Es ist wirklich frustrierend! (Hobby? Barfuß! 2)

Steve CH, Wednesday, 07.07.2004, 18:16 (vor 7389 Tagen)

Allein in den letzten 14 Tagen war ich zunächst in Düsseldorf an einem wunderschönen Samstag (war allerdings der erste und zugleich letzte schöne Junitag) auf Shopping Tour und dann gleich an zwei Tage in Wien, anschliessend noch in Mailand und im Tessin, wie immer barfuss unterwegs. Sicherlich habe ich dabei an Km eine Grossstadt umrundet und war mit meiner Frau in unzähligen Boutiquen, Kaufhäusern und auf Plätzen jeglicher Art. Nicht ein einziger "Barfüsser" ist mir dabei begegnet. Doch halt! Michael aus Zofingen, sowie drei junge barfüssige Hippies im Tessin!
Wetter immer ok, Temperatur ok, Barfussklima1A und dennoch, es gibt scheinbar nur noch ganz wenige Unbeschuhte!
Viele, sehr positive Kommentare (besonders in Boutiquen, mehr denn je), nicht ein einziger dummer Spruch, aber offensichtlich auch keine Gleichgesinnten mehr!
Im Tessin habe ich mir dann auch noch meine erste diesjährige Verletzung zugezogen und mir eine grössere Glassscherbe mitten in die vordere Hornhaut tief eingetreten. Das dort stattgefundene Jazz Festival hat eben seine Spuren hinterlassen. Meine Frau hat mir den Fremdkörper sogleich entfernt und ich habe erstaunlicher Weise nicht viel verspürt. Es ist bemerkenswert was eingelaufene Sohlen so alles aushalten! Der Schnitt ist auch bereits wieder verheilt!
Offensichtlich gehöre ich aber zur Gattung der Eintagsfliegen, denn in all den Jahren meiner barfüssigen Fortbewegung habe ich noch nie so wenige (überhaupt keine) Schwarzfüssler angetroffen. Und es ist eines meiner aktivsten Jahre! Entweder ist das Wetter einfach so schlecht, oder aber die Flip Flops übernehmen endgültig den Barfuss Ersatz. Für mich ist das jedenfalls nicht das Gleiche und leider ist der momentane Barfuss Trend der Medien überhaupt nicht sichtbar!
Musste ich einfach mal loswerden!
Im übrigen ist auch meine liebe Frau, seit Flip Flops in Mode sind, so gut wie gar nicht mehr barfuss ausserhalb des Hauses unterwegs gewesen. Ihre Füsse sind dafür jetzt immer recht sauber und die "hässliche hartnäckige" Hornhaut verschwunden. Wahrscheinlich ist das auch bei vielen Anderen der Grund für den Schwund!

Weiterhin barfuss grüsst

Steve

Es ist wirklich frustrierend!, aber..

Barfussjan, Stammposter, Wednesday, 07.07.2004, 21:31 (vor 7389 Tagen) @ Steve CH

Hallo Steve,

das Thema haben wir hier etwas weiter unten im Forum auf nationaler Ebene ja gerade parallel laufen. Dein Bericht bestätigt um so mehr, dass es anderweitig innerhalb von Europa leider auch nicht anders aussieht. Die positiven Berichte in den Medien zum barfussgehen stehen z.Zt. wirklich umgekehrt proportional zur Realität auf den Strassen.

Eines kann ich Dir auch noch bestätigen - barfussgehend kommt man bei nicht gerade wenigen Leuten sehr gut und unbeschwert an - solange sie's dann aber bloß nicht auch selber machen brauchen! Und der Rest macht sich selbst zu fernsteuerbaren Statisten in einer Art von Spiel, bei dem sie in Schuhen befangen nicht mithalten können - so gesehen ist es dann nicht ganz so frustrierend, aber trotzdem sehr schade.

Gruß
Barfussjan

Es ist wirklich frustrierend!

FrankX, Stammposter, Wednesday, 07.07.2004, 22:12 (vor 7389 Tagen) @ Steve CH

Hallo Steve,

Weiter unten habe ich auch darüber geschrieben, da ich denselben Eindruck hatte.

Hatte sah ich ich, ich konnte es kaum glauben, auf dem Perron im Bahnhof Zürich-Oerlikon einen Herrn (ca. 40 Jahre) der barfuss war und das wohl den ganzen Tag, nach der Farbe der Sohlen zu urteilen. Sonst waren die Füsse aber käsebleich. Es scheint sich also nicht um einen Dauerbarfüsser zu handeln. Wenn ich den ganzen Tag barfuss herum laufe, sieht man das den Sohlen kaum an. Sie sind irgendwie schmutzabweisen.

Gruss,

FrankX

Farbe

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Thursday, 08.07.2004, 16:59 (vor 7388 Tagen) @ FrankX

"Heute sah ich ich, ich konnte es kaum glauben, auf dem Perron im Bahnhof Zürich-Oerlikon einen Herrn (ca. 40 Jahre) der barfuss war und das wohl den ganzen Tag, nach der Farbe der Sohlen zu urteilen. Sonst waren die Füsse aber käsebleich. Es scheint sich also nicht um einen Dauerbarfüsser zu handeln. Wenn ich den ganzen Tag barfuss herum laufe, sieht man das den Sohlen kaum an. Sie sind irgendwie schmutzabweisend."

Hallo Frank,
es ist nicht immer zuverlässig, anhand von der Sohlenfarbe zu schließen, wie lange jemand barfuß unterwegs war. Es hängt einmal davon ab, wo man längs gelaufen ist, zum anderen aber auch vom jeweiligen Zustand der Füße. Wenn man nur mal eben das Gelände eines Rußwerks barfuß überquert (aber wer macht das schon?), sind die Sohlen wesentlich mohriger als wenn man 15 Stunden lang immer die Zürcher Bahnhhofstraße ohne Schuhe auf und ab geht (aber wer macht das schon? Und spätestens nach 9 Stunden wird man einem Polizisten gefragt, warum man das macht - nicht wegen barfuß, sondern wegen hin-und-her-laufen). Weiterhin sind trockene Füße schmutzabweisender als feuchte. Wenn die Haut richtig durchgeweicht ist, etwa durch stundenlanges Waten durch Wasser oder - noch schlimmer - durch stundenlanges Tragen von geschlossenen Schuhen aus billigem, luftundurchlässigem Material und dicken Socken bei hoher Temperatur, zieht der "Mohr" beim Barfußlaufen richtig tief in die Haut, und ist somit auch schwieriger zu entfernen.
Wenn einer bleiche Füße hat, dann ist er mit großer Wahrscheinlichkeit nur selten barfuß unterwegs, denn die Sonne hinterläßt deutlich ihre Spuren. Oder es handelt sich um einen Menschen, der nur heimlich im Dunkeln barfüßelt, weil er Angst hat, gesehen zu werden (von denen soll es ja auch welche geben).
Manchmal wundere ich mich, wie weiß manche Haut überhaupt bleiben kann. Einmal Anfang Oktober sah ich einen Mann in kurzen Hosen und Treckingsandalen ohne Socken auf dem Pilatus (für Nichtschweizer: Berg bei Luzern) wandern, er hatte schneeweiße Füße, Beine und Arme, aber sein Gesicht war gebräunt. Trug dieser Mann etwa den ganzen Sommer über nur lange Hosen und langärmelige Hemden, und nun, an einem Oktobertag bei nur 10°C läuft er sommerlich gekleidet herum? Ich kann mir es nur so erklären, daß der Mann im Sommer nur im Büro gearbeitet hat, auch am Wochenende, oder er war in Grönland gewesen, wo es auch im Sommer so kalt ist, daß man dort in Winterkleidung herumlaufen muß. Hat jemand Barfußerfahrung in Grönland?
Schöne Grüße
Michael aus Zofingen

Es ist wirklich frustrierend!

Andi35 @, Stammposter, Thursday, 08.07.2004, 01:28 (vor 7388 Tagen) @ Steve CH

Allein in den letzten 14 Tagen war ich zunächst in Düsseldorf an einem wunderschönen Samstag (war allerdings der erste und zugleich letzte schöne Junitag) auf Shopping Tour und dann gleich an zwei Tage in Wien, anschliessend noch in Mailand und im Tessin, wie immer barfuss unterwegs. Sicherlich habe ich dabei an Km eine Grossstadt umrundet und war mit meiner Frau in unzähligen Boutiquen, Kaufhäusern und auf Plätzen jeglicher Art. Nicht ein einziger "Barfüsser" ist mir dabei begegnet. Doch halt! Michael aus Zofingen, sowie drei junge barfüssige Hippies im Tessin!
Wetter immer ok, Temperatur ok, Barfussklima1A und dennoch, es gibt scheinbar nur noch ganz wenige Unbeschuhte!
Viele, sehr positive Kommentare (besonders in Boutiquen, mehr denn je), nicht ein einziger dummer Spruch, aber offensichtlich auch keine Gleichgesinnten mehr!
Im Tessin habe ich mir dann auch noch meine erste diesjährige Verletzung zugezogen und mir eine grössere Glassscherbe mitten in die vordere Hornhaut tief eingetreten. Das dort stattgefundene Jazz Festival hat eben seine Spuren hinterlassen. Meine Frau hat mir den Fremdkörper sogleich entfernt und ich habe erstaunlicher Weise nicht viel verspürt. Es ist bemerkenswert was eingelaufene Sohlen so alles aushalten! Der Schnitt ist auch bereits wieder verheilt!
Offensichtlich gehöre ich aber zur Gattung der Eintagsfliegen, denn in all den Jahren meiner barfüssigen Fortbewegung habe ich noch nie so wenige (überhaupt keine) Schwarzfüssler angetroffen. Und es ist eines meiner aktivsten Jahre! Entweder ist das Wetter einfach so schlecht, oder aber die Flip Flops übernehmen endgültig den Barfuss Ersatz. Für mich ist das jedenfalls nicht das Gleiche und leider ist der momentane Barfuss Trend der Medien überhaupt nicht sichtbar!
Musste ich einfach mal loswerden!
Im übrigen ist auch meine liebe Frau, seit Flip Flops in Mode sind, so gut wie gar nicht mehr barfuss ausserhalb des Hauses unterwegs gewesen. Ihre Füsse sind dafür jetzt immer recht sauber und die "hässliche hartnäckige" Hornhaut verschwunden. Wahrscheinlich ist das auch bei vielen Anderen der Grund für den Schwund!
Weiterhin barfuss grüsst
Steve

Hallo Steve!
Du hast Recht, es ist nicht dasselbe, in Flip-Flops zu gehen, als wenn man barfuß geht, auch wenn man die Füße schön sieht und ein sehr freies Gefühl hat! Du solltest umbedingt mal ein bisschen an Deiner Frau reden, sie sollte doch von Dir "angesteckt" werden, wie kann sie denn so etwas aufgeben? Sicher, die unschöne Hornhaut, die will ich auch nicht, aber Deine Frau könnte doch gelegentlich mal barfuß gehen. Das tue ich auch so, gerade, wenn mir danach ist und ich habe auch keine Hornhaut.
Liebe Grüße von Andi!

Scherben und Dornen in Ascona

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Thursday, 08.07.2004, 13:52 (vor 7388 Tagen) @ Steve CH

"Im Tessin habe ich mir dann auch noch meine erste diesjährige Verletzung zugezogen und mir eine grössere Glassscherbe mitten in die vordere Hornhaut tief eingetreten. Das dort stattgefundene Jazz Festival hat eben seine Spuren hinterlassen. Meine Frau hat mir den Fremdkörper sogleich entfernt und ich habe erstaunlicher Weise nicht viel verspürt. Es ist bemerkenswert was eingelaufene Sohlen so alles aushalten! Der Schnitt ist auch bereits wieder verheilt!"

Hallo Steve,
da hast Du aber Pech gehabt mit der Scherbe. An sich war die Straßenreinigung in Ascona nämlich fleißig und hat jeden Morgen für Sauberkeit gesorgt. Ich selber habe mir an dem Wochenende keinê Scherbe, sondern einen Dorn in den Fuß getreten. Und das war ausgerechnete an einem Ort, wo barfuß laufen normal ist: Im Freibad, gerade dort, wo das Wasser beginnt. Vermutlich wurde irgendwo am Seeufer (oder am Ufer eines Zuflusses) eine Dornenhecke geschnitten und ein Zweig fiel ins Wasser und wurde ausgerechnet im Strandbad ans Ufer gespült. Der Vorfall blieb ohne Folgen. Den Dornenzweig entsorgte ich übrigens im Papierkorb.
Mit freundlichen Grüßen
Michael aus Zofingen

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