"Echte" und "unechte" Barfüßer (Hobby? Barfuß! 2)

Andi35 @, Stammposter, Thursday, 08.07.2004, 21:48 (vor 7388 Tagen) @ Michael aus Zofingen

"Es ist zwar richtig, daß die "echten" Barfußgeher auch im winter in der Stadt unterwegs sind, aber erstens kann es sich nicht jeder leisten, dauernd barfuß unterwegs zu sein (Beruf, Kirche sowie besondere Anlässe wie z. B. Beerdigungen), und zweitens hat jeder mal "klein angefangen"."
Hallo Markus,
in diesem Forum wurde schon häufiger VERSUCHT, die Grenze zwischen "echten" und "unechten" Barfüßern zu definieren. Dieses ist meines Erachtens nicht unbedingt sinnvoll und sicher schwierig. Daher nur grob: Wer längere Zeit ohne Schuhe unterwegs ist, ist "echt", wer die Schuhe nur mal eben ausgezogen hat, ist unecht. Aber: wenn man nur kurz einen Menschen sieht, der keine Schuhe anhat, jedoch eine Tasche (darin könnten ja Schuhe sein) dabei hat, und ihn gleich als "unechten Barfüßer" zu diskreditiert, dan ist es ist unfair. Ich habe mehr Hochachtung vor einem, der tagelang barfuß unterwegs ist, aber Schuhe dabei hat, etwa weil er zwischenzeitlich zur Beerdigung muß oder weil er auf gewisse Anlässe nicht verzichten will, bei denen barfuß verboten ist als vor einem, der barfuß im Stadtpark ein Buch liest und für den ca. 100 m langen Weg von seiner Wohnung die Schuhe nicht mitgenommen hat. Das Wort "Hochachtung" bezieht sich allein auf die sportliche Belastung, es soll kein Werturteil sein. Wenn einer gerne Bücher liest oder lesen muß, dann ist es ok. Wenn er den Stadtpark gegenüber seiner Wohnung als Leseort vorzieht, dann ist das doch schön. Wenn er dann auch noch auf Schuhe verzichtet, ist das wunderbar!
Nichts liegt mir ferner als einem anderen Menschen vorzuschreiben, wann er Schuhe tragen soll und wann nicht. Das muß jeder selber entscheiden. Hauptsache, ER wird dabei glücklich. Wenn einer nur am Strand und bei Temperaturen über 20°C barfuß laufen will, ich werde ihn nicht daran hindern.
Sollte ich jemals eine Frau kennen lernen, dann werde ich sie nicht danach auswählen, ob sie selber barfuß läuft oder nicht. Ich erwarte nur von ihr, daß sie akzeptiert, daß ich mich barfuß mit ihr zusammen an Orte gegeben kann, wo ich auch alleine barfuß hingehen würde. Eine Frau, die etwa sagen würde "Wenn du alleine barfuß mit dem Fahrrad zum Badesee fährst, dann ist es mir egal. Wenn du aber mit mir zusammen mit dem Rad zum See fährst, ziehst du gefälligst Schuhe an" wäre für mich nicht die richtige.
Für mich ist es nicht erstrebenswert, Extrembarfüßer zu werden. Wenn jemand es ist, habe ich aber nichts dagegen. Nicht begreifen kann ich aber die Extrembarfüßer, die die Meinung vertreten, daß man immer barfuß sein muß und die für Schönwetterbarfüßer, Gelegenheitsbarfüßer usw. noch weniger Sympathie empfinden als für konsequente Schuhträger, so nach dem Motto "Wer nicht vorhat, immer barfuß zu laufen, der soll es gar nicht erst anfangen." Das wäre ja vergleichbar, wie wenn man nur denjenigen zubilligt, Sport zu treiben, wenn sie Olympianiveau besitzen. Oder daß sich nur diejenigen Menschen ans Steuer eines Autos setzen dürfen, die so schnell fahren können wie Michael Schumacher. (Dann gäbe es aber deutlich weniger Verkehrsunfälle)
Mit freundlichen Grüßen
Michael aus Zofingen

Hallo Michael!
Genau so ist es! Vor allem gäbe es hier im Forum wesentlich weniger Teilnehmer, denn Viele, das schrieb ich schon eben in einem Bericht, gehen nicht das ganze Jahr barfuß! Dann würde das Forum ja beinahe "aussterben", es sollen doch auch Leute Beiträge schreiben können, die nur "Just for Fun" barfuß gehen. Es wird immer unterschiedliche Auffassungen geben, auch innerhalb eines Interessengebietes, so ist es eben mit allem! Du hast vollkommen Recht, mir kommt es seit eben auch so vor, als wenn man nur als hartgesottener Barfüßer hier mitreden darf, da man ja sonst ein "Warmduscher" ist! :-(
Liebe Grüße von Andi!


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion