gleich durch fehlendes Schuhwerk in seiner Entscheidung beeinflußt werden. Die richtige Taktik wäre bei einem künftigen Arbeitgeber erst mal zu testen ob barfuß wirklich o.k. ist und sich nach und nach Freiräume schaffen sofern möglich.

Barfüßige Grüße
Rainer L.

Probleme beim Arbeitsamt.

Christopher(38) @, Tuesday, 13.07.2004, 19:52 (vor 7383 Tagen) @ RainerL

London, Dienstag 13. Juli 2004
Hallo Rainer L.

Schön, dass Du Dich bei mir meldest ! Ich kenne Dich überhaupt nicht und ich freue mich über immer wieder neue Freunde über dieses Netz machen zu können. Nun zu Deinem wertvollen Beitrag, den Du gemacht hast. Ich habe mich aus Rücksicht auf die Länge meines eigenen Beitrages nicht einbezogen, dass meine Situation etwas anders war als
dem üblichen Antragsteller. Ich bin zwar bezüger eines Arbeits-losengeldes, bin aber mit dem britischen System ( weiss daher nicht, ob es dies in the Bundesrepublik Deutschland auch gibt.) daran, mir meine eigene Bude aufzutun. In Grossbritanien kann man auf dem gleichen Amt, wo man Arbeit sucht, von der Regierung aus- auch geholfen werden, sich selbständig zu machen. Ich bin aus Beruf Massage Therapeut und möchte, wenn mein Freund (Partner) und ich nach Birmingham gezogen sind, mich selbständig machen. Also ich wie gesagt habe,- gestern bin ich in das Amt gegangen, war ich nicht auf Arbeitsuche, sondern lediglich dort um mich umzuregistrieren. Also von Arbeit suchen- keine Rede. Wenn ich Zeit finde, werde ich es in einer Meldung oben nachholen. Ich würde mich gerne freuen, etwas über Dich zu erfahren, wenn Dir das behagen würde.

Bis dann ,......... nochmals vielen Dank für Deine Zeit und Deiner Antwort.

Christopher(38)

schwuler Barfüssler aus London.

Hier, weil es auf mehrere vorangegangene Antworten paßt

Vesa Local, Wednesday, 14.07.2004, 10:28 (vor 7382 Tagen) @ Christopher(38)

Hi, @all!

Na da habe ich ja was losgetreten...
Ich weiß nicht, wie ich darauf jetzt reagieren soll...

hmmm...

Zunächst einmal:
Ich persönlich verbinde nicht zwangsläufig Barfüßigkeit mit Armut:
Nicht jeder, der barfuß läuft ist arm und
nicht jeder, der arm ist läuft barfuß.
Trotzdem ertappe ich mich selber dabei, wie bei einem entsprechendem übrigen Aussehen durch meinen Kopf die Verbindung zur Armut/Obdochlosigkeit schießt. Ob ich damit richtig liege und ob solge Gedankengänge überhaupt angemessen sind, lasse ich hier offen.

Denn ich habe in den Innenstädten einige male Personen barfuß gehen sehen, bei denen ich den Eindruck hatte, sie hätten wirklich nichts außer dem, was sie noch am Körper tragen. Und das hing auch schon in Fetzen herab. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß dieses Outfit freiwillig gewählt war.

Auf der anderen Seite kenne ich aber auch die Problematik der "armen" (In welcher Hinsicht, bleibt hier von mir ebenfalls undiskutiert.) Frauen, die dann in der Luxuskarre eingesammelt werden.

Danke, für die Zusammenfassung der rechtlichen Zugehörigkeit der Ämter! Ich habe "Mein" ja auch in "" gesetzt, um zu verdeutlichen, daß es mir schon bewußt ist, daß ich z.B. die Wände solcher Einrichtungen nicht volschmieren darf, weil es ja eben nicht "meine" sind.
Vielleicht doch noch eine kurze Nachfrage am Rande: Werden diese Einrichtungen nicht aus Steuergeldern unterhalten? (Ein knappes Ja oder Nein genügt mir schon. Ansonsten sehe ich es schon kommen, daß das Eigentliche total in den Hintergrung gedrängt wird...)

Kurze Hose: Tja, leider auch für meine Tätigkeit während des Kundenverkehrs nicht machbar. Aber auch für mich gilt für das Vor- und Nachbereiten, alles unter Oberschenkel weg. Eben Jobabhängig.

Barfüßige Arbeitssuchende: Wie schön, daß es mindestens einen gibt (Tschuldi, ich habe Deinen Namen vergessen...), der das barfüßige Erscheinen Suchender - wenn ich es richtig verstanden habe, von der gesuchten Branche abhängend - durchaus "hinnehmen" würde. Und wie schön, daß diese Diskussion jemanden "hinter dem Ofen" ;-) hervorgelockt hat. :-))

Zusammenfassend bleibt mir nur noch zu sagen, daß ich jedem Barfüßigen - egal wo ich sie/ihn treffe - ersteinmal jeglichen Respekt entgegenbringe. Sollte dieser Respekt schwinden, hat es garantiert nichts mit seiner Barfüßigkeit zu tun, sondern mit der Art, wie sie/er sich gegenüber mir bzw. anderen verhält. Und auch dann würde ich diese Tatsache niemals zum "Fertigmachen" benutzen.

Viele Grüße aus dem Norden und
bleibt mir gegenüber positiv gesinnt auch wenn ich mich manchmal vielleicht mißverständlich ausdrücke. (Das soll jetzt NICHT heißen, daß ich mich bisher von irgendjemandem persönlich angegriffen gefühlt habe!!) Die Höhe meiner Toleranzschwelle habe ich ja in der Zusammenfassung dargelegt. :-)

PS: Und nun am besten wieder zurück zum Eigentlichen des Ursprungbeitrags und zu Christoph38.

PPS: @Christoph38: Bleib so wie Du bist (bzw. werde noch besser ;-)) ) und ziehe Deine Sachen durch! :-)))
Ich kann es nur ansatzweise nachwempfinden, wie Du Dich gefühlt haben mußt, als Dich alle angestarrt haben. Ich hatte vor Wochen auch ein ähnliches Erlebnis. Allerdings mit dem Unterschied, daß es nicht so viele waren. Zudem konnte ich die mögliche Peinlichkeit durch eine passenden Antwort zurückgeben, was mir wiederum Sympathiepunkte mindestens eines "Zuschauers" einbrachte.

Hier, weil es auf mehrere vorangegangene Antworten paßt

Arved, Wednesday, 14.07.2004, 20:47 (vor 7382 Tagen) @ Vesa Local

Vielleicht doch noch eine kurze Nachfrage am Rande: Werden diese >Einrichtungen nicht aus Steuergeldern unterhalten? (Ein knappes Ja >oder Nein genügt mir schon. Ansonsten sehe ich es schon kommen, daß

Welche Einrichtungen genau? Die Agenturen für Arbeit bzw. die Bundesagentur für Arbeit? Die finanziert sich aus den Beiträgen der Versichertengemeinschaft. Lediglich wenn diese nicht ausreichen, spendiert der Bund den Ausgleich aus Steuermitteln. Das ist allerdings schon seit Jahren immer wieder der Fall. Zum Vergleich: Haushalt der BA 2004 insg. 56,99 Mrd. Euro, davon Bundeszuschuß 5,21 Mrd. Euro. Erfahrungsgemäß dürfte der Zuschuß aber in der Realität höher ausfallen, vielleicht um die 8 Mrd. Euro.

Barfüßige Arbeitssuchende: Wie schön, daß es mindestens einen gibt >(Tschuldi, ich habe Deinen Namen vergessen...), der das barfüßige >Erscheinen Suchender - wenn ich es richtig verstanden habe, von der >gesuchten Branche abhängend - durchaus "hinnehmen" würde. Und wie

Nein, nicht richtig verstanden! Da ich selber leidenschaftlich barfuß laufe, freue ich mich erstmal über jeden anderen Barfüßer, der mir begegnet, ob privat oder dienstlich. Allerdings ist es u.a. meine Aufgabe, die "Vermittlungsaussichten" eines Arbeitssuchenden zu beurteilen u. wenn erforderlich darauf hinzuwirken, diese zu verbessern. Und in diesem Zusammenhang spielt das Erscheinungsbild - ob barfüßig oder nicht - anhängig vom beruflichen Profil der Person durchaus eine Rolle. Das nehme ich dann nur hin (um Deine Formulierung zu verwenden), wenn es entweder augenscheinlich paßt oder mir plausibel gemacht werden kann.

Es ist allerdings ziemlich einfach, mir Barfüßigkeit plausibel zu machen.

Ciao,
Arved

Probleme beim Arbeitsamt.

Lothar, Stammposter, Wednesday, 14.07.2004, 16:18 (vor 7382 Tagen) @ Christopher(38)

Ich hatte gehofft, solche Erfahrungen beschränken sich nur auf die USA! Aber anscheinend ist GB auch infiziert. Aber immerhin haben sie dich nicht verhaftet und nicht aus dem Bus geworfen. Ist doch auch schon was.

Lothar

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